Freitag, 18. Januar 2019

Mein Bericht über das Leben mit Kira


Heute geht es um meine derzeitige Partnerin Kira. Als ich Kira kennen lernte war ich 25, Kira selbst 35. So lagen saubere 10 Jahre zwischen uns. Aber das störte weder mich noch sie. Dafür das Kira älter war hatte ich den Vorteil größer als sie zu sein. Mit 1.80 überragte ich ihre untersetzte Person von 1.65. Kira hatte einen sehr stämmigen Körperbau, was nicht hieß das sie fett war. Ganz im Gegenteil. Wie sie selber, bei unserer ersten Treffer sagte, bestanden ihre Freizeitaktivitäten aus Besuchen im Fitnessstudio. Dass dies hieß, dass sie Bodybuilding machte, fand ich erst später heraus. Und auch wenn dieser Sport nur ein Hobby für sie war, erzielte sie Ergebnisse, die sich leicht mit denen von Profis vergleichen ließen. Damit will ich sagen, dass diese, wenn auch kleine Frau, unglaublich muskulös war. Wenn sie ein ärmelloses Shirt trug, zeigte sie so viel Muskelmasse, das ich befürchtete, das nur ein Arm von ihr, mehr Muskelmasse als mein Gesamter Körper innehatte. Oder wenigsten genauso stark bzw. stärker war.

Beim Zusammenleben mit Kira gab es bestimmte Besonderheiten, über  die ich berichten möchte. Das fängt an bei ihrer selbstbewussten Art. Ich habe nichts gegen selbstbewusste Frauen aber manches ist mir dann doch unangenehme. Zum Beispiel empfindet Kira kein Schamgefühl, wenn sie sich nackt zeigt. Im Gegenteil. Sie zeigt gerne ihren unglaublichen Körper. Sie hätte kein Problem damit, nackt aus der Dusche zu kommen, um dem Postboten die Tür aufzumachen. Wenn wir in einen sehr warmen Land Urlaub machten, war Kira generell nackt. Und das hieß, sie war wirklich fast immer nackt. Auch wenn wir unter anderen Menschen waren. Das fanden nicht alle gut. Wenn wir uns Sehenswürdigkeiten ansahen und Kira nur, wenn überhaupt, Schuhe trug. Ansonsten nichts. In Spanien gingen wir einmal an einer Gruppe Polizisten vorbei. Sie machten kurz Anstalten aufzustehen und zu uns zu kommen. Doch als sie Kiras Körper  genauer betrachtet hatten, zogen sie sich zurück. Kira trug eine so ungeheure Muskelmasse zur Schau, das jedem klar war, das diese Frau unglaublich stark sein musste. Und das war sie auch.

Viel erfreulicher war Kiras zweite Eigenart. Sie liebte Sex. Und wenn sie welchen haben wollte, nahm sie ihn sich. Das bedeutete sie nahm mich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich mochte größer sein als sie aber das hinderte Kira nicht im Geringsten daran, mich zu pack, hochzuheben und auf das nächste Bett oder Sofa zu werfen. Und wenn ich werfen schreiben, meine ich wirklich werfen! Danach waren diese mächtigen Muskelmassen sofort auf mir. Ihr Körper war unglaublich schwer und wenn sie auf mir lag, war ich zu fast keiner Regung fähig. Dazu gehörte leider auch das Atmen.  Aber das machte nichts. Denn Kira lag nicht lange auf mir. Sie war eine sehr aktive Frau und das galt auch für den Matratzensport. Ich selber brauchte im Grunde nicht tätig werden. Sie packte meinen Körper und hob und senkte diesen, wie es ihr in den Sinn kam. Dabei wurde ich schon mal in die Luft gehoben, dort gedreht und über Kopf in den weiblichen Intimbereich gedrückt. Im Grunde fungierte ich als Gegenstand, den sie nach Belieben hochhob, schüttelte oder drehte. Und da mich ihr kräftiger Körper sehr schnell auf hundertachtzig brachte, war ich fast sofort Einsatzbereit. Allerdings nicht für lange. Wenn ich meine Ladung zu schnell verschoss, wurde ich kurzerhand in der Luft gedreht, damit ich ihr auf andere Weise weiter helfen konnte. Das war bestimmt nicht für jeden was, den Kira dominierte bei Beischlaf zu hundert Prozent. Mir machte das allerdings nichts aus. Im Gegenteil. Es trug zu meiner eigenen Erregtheit bei. In dieser Hinsicht passten wir optimal zueinander.

Kira brachte mich bei unseren Bettgeschichten leicht an die Grenzen meiner Belastbarkeit. Sie führte mich mindesten drei Mal zum Höhepunkt und nicht selten darüber hinaus. Danach war ich immer fix und fertig. Und um dem männlichen Klischee nicht zu wiedersprechen, ich schlief danach auch meisten ein. Und auch das ging sehr schnell. Kira hingegen schlief danach nicht unbedingt. Vielleicht wenn es abends war, ansonsten machte sie mit dem weiter, was sie vor her gemacht hatte. Wie erwähnt, liebte Kira Sex und deshalb wollte sie ihn jeden Tag. Oder noch besser, mehrmals am Tag. Gut, es gab Ausnahmen aber diese waren dünn gesät.

Im Übrigen gab es meistens eine Art Vorspiel. Nicht geplant oder bewusst. Es gab einfach bestimmte Situationen, die bei uns mit Sex endeten. Und dabei ging es meistens um Kiras körperliche Überlegenheit. Meisten war es so, dass ich mit meiner, zugegebenen nicht allzu ausgeprägten Körperkraft, an etwas scheiterte, das für Kira kein Problem war. Zum Beispiel hatten wir in unserer Küche einen sehr alten Herd stehen. Funktionieren tat er, aber die Drehschalter an der man die Herdplatten oder den Hoffen einschaltete, waren sehr schwer zu verstellen. Ich vermutete, dass die Mechanik im Inneren verrostet sein musste. Ich konnte diese Schalter nur mit beiden Händen drehen und auch das war schwer, weil diese so wenig Fläche boten um sie festzuhalten. Kira grinste immer, wenn ich fettige Finger vom Kochen hatte und dann auch mit beiden Händen die Griffe nicht bewegt bekam. Sie stellte sie dann immer breit grinsen neben mich, nahm extra nur ihren kleinen Fringer und drehte das Rad, als ob diese lose am Herd stecken würde. Situationen in denn sie mir zeigen konnte, das sie stärker war als ich, erregten uns oft beide. Danach dauerte es nicht lange, bis mich Kira grob am Hals packte, mir die Klamotten vom Leib riss und meinen Körper auf eine von ihr bestimmt Art verwendete.

Aber auch Meinungsverschiedenheiten führten schnell zum Beischlaf. Da ging es dann darum, wer den Aufbauplan vom IKEA Regal richtig verstanden hatte oder ganz simpel, welchen Kanal wir bei Fernsehen schauen wollten. Versuchte ich dann, Kira das Bauteil oder die Fernbedienung weg zu nehmen, gelang es mir natürlich nicht. Sie grinste dann breit, nahm meine beiden Handgelenke meist mit der linken Hand und drückte diese auf meinen Oberkörper. Schnell lag ich hilflos neben ihr, während sie meinen gesamten Körper mit einen Arm am Boden hielt. Und das so fest, dass es leicht schmerzte und ich Mühe hatte Luft zu bekommen. Sie saß neben mir und tat so, als ob sie besseres zu tun hätte und mich nur neben bei am Boden hielt. Doch sehr lange ging dieses Spiel nicht. Im Extremfall zwanzig Minuten. Danach fiel Kira wieder über mich her, wobei das Liebesspiel für mich in solchen Fällen, aus einer untergeordneten Position begann.

Im Übrigen war dies Lust nach Sex einer der Gründe, warum ich mit Kira nicht ins Fitnessstudio ging. Denn sobald Kira sah, wie ich an Gewichten scheiterte, die sie mühelos heben konnte, wollte sie Sex. Und wie schon erwähnt, verfügte sie über wenig Schamgefühl. Will sagen, sie hätte mich auch vor den Augen aller Anwesenden genommen. Und das hatte sie auch einmal getan. Seitdem ging sie immer allein. Das Ärgerte sie etwas, aber sie Verstand durchaus meine Beweggründe.

Angestauten Ärger ließ Kira meist in ihr Training einfließen. Besonders gut konnte sie ihre Wut bei ihrem Kickboxsparring auslassen. Ihr Trainer schützte sich bei Kira immer noch mit einer extra Polsterung. Und obwohl er ein massiger, kräftiger Kerl war, konnte Kira ihm mit einem Powertritt, in den sie all ihre Kraft setzte, von den Füßen fegen.

Man konnte sich also vorstellen, dass man Kira besser nicht als Gegnerin unterschätzen sollte, wenn man ihr in einem physischen Kampf gegenüberstand. Aufgrund ihrer Stärke, Fähigkeiten und Selbstbewusstsein, ging Kira auch keiner Konfrontation aus dem Weg. Wenn sie auch nicht unbedingt danach suchte. Die heftigste Auseinandersetzung hatten wir bzw. sie in einer Bar in einer Lauwarmen Sommernacht. Ich hatte Kira glücklicher Weise dazu bewegen können, ihren Körper wenigstens ansatzweise zu bedecken. Das bedeutete in ihrem Fall, dass sie einen Bikini aus blauen Jeansstoff an hatte, der erstaunlich gut an ihr aussah.

Die Bar in die wir gingen hatte gerade neu eröffnet und war in einem warmen Holzton gehalten. Gemütlich aber auch eng. An einem Tisch saßen vier Typen, die an Rocker erinnerten und den Laden wohl mit ihrem Clubschuppen verwechselten hatten. Als Kira und ich eintraten, meckerten sie gerade unüberhörbar über die Preise. Einer stieß einen Pfiff aus, als er Kiras gut gebauten und gleichmäßig gebräunten Köper erblickte. Was mir zwar nicht gefiel es aber hinnahm. Denn die Typen sahen nicht so aus, als könnte man vernünftig mit ihnen reden.

Eine Auseinandersetzung ließ sich in dem Augenblick nicht mehr vermeiden, als einer von ihnen folgendes auf den Pfiff seines Kollegen erwiderte. „Meinst Du den gut gebauten Kerl im Bikini?“ Kira blieb sofort stehen und blickte den Mann finster an. Dann ging sie auf ihn zu. Der stand dumm grinsend von seinem Stuhl aus. „Was!“ rief er und breitete kampflustig die Arme aus. Kiras Reaktion kam viel zu schnell und unerwartet für ihn. Sie bestand aus ihrer Faust, die in sein Gesicht, mit der Wucht eines Vorschlagshammers einschlug. Sein Kopf flog nach hinten und er verdrehte sie Augen. Sein schwerer Körper erschlaffte und zertrümmerte seinen Stuhl, als er zu Boden ging. Den übrigen drei Kumpanen sahen Kira einen Moment fassungslos an. Kira nutzte ihre Überraschung um den Kerl, welcher den Pfiff ausgestoßen hatte an den Haaren zu packen und seinen Schädel kraftvoll auf die Tischplatte zu donnern. Als der Mann wieder hochkam, hielt er sich seine gebrochene Nase und fiel, heulend, rückwärts vom Stuhl.

Die andern beiden standen von ihren Stühlen mit einem „Was soll das?“ Gesicht auf. Eine bekam sofort Kiras Faust ins Gesicht, welche ihn ebenfalls sofort besinnungslos machte. Noch während sein Kumpane mit spastischen Zuckungen zu Boden ging, hob der andere beschwichtigend die Hände. „Hey ich will  keinen Streit.“ Mehr konnte er nicht sagen, den Kiras Faust streckte auch ihn unbarmherzig nieder. Der letzte Mann mit der gebrochenen Nase, hatte dem Geschehen ungläubig zugesehen. Als Kiras Blick sich auf ihn richtete, versuchte er schnell davon zu krabbeln. Mit ein paar Schritten war Kira bei ihm, packte seinen Lederstiefel und hob ihn daran in die Luft. Mit einem ausgestreckten Arm, hielt sie den Mann, über Kopf hängenden in der Luft. „Nein, ich will nicht!“ rief der Mann und ruderte mit den Armen. Da zog Kira rückartig ihr muskulöses Bein nach oben. Es ertönte ein hörbares dumpfes Geräusch, als ihr Knie, seinen Kopf, wie einen Punchingball schaukeln ließ. Sein Wimmern erstarb sofort und sein Körper wurde schlaff.
Eine nicht unattraktive Bedienung, in enger Jeans, Stiefeln und Cowboyhut, lächelte Kira an. Ihr Blick zeigte klar, dass sie mit Kiras Verhalten kein Problem hatte. „Soll ich die Kerle rausschaffen?“ fragte Kira. Die Kellnerin bejahte die Frage. Daraufhin trug Kira die Männer nach Draußen und warf sie in das Gebüsch, hinter der Bar. Sie packte immer zwei Männer auf einmal. Bei ihr sah es so aus, als ob es sich bei den Männern um leichte Stoffpuppen handelte. Aber das waren sie nicht, wie man an der hervortretenden Muskulatur von Kira erkennen konnte. Zu solchen Vorfällen kam es nicht oft, was mir selbst ganz lieb war. Und nach diesen Abend war mir ebenfalls klar, dass mein meiner Freundin auf keinen Fall dumm kommen sollte.

Das Kira kein Problem damit hatte, mit mir ähnlich zu verfahren, stellte ich nach einem Jahr unserer Beziehung fest.
Es gab Situationen, bei denen man Kira auf keinen Fall stören sollte. Eine davon war das malen. Ja, Kira malte, so richtig mit Stativ und Farbpalette. Und wenn sie das tat wollte sie ihre Ruhe. Zweimal machte ich den Fehler, Kira zu stören. Ihre Reaktion kam genau so schnell wie hefig. Und das, in der Form ihrer Faust, die mein Gesicht kurzerhand zu Boden stampfte. Wenn eine Frau mit so starken Armen zuschlug, wurde es augenblicklich Dunkel. Ihre Faust war wie eine Dampframme die einen unbarmherzig niederstreckte. Ein wütender Schlag von Kira führte bei mir zu einem komatösen Zustand der zwischen vier und sechs Stunden anhielt. Das bedeutet, nachdem mich Kira wortlos niedergeschlagen hatte, hatte sie genug Zeit und Ruhe, um ihr Bild zu Ende zu malen. Das sie mir mit einem solchen Schlag nie etwas gebrochen hatte, die Nase ausgenommen, überraschte mich immer wieder. Nach einem solchen Niederschlag war ich noch stundenlang benommen und legte mich meisten ins Bett um weiter zu schlafen.

Ich machte keinerlei Aufstand, nachdem ich das erste Mal von Kira niedergeschlagen worden war. Zum einen weil ich mir sicher war, dass dies nur zu einem weiteren Schlag führe, zum anderen, weil mich solche Fortfälle im Nachhinein erregten. Glücklicherweise, kam es nicht oft zu solchen Situationen. Im Schnitt wohl all drei Monate. Den Rest dieser Zeit war Kira sehr umgänglich. Da konnte ich es gut verkraften, das mich ihre Faust schon mal niederstreckte, wenn wir uns mal stritten. Dafür führte ein weniger heftiger Streit zum Beischlaf.

Zusammenfassend kann man sagen, dass ich sehr glücklich in meiner Beziehung mit Kira bin. Egal wie heftig oder stürmisch diese auch ist. Ich hoffe, dass ich diese Frau nie langweile und noch lange mit ihr zusammen bin.

Ende

Dienstag, 1. Januar 2019

Der starke Rotschopf – Boxen.

Stief konnte nicht fassen was er gerade sah. Sein Kumpel Ted schien fast schon benommen, seid der Schlag der sechzehnjährigen ihn getroffen hatte. Er tänzelte mit einem leichten Rechtsdrall um seine Gegnerin herum. Diese zeigte ein abfälliges Lächeln.  Ted schlug mit einer geraden Rechten zu welche unbeholfen und Laienhaft wirkte. Das rothaarige Mädchen wurde noch nicht mal getroffen. Nun schlug sie zu und das viel präziser und schneller. Ein Schlag in den Bauch von Ted, der so viel Wucht zu haben schien, dass Stiefs Freund sich krümmte.

Stief konnte das Schauspiel, was sich vor ihm im Ring abspielte nicht fassen. So hart konnten die Schläge des Mädchens nicht sein. Ted hatte bestimmt wieder gekifft. Gut das Mädchen hatte einen muskulösen Oberkörper. Besonders ihre Oberarme waren beeindrucken. Doch war sie immer noch sechzehn und ein Mädchen. Und Ted, wie auch Stief selber, boxten nicht zum ersten Mal.

Eigentlich waren sie an diesem Morgen nicht ins Fitnessstudio gekommen, um sich mit einem kleinen Mädchen im Ring zu prügeln. Aber die kleine Göre war so frech gewesen, dass es nicht anders hätte laufen können.

Das Mädchen schien zufrieden mit der Wirkung ihrer Schläge. Sie besaß sogar die Frechheit, ihre Deckung zu senken. Allerdings musste Stief zugeben, das von Ted scheinbar keine große Bedrohung mehr ausging. Er taumelte hin und her und schien Mühe haben sich überhaupt noch auf den Beinen zu halten. „Das fasse ich nicht.“ knurrte Natan neben ihm und strich sich seine pechschwarzen Harre aus der Stirn. Stief nickt, wobei er weiterhin konzentriert das Geschehen im Ring verfolgte.

Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er sah, wie das Mädchen, frech grinsend, ihre Handschuhe hob, diese Links und Rechts an Teds Schultern drückt und ihn so in die Mitte des Rings führte. Und Ted taumelte wie ein Hund bereitwillig mit. Sie hätten einen Schiedsrichter bestimmen sollen. Stief war sich nicht sicher aber das musste doch gegen irgendwelche Regeln verstoßen.

„Hey lass das!“ rief er wütend. Aber das Mädchen ignorierte seinen Ruf. Sie stellte sich Ted genauso hin, wie sie es wollte. Danach holte sie mit ihrem Muskelarm zum Schlag aus. „Ted deine Deckung!“ rief Natan neben Stief. Doch das Rufen war Sinnlos. Ted war ein benommener Zombie, der sein Umgebung kaum noch wahrnahm. Als der Boxhandschuhe des Mädchens, Ted traf, gab es einen Laut der in der Sporthalle leicht wiederhallte. Zum ersten Mal sah Stief einen Schlag, der seinen Gegner im wahrsten Sinne des Wortes von den Füßen hob. Teds Körper hob bestimmt zehn Zentimeter vom Boden ab, bevor er mit einem lauten Poltern zu Boden ging. Geschockt sah Stief seinen Freund an. Dann das Mädchen, welches zufrieden ihre Boxhandschuhe aneinander schlug.

Jetzt, da Ted nicht mehr die Sicht auf das Mädchen einschränkte, konnte Stief sich die Göre genauer ansehen. Ihre roten Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der ihr lang auf den Rücken fiel. Sie trug ein schwarzes Tanktop, welches eng an ihrem Körper lag. Unfreiwillig musste Stief eingestehen, das ihr Oberkörper ihn beeindruckte. Ihre Schultern und ihr V-Nacken zeigten dicke Muskeln. Diese zeigten sich auch klar an ihrem Bauch, welche sich als Sixpack gegen den Stoff drückten. Aber das was Stief wirklich die Sprache verschlug, waren ihre Oberarme. Diese wurden von so dicken Muskelpaketen geziert, das Stief sich sicher war, dass das Mädchen mal sehr fett gewesen sein musste. Und dann hatte es mit Bodybuilding angefangen. Aber auch wenn ihre Oberarme dicker und wohl auch muskulöser aussahen, als seine eigenen und die seiner Freunde. Es war immer noch ein Mädchen. Und die Muskeln von Frauen waren nie so effektive wie die von Männern. Und schon gar nicht von einem Mädchen das kleiner war, als jeder von seinen Freunden. Stief war sich sicher, dass er stärker war. Er ließ sich davon nicht einschüchtern.

Und Natan wohl auch nicht. Denn als sich das Mädchen mit einem abfälligen Lächeln von Ted abwandte um den Ring zu verlassen, sprang er mit einer lässigen Bewegung in den Ring. „Nicht so schnell Mädchen!“ rief Natan. „Niemand verprügelt meinen Freund und kommt einfach so davon. Schon gar nicht so ein Rotschopf wie du, das noch bei Mama wohnt!“

Das Mädchen drehte sich um und musterte Natan kurz. Dann hob es die Handschuhe und nahm eine kämpferische Haltung ein. „Sehr gut!“ sagte Natan und tat es ihr gleich. Stief rieb sich die Hände. Gegen Natan hatte sie keine Chance. Da war er sich sicher. Natan war vielleicht der Schwächste aus der Gruppe aber er war dafür auch der Schnellste. Wenn Natan zuschlug wusste sein Angreifer gar nicht woher der Einschlag kam. Und er war schnell und wendig. Die Deckung immer oben. Einer der das Boxen drauf hatte. Das Mädchen wusste vielleicht wie man stand, sich bewegte und zuschlug. Aber richtig erfahren hatte sie im Kampf mit Ted nicht gewirkt. Und damit war Natan ihr sicheres Ende.

Schnell tänzelte er um sie herum und ließ gezielte Schwinger auf ihre Deckung regnen. Dann ein Schlag des Mädchen, der gar nicht so langsam war und Natan nur knapp verfehlte. Doch gleich darauf war es wieder Natan der austeilte. Einen Schlag nach dem andren. Doch das Mädchen hielt ihre Deckung ebenfalls oben und Schläge die ihren Körper trafen, schien sie gar nicht zu spüren. Oder sie ließ sich nichts anmerken.

So ging es mehrere Minuten. Die Schläge des Mädchens gingen fehl und Natans erwiderte den Angriff mit einen schnellen Schlagkombination, die dem Mädchen aber wohl nicht im Geringsten etwas ausmachte. Dann änderte das Mädchen plötzlich seine Taktik. Statt auf eine günstige Gelegenheit zu warten, in der Natan mit einem Schlag rechnete, schlug sie aus heiterem Himmel auf Natans Deckung ein. Ein kräftiger Schlag, der, obwohl Natan ihn Blockte, den Jungen zurücktaumeln ließ. Schnell faste Natan wieder einen festen Stand. Doch da rammte das Mädchen schon wieder ihre Faust in Natan Deckung und dieser fiel tatsächlich zu Boden.

Stief konnte wieder einmal seinen Augen nicht trauen. Er schrie Natan aus Leibeskräften an, wieder aufzustehen. Das tat dieser auch aber viel zu langsam. Das Mädchen hatte mehr als genug Zeit sich in Position zu bringen. Und da es keinen Schiedsrichter gab, hinderte auch niemanden das Mädchen daran, Natan sofort wieder eine zu verpassen, sobald er auf den Beinen war. Dieses Mal hatte Natan seine Deckung nicht oben. Der Schlag des Mädchens hallte in der Halle wieder, Natans Körper drehte sich schwungvoll um 180 Grad und fiel dann, wie ein gefällter Baum zu Boden. Das Mädchen tänzelte weiter um Natans Körper herum und gab diesen einen Tritt.

„Los steh auf!“ rief es und knallte die Boxhandschuhe aneinander. Eine grinsende Genugtuung lag auf den Gesichtszügen des Mädchens, welche Stief extrem wütend machte. „Lass ihn in Ruhe!“ brüllte er. „Wenn du unbedingt was aufs Maul haben willst, übernehme ich das!“ „Na dann komm doch!“ rief das Mädchen. „Wenn dein Freund schon zu schlapp ist.“

Stief sparte sich weitere Worte. Dem Mädchen zu sagen, dass Natan offensichtlich k.o. war, würde das Grinsen in ihrem Gesicht wohl nur noch verstärken. Doch nun musste sie gegen ihn kämpfen. Er war schon immer der stärkste von seinen Freunden gewesen. Und das sah man ihm auch an. Er war 1.86 groß und überragte damit das Mädchen um etwas mehr als einen Kopf. Seine Glieder waren lang und dick. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob er bei einem Vergleich der Oberarme, besser als dieser freche Rotschopf sein würde. Vielleicht auch nicht.

„Nun komm schon!“ rief das Mädchen, als er in den Ring krabbelte. Ihr Grinsen war jetzt noch breiter. Auch ohne Stiefs Hilfe war ihr wohl klar geworden, das Natan besinnungslos war. „Wird langsam eng hier.“ sagte sie und ging zu Natans Körper. Diesen schob sie mit dem Fuß soweit über den Rand des Rings, bis ihn die Schwerkraft erfasste. Dann viel sein Körper aus dem ein Meter hohen Ring, polternd zu Boden. „Hey, sei gefälligst vorsichtig!“ rief Stief empört.

Das Mädchen ging rüber zu Ted, der noch immer nicht wieder zu sich gekommen war. Dort sah sie Stief unbeeindruckt an. „Warum?“ fragte sie und gab Ted ebenfalls einen Stoß, so dass auch er aus dem Ring rutschte und zu Boden krachte. „Mit dir werde ich in ein paar Minuten genau dasselbe machen.“ sagte breit grinsen. „Das werden wir ja sehen.“ rief Stief und stürmte auf das Mädchen zu.

Sein erster Schlag ging fehl, weil das Mädchen genau in der Sekunde einen schnellen Schritt zur Seite machte. Innerlich verfluchte er sich, dass er noch nicht mal ein aufmüpfiges Schulmädchen treffen konnte. Mit dem zweiten Schlag traf er dafür umso härter die Schulter des Mädchens. Jeder andere, davon war Stief überzeugt, hätte bei einem solchen Schlag aufgeschrien und sich die Schulter gerieben. Aber das Mädchen hüpfte weiter, als ob nichts passiert war. Noch viel schlimmer war, das Stief den Eindruck hatte, gegen eine Steinmauer geschlagen zu haben. Seine Faust schmerzte selbst durch den Handschuhe. Aber das konnte nicht sein. So muskulös war kein Mädchen. Niemals.
 
Verwirrt tänzelte er weiter und zog noch im rechten Augenblick die Deckung hoch, als die Faust des Mädchens auf ihn zukam. Stief hatte das Gefühl, als würde er eine Steinkugel abwehren. Beide sein Arme schmerzten plötzlich und sein massiger Köper wankte tatsächlich zurück. Noch nie hatte er einen solchen Schlag abwehren müssen. Er hatte schon mit einigen der Jungs aus der Uni geboxt. Manche waren richtig gut gewesen aber nie hatte jemand so hart in seine Deckung geschlagen.

„Weil das erfahrene Boxer nicht machen.“ dachte er und fühlte sich mit dieser Erklärung etwas besser. Doch nur für etwas zwei Sekunden, denn dann bekam er einen weiteren Schlag in seine Deckung. Und noch einen und wieder einen. Seine Arme schmerzten und er fühlte, wie ihm die Tränen aus den Augen liefen, ohne dass er es verhindern konnte. Außerdem wollte er unbedingt die Arme senken, denn sie taten so weh, dass er sie kaum oben halten konnte. Und er wollte nicht noch einen Treffer abbekommen.

Stief wich von dem Mädchen zurück, das ihn frech angrinste. Er zuckte zusammen, als er gegen die Seile des Ringes prallte. Sofort feuerte das Mädchen ihre Fäuste ab. Zwei Treffer an den Armen und Stief ließ seine Deckung sinken. Über diesen Fehler konnte er nicht lange nachdenken, denn plötzlich traf ihn ein Schlag wie ein Amboss im Gesicht. Er schleuderte herum und mitten in der Bewegung wurde ihm schwarz vor Augen.

Fiese klatschende Ohrfeigen weckten Stief aus seiner Ohnmacht. Mit einem dröhnenden Schädel und einem trüben Blick, nahm der den Rotschopf über sich war. Das Mädchen hatte ihre Handschuhe ausgezogen und war dazu übergegangen, Stief wach zu ohrfeigen. Sie hatte ihn in die Mitte des Rings gezogen und saß, schwer wie ein Fels, auf Stiefs Brust.

„Na endlich.“ sagte das Mädchen genervt. „Los hoch mit dir. Das vorhin war kein gewollter k.o.! Ich will dich mit einem richtigen Schlag fertig machen. Mit einer erstaunlichen Kraft, hob ihn das Mädchen auf die Beine. Stief war viel zu verwirrt, um die Kraft des Mädchens wahrzunehmen. Er war so verwirrt, dass er sich unschlüssig umguckte. Während das Mädchen vor ihm wieder die Boxhandschuhe anzog, dämmerte Stief langsam, wo er war und was passiert war.

„Ich, ich, ich….“ haspelte er und wankte hin und her. Das Mädchen lachte laut. „Was ist? Habe ich dir die Fähigkeit zum Sprechen aus dem Schädel geprügelt? Egal. Vielleicht wird dieser hier das korrigieren.“  Mit offenem Mund sah Stief zu, wie das Mädchen weit mit ihrem Boxhandschuhe zum Schlag ausholte. „Neee…“ brachte er noch raus. Dann traf ihn erneut der Eisenhammer des Mädchens.

Für Stief wurde es augenblicklich dunkel. Er bekam nicht mit, wie sein Körper vom Boden abholt und Wort wörtlich aus dem Ring flog. Mit einem donnern landete er außerhalb des Ringes. Das laute Jubeln des Mädchens bekam er ebenfalls nicht mit. Auch nicht die erstaunten Gesichter, derer, die seinen Flug beobachtet hatten.
Eine Frau eilte zu Stief um zu sehen wie es ihm ging. Doch da kam das kleine Muskelmädchen aus dem Ring geklettert. Sie behauptete dass alles okay sei, hob Stief hoch und legte diesen hinter dem Ring zu seinen Freunden. Diese Seite des Rings war nicht ohne weiteres einsehbar und es gab auch keinen Grund dorthin zu gehen. So das Stief, Natan und Ted in ihrer Besinnungslosigkeit von niemanden gestört wurde.

Der Rotschopf ging gut gelaunt Trainieren. Sie hob Gewichte, die weder Stief noch einer seiner Freunde hätte heben können. Und sie Trainierte lange und ausdauernd. Nach zwei Stunden kam sie wieder. Sie tropfte vor Schweiß und  ihre Muskeln waren hart und geschwollen, so dass sie noch muskulöser aussah als zuvor. Unauffällig blickte sie hinter den Ring und lachte leise, als sie sah, dass Stief und seine Freunde noch immer ohne Besinnung waren. „Loser!“ kicherte sie leise. Dann verließ sie das Fitnessstudio.

Stief kam unter einem Strahl eiskalten Wassers wieder zu sich. Und obwohl das Wasser wirklich sehr klar war,  bewegte er sich kaum. Sein ganzer Kopf fühlte sich geschwollen an und unerträgliche Kopfschmerzen plagten ihn. „Oh gut.“ hörte er Teds Stimme. „Wir versuchen schon seit einer halben Stunde dich wach zu bekommen. Zum Schluss haben wird dich zu den Duschen getragen. Du bist echt ein schwerer Affe, dass lass dir gesagt sein. Und glaub mir, ich habe einen so dicken Schädel, dass es kein Spaß war, deinen Hintern hier her zu schleifen. Vielleicht kannst Du mir sagen, was eigentlich passiert ist. Den Natan hier, bekommt die verdammten Zähne nicht auseinander! Stief?“

Doch Stief sagte Garnichts. Er starrte nur auf die Plastikwand der Duschkabine und sah zu, wie die Wassertropfen daran herunter liefen. Und das tat er noch die nächste halbe Stunde, egal was Ted und später auch Natan zu ihm sagten.

Ende.