Freitag, 1. Februar 2019

Der starke Rotschopf – Ein gemeinsames Essen


Eine Welle warmer Lust traf Stief und seine Freunde als sie in das gemütliche Bistro kamen. Ein mit Holz verkleideter Laden der, zu annehmbaren Preisen, ordentliche Portionen lieferte. Und das war Stief und seinen Freunden, Ted und Natan, am Wichtigsten. Stief hatte seine Freunde ein paar Tage lang nicht gesehen. Seit sie vor einem Monat von einem sechzehnjährigen Mädchen verprügelt worden waren, hatte ihre Freundschaft etwas gelitten. Doch mittlerweile ging es einigermaßen wieder. Niemand erwähnte das kleine Mädchen mit den roten Haaren mehr und die Sache wurde unter „Nie passiert“ verbucht.

Stief guckte sich immer noch nach einen Tisch um, als ihn Ted in die Seite boxte. „Hey Stief!“ „Was denn verdammt?“ fragte er und dreht sich unwirsch in Teds Richtung. Dieser deutete auf etwas und Stief folgte seinen Blick. Dann erstarrte er. An einem Ecktisch, weiter hinten im Laden, saß ein kleines Mädchen mit roten Zöpfen und schlürfte einen Milchshake.

„Das ist doch…“ sagte Stief heißer. „Genau.“ sagte Ted mit matter Stimme. Sie waren sich beide sicher, dass es sich um das Mädchen handelte, von dem sie verprügelt worden waren. Selbst auf diese Entfernung waren sie sich sicher. Denn die muskulösen Arme des Mädchens waren unverkennbar. „Was habt ihr beiden denn?“ fragte Natan. Dann blickte er in die Richtung, in die auch seine Freunde starrten. Sofort wurde er ganz leise.

„Verdammt.“ flüsterte er. „Lasst uns verschwinden.“
„Nein!“ brach es aus Stief heraus. „Das fehlt noch. Ich laufe bestimmt nicht von einem kleinen Mädchen davon.  Los kommt, wir suchen uns einen Tisch.  Das wir uns von einer Sechzehnjährigen verjagen zu lassen fehlt noch!“

Sie fanden einen Tisch, der leider nicht sehr weit von dem Tisch des Mädchens entfernt war. Stief hatte ein mulmiges Gefühl, was er aber gut verbarg. Seine Freunde wirkten eingeschüchtert. Als sie bestellt hatten warteten sie ungeduldig auf ihr Essen.

„Hoffentlich kommt bald das verdammte Essen!“ sagte Ted.
„Warum?“ fragte Stief gespielt cool. „Sage bloß du denkst immer noch an dieses Mädchen?“
Ted wollte gerade antworten, als eine helle weibliche Stimme ertönte. „Hey Junge!“ Es war der Rotschopf, der plötzlich vor ihrem Tisch aufgetaucht war. Ted ließ vor Schreck sein Handy auf den Tisch fallen. „Ich habe euch von da drüben aus gesehen und mich gefragt, ob ihr vielleicht Lust auf etwas Prügel habt.“

Alle drei Jungs wurden kreidebleich. Dann lachte das Mädchen laut. „War doch nur Spaß. Wisst ihr was? Ich setze mich zu euch. Ich hole nur schnell meinen Milchshake.“ Ted fand zuerst seine Sprache wieder. „Los Jungs, lasst uns verschwinden.“ „Unsinn!“ flüsterte Stief. „Wie sieht das denn aus? Und außerdem sind wir zu dritt. Schon mal daran gedacht?“

Stief hätte noch mehr gesagt, wäre das Mädchen nicht plötzlich wieder an ihrem Tisch erschienen. „Hier bin ich wieder Jungs.“ sagte es, einen großen Milchshake in der Hand. „Du da!“ sagte sie und deutete auf Natan. „Rück auf die Seite deiner Freunde, ich finde es besser, wenn ihr drei mir gegenüber sitzt.“

Auch wenn die gegenüber liegenden Bänke am Tisch nur jeweils für zwei Personen gedacht waren, zögerte Natan nicht, als das Mädchen auf ihn zeigte. Schnell erhob er sich und quetschte sich an Stiefs Seite, der nun zwischen seinen Freunden klemmte.

„Na Jungs was ist? Wollt ihr euch nicht vorstellen? Dann weiß ich beim nächsten Mal wenigsten wen ich vermöble.“ Das Mädchen lachte wieder und Stief musste zugeben, dass sie dabei ganz süß aussah. Sie hatte vielleicht einen etwas kleinen schmalen Mund und eine spitze Nase, welche ihr ehrgeizige Züge verlieh aber dafür tolle große Augen, die moosgrün waren. „Äh Natan.“ sagte Natan leise. Stief ärgerte sich über seinen Freund, der sehr eingeschüchtert klang. Er selbst setzte sich gerade hin und sagte cool. „Ich bin Stief kleines Mädchen.“ Dafür ernte er einen festen Blick des Mädchens. „Ted.“ sagte Ted etwas zu schnell, aber immer noch besser als Natan.

„Natan, Stief und Ted. Klar!“ wiederholte das Mädchen. „Mein Name ist Laura aber ihr dürft mich Herrin oder Göttin nennen.“ Dieses  Mal lachte sie nicht. „Quatsch.“ sagte Stief ärgerlich wobei Ted und Natan zusammenzuckten. „Angsthasen!“ dachte Stief ärgerlich. „Hör zu kleines Mädchen. Nur weil du ein paar Muskeln hast, heißt das nicht, dass du machen kannst was du willst.“ „Ach ein?“ fragte Laura und sah ihn scharf an. „Nein!“ wiederholte Stief und er war froh, dass seine Stimme so selbstbewusst klang. Denn insgeheim hatte er Angst vor dem Mädchen. Die harten Schläge die er von ihr bekommen hatte, wenn es auch nur sehr wenige gewesen waren, würde er so schnell nicht vergessen.

„Wir drei sind auch nicht gerade schwach. Gegen alle drei von uns hättest du keine Chance. Ach und beim Boxen hast du dich nicht an die Regel gehalten!“ „Oh Stief!“ rief sie wie eine besorgte Mutter. Dann hob sie ihre beiden Arme aus denen gigantische Bizeps-Kugeln hervorschnellten. Die drei Männer starrten sie mit offenen Mündern an. „Willst du dich hiermit wirklich anlegen Stiefielein?“
„Ich…iii…ccc…hhh“ stotterte Stief und schloss wieder den Mund. Noch nie hatte er so große Muskeln gesehen. Und schon gar nicht an einem Mädchen.

Das Mädchen grinste breit. Sichtlich zufrieden mit der Wirkung, welche ihre Muskeln auf die drei Männer hatten. Sie entspannte ihre Arme wieder und stellte den rechten Ellenbogen vor Stief auf den Tisch. „Na los Stief. Du siehst wie der Leitwolf in deiner Gruppe aus. Zeig mir mal wie stark du bist.“ Stief wollte sich ums Verrecken nicht noch mehr von seiner Angst anmerken lassen. Die kleine spielte ein Spiel und er wollte dabei keine Schwäche zeigen. „Klar!“ sagte er nicht mehr ganz so selbstbewusst und ergriff die Hand des Mädchens.

„Du kannst drücken wenn du soweit bist.“ sagte sie cool und betrachtete die Fingernägel ihrer linken Hand. Stief zögerte nur wenige Sekunden, bevor er sich mit voller Kraft gegen den Arm des Mädchens stemmte. Es war, als ob er gegen eine Stahlmauer ankämpfen würde. Lauras Arm bewegte sich kein Stück. Sie hätte auch eine Statur aus Marmor sein können. Stief fing an zu schwitzen und sah mit großen Augen auf den dicken Bizepsball der vor seiner Nase in die Höhe wuchs. Dieser Bizeps war mehr als doppelt so dick als sein eigener, mit einem richtigen Gipfel. Außerdem glaubte Stief pures Muskelgewebe durch die glatte, reine Haut des Mädchens schimmern zu sehen.

Laura selber schien sich nicht anstrengen zu müssen. Ihre Atmung blieb völlig normal und ihr Arm lag regungslos auf dem Tisch. Mit einen Schmunzeln sah sie Stief aus ihren großen grünen Augen an.
„Oh, armer Stief. Du bist ja noch viel schwächer als ich gedacht habe. Aber das ist immer so bei euch Jungs. Das meiste an euren dicken Armen ist Fett. Ihr trainiert einfach nicht richtig. Und eines Tages werdet ihr von einem kleinen Mädchen fertig gemacht.“ Mit dem letzten Wort knallte sie Stiefs Arm, als ob es das einfachste von der Welt ist, auf die Tischplatte. Stief dachte, das eine Stahlzange seinen Arm zerbrechen würde. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog er seinen Arm vom Tisch.

„Oh Stiefie!“ rief das Mädchen erneut mit einer hohen Stimme. Diese Anrede schien ihr sichtlich Spaß zu machen. „Habe ich dir wehgetan?“ Sanft strich sie ihm mit ihrer Mädchenhand über seinen Handrücken. Eine seltsam zarte Berührung. Doch dabei lächelte Laura teuflisch. „Das wollte ich auch!“

Stief erwiderte nichts, denn in diesem Augenblick kam die Bedienung mit ihrem Essen.  Große Teller mit Schnitzel und Pommes. Die drei Teller passten nur gequetscht nebeneinander. Die Bedienung runzelte die Stirn, über den Umstand, dass die drei Jungs sich auf eine Bank quetschten, während ihnen ein Mädchen auf einer genauso großen Bank gegenüber saß. Eine Bemerkung machte sie aber nicht.

„Uh Pommes!“ machte das Mädchen und griff mit ihrer Hand in Natans Teller um sich eine Faust voller Pommes zu nehmen. Natan sah Laura böse an, doch als sie seinen Blick erwiderte, lächelte er schnell. „Schon besser!“ sagte das Mädchen streng.

„Willst du uns jetzt beim Essen zusehen?“ fragte Stief und schob sich steif etwas Essen in den Mund. Er konnte jetzt nicht entspannt essen. Nicht solange ihm dieses Muskelmädchen gegenüber saß. „Oh Stiefie!“ ertönte es wieder vom Mädchen. „Du bist mir viel zu unhöflich. Ich hätte nicht übel Lust, dich jetzt zu packen, auf die Toilette zu zerren und dich da so durchzuprügeln, dass du dir danach in die Hosen machen würdest, wenn du nur an mich denkst. Am liebsten würde ich das mit euch allen drei machen. Ihr würdet bestimmt drei brave Hundies abgeben. Die auf Kommando sitz machen oder auch brav bellen.“

Während Laura das sagte, sah sie die Jungs abwechselnd an. Ihre Augen blitzten böse auf, was sie schön und furchterregend machte. Natan und Ted wurden beide bleich. Stief rang mit seiner Selbstbeherrschung. „Ha, ha!“ machte er. Aber seine Stimme war viel zu leise und rau. „Sehr komisch.“ sagte er, ohne das es nur ein Hauch Überzeugend klang.

Nebenbei bemerkte Stief, wie Natan ganz langsam zur Seite rutschte und eben so langsam seine Füße unter dem Tisch wegzog. „Der Feigling will die Fliege machen.“ dachte Stief, als er plötzlich merkte, wie Lauras Gesicht ganz nah an seines kam.

„Das war kein Witz.“ sagte Laura. Genau in dem Augenblick erhob sich Natan schwungvoll um das Weite zu suchen. Doch Laura war schneller. Blitzschnell packte sie seinen Arm und zog ihn mit Wucht zurück auf seinen Sitzplatz. Nicht weniger schnell kam ihre rechte Faust angeflogen. Es klatschte hörbar, Natan gab ein „oh.“ von sich und dann sank sein Kinn auf seine Brust. Stief sah seinen Freund erschrocken an. Er war bewusstlos. Sie hatte ihm mit nur einem Schlag die Lichter ausgeknipst.

„Seht ihr? Meine Fäuste sind noch gefährlicher, wenn ich keine Handschuhe an habe.“  Stief schluckte und stupste Natan leicht an. Dadurch geriet Natans willenloser Körper in Bewegung, so dass sein Kopf nach vorne und mit einen lauten scheppern auf sein Schnitzel fiel. Eine Bedienung sah kurz zu ihrem Tisch, doch als sie Laura kichern hörte, wandte sie sich wieder ab.

Laura zog eine Pommes unter Natans Gesicht hervor und kaute demonstrativ darauf herum. „Dummer Natan!“ sagte sie. „Ich wollte euch doch gerade sagen, dass ich ziemlich gute Laune habe und euch deswegen nicht verprügeln wollte. Naja, ihr könnt es ihm ja sagen, wenn er aufwacht. Wenigstens wird sein Essen nicht kalt, wenn er es mit seinem Gesicht wärmt.“

„Heißt das wir können gehen?“ fragte Ted hoffnungsvoll. Laura sah ihn scharf an. „Wie war das Ted? Willst du auch k.o. geschlagen werden?“ Sie hielt ihm ihre Faust vor das Gesicht. Ihre Faust war erstaunlich groß für ein Mädchen ihres Alters. Sogar Stief musste schlucken. „Nein bitte nicht!“ sagte Ted schnell. „Sei doch nicht so ein verdammter Feigling.“ fuhr Stief ihn ärgerlich an. Ted sah beschämt auf sein Essen.

„Oh Stiefie.“ sang das Mädchen erneut. Langsam konnte Ted es nicht mehr hören. „Ich mag Typen wir dich. Ich kann dir gar nicht sagen, wie gerne ich mich mit dir alleine Beschäftigen würde.“ Ihre großen Augen starrten Stief an. Sehr schöne Augen.  Stief rutschte unbehaglich auf seinem Sitzplatz hin und her. Wozu er im Grunde keinen Platz hatte.

„Ist es das was du willst? Ein Date?“ Mit dieser Aussage erstaunte Stief das Mädchen zu ersten Mal. „Was?“ fragte sie ungläubig. „Ein Date mit dir? Gehst du immer mit kleinen Mädchen aus Stief? Gibt es bei euch in der Uni keine Frauen?“ Stief machten diese Worte wütend, aber er beherrschte sich.

Laura wartete kurz auf eine Antwort aber von Stief kam nichts. Das Mädchen zuckte mit den Schultern, nahm den Strohhalm ihres Milchshak zur Hand und leerte ihn in einem langen Zug. Dann sah sie wieder Ted und Stief an.  „So Jungs mir wird das hier zu langweilig. Und ihr esst viel zu langsam. Es wird also Zeit, das ihr mir eure Dankbarkeit zeigt.“

„Was?“ rief Stief laut. „Warum? Wofür?“ Laura sah ihn böse an. „Dafür kleiner Stiefie, das ich euch nicht verprügle! Das sollte euch doch etwas wert sein!“
„Du willst Geld?“
„Hmm, andere Jung küssen mir die Füße oder lecken an meinen Schuhen. Aber ich denke, Geld geht zur Not auch.“

Stief wusste nicht, ob er ihr glauben sollte aber er konnte sich langsam gut vorstellen, dass sie andere Erwachsene oder Jugendliche in ihrem Alter dazu gebracht hatte. Stief stöhnte auf, wie ein Geschäftsmann, der eine überteuerte Rechnung zahlen musste. „Also wie viel?“ fragte er angebunden.

„Mir gefällt Dein Ton nicht Stiefie!“ sagte Laura. „Ich bekomme langsam einen Drang danach dich zu schlagen.“ „Äh.“ machte Stief schnell. „Wie viel Geld kann ich dir anbieten?“
„Schon besser.“ sagte Laura.
„Du bist selbst ein Feigling.“ flüsterte Ted an Stiefs Seite.
„Wisst ihr was?“ fragte Laura, „Wir machen das so. Derjenige, der mir am meisten Bargeld gibt, wird nicht k. o. geschlagen.“ Sie ballte ihre große Faust. „Naja und der andere logischer Weise schon. Der wird dann, genau wie Natan hier, sein Essen mit dem Gesicht warmhalten.“

Kaum hatte Laura ihren Satz beendet, wühlten die beiden Jungs hastig nach ihren Brieftaschen. Ted legte erstaunliche  sechzig Euro auf den Tisch. Er grinste Stief schon so komisch an, als Stief zwei Hunderter auf den Tisch legte. Das Geld hatte er immer dabei. Es diente ihm dazu, Frauen zu beeindrucken, wenn er ihnen gönnerhaft einen Drink spendierte.

„Oh da hat der arme Ted verloren.“ sagte Laura und rutschte auf der Bank so zur Seite, das sie Ted genau gegenüber saß. Drohend hielt sie ihm ihre große Faust vor das Gesicht, aus der sich fiese dicke Knöchel hervordrückten. „Auch ohne diese unglaubliche Kraft, könnte sie damit jemanden k.o. schlagen.“ dachte Stief mit klopfenden Herzen.

Ted war kreidebleich und drückte sich ängstlich nach hinten. „Warte bitte.“ bettelte er mit weinerlichen Stimme. „Ich kann zum Geldautomaten gehen und mehr Geld holen. Wirklich.“
„Nein Ted.“ sagte das Mädchen. „Verloren ist verloren.“ „Aber ich habe mehr Geld…“ brachte Ted verzweifelt hervor, als ihm plötzlich eine große Mädchenfaust traf und ihm die Nase platt an sein Gesicht drücke. Stief hörte richtig. wie Lauras Faust Teds Nasenbein in Staub verwandelte. Auch Teds Augen verdrehten sich, dann fiel er, wie ein nasser Sack auf seinen Teller.

„Tja.“ sagte Laura. „Wenn er sich nicht so nach hinten gelehnt hätte, müsste er nicht die nächsten Monate durch den Mund atmen.“ Sie sah Stief fies grinsend an. „Es macht allerdings schon Spaß Nasen platt zu hauen. So und jetzt zu dir Stiefie.“

Laura rutschte auf ihrer Bank in eine Position, in der sie Stief direkt gegenüber saß. Dann ballte sie ihre riesengroße Faust mit den stark hervorstehenden Knöcheln. Stief wurde bleich. „Was du willst mich schlagen? Warum?“ „Hmm…“ machte Laura und legte einen Finger ans Kinn und blickte in die Luft. „Warum?“ wiederholte sie. „Vielleicht weil du ein blöder Arsch bist? Ein Angeber mit fetten Armen und Null Kraft? Der Obervorturner von zwei Typen die noch dümmer sind als du?“
„Aber, aber…“ unterbrach Stief. „Ich habe doch bezahlt?“ Laura lächelte. „Reicht nur leider nicht!“ sagte sie kalt.

Stief sah noch nicht mal, wie sich Lauras Faust bewegte. Plötzlich wurde er von einem Stahlträger im Gesicht getroffen. Mit Wucht schwang sein Kopf zur Seite. Höllischer Schmerz entflammte, dann plötzlich nichts mehr.

Zufrieden sah Laura zu, wie Stiefs Augen sich nach hinten in seinen Schädel drehten. Dann fiel sein Kopf krachend auf seinen Teller. Eine Kellnerin stemmte die Hände in die Hüften und kam dann zu Laura gelaufen. „Was soll der Lärm junge Dame?“ zischte sie. Laura machte ein unschuldiges Mädchengesicht. Und es wirkte, trotz ihres muskulösen Körpers. Der Ausdruck der Bedienung wurde sofort milder.

„Schuldigen.“ sagte sie lieb. „Die Jungs haben um hundert Euro gewettet, wer am längsten sein Gesicht in sein Essen drücken kann.“ Angewidert sah die Frau die besinnungslosen Jungs an. „Meine Herren!“ begann sie. „Aus dem Alter sind sie nun wirklich...“ „Das bringt nichts!“ unterbrach Laura sie. „Die Abmachung besagt, dass man auch nicht reden darf, sonst hat man verloren.“ „So ein Blödsinn.“ sagte die Bedienung. „Und…“ sagte Laura hastig. „Ich soll ihnen das hier geben. Sie wollten nur ein paar Stunden Ruhe haben, um ihren Wettstreit zu Ende auszufechten.“

Die Kellnerin sah auf den Zwanziger, den das Mädchen ihr hinhielt. „Na schön.“ sagte sie, rümpfte die Nase, steckte das Geld ein und ging davon. „Glück gehabt Jungs.“ sagte Laura, zu den drei Jungs, die ihre Worte zu hören bekamen. Entspannt sammelte Laura das übrige Geld vom Tisch und schob es in ihre Hosentasche. Danach griff Laura über den Tisch und holte sich Stief Brieftasche aus seiner Jacke. Darin fand sie eine Visitenkarte, auf der sein Name, seine Anschrift und seine Handynummer standen.  „Oh gut.“ sagte sie und steckte die Karte ein. „So können wir Kontakt halten kleiner Stiefie. Ich komme dich bestimmt mal besuchen.“
Laura klopfte Stief noch einmal auf den Kopf, so wie man es mit braven Hunden machte, dann rutschte sie von der Bank und ließ die Jungs alleine. Der Bedienung sagte sie beim Rausgehen noch, dass die drei Idioten mit den Gesichtern in den Tellern ihre Rechnung bezahlen würden.

Stief wurde zweieinhalb Stunden später wieder wach. Sein Schädel dröhnte und sein Gesicht klebte vor Essen. Er brauchte seine Zeit um sich zu orientieren. Ted und Natan zu seinen Seiten, lagen immer noch mit den Gesichtern in ihren Tellern. Stief rüttelte beide kurz, doch nur Natan gab ein Stöhnen von sich. Während Natan langsam zu sich kam und Stief sein Gesicht mit einer Stoffserviette säuberte, kam eine Bedienung an ihren Tisch.

„Ah, die Herren beenden endlich ihr Spielchen?“ fragte sie spitz. „Äh?“ machte Stief dümmlich. „Ja schon gut. Wird nur Zeit das sie den Tisch wieder frei machen. “ sagte die Bedienung. „Zahlen sie zusammen?“ Stief nickte. Die Bedienung nickte ebenfalls und ging wieder.

Stief lehnte sich erschöpft zurück. Sein ganzer Kopf dröhnte und schmerzte. Er fühlte sich matt und elend. Er war zwar erleichtert, dass Laura scheinbar das Bistro verlassen hatte aber dennoch hatte er einen starken Drang, diesen Ort schnell zu verlassen. Er bezahlte schnell per Karte und verließ mit Natan das Bistro. Ted mussten sie zwischen sich nehmen und wie eine schlaffe Stoffpuppe mit sich schleifen. Natan hatte es dabei genau so eilig wie Stief. Denn eins hatten die beiden jungen Männer gemein. Sie wollten unter keinen Umständen dem Mädchen mit den roten Haaren erneut begegnen.

Ende

1 Kommentar:

  1. Meinen Glückwunsch zu dieser Geschichte im Besonderen und den anderen Stories. Ich brenne auf die Fortsetzungen. Vielleicht legt das Mädchen ja Steve nochmal freunschaftlich den Bizeps um den Hals? Weiter so, danke!

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