Freitag, 20. Juli 2018

Die weiblichen Eindringlinge Kapitel 53 - Gabys kleiner Wettstreit

Es war Samstag, Gaby Eltern waren unterwegs, Gaby selbst hatte ausgeschlafen und saß nun mit ihrem beiden nervenden Brüdern am Frühstückstisch. Vor ihr lag die Zeitung ihres Vaters, welche Gaby ausnahmsweise mal interessierte. Gerne hätte sie den Artikel von ihrem Fitnessstudio gelesen, wenn ihre beiden Brüder nicht lauthals um das letzte Brötchen gestritten hätten.

Irgendwann reichte es Gaby.  Wütend richteten sich ihre blauen Augen auf ihre Brüder.
„Gebt mir das Brötchen!“ sagte sie und streckte die Hand aus. Kay, welcher gerade das Brötchen ergattert hatte, gab es ihr wiederwillig. „Und jetzt seid still, sonst werde ich euch hiermit k.o. schlagen.“ Drohend ballte Gaby ihre längliche Hand mit den glänzenden Fingernägeln zu einer Faust. Kay und Sven schluckten und waren auf einmal ganz still. In aller Ruhe lass Gaby ihren Artikel während sich ihre Brüder davonstahlen.

Im dem Artikel stand, das die örtlichen beiden Fitnessstudios einen Wettkampf zwischen einander austragen wollte. Jeder mit einer Mitgliedschaft konnte teilnehmen und ein Jahresabo gewinnen. Gaby war klar dass sie dabei mitmachen musste. Und Alina würde sowieso dabei sein. Sophia und Michelle vielleicht auch. Ja, sie und ihre Freundinnen würden den Wettbewerb leicht gewinnen. Schließlich wusste Gaby, was sonst so in ihrem Studio rumlief.

Als Gaby an Michelle dachte stöhnte sie auf. Sie war auf Michelle nicht gut zu sprechen gewesen, weil diese an Halloween mit ihren Brüdern geschlafen hatte. Aber das war nicht wirklich der Grund, warum Gaby auf Michelle sauer war. Im Grunde ärgerte sich Gaby, dass Michelle ständig mit jedem Jungen schlief, der ihr über den Weg lief. Sie mochte Michelle und deshalb wollte sie nicht, dass alle Michelle für ein leichtes Mädchen hielt. Aber Michelle fehlte ihr auch. Früher waren sie immer zusammen gewesen und Michelle hatte sich immer für Gaby Muskeln begeistern können. Gerne hatte Michelle Gaby Muskeln gedrückt und die beiden waren sich sehr nah gewesen. Doch in letzter Zeit hatte Michelle immer und immer wieder mit Jungs geschlafen und irgendwie fühlte sich Gaby hintergangen. Auch wenn sie das niemals zugeben würde. Auf der anderen Seite, konnte sie Michelle schließlich nicht immer böse sein. Sie hatte Michelle ein halbes Jahr lang nur gesehen, wenn ihre anderen Freundinnen dabei gewesen waren. Und auch dann hatte sie nur bedingt mit Michelle gesprochen. Aber jetzt reichte es ihr. Sie wollte Michelle wieder um sich haben.

Sie stöhnte laut, als sie ihr Handy zur Hand nahm. Gerade als Gaby Michelles Namen auf dem Display antippen wollte erklang vor dem Küchenfenster ein schepperndes Geräusch. Daraufhin ein weiteres und gleich darauf noch eins. Wütend stand Gaby auf und rannte zur Haustür. Sie war nicht Überrascht, als sie ihre beiden Brüder sah, die wie irre aufeinander mit rostigen Rohren einschlugen. Diese verwendeten sie wie Schwerter, welche sie auf Grund ihres Gewicht und Größe in beiden Händen halten mussten. Die Metallröhre schepperten laut, immer dann, wenn die Jungen sie gegen einander schlugen. 

Gaby zog sich ihre Turnschuhe über und lief mit schnellen Schritten nach Draußen. Ihre beiden Brüder hatten rote Gesichter und schwitzten. Scheinbar war es anstrengen diese Stangen zu schwingen und gegen einander zu schlagen. Sie war nicht mehr in der Stimmung ihre Brüder anzuschreien. Stattdessen fing sie Sven Metallschwert mitten im Flug mit der Hand auf und entriss es ihm mit einem Ruck.

„Hey gib mit mein Schwert wieder!“ rief Sven wütend.
„Du willst dein Schwert?“ fragte Gaby während sie die Eisenstange in ihren Händen wog. „Kannst du haben!“ Mit einem Schritt war Gaby bei ihrem Bruder platzierte die Eisenstange hinter seinem Rücken und wickelte diese dann, wie ein Seil um seinen Oberkörper. Gabys lange, mit Muskeln bepackten Arme, verbogen das dicke Eisen, wie Gummi. Sven brüllte laut auf, als Gaby das Metall fest um seinen Körper legte, konnte sie aber nicht daran hindern. Dazu sei gesagt, dass die Rohre alt und brüchig waren und sich durchaus biegen ließen.

„Ah, du tust mir weh. Nein!“ rief er, was Gaby aber nicht weiter kümmerte. Da Svens Arme sehr fest an seinen Körper gedrückt wurden, konnte er auch nicht mehr das Gleichgewicht halten, als Gaby ihn plötzlich losließ. Schreiend fiel er dem Boden entgegen. Bevor Sven den Boden erreicht hatte, war Gaby schon bei Kay, entriss ihm ebenfalls seine Eisenstange und wickelte auch ihn ein. Kay fing genauso an zu schreien wie Sven.

„Nein Gaby, bitte es tut weh. Mach das ab.“
„Haltet den Mund!“ rief Gaby zornig. „Ihr macht nur Krach, die ganze Zeit. Wenn ihr nicht augenblicklich den Mund haltet, dann schlag ich euch wirklich k.o.! Verstanden?“ Doch dieses Mal schien Gaby Drohung weniger zu wirken.
„Nein!“ jammerten beide. „Lass uns los. Ahhhhh“ Sven fing nun an richtig zu schreien und Kay stimmte sofort mit ein.

„Ihr wollt es wohl nicht anders.“ knurrte Gaby, ballte ihre Hand zu einer Faust und packte Svens Eisenumwicklung. Kurzerhand hob sie ihn mit Links in die Luft und ehe er wusste was los war, verpasste sie ihm mit Rechts einen Schwinger. Sein Kopf wurde zur Seite gerissen, seine Augen rollten nach oben und er verstummte. Gaby ließ ihren Bruder zu Boden fallen und wand sich Kay zu. Diese hatte mitangesehen was Gaby mit Sven gemacht hatte und sah sie entgeistert an.

„Nein, nicht!“ bettelte er. „Ich bin auch ganz ruhig bitte.“ Doch da wurde er schon gepackt und in die Luft gehoben. Als er sah wie Gaby ihre Faust ballte, gab er ein langgezogenes „NNNNEEEIIIIINNNNN“ von sich. Es endete, als Gabys Faust in seinem Gesicht einschlug. Auch sein Kopf flog zur Seite und seine Glieder erschlaffen augenblicklich. „So!“ sagte Gaby, während sie ihren schlaffen Bruder, an der Eisenstange, in der Luft hielt. „Jetzt seid ihr endlich still.

Problemlos hob sie auch noch ihren anderen schlaffen Bruder auf und brachte beide ins Haus. Die schlaffen Körper und das zusätzliche Gewicht der Eisenstangen stellten für Gabys starke Arme keinerlei Problem da. Sie brachte die Lärmmacher ins Wohnzimmer, wo sie beide, nebeneinander aufs Sofa setzte. Sie selber setzte sich in den Sessel gegenüber und konnte nun endlich in aller Ruhe Michelle anrufen.

Michelles Stimmte klang sehr überrascht, als sie ans Handy ging.

„Uh, Gaby?“ fragte sie.
„Ja Michelle ich bin es. Weißt du, wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Ich meine nur du und ich und da dachte ich, es wäre mal wieder an der Zeit das wir uns treffen.“ Einen Augenblick war es still in der Leitung. Dann klang Michelle ganz aufgeregt.
„Ja unbedingt!“ stimmte sie Hastig zu. „Wir unternehmen was. Es ist Wochenende. Wir machen Party!“
„Ich dachte mehr wir beide und weniger die anderen.“
„Gut dann komme ich vorbei. Wann?“
„Wann du willst, meine Eltern sind nicht da und meine Brüder werden uns bestimmt nicht stören.“
„Okay, dann bin ich in zwanzig Minuten bei dir.“

Nachdenklich betrachtete Gaby ihre besinnungslosen Brüder die nun so friedlich wirkten. Sie hoffte, dass sie mit Michelle verstehen würde. Nicht dass sie sich wieder stritten. Solange ihre Brüder nicht auftauchten, standen die Chancen dafür nicht schlecht. Am besten sorgte Gaby dafür, dass ihre Brüder  gar nicht erst auftauchten.

Entschlossen stand sie auf und holte sich eine rollte Klebeband und Klopapier. Das Klopapier stopfte sie ihren Brüdern in die Münder und verschloss diese danach mit dem Klebeband. Nachdem sie noch ihre Füße mit dem Klebeband gefesselt hatte, verstaute sie die beiden im Wandschrank, der im Zimmer der Jungs stand. Da ihre Eltern erst spät abends nach Hause kamen, bestand keine Gefahr, dass irgendjemand die beiden finden würde. Und niemand außer ihr könnte sie von den Eisenstangen befreien. Und solange sie besinnungslos waren, konnten sie auch keinen Lärm machen.

Zwanzigminuten später klingelte Michelle an der Tür. Erst war es für Gaby komisch mit ihr alleine zu sein, doch nach ein paar Minuten war das Eis gebrochen. Sie tranken Tee in der Küche und wechselten später ins Wohnzimmer. Gaby erzählte Michelle alles, was sie im letzten halben Jahr ohne sie gemacht hatte.

„Da fällt mir was ein.“ rief Gaby und rannte in die Küche. Wenige Augenblicke kam sie mit einer Zeitung in der Hand wieder. „Hier ist ein Artikel, den du unbedingt lesen musst.“
„Oh, kannst du mir nicht sagen was drin steht?“ stöhnte Michelle.
„Na gut.“
„Es geht um einen Wettbewerb der örtlichen Fitnessstudios.“
„Das interessiert Alina bestimmt. Aber ich…“
„Aber du musst mit.“ rief Gaby dazwischen. „Denn ich gehe bestimmt hin und Alina auch.“
„Okay, dann wird Sophia auch mitmachen?“
„Davon gehe ich aus. Wir können ja Alina anrufen und dann Sophia.“
„Ja!“

Kurzerhand ergriffen beide Mädchen ihre Handys und fingen an zu telefonieren. Gaby rief Alina an, während Michelle mit Sophia telefonierte. Doch Gaby hatte kein Glück. Sie ließ es bestimmt eine Minute Klingel dann ging die Mailbox ran, auf die Gaby ein kurzes, „Gaby hier, ruf zurück!“ murrte.

„Sophia ist dabei.“ sagte Michelle heiter, „Was ist mit Alina?“
„Sie geht nicht ran.“
„Was warum? Warte ich probiere es.“

Stöhnend wartete Gaby bis Michelle es ebenfalls bei Alina klingeln lies und ebenfalls nur die Mailbox dranbekam. „Verdammt!“ murmelte Michelle und tippte einen weiteren Kontakt an und hielt sie das Handy wieder ans Ohr.

„Oh hey, ich bin Michelle die Freundin von Alina. Alina geht nicht an ihr Handy und da wollte ich fragen ob alles in Ordnung ist.“
Kurz wartete Michelle die Antwort der Gegenseite ab.
„Sie tut was? Wirklich? Oh, sagen sie ihr dass wir vorbeikommen? Das heißt Gaby und ich. Ja? Danke!“
„Hast du etwas Alinas Mutter angerufen?“
„Ja klar. Manuela ist doch nett.“
„Ja, aber nur weil Alina nicht ans Telefon geht? Egal! Was ist mit Alina und warum müssen wir zu ihr? Geht es ihr gut?“
„Weiß nicht, Manuela meinte sie sieht schon seit heute Morgen Fernsehen.“
„Was Alina? Die macht doch am Morgen immer Sport. Und am Samstag sowieso. Da muss sie aber eine richtig gute Serie haben.“
„Lass uns doch zu ihr gehen. Ein paar Chips eine Serie, das wird super!“
„Hmm, naja, aber du hast ja sowieso schon gesagt, dass wir kommen.“
„Stimmt.“ sagte Michelle grinsend.

Eine Stunde später stand Michelle und Gaby vor Alinas Haustür und klingelte Sturm. Kurz fiel Gaby ein, dass ihre beiden Brüder noch in ihrem Wandschrank lagen. Verdrängte den Gedanken dann aber wieder. Es dauerte eine geraume Zeit, bis endlich jemand öffnete. Und dieser jemand war nicht Alina sondern Manuela.
„Ah ihr seid es. Alina ist im Wohnzimmer. Madam hat es nicht geschafft, sich vom Fernsehgerät zu lösen.“
„Klingt gar nicht nach Alina.“ Tuschelte Michelle. „Es muss wirklich eine echt gute Serie sein.“

Manuela ließ die beiden Mädchen ins Haus, welche sich freundlich bedankten und dann gleich weiter ins Wohnzimmer liefen. Der Anblick der sich ihnen dort bot überraschte beide Mädchen gleichermaßen. Alina hockte auf dem Boden des Wohnzimmers und starrte konzentriert auf den Fernseher. Aber nicht so, wie jemand der eine spannende Geschichte verfolgt, sondern vielmehr so, als ob ihr dort etwas kompliziertes erklärte werden würde, was sie unbedingt verstehen wollte. Um sie herum lag eine Chipstüte, eine offene Eispackung, Gummibären und Lakritzschnecken. Alinas braunes Haar war zerzaust und stand teilweise von ihrem Kopf ab. Sie selbst steckte in ihrem Schlafanzug, der eins, zwei Eisflecken auf der Hose hatte.

„Was zum Teufel.“ sagte Gaby leise. Michelle nickte zustimmend. Dann hustete sie künstlich laut.
Alina zuckte zusammen und sah ihre Freundin kurz irritiert an. „Oh ihr seid es!“ sagte sie matt. Dann starrte sie wieder auf den Fernseher. „Tut mir leid aber ich habe gerade keine Zeit.“
„Warum?“ fragte Gaby unwirsch. „Was ist denn so wichtig?“
„Ja, seht ihr doch!“
„Aber du kannst doch wenigstens kurz mit uns reden!“
„Keine Zeit, wisst ihr nicht wie viele Serien es von diesem Star Trek gibt? Unendlich viele und alle haben Millionen Folgen die alle 45 Minuten lang sind. Manche sind sogar noch länger. Wie soll man die alle gucken? Das geht gar nicht!“ kurz wirkte Alina verzweifelt dann starrte sie wieder auf den Fernseher. „Aber wenn ich mich ranhalte schaffe ich die ersten Folgen von den meisten Serien!“
„Du guckst Star Trek?“ fragte Gaby verblüfft.
„Oh diese langweiligen Filme?“ fragte Michelle und machte einen Schmollmund.

Alina hingegen hatte sich hastig zu Michelle umgedreht. „Es gibt auch noch Filme?“
„Ja total viele.“ sagte Gaby, „Meine Brüder gucken die.“
„Ohhh nein!“ rief Alina laut und ließ sich seitlich auf den Boden fallen.

Schweigend sahen Gaby und Michelle zu, wie Alina am Boden lag und mit einer Hand nach der Chipstüte angelte.
„Was hat sie nur?“
„Keine Ahnung. Sie mag wohl plötzlich Star Trek.“
„Quatsch.“ meinte Michelle leise.
Gaby räusperte sich laut. „Alina?“
„Nein.“ kam es deprimiert zurück.
„Es gibt in ein paar Wochen einen Wettkampf. Fitnessstudio gegen Fitnessstudio. Und da wollten wir fragen ob…“
„Nein!“ unterbrach Alina sie.
„Aber…“
„Nein!“ rief Alina lauter und spürbar wütender.
Gaby gab es auf und starrte auf die, am Boden liegende, Alina.

„Na!“ erklang plötzlich Manuelas Stimme hinter den Mädchen, welche beide zusammenzuckten. „Schafft ihre s auch nicht Alina vom Fernsehr loszueisen?“ Die Mädchen drehten sich zu Manuela um und sahen zu hoffnungslos an.

„Nein leider nicht.“ sagte Michelle leise.
„Tja, das macht sie schon seit gestern Abend. Ich lass sie erst mal in Ruhe. Sie ist ein aktives Mädchen, lange wird sie das nicht durchhalten.“
„Ja.“ sagte Gaby, „Vielleicht sollte man sie wirklich in Ruhe lassen.“
„Wollt ihr beide mir vielleicht bei meinem Training im Keller Gesellschaft leisten.“ fragte Manuela freundlich.

Mischelle schüttelte schon den Kopf, als Gaby freudig das Angebot annahm. „Fein.“ sagte Manuela und ging in die Richtung der Kellertreppe. Dann blieb sie unvermittelt stehen und sah zur Treppe die in den ersten Stock führte. Erst jetzt bemerkten die Mädchen, Leon, der leise auf den oberen Stufen stand. „Du kannst auch mitkommen Leon. Ich weiß doch wie gerne du mir bei Training zuguckst. Leon wurde knallrot und Michelle und Gaby kicherten leise.

Im Keller gab es vier Trainingsgeräte. Eins in doppelter Ausführung. Einmal war für Alina bestimmt, dass andere für ihre Mutter. Manuela hatte ihre enge Sportkleidung bereits an, die deutlich zeigte, wie muskulös diese Frau war. Gaby und Michelle zogen sich ihre Jeans und ihre Hemden aus und trainierten einfach in ihrer Unterwäsche. Leon stand schweigen im Türrahmen. Man sah ihm deutlich an, das er sich nicht entscheiden konnte, welches der Mädchen er nun anstarren sollte. Michelle fand dass süß, Gaby schien Leon total auszublenden. Sie schien sich viel mehr für den Körper von Manuela zu interessieren.

Als es ans Training ging trainierte Gaby zeitgleich mit Manuela am gleichen Gerät neben ihr. Sie nahm die gleichen Gewichteinheiten wie sie und versuchte bei Manuelas Training mitzuhalten. Bei dieser
Maschine wurde primär der Oberkörper trainiert. Bei der ersten Übung mussten Gewichte nach Oben gedrückt werden. Ein Training für die Arme und die Schultern.

Manuela legte mit flüssigen Bewegungen vor und Gaby machte es ihr, nicht weniger flüssig, nach. Doch nach zwanzig Wiederholungen wurde Gabys Gesicht rot dennoch blieben ihre Bewegungen mit denen von Manuela synchron. Bei dreißig zitterte Gabys Arme und ihre Gesichtsfarbe wurde noch röter. Manuelas Gesicht bekam auch Farbe, wenn auch nicht so stark wie Gabys. Bei achtunddreißig verlor Gaby den Anschluss und bei vierzig hörte Manuela auf. Gaby beendete ihre Übung kurz nach ihr.

Beide Frauen waren sichtlich angestrengt. Manuela schenkte Gaby einen Blick von dem man denken könnte, dass sie beeindruckt von dem jungen, großen Mädchen war. „Du hältst aber gut mit. So gut hat noch nicht mal Alina mitgehalten. Aber du musst es nicht übertreiben, das ist schließlich kein Wettkampf!“ Gaby sah Manuela abschätzend an. „Für mich ist es aber einer!“ Manuela ließ ein Lächeln erkennen. „Na gut, dann zeigte ich dir jetzt etwas für große Mädchen!“ Mit diesen Worten drehte sich Manuela um und steckte ihren Gewichtsstecker so rapide nach unten, das Michelle glaubte, dass sie ihr Gewicht verdoppeln wollte.

Michelle war aber nicht die einzige die beim Training der beiden Frauen interessiert zusah. Auch Leon starrte Manuela und Gaby mit großen Augen an. Außerdem erkannte Michelle eine leichte Ausbeulung an seiner Hose. „Na Leon!“ sagte sie und lehnte sich verführerisch, in ihrer Unterwäsche, neben ihn an die Wand. Dabei ließ sie gekonnt ihre Bauchmuskeln anschwellen und spannte ihre Oberarme leicht an. Sofort glotzte Leon sie an. Sein Mund stand weit offen und er hatte Schweißperlen auf der Stirn. „Wie geht’s?“ fragte Michelle unschuldig. „Ich…“

„Hey!“ rief Gaby plötzlich laut durch den Raum. „Hör auf zu flirten Michelle! Wir sind zum Training hier!“ Eingeschnappt verschränkte Michelle die Arme. Und leise, so das nur Leon sie hören konnte, sagte sie: „Stimmt ja gar nicht, eigentlich wollten wir nur Fernsehen.“ Leicht genervt trottete Michelle rüber zu Gaby, denn sie war schon neugierig wie Gaby sich bei der nächsten Runde schlagen würde.

Dieses Mal wurde der Bizeps trainiert, wobei Eisengriffen, aus der gestreckten Haltung des Arms an den Körper gezogen werden mussten. Gaby ächzte schon, als sie nur probeweise an den Griffen zog. Dabei wuchs ihr sofort ein lang gezogener Bizeps aus dem Arm, der selbst auf einem so langen Oberarm massig und groß aussah. Das war zwar sehr beeindruckend, konnte aber nicht mit dem Bild verglichen werden, den Manuelas Oberarm bot, als diese ebenfalls leicht an den Griffen zog.

Bei Manuela hatte man den Eindruck, als ob sich das Volumen ihrer Arme mehr als verdoppeln würde. Ihr ungewöhnlich steil hervorragender Bizeps war nicht nur sehr hoch sondern auch sehr dick. Blaue Adern schlegelten sich an der fast senkrecht nach oben stehenden Muskelwand nach oben, wurden auf der, in sich geteilten, Spitze dicker und wanderten dann auf der anderen Seite wieder nach unten. Manuela hatte immer noch den heftigsten Bizeps, den Michelle je gesehen hatte. Auch wenn Alina erstaunliche Fortschritte gemacht hatte, war sie ihrer Mutter in Punkto Größe und Höhe noch lange nicht ebenbürtig. Alleine schon deswegen, weil Manuela größer war als ihre Tochter und dieses wohl auch bleiben würde.

Mit staunen sah Michelle zu, wie Manuela mit verkniffen Gesicht die Griffe zu sich zog. Dabei sah es seltsam aus, wie ihr ungeheurer Bizeps sich absenkte, wenn sie ihren Arm lang machte. Aber auch im Ausgestreckten zustand war ihr Bizeps zu sehen und war immer noch erstaunlich steil. Wenn auch nicht mehr sehr hoch.

Auffordernd sah Manuela zu Gaby um ihr zu signalisieren, dass sie nun dran war. Gaby holte tief Luft. Das Gerät quietschte, und Gabys Arme zitterten. Sie selber gab ein leises Piepen von sich. „Los Gaby du schaffst das!“ rief Mischelle. „Zeig uns was in deinen Megamuskeln steckt!“ Jetzt gab Gaby eine Art Grunzen von sich und ganz langsam bewegten sich ihre Arme in Richtung ihres Körpers. Umso mehr sie ihre Arme anwinkelte umso mehr traten ihre Muskeln hervor. Ihr Bizeps wurde immer dicker und blaue Adern traten in Netzen hervor. „Ahhhh!“ machte Gaby als sie die Griffe mit einen letzten Zug an den Körper zog.

„Okay!“ sagte Manuela und zog ihre Augenbrauen nach oben. „Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass du das schaffst.“ Dann senkte Manuela wider ihre Arme und zog die Griffe erneut an ihren Körper. Wieder verzog sie das Gesicht, aber sie schaffte die Übung deutlich besser als Gaby. Und damit nicht genug. Danach machte Manuela noch vier weitere Wiederholungen. Sehr langsam aber ohne, dass sie ins Stottern geriet.

„Jetzt du wieder!“ sagte Manuela und wischte sich mit einer Bewegung über ihre Stirn. Gaby packte selbstbewusst die jeweiligen Eisengriffen und spannte ihre Muskeln. Diese seigerten das Volumen ihrer Arme auch auf eindrucksvolle Weise, aber dennoch fingen sie arg an zu zittern. Mit verkniffenen Gesicht und wenig damenhaften Lauten zog Gaby die Griffe Stück für Stück an ihren Körper. Ihr beachtlicher Bizeps wölbte sich immer mehr auf ihren Arm und schwoll zu einer dicken Kugel an. Der Weg zurück klappte nicht ganz so gut. Gaby setzte zu wenig Kraft ein, so dass die Griffe zu schnell nach hinten sausten und die Gewichtplatten laut zusammenknallten.

Gaby holte tief Luft, als es an die zweite Wiederholung ging. Der Schweiß rann ihr über die Schläfen, als sie die Griffe des Trainingsgeräts packte. „Du schaffst das!“ flüsterte Michelle leise. Manuela sah Gaby ebenfalls so fasziniert zu, wie es Michelle tat. So konzentriert wie Leon konnte allerdings sonst niemand gucken. Auch wenn man den Blick vielleicht nicht nur konzentriert nennen konnte. Außerdem schwitzte Leon solidarisch mit Gaby mit.

Gabys Arme zitterten am Anfang so stark, dass Michelle ihr gerne geholfen hätte, sich den Impuls aber wohlweislich verkniff. Sie beschränkte sich auf ein bestärkendes „Komm schon Gaby!“ Gabys ganzer Oberkörper zeigte seine Muskelkonturen und überall traten blauen Wehnen hervor. Mit rotem Gesicht zog sie die Griffe zu sich, dann brach sie mit einem wütenden Schrei ab.

„Scheiße verflucht!“ rief Gaby und lehnte sich erschöpft an die Rückenlehne. „Also ich fand das äußerst gut. Alina schafft das nicht!“ „Ich weiß das ich stärker Amre als Alina habe.“ murrte Gaby.
„Ich fand dich auch nicht schlecht!“ sagte Michelle und drängte sich an Gabys Seite um mit ihren beiden Händen nach einen der Griffe  zu greifen. Sie knurrte wie eine wütende Maus als sich alle Muskeln in ihrem Körper spannten. Was nicht schlecht bei ihrem knappen Outfit aussah.  Ein paar Millimeter schaffte Michelle, dann ließ sie wieder los. „Oh verdammt!“ stöhnte sie.

„Auch nicht schlecht!“ sagte Leon leise. „Ich brauche kein Lob.“ fuhr ihn Michelle ruppig an und er hob entschuldigend die Hände. „Vielleicht sollten wir als nächstes unsere Beine trainieren.“ schlug Manuela vor und Gaby nickte zustimmend.

Für das Training ihrer Beine mussten die Frauen die Maschinen wechseln. Michelle übernahm den alten Platz von Gaby, regelte aber die Gewichteinheit entsprechend nach oben. Leon setzte sich auf den Platz von Manuela, er trainierte aber nicht, sondern drehte sich in Michelles Richtung und sah zu, wie sich auf ihrem kleinen Mädchenarm immer wieder ein baseballgroßer Bizeps zeigte und wieder verschwand.

Das Trainingsgerät für die Beine war nur einmal vorhanden. Dabei saß man vor einer großen Stahlplatte, die auf einer Schiene, mit dahinter liegenden Gewichtsplatten, montiert war. Diese Platte musste man in einem Winkel von dreißig Grad auf der Schiene nach Oben drücken. Manuela geizte nicht, als sie eine Gewichtsscheibe nach der anderen auf die dafür vorgesehenen Stäbe steckte.
 
Gaby hätte nicht gedacht, das Manuelas ihre Beine für so stark hielt. Denn bis jetzt hatte Gaby geglaubt, dass sie beim Beintraining eine gute Chance hatte, Manuela zu besiegen. Nun gut, sie war davon ausgegangen. Aber jetzt sank ihre Zuversicht.

Manuela wirkte hingegen recht optimistisch, als sie sich an die Maschine setzte. Mit einer enormen Kraft drückte sie ihre Beine durch und die Muskeln ihrer ohne hin schon muskulösen Oberschenkel traten weit hervor. Ihre Oberschenkel schienen komplett aus Muskelsträngen zu bestehen, als sie die Gewichte nach oben drückte. Dies tat sie fast so fliesend, wie bei der Arm Übung zuvor. Aber nur fast. Ihrem Gesicht sah man mehr Anstrengung an und die Bewegung war nicht mehr richtig flüssig. Aber dennoch machte Manuela weitere Wiederholungen, die ihr immer schwerer fielen. Nach der dritten zitterten ihre Beine so sehr, dass sie in der Mitte der vierten Übung erschöpft abbrach. „Ah verdammt.“ murmelte sie.

Nun war Gaby an der Reihe. Grund genug für Michelle ihr eigenes Training zu unterbrechen, was bewirkte, das auch Leon zu Gaby rüber schaute. Manuelas plötzlicher Abbruch hatte Gaby von neuen motiviert. Auch bei ihr entfalteten sich ungeheure Muskelstränge und  diese wirkten dicker als bei Manuela. Auch fiel auf, dass Gabys Beine länger waren. Die erste Wiederholung machte Gaby nicht ganz so sehr zu schaffen wie Manuela. Und als sie die Zweite und Dritte machte, stand außer Frage, das Gaby mehr Kraft in den Beinen hatte. Als Gaby die vierte Wiederholung schaffte, jubelte Michelle und rannte an die Seite ihrer großen Freundin.

„Ja super Gaby. Mach weiter, zeig was für Power in deinen Beinen steckt.“
Manuela machte ein erstauntes Gesicht als Gaby eine fünfte und sechste Wiederholung machte. Bei der siebten fing sie aber stark an zu zittern. Sie war schweißgebadete und hatte einen roten Kopf, als sie sich an die neunte Wiederholung machte. Laut knurrend machte sie den halben Weg, brach dann aber auf der Hälfte kraftlos ab. Begleitet von einem enttäuschten Schrei von Mischelle.

 „Meine Gott Mädchen! Du hast aber eine Menge Kraft in den Beinen. Das muss ich sagen.“ rief Manuela. „Danke!“ gab Gaby fröhlich, wenn auch erschöpft zurück. „Ich liebe es die Stärkere zu sein.“ flüsterte Gaby, Michelle zu und die nickte wissend. „Ich weiß.“ sagte sie eben so leise.

Einen Augenblick herrschte eine merkwürdige Stille im Keller. Als Manuela etwas sagen wollte, hörte man plötzlich, wie Mischelle sich mit der flachen Hand auf die Stirn schlug. „Wir sind vielleicht blöde!“ rief sie laut und wurde von allen anwesenden irritiert angesehen. „Es ist doch eindeutig, was mit Alina los ist. Sie ist verliebt!“

Manuela, die den Mund aufgemacht hatte um etwas zu sagen, schloss ihn wieder. Und Leon gab ein „Ich fasse es nicht!“ von sich. Gaby sagte nichts. Das mit Alina überraschte sie, aber dennoch wog ihr Glück, Manuela wenigstens Teilweise besiegt zu haben, in diesem Augenblick viel schwerer und bedeutender.

Ende

3 Kommentare:

  1. Gute Arbeit mit der Geschichte. Der Wettkampf und die Muskelbeschreibungen dabei haben mir sehr gut gefallen.
    Freue mich auch schon auf den Wettbewerb der Fitnessstudios in einer späteren Geschichte.
    - MLG

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  2. 52 und dann 54? wo ist 53?

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    1. Danke für den Hinweis. (Hab ich korrigiert.) Mein Fehler. Eigentlich sollte „Alinas Prinz“ nach der Geschichte „Gabys kleiner Wettstreit“ erscheinen. Daher der Fehler. Ich habe beide Geschichten simultan geschrieben und da die eine schneller war als die andere, musste ich aus Zeitgründen die Reihenfolge ändern.

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