Freitag, 6. März 2015

Die weiblichen Eindringlinge,Kapitel 47 - Gaby auf der Wintergala.

Gaby war einfach nur sprachlos. Diese Villa hatte schon von außen groß
ausgesehen, aber sie schien geradezu gigantisch zu sein. Rechts und links
von ihr begannen großräumige Säle an die weitere Säle anschlossen, die
genauso groß oder noch größer waren. Sie beachtete noch nicht einmal den
Kellner vor sich, der ihr kurz einen Sekt anbot und dann unverrichteter
Dinge weiterzog.

„Hey!“ sagte plötzlich eine Stimme und Gaby merkte viel zu spät, dass
eine Mädchen Anfang zwanzig in Schuluniform vor ihr Stand. Dabei war
der Rock gewollt knapp und zeigte sehr viel Bein. Gaby erschrak fast,
als sich das Mädchen auf die Zehnspitzen stelle und ihr in Ohrflüsterte.
„Ich weiß, warum du hier bist! Und bei mir bist du genau richtig! Komm mit!“

Noch ehe Gaby etwas sagen konnte, wurde sie von dem Mädchen an der Hand
genommen und in die Menschenmenge gezogen. Wie ein kleines Mädchen, das
Gaby nun wirklich nicht war, folgte sie dem Schulmädchen. Diese zog sie
quer durch mehrere Säle. Immer wenn Gaby fragen wollte, was das Ganze
sollte, zischte sie ein „Jetzt nicht!“ Nach dem sie bestimmt sechs
Hallen durchschritten hatten, blieb das Mädchen plötzlich vor einer
Eichenholztür stehen, zückte einen Schlüssel und schloss auf. Dann zog
sie Gaby in das Zimmer dahinter.

Das Zimmer dahinter entpuppte sich als ein Esszimmer mit einem langen
dicken Holztisch. Einen Kamin gab es auch und einen dicken blauen
Teppich der jeden Schritt lautlos machte. Außer Gaby und ihrer
Entführerin waren noch sechs andere Mädchen im Raum. Drei davon saßen am
Tisch, die anderen standen zusammen in der Mitte des Raumes. Gaby fand
sich sprachlos bei den Frauen in der Mitte wieder, während ihre Entführerin mit einem Lächeln an den Tisch setzte. Gaby kam es vor,
als ob sie mit den anderen Mädchen vor Gericht stand und sie wusste
immer noch nicht, warum sie hier war.

„Also!“ eines der Mädchen am Tisch war aufgestanden. „Wir haben euch
hier hergebracht, weil ihr alle Augenscheinlich nicht zu unserer Uni
gehört. Und das heißt, ihr werdet zu den Neuzugängen im Sommer gehören,
ansonsten hättet ihr wohl kaum eine Einladung zu dieser Veranstaltung!
Wir vier hier sind die oberen Mitglieder der Omegaschwesternschaft! Wir
sind eine der wichtigsten Verbindungen an dieser Uni und wenn ihr bei
uns Mitglied seid, wird euch das sehr helfen, darauf könnt ihr wetten.
Jede von uns vieren hat eine von euch erwählt. Eine zufällige Wahl von der
jede von uns denkt, dass ihr zu uns passen könntet. Hierzu gibt es viele
Regeln die beachtet werden müssen! Zum einen ist es uns nicht gestattet
vorher mit euch zu reden, bis ihr in diesem Raum seid. Außer natürlich
euch aufzufordern uns zu folgen! Wir werden euch jetzt nacheinander
prüfen und eine wird dann aufgenommen. Diejenige von uns, die euch hierher gebracht hat, wird euch dabei unterstützen. Denn jede von uns will,
dass ihre Auserwählte gewinnt! Ist hier irgendjemand, der keine
Omegaschwester werden will?“

Gaby wusste nicht, warum sie jetzt nicht einfach „Ich!“ schrie und ging.
Stattdessen blieb sie stumm stehen. Das Ganze fand sie wirklich
aufregend. Viel besser als diese Party. Eine geheime
Studentenverbindung, wie cool!

„Niemand? Das hatte ich mir schon gedacht. Der Höflichkeit wegen stellt
jede von uns sich vor und warum sie gerade euch ausgewählt hat. Mein
Name ist Madison. Olivia willst du den Anfang machen?“
„Ja gern!“ sagte das Mädchen, das Gaby entführt hatte. „Also mein Name
ist Olivia und ich habe das große Mädchen mit den extrem langen Haaren
gewählt. Tritt doch bitte vor und sagt wie du heißt!“

Gaby kam sich vor wie in der Schule, aber diese Mädchen konnten sie nicht
einschüchtern. Unbefangen machte sie einen Schritt nach vorne und
lächelte. „Hey ich bin Gaby, siebzehn Jahre alt, habe zwei Brüder und
mache im Sommer meinen Abschluss!“
„Ja sehr interessant Gaby!“ sagte Madison frech, „Eine Frage, machst du
Sport? Bin ich die einzige, der auffällt wie muskulös dieses Mädchen ist?
Das ist doch nicht normal! Du machst doch bestimmt Bodybuilding oder so
was!“
„Ja schon, …“ Gaby wurde schon wieder von Madison unterbrochen.
„Hast du sie deswegen ausgesucht Olivia?“
„Vielleicht! Ich kenne kein Mädchen an der Uni, die solche Muskeln hat.
Ihr vielleicht?“
„Bestimmt nicht! Und auch nur wenige die so groß sind.“ sagte Madison
kühl.  „Danke Gaby, wenn sich bitte noch die anderen vorstellen, sonst
hocken wir hier noch ewig!“

Nun stellten sich noch die anderen drei Mädchen vor, genau so knapp wie
es Gaby getan hatte. Da gab es ein langes schlankes Mädchen mit leiser
Stimme und einer schwarzen Brille. Sie war zwar sehr schüchtern, wirkte
aber sehr intelligent. Das zweite Mädchen war etwas dick, wenn auch
nicht unansehnlich. Sie hatte rotgefärbtes Haar und war bemüht extrem
cool zu wirken. Das letzte Mädchen erschien ganz normal. Sie war schlank,
hatte grüne Augen und drückte sich sehr höflich aus.

Als die Vorstellungsrunde endete klatschte Madison laut in die Hände.

„Okay das Ganze hier läuft folgendermaßen. Wir stellen euch verschiedene
Aufgaben, die ihr zu lösen habt. Anhand dieser Aufgaben wollen wir
feststellen ob ihr in unsere Reihen passt. Wie mischen uns jetzt wieder
unter die Partygäste und bitte, verhalltet euch unauffällig!“

Alle folgten den drei Mädchen zurück in die Partyhalle. In ihrer Uniform
mit den kurzen Röcken waren die drei alles andere als unauffällig, was
Gaby lächelnd feststellte. Die drei bewegten sich durch die Gäste und
beobachteten ab und zu Jungen und Frauen in ihrem Alter. Anscheinend
suchten sie etwas. Irgendwann bewegten sie sich aus dem Haus heraus, auf
eine große Außentrasse mit Ausblick auf einen wunderschönen Park.

Vor einer dieser Terrassen an einer Parkbank saßen vier Jungen, die gar
nicht übel aussahen, wie Gaby fand. Auf die zeigte Madison jetzt. „Ah
ein perfektes Ziel!“ lachte sie künstlich. „Die Aufgabe ist simpel, ihr
musst an die Handynummer von diesem Jungen dort kommen!“ Sie deutete auf
einen der Jungen an der Parkbank. „Na wer will es als erstes versuchen?
Gaby?“ Gaby hatte kein Problem damit einen Jungen anzusprechen. Im
Gegensatz zu Alina. Die wäre jetzt wohl davongelaufen. „Ist es egal wie
ich sie bekomme?“
„Wieso? Willst du ihn vielleicht verprügeln?“ Die anderen Mädchen lachten.
Doch Gaby grinste kalt zurück. „Das heißt wohl ja! Bin gleich wieder da.“

Ohne ein weiteres Wort ging sie die Treppe der Steinterrasse herunter,
direkt auf die Jungen zu. Die Mädchen hinter ihr blickten Gaby gespannt
hinterher. Als sie sich auf wenige Meter genähert hatte, bemerkten die
Jungs sie endlich. „Achtung Frauenalarm!“ rief einer auf der Bank
dümmlich. Der Junge, welcher von Madison als Ziel ausgesucht worden war,
drehte sich zu Gaby um und musterte sie skeptisch. „Ach nee!“ rief er
unfreundlich. „Noch so ein komisches Muskelmädchen! Was ist denn heute
los. Gibt es hier irgendwo Anabolika for free?“ Die anderen lachten
dümmlich und Gaby ballte wütend die Fäuste. Versuchte aber ruhig zu
bleiben. Krampfhaft zwang sie sich zu einem Lächeln.
„Hey!“ rief sie so süß sie konnte. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“
damit sprach sie direkt ihr unfreundliches Ziel an. „Was willst du?“
erwiderte er barsch. „Wissen, wo der nächste Fitnessclub ist?“ Seine
anderen Freunde lachten dümmlich. Gaby atmete innerlich tief durch. Die
Jungs wussten gar nicht wie nah sie daran war, die drei zu verprügeln.
„Nein!“ sagte sie mit zitternder Stimme, “ich will deine Handynummer.“

„HA!“ rief der Junge erheitert und schlug sie mit der Hand aufs Knie.
„Der ist gut!“ Auch seine Freunde lachten. „Ich will dich nicht anmachen
verdammt! Das ist nur eine dumme Aufgabe von den drei Hühnern da oben.“
„Ah verstehe!“ sagte ihr Ziel und warf einen Blick rauf auf die
Terrasse. Die Omegagirls suchen wieder Mitglieder. Aber leider muss ich
dich enttäuschen, ich stehe nicht auf so männliche Körper!“
Gaby konnte sich kaum noch beherrschen. Wenn der Junge nur noch einen
Spruch machen würde, dann konnte sie für nichts mehr garantieren.
„Aber!“ sagte er plötzlich, „Es gibt tatsächlich was, das du für mich
erledigen könntest. Wenn du das tust, dann bekommst du meine Nummer!“
„Und das wäre!“ knurrte Gaby, die kurz davor war auszurasten.
„Komm mit!“

Die Jungen sprangen auf und führten Gaby ein paar Meter in den Park
hinein. Vor einem großen runden Gitter im Boden, das einen alten Brunnen
verschloss, blieben sie stehen. „Mir sind meine Schüssel dummerweise in
dieses Loch gefallen, hol sie und du bekommst die Nummer!“ Alle Jungs
grinsten Gaby dumm an, da sie sich sicher waren, das diese Aufgabe nicht
zu lösen war. Das Gitter war aus schwerem dickem Eisen und wog bestimmt
an die hundert Kilo. Nichts was Gaby noch nicht im Fitnesscenter
gestemmt hätte. Das Gitter war nicht verschlossen, sein Gewicht war wohl
das eigentliche Hindernis, um das Loch aufzubekommen.

Gaby ging in die Knie, griff mit beiden Händen zu und ließ ordentlich
ihre Muskeln spielen. Ihre Bluse gab laute knarrende Geräusche von sich,
als ihre Muskeln anschwollen. Gaby hörte, wie die Jungs um sie herum
erstaunte Kommentare, wie „Das gibt es doch nicht!“ von sich gaben. Dann
bündelte Gaby ihre ganze Kraft und hob das gesamte Gitter in einer
Bewegung hoch und weiter bis über ihren Kopf.
Das Gitter knarrte Laut, als es sich vom Boden löste und Gabys Ärmel
zerplatzen wie Luftballons, um Gabys Muskeln Platz zu machen. Einen
Augenblick stand Gaby mit geradem Kreuz vor den Jung, das Gitter über
ihrem Kopf, während auf ihren Oberarmen dicke Muskelmassen durch die
Stofffetzen ragten.

Jetzt sagten die Männer nichts mehr. Mit offenen Mündern starrten sie
Gaby und besonders ihre Muskeln an. Gaby ließ das Bild eine Zeit lang
auf sie wirken, dann warf sie das Gitter auf den Rosenstrauch neben ihr.
Das Gitter zerfetzte den Busch, als es zu Boden sauste und grub sich tief
in die Erde.

Cool stellte sich Gaby vor ihr Ziel. „Bekomme ich jetzt deine Nummer?“
„Und der Schlüssel?“ fragte er leise.
„Den holst du dir selber!“ sagte Gaby wobei sie spielerisch ihren linken
Bizeps anspannte. Der Junge bekam sofort große Augen. „Äh klar!“ sagte
er schnell, holte einen Karte aus seiner Jacke und gab sie Gaby. „Da
stehen alle meine Daten drauf!“ sagte er hastig. „Danke!“ sagte Gaby und
drehte sich herum, um zu gehen. Doch dann blieb sie noch einmal stehen.
„Ach und noch was, wenn du noch einmal so mit mir sprichst, wie du es
vorhin getan hast, dann verprügel ich dich so sehr, dass du dir in die
Hosen machst, wenn du nur an mich denkst! Verstanden?“
„Ja!“ sagte er kleinlaut.
„Gut!“ rief Gaby zufrieden und trat den Rückzug an.


„Na wie ist es gelaufen!“ fragte Madison sofort, als sie Gaby erblickte.
„Hier ist sie!“ sagte Gaby cool und reichte Madison die Karte.
„Oh nur die Karte? Ich hatte an etwas Handschriftliches gedacht.
Romantisch auf deinen Arm gezeichnet! Aber das? Die könntest du auch
geklaut haben! Und überhaupt, was ist mit deiner Kleidung passiert. So
kannst du nicht mehr mit uns herumlaufen!“

Gaby hatte mittlerweile keine Lust mehr dazu das unterwürfige Mädchen zu
spielen. Wütend machte sie einen Schritt auf Madison zu. Diese wich
erschrocken zurück, aber da hatte Gaby sie schon an ihrer Bluse gepackt.
Mit ihrer unbändigen Kraft, hob sie nun Madison von den Füßen, mit einem
Arm hoch in die Luft. „Ahhh!“ schrie diese laut. „Bis du vollkommen
verrückt geworden?“

„Halt die Klappe!“ rief Gaby sauer und packte Madison mit der anderen
Hand am Kinn, so dass das Mädchen sie angucken musste. „Ich habe keine
Lust mehr auf eure blöden kindischen Spielchen. Und noch weniger Lust
habe ich auf dein arrogantes Gerede! Du solltest endlich mal die Klappe
halten!“
Mit diesen Worten schob Gaby der verängstigen Madison die Visitenkarte
des Jungen in ihren kleinen Mund. „Schön drin behalten!“ sagte Gaby streng.

Die andern Mädchen wagten es nicht, Gaby an ihrem Tun zu hindern. Gaby
hatte Madison direkt vor ihren Augen in die Luft gehoben und zeigte
dabei ihren riesigen Bizeps, der sich deutlich zwischen den Resten ihrer
Bluse in die Höhe beulte. Gaby grinste Madison breit an, die ängstlich
zurück blickte. Dann ließ sie das Mädchen schwungvoll und unvermittelt
los. Mit einem Aufschrei fiel Madison in ihre beiden anderen Freundinnen
in Schuluniform. Alle drei fielen unter lautem Gezeter zu Boden.

Doch darauf achtete Gaby schon nicht mehr. Sie verschwand in der
Menschenmenge, auf der Suche nach ihren Freundinnen.

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