Gegenüber von meinem Elternhaus, stand lange Zeit ein
heruntergekommenes Gemäuer. Als Kinder spielten wir darin und im Vorgarten
fanden wir eine rustikale Hantelbank, mit verrosteter Stahlstangen und groben
Gewichtsscheiben, welche aus Stein bestanden. Mit anderen Kindern aus der
Nachbarschaft entfernten wir das Gestrüpp, welches sich der Hantelbank
bemächtigt hatte. Jedes Kind aus der Straße versuchte sich mindestens einmal an
der Hantelstange. Doch wir waren alle noch viel zu klein um Aussichten auf
Erfolg zu haben. Ein paar unserer Väter sahen, was wir taten und konnten
schließlich selbst nicht der Herausforderung wiederstehen. sich an der groben
Steinhantel zu versuchen. Doch niemand unserer Väter schaffte es, dass sich die
Hantelstange aus ihrer Halterung löste.
Es vergingen mehrere Jahre und als ich vierzehn wurde,
rückte eines Morgens ein Heer von Bauerbeitern an. Mit schweren Gerät und
großen Maschinen, wurde das alte Gemäuer niedergerissen und es entstand
innerhalb weniger Monate ein neues Haus. Danach kümmerte sich ein Unternehmen
um den verwilderten Garten. Dabei stießen die Männer auf die solide Hantelbank.
Lachend versuchten sie sich nacheinander an dem Gewicht. Doch alle scheiterten.
Man entschied sich, um die Hantelbank herumzuschneiden und schließ entstand ein
wohlgepflegter Garten. Und die Hantelbank stand immer noch.
Als die neuen Besitzer des Hauses einzogen, kam ich
gerade mit dem Rad von der Schule. Interessiert sah ich, wie Kisten und Möbel
ins Haus getragen wurden. Dabei fiel mir ein blondes Mädchen auf, das oft
lachte oder lächelte und sich sehr aktive am Umzug beteiligte. Während andere
bereits erschöpft inne hielten, brachte sie im Laufschritt eine Kiste nach der
anderen ins Haus. Die schweren Möbel wurden zwar von einer Umzugsfirma ins Haus
gebracht, doch wenn das Mädchen eine Chance sah zu helfen, nahm sie diese wahr.
Dabei fiel auf, dass sie mit ihrer schlanken Figur, den kräftigen Männern
scheinbar das Wasser reichen konnte. Denn es sah nie so aus, als ob ihr etwas
zu schwer war. Von ihren Eltern, welche meistens nur Anweisungen gaben, wurde
das Verhalten ihrer Tochter mit einem Stirnrunzeln abgetan.
Mit meinen vierzehn Jahren war ich das erste Mal in
meinem Leben daran interessiert, ein Mädchen kennen zu lernen. Ein Mädchen, das
mit ihren zwanzig Jahren im Grunde gar kein Mädchen mehr war. Und damit um
einiges älter war als ich selbst. Doch das schmälerte mein Interesse an dem
Mädchen nicht.
Neben dem neugebauten Haus führte ein Wanderweg entlang.
Ein Weg den es Fußgänger und Fahrradfahrer erlaubte, auf dem kurztreten Weg von
unserer Straße in den nahen Stadtpark zu gelangen. Meine tägliche Strecke von
der Schule nach Hause führte durch diesen Park und schließlich an dem neu
gebauten Gebäude vorbei.
Ich war ganz in Gedanken als ich an einem sonnigen Tag
nach Hause fuhr. Beinah wäre ich ins Gestrüpp gefahren, als plötzlich ein
heiteres „Hallo.“ neben mir erklang. Fast erschrocken blickte ich in zwei graugrüne
Augen und einen unglaublichen Körper. Er handelte sich um das Mädchen von neben
an, das scheinbar kein Problem damit hatte, neben meinen Fahrrad herzu joggen.
Gebannt starrte ich in diese großen Augen, nahm ihre
zierliche Nase war und den großen Mund mit den vollen Lippen. Die samtweiche
Karamellhaut ihres Gesichtes schien ihren ganzen Körper zu bedecken. Ein Körper
der sehr durchtrainiert war. Sobald ich das
Muskelgewebe ihrer runden Schultern wahrgenommen hatte, fiel mein Blick
auf ihre Oberweite, die erstaunlich groß und fest war und von einem schwarzen
Sport-BH gehalten wurde. Darunter sah
ich unglaublich definierte, wie auch gerade Bauchmuskeln. Fast schon geschockt,
sah ich wieder in ihr Gesicht als sich ihre vollen Lippen öffneten und zwei
Reihen weißer Zähne entblößten.
„Vorsicht Kurve.“
Die Worte hatten mein Hirn noch nicht ganz erreicht, als
ich von einer dicken Blätterwolke vom Rad gefegt wurde. Mit einem überraschten
Schrei fiel ich zu Boden und rollte über den Rassen. Als ich mich im Sitzen
aufrichtete, stellte ich erleichtert fest, dass mir nichts weiter passiert
war. Das hätte bei meinem Tempo auch
anders ausgehen können.
„Alles in Ordnung?“ frage eine Stimme hinter mir. Schnell
drehte ich mich zu dem wunderschönen Muskelengel um.
„Ich denke schon.“
„Oh, das ist gut. Warte ich hol dir dein Rad.“
Mir fiel es gar nicht ein wieder aufzustehen. Ich saß im
Graß und sah diesem schönen Wesen dabei zu, wie es ins Gebüsch lief und wenige
Sekunden später mit meinem Rad wieder kam. Erneut brannte sich der Anblick
dieses Mädchens in mein Gehirn.
Sie hatte mein Rad mit ihrer rechten Hand gepackt und in
die Luft gehoben. Und zwar in einem Winkel, der perfekt den Bizeps ihres
rechten Armes zur Geltung brachte. Wie
eine langgezogene Orange hob sich ihr Bizeps fast drei Zentimeter von ihren Arm
ab. In einer steilen Rundung erhob er sich und gespaltete sich oben leicht. Nie
im Leben hätte ich einen solchen Muskel in einem so schlank wirkenden Arm
vermutet. Und das Gewicht meines alten
verrotteten Metallesels, schien sie nicht mal zu bemerken. Ich selbst kam immer
ordentlich ins Schwitzen, wenn ich diesen am Morgen die Kellertreppen
hochschieben musste. Noch nie hatte mich etwas so schnell so heftig erregt. Die
Kraft dieses Mädchens nahm mich viel mehr in den Bann, als ich es jemals für
möglich gehalten hätte.
Mit einer Bewegung stellt e sie mein Rad neben mich. Mein
Starren schien sie entweder nicht zu bemerkten oder zu ignorieren.
„Du kannst doch aufstehen, oder.“
„Ja, doch klar.“
„Gut, deinem Fahrrad scheint es auch gut zu gehen.“
Sie lächelte und ich wäre beim Aufstehen fast wieder
umgefallen.
„Du wohnst doch gegenüber von mir, oder? Ich sehe dich
immer morgens wegfahren.“
„Ja, tue ich. Ich heiße Lorenz.“
„Delia.“
Sie gab mir die Hand. Ihr Händedruck war, wie ich schon
vermutet hatte, sehr fest.
„Also gut Lorenz, ich muss weiter. Und nimm dich vor
diesen hinterhältigen Kurven in Acht.“
Sie lachte mich wunderschön an und lief weiter. Sie war
wirklich schnell unterwegs und war meinem Sichtfeld ebenso schnell
entschwunden.
Ich grummelte ein „Idiot“ zu mir selbst mit einem
anschließenden, „Nimm dich lieber vor ihren Kurven in acht.“ Dann atmete ich
einmal tief durch und merkte, wie schnell doch mein Herz schlug. Und auch die
Erregung wollte nicht aufhören. Ich entschied mich, mein Fahrrad den Rest des
Weges zu schieben. Es war besser
jegliche Reibung im Intimbereich zu vermeiden.
Seit diesem Tag schwirrte mir Delia jeden Tag im Kopf
herum. Zu meiner Schande muss ich auch eingestehen, dass sie mir ebenfalls als
Vorlage diente, wenn ich allein war und das tat, was Jungen in meinem Alter
eben taten. Dazu sei erwähnt, dass ihr
Bild in meinem Kopf, den Vorgang ungemein beschleunigte.
Allerdings hatte die Begegnung mit Delia auch etwas
Ernüchtertes gehabt. Sie hatte ein viel zu schönes Gesicht und Körper, als das
ein mittelmäßiger Junge wie ich, der auch noch sechs Jahre jünger war, je eine
Chance gehabt hätte. Delia war die Frau die neben dem Schulsprecher stand und
nur von den gutaussehenden reichen Typen ausgeführt wurde. Ich war mir absolut
sicher, dass sie weit außerhalb meiner Lieger lag.
Eine Woche später hatte ich das Glück Delia wieder zu
treffen. Wie beim letzten Mal joggte sie plötzlich neben meinen Rad her. Wieder
in diesem unglaublichen Outfit. Dieses Mal konzentrierte ich mich mehr aufs
Radfahren als auf sie, auch wenn mir das unheimlich schwer fiel.
„Hey Lorenz.“ Ich freute mich darüber, dass sie noch
meinen Namen wusste.
„Hey, Delia. Wie lebt es sich in deinem neuen Haus.“ Den
Satz hatte ich mir schon zu Recht gelegt, falls ich sie wiedersehen würde. „Oh
sehr gut. Mein Vater hat mir fast eine eigene Wohnung bauen lassen. Er hat wohl
angst dass ich ausziehe. Aber Momentan bin ich viel zu Bequem dafür. Oh, da
guckt ja eine Switch aus deinem Rucksack. Was spielst du?“
„Öhh, im Moment Streetfighter.“
„Ah, dieses Prügelspiel.“
Sie ballte ihre Faust und führte mitten im Lauf einen
Schlag gegen einen unsichtbaren Gegner aus.
Das sah bei ihrer richtig gut und geschmeidig aus. Ich
hatte keinen Zweifel daran, dass dieser Schlag, hätte er jemanden getroffen,
diese Person umgehauen hätte. Und gleichzeitig sah es bei ihr verdammt sexy
aus.
„Hast du auch eine Switch?“
„Das habe ich tatsächlich. Ein Ex hatte eine und hat mir
eine geschenkt damit wir zusammen spielen konnten. War tatsächlich ganz lustig.
Aber alleine habe ich keine Lust dazu. Wenn du willst können wir ja mal
spielen.“
„Unbedingt!“ rief
ich etwas zu schnell und zu laut.
„Okay.“ lachte sie und hob abwehrend die Hände. „Wir
sehen uns.“
Ich hatte mit meinen Rad bereits ein gutes Tempo drauf
und war überrascht, dass sie mithalten konnte. Aber jetzt beschleunigte sie und
lief mit im wahrsten Sinn des Wortes davon. Ich versuchte gar nicht aufzuholen
so schnell war sie verschwunden.
Am nächsten Tag nach der Schule stand ich vor ihrem Haus,
die Switch in der Hand und lief auf und ab. Doch traute ich mich nicht zu
klingeln und spazierte deshalb die Straße hoch und runter. Ich hoffte sie
zufällig zu treffen doch leider geschah dies nicht. Als es Abend wurde, ging
ich wieder nach Hause und warf mich missmutig aufs Bett.
Am Samstag dachte ich mir eine neue Taktik aus. Ich
setzte mich auf eine Bank im Park, der, wie bereits erwähnt, nicht weit
entfernt war und spielte auf meiner Switch. Ich wusste das Delia mindestens
einmal pro Tag joggen ging und dann lief sie meistens durch den Park. Ich
musste fast vier Stunden ausharren aber dann kam sie in ihrem ungemeinen Tempo
angesaust. Als sie mich sah, stoppte sie, was bei ihrem Tempo nicht einfach
war.
„Lorenz.“ sagte sie mit ihrer klaren Kristallstimme. Die
wie immer fröhlich klang. Sie stand vor mir mit ihrer Sportkleidung, endlich
einmal ohne dass ich Rad fuhr. Ich hatte einen frontalen Blick auf ihre
Bauchmuskeln, die sehr ausgeprägt waren und sich bemerkenswert weit nach vorne
wölbten. Ich war mir sicher, dass man an ihrem Bauch Backsteine zertrümmern
könnte. Und das würde ihr bestimmt noch nicht mal was ausmachen. Ihre braunen
Haare mit den blonden Strähnen fielen ihr verspielt ins Gesicht. Sie nur
anzuschauen war schon aufregend.
„Hey.“ Sie schnippte
laut mit dem Finger und ich zuckte zusammen. „Bis wohl mit deinem Gedanken ganz
bei deinem Spiel was?“
„Äh, ja. Hast du was gefragt?“
„Ja, ich habe gefragt ob du Streetfighter spielst?“
Ich nickte nur. Mein Blick war auf ihre Beine gefallen,
deren Muskeln sich sehr deutlich an den engen Stoff ihrer Leggins drückte. Ihre Oberschenkel zeigten richtige
Muskelstränge und ihre Waden waren im Vergleich zum Rest ihres Körpers fast
schon dick.
„Willst du gegen mich eine Runde wagen?“ fragte sie sexy
und ließ ihre Faust in ihre Handfläche knallen, direkt vor ihren stählernen
Bauchmuskeln. Ihre Faust wirkte groß und
mit den hervorstehenden Knöcheln sehr hart. Sie konnte bestimmt durch
Betonwände schlagen.
„Ich, ich…“ meine plötzliche Erektion schnürte mir fast
die Lauft ab. Hastig atmete ich ein und aus.
Delia runzelte die Stirn. „Alles in Ordnung bei dir? Du
hast einen ganz roten Kopf.“
„Ja, ja alles okay. Wir können gerne eine Runde spielen.“
„Oh gut. Dann laufe ich jetzt nach Hause, dusche und wir
können loslegen. Treffen wir und in zwanzig Minuten vor meinem Haus?“
Ich nickte ganz hastig und sie lächelte. „Dann bis
gleich.“ Und schon beschleunigte sie wieder auf ihr absurdes Lauftempo und
sauste davor. Da wir denselben Weg hatten folgte ich ihr, doch als ich von der Bank
aufstand, war sie schon nicht mehr zu sehen.
Eine Stunde später saß ich mit Delia in ihrem Garten und
auf einer Bank und spielte gegen sie Streetfighter. Ich konzentrierte mich nur
halb auf das Spiel und sah immer wieder zu Delia. Sie selbst starrte auf ihren
Bildschirm und drückte leicht verkrampft, darauf herum. Leider war Delia keine
gute Spielerin. Sie druckte unkoordiniert Knöpfe und dementsprechend bewegte
sich ihre Figur. Und obwohl ich mir kaum Mühe gab und ich sie sogar gewinnen
lassen wollte, verlor sie. Nach einer halben Stunde ließ sie ihr Gerät sinken.
„Oh, du bist einfach zu gut Lorenz.“ sagte sie lächelnd.
Sie hatte nun eine Jeans und ein weißes Shirt an, doch das Shirt war ärmellos
und ihre Jeans sehr eng. Ich hatte damit immer freie Sicht, was die Muskulatur
ihrer Arme und Beine anging.
„Also gibst du auf?“ fragte ich frech grinsend. Sie
lachte und streckte die Zunge raus.
„Aber im wahren Leben würde ich mit dir den Boden
aufwischen.“ sagte sie und ballte die Faust.
Sofort war ich wieder auf Hundertachtzig. „Du weißt schon Girlpower.“ Lachend winkelte
sie ihren Arm an und spannte ihren Bizeps. Dieser schnellte regelrecht hervor
und ragte steil, groß und dickt nach oben. Ich schnappte nach Luft. So große
hatte ich ihn gar nicht in Erinnerung gehabt.
Delias Handy klingelte und sie ließ ihren Arm wieder
sinken. Ich setzte mich gerade hin und versuchte mich wieder zu beruhigen. Nach
zehn Minuten beendete Delia ihr Gespräch und sagte mir, dass sie nun leider
eine Verabredung hätte.
„Es tut mir leid, aber wir wiederholen das.“ Sie kam zu
mir und zerzauste mir mit der Hand das Haar. „Und wenn ich das nächste Mal
nicht gewinne…“ Sie hob lachend ihre Faust und ging. Mich ließ sie mit einer
Erektion zurück.
Natürlich versuchte ich dieselbe Taktik am nächsten
Wochenende erneut. Doch dieses Mal stürmte Delia nur mit einem „Hey Lorenz!“ an
mir vorbei. An den nächsten zwei
Wochenenden regnete es den der Herbst war im Anmarsch. An einem letzten warmen
Samstag saß ich wieder mit meiner Spieleconsole im Park doch dieses Mal kam
Delia gar nicht erst vorbei. Betrüb ging ich den Wanderweg zurück der am Ende
dicht an Delias Garten vorbei führte.
Und da sah ich sie. Doch leider war sie nicht alleine.
Sie saß mit einem großen stämmigen Kerl an ihrem Gartentisch. Er hatte
pechschwarze gefettete Haare und trug eine schwarze Lederjacke, welche mit
Eisennieten an den Schultern verziert war. Sie saßen in einer von mir
abgewandten Position aber nicht besonders weit weg. Zehn Meter Luftlinie höchstens.
Was bedeutete dass ich sie nicht nur sehen, sondern auch hören konnte.
Gerade stieß der Mann mit den schwarzen Haaren, Delia den
Finger in die Schulter.
„Scheiße. Du bist ja überall Knochenhart.“
Delia grinste und zeigte ihren unwahrscheinlich hohen,
wie auch dicken Bizeps. „Girlpower.“
„Scheiße noch mal, wo kommt das denn jetzt her. Wieso
hast du Mädchen den solche Muskeln.“
„Angst?“
„Scheiße nein, Puppe. Mit dir macht das rumspringen im
Bett sicher richtig Spaß.“
Er lehnte sich zurück und faltete die Hände hinter seinem
Kopf um zu zeigen, was für dicke Arme er hatte. Delia lächelte Mädchenhaft. „Du
denkst du wirst mit mir fertig?“ Er nickte. Sie stellte ihren rechten
Ellenbogen auf den Gartentisch und lächelte weiter. „Na los, beweise es.“
„Ha, echt jetzt Mädchen? Wurde noch nie von so einer
hübschen Puppe zum Armdrücken aufgefordert.“
Er rückte seinen Stuhl näher an den Tisch und nahm ihre
Hand in seine Pranke.
„Sorry Puppe, aber das könnte wehtun. „
Delia lächelte mild. „Nick, hör auf mich Puppe zu nennen
oder ich muss dir wehtun.“
„Ha, das ich nicht lache. Lass dir mal vom Onkelnick
zeigen, wer hier die Hosen an hat.“
Ich konnte an der Körperhaltung erkennen, dass die Beiden
angefangen hatten zu drücken. Ich sah das Gesicht des Großmauls zwar nur halb,
aber ich glaubte erstaunen zu erkennen als seine Kraft auf die von Delia
prallte. Scheinbar merkte er erst jetzt, dass die Frau mit der zarten
Karamellhaut vollkommen aus Muskeln bestand. Nun stemmte sich nicht nur Delias
Bizeps gegen ihn, sondern auch die restlichen Muskeln ihres Körpers, die ihrem
Arm einen sichern Stand verliehen.
„Verdammte Scheiße, was ist das denn für eine Kacke.“ Er
bekam ein rotes Gesicht und kämpfte nun sichtlich gegen Delias Arm an. Diese
war ganz Konzentriert schien aber gut mit ihrem Gegner fertig zu werden. Nick
hingegen schnaubte auffällig und rutschte auf seinen Sitz hin und her. Seine
Flüche wurden noch lauter, als Delia damit begann seinen Arm nach unten zu
drücken. Immer weiter ohne das er in der Lage war ihren Angriff zu stoppen.
Schließlich drückte sie seine Hand seicht auf die Tischplatte. Nick sprang wie
von einem Insekt gestochen auf. „NEIN!“ brüllte er laut. „So was lasse ich mir
nicht bieten. Schon gar nicht von so einer braungebrannten Prinzessin mit
Plastikhupen. Was? So durchtrainiert wie du bist, sind die Teile niemals echt.“
Plötzlich hatte Delia, Nicks Hand ergriffen und so
verdreht, dass Nick mit einem Schmerzensschrei vor ihr auf die Knie ging. „Wie
war das Nick?“ Ich sah wie die wohlgeformten Muskeln an Delias Arm hervortraten
und Nick gab ein erbärmliches Wimmern von sich. „Bitte,…“ kam es aus seinem
Mund. „Entschuldige dich, sofort. Oder ich breche dir den Arm.“
„Entschuldige…“
„Sage dass es dir Leid tut.“
„Es tut mir Leid, bitte, bitte lass los.“
Ich war hin und weg wie viel Macht, Kraft und Dominanz
Delia plötzlich ausstrahlte. Eine Muskelgöttin die den Wurm unter ihr, mit nur
einer Hand vollkommen unter Kontrolle hatte. Und gleichzeitig war sie dabei so
unwahrscheinlich sexy. Stöhnend sah ich zu, wie sie ihre Machtposition noch ein
paar Augenblicke genoss. Dann ließ sie seine Hand los. Wenig männlich brach der
Mann vor ihr zusammen.
Ich hätte schwören können, das Delia schmunzelnd auf ihr
Opfer nieder sah. Wenn auch nur kurz.
„Ich hol dir einen Drink. Aber nur einen.“ Fasziniert sah
ich Delias Gestalt dabei zu, wie sie zur Terrassentür ging und im Haus
verschwand.
Als ich wieder zu Nick sah, starrte mich dieser aus bösen
Augen an. „Na Kumpel?“ sagte er und richtete sich mühsam auf. Wobei er seinen
rechten Arm hängen ließ. „Hat dir unsere kleine Show gefallen? Oder glotzt du
nur gerne meine Puppe an?“
Während er das sagte, war er über den hüfthohen Zaun
gestiegen und hatte die paar Meter bis zu mir zurückgelegt. Ohne eine Vorwarnung
schlug er mir mit der linken Hand, flach ins Gesicht. Es klatschte und ich fiel
mit einer brennen Wange zu Boden.
Ein wütender Schrei ertönte und als ich den Kopf hob sah
ich Delia, wie sie über den Zaun hechtete und zu uns gerannt kam. Nick konnte noch
„Puppe“ sagen, da bekam er bereits von Delia einen festen Faustschlag ans Kinn,
der ihn zurücktaumeln ließ.
„Du verrückte Plastikschlampe. Jetzt reicht es mir
endgültig, ich werde dir, … uff“ Weiter kam Nick nicht, den erhielt von Delia
einen weiteren Schwinger, der ihn erneut zurücktaumeln ließ. Er machte drauf
hin ein Geräusch wie ein wütender Stier und schwang seine massige Faust nach
ihr. Delia wich geschickt aus und verpasste ihm selbst einen gezielten Schlag. Der große Kerl taumelte wieder ein paar
Schritte zurück und wäre fast umgefallen. Delia gab ihm die Zeit sich zu
sammeln und selbst anzugreifen. Erneut wich Delia aus und gab Nick, als er an
ihr vorbeischaukelte einen so kräftigen Schlag in den Magen, dass es den großen
Kerl von den Füßen hob.
Röchelnd ging Nick neben mir zu Boden. „Nicht so schnell
Nick, wir sind noch nicht fertig!“ hörte ich Delias wütende Stimme. Sie packte Nick an den Ohren und zwang ihn auf
die Knie. Dann packte sie seinen Kopf und rammte ihm ihr Knie mitten ins Gesicht.
Ich konnte das Knacken hören als Nicks Nase brach. Ein Kniekick von so einem
Muskulösen Bein, löschte bei Nick sofort alle Lichter aus. Zuckend ging sein
Köper zu Boden und für einen Augenblick hatte ich Angst, das Delia ihn
umgebracht hatte.
„Alles in Ordnung Lorenz?“ fragte Delia besorgt. Feste
Hände ergriffen meine Arme und halfen mir mit betörender Kraft auf die Beine.
„Tut mir leid, dass ich euch gestört habe.“
„Was? Unsinn. Mir tut es leid, dass dieser hirnlose Affe
auf dich losgegangen ist. Naja dafür konnte ich ihn verhauen. Das hat sich
richtig gut angefühlt. Wollte schon immer mal jemanden so richtig verprügeln.“
Delia sah mich fast schon glücklich an.
„Meinst du es geht ihm gut?“
„Nick? Wen interessiert das? Die Frage ist doch ob es dir
gut geht.“
„War nur eine Ohrfeige. Nichts Schlimmes.“
„Es tut mir
dennoch leid.“
Und mit diesen Worten zog mich Delia heran und gab mir
einen Kuss auf die rote Wange. Das war schön, doch spürte ich leider nichts, da
die Wange von Nicks Schlag ganz taub war.
„Alles wieder gut?“ Ich nickte. „Schau mich nicht so an.“ lachte sie und
schupste mich leicht von sich.
„Geh jetzt lieber nach Hause.“
„Und du?“
„Ich? Ich gehe auch nach Hause.“
„Und was ist mit ihm.“
„Der findet alleine nach Hause, sobald er aufwacht.“
„Na gut, also dann.“
„Also dann.“
Sie sprang erneut über den Gartenzaun und verschwand ohne
sich noch einmal nach mir oder Nick umzudrehen. Als ich mir sicher war, dass
Nick noch atmete ging ich auch. Wenn auch mit einem schlechten Gefühl im Magen.
Am nächsten Morgen war Nicks Körper verschwunden und meine brennende Backe
auch. Mich durchströmte eine neue Zuversicht. Denn das unerreichbare Mädchen
Delia hatte mich Lorenz geküsst. Einfach so. Ich durfte jetzt nicht aufgeben.
Ende