Freitag, 26. September 2014

Die weiblichen Eindringlinge. Kapitel 41 – Achtung hier kommt Hektor.



Mit einem breiten Grinsen bog Hektor in die Straße ein, in der er ab heute wohnen würde. Auf der Rückbank seines Wagens saßen drei seiner Kumpels, der vierte saß auf dem Beifahrersitz. Es war kein gewöhnlicher Einzug, den Hektor heute vollziehen würde. Er war ab heute Hausbesitzer und kein Mieter mehr. Das hörte sich gut an, wie er fand.

Überhaupt war Hektor in bester Laune, in den vergangenen Monaten hatte er so viel Glück gehabt, wie in seinem ganzen Leben nicht. Das fing mit einer heißen Frau an, die er kennen gelernt hatte und hörte mit einer unglaublichen Erbschaft auf. Dank dieser Erbschaft hatte er sich jetzt dieses Haus kaufen können und den Wagen, den er fuhr. Diesen Wagen hatten seine Freunde schon bejubelt. Einen sogenannten Hummer. Amerikanisch, riesig, ein Geländefahrzug vom Militär. Nur für richtige Männer. Männer wie Hektor.

Hektor war nicht nur von sich als Mann überzeugt, er hielt sich auch für eine Art Cowboy. Für einen coolen Typen. Deswegen trug er auch Cowboystiefel, schwarz mit leichtem Absatz. Eine Jeans mit einem breitem Gürtel und einer noch breiteren Schnalle. Ein Flanellhemd mit dem typischen schwarz roten Karomuster und einen Cowboyhut. Seine Freunde waren von ähnlichem Schlag und Kleidungsstyle. Aber Hektor hatte das Sagen, er entschied wo es lang ging. Und wenn das jemandem nicht passte, wurde Hektor auch mal handgreiflich.

Er hatte sich ein älteres Haus mit Charakter gekauft. Die Vormieterin hatte das Zeitliche gesegnet und das Haus war versteigert worden. Hektor hatte es billig erstanden und renoviert. Es war komplett eingerichtet, seine Sachen waren alle sauber eingeräumt und diese Nacht würde seine erste im neuen Haus sein. Alles war perfekt. Jetzt würde er seinen Freunden das Haus zeigen und danach gab es eine Grillparty im Garten.

Grinsend sah er sich die anderen Spießerhäuser an. Er würde hier schon für frischen Wind sorgen. Den Leuten zeigen, wer Hektor war. Er freute sich schon darauf seine neue Stereoanlage auszuprobieren, sobald sie fertig angeschlossen war. Und den ersten Nachbarn der klingelte, würde er richtig fertig machen. Schon bald würde sich keiner mehr trauen, bei ihm zu klingen.

Stolz fuhr er mit seinen Wagen ins neu errichtete Carport. Beim Einbiegen sah er ein junges Mädchen im Nachbarsgarten. Blonde Haare und faszinierend blaue Augen. So dunkel wie das Meer. "Wow!" sagte er leise.

Die Wohnung machte richtig Eindruck bei seinen Freunden, so wie es Hektor gerne hat. Aus seinem Schlafzimmerfenster konnte er in den Garten der Nachbarn sehen. Während seine Freunde sich umsahen, beobachtete er das Mädchen. Sie trug ein rosa Shirt und eine dunkelblaue Jeans, passend zu ihren Augen. Ihr Körper wirkte schlank, wenn ihre Schultern auch etwas breit waren.
"Hmm, hmm!" summte Hektor vergnügt. "Was für eine Aussicht!"

Als sich seine Kumpels wirklich jeden Raum angesehen hatten, auch das Badezimmer, den Keller und den Dachboden, ging es endlich nach Draußen. Der Himmel war blau, die Sonne schien hell und Hektor hatte einen riesigen Grill, mit noch mehr Fleisch. Nach ein paar Minuten brutzelte das Fleisch auf dem Grill und jeder seiner Freunde hatte ein Glas Bier in der Hand. Da hörte er ein Geräusch hinter sich, ein lautes klappern, es kam aus dem Garten des Nachbarn. Er sah sich um und erkannte das Mädchen im rosa Shirt. Es hatte einen Stock in der Hand und strich damit im Gehen, gelangweilt über den Lattenzaun. Hektor setzte sein Hollywoodgrinsen auf und nährte sich dem Zaun.

Ich befand mich auf gefährlichem Terrain und das ohne jeglichen Grund. Vielleicht wollte ich einfach nur etwas Nervenkitzel und mein Leben aufs Spiel setzen. Denn ich befand mich in Alinas Zimmer, ohne das sie es wusste. Sie befand sich draußen und Manuela in der Küche. Ich glaubte also, soweit sicher zu sein. Ich schlenderte herum, sah mir ihren Kleiderschrank an, die Bücher die sie las oder auch nur besaß und ihre Hanteln. Diese Teile, welche mich mit ihrem Gewicht immer wieder aus der Fassung gebracht hatten, lagen so provokant am Boden, dass ich es einfach ausprobieren musste, sie hochzuheben. Überhaupt das Hochstemmen verlangte mir so viel Kraft ab, dass ich sie nach wenigen Sekunden wieder auf den Boden stellte. Der Gedanke, dass Alina damit trainierte war erregend. Ich kannte sie jetzt schon über ein Jahr, beinahe zwei, aber ihre Kraft war immer wieder atemberaubend.

Ich hörte das Geräusch eines ziemlich lauten Wagens und sah aus Alinas Fenster. Ein Monster von Geländewagen parkte im Carport von unserer verstorbenen Nachbarin. Sie war mit 87 von uns gegangen und das Haus war versteigert worden. Aus dem Fenster sah ich, wie mehrere Typen mit Cowboyhüten aus dem Wagen stiegen. Ich stöhnte innerlich aus, "Idioten mit Hüten!". Zum Glück lag mein Zimmer auf der anderen Seite des Hauses. Denn das sah mir nicht nach ruhigen Typen aus.

Ich verließ das Alinas Zimmer, doch froh, dass mich niemand erwischt hatte. Eine halbe Stunde später ging ich gelangweilt ins Erdgeschoss. In der Küche fand ich Manuela, sie trank einen Kaffee und sah aus dem Fenster in den Garten.

"Ist Alina im Garten?" fragte ich."
"Ja, aber sie ist nicht gut drauf."
"Was hat sie?"
"Sie wollte sich draußen sonnen und ich habe es ihr verboten!"
"Warum?"

Manuela drehte sich um und warf mir einen Blick zu, der mir sagte, dass ich nicht so viel fragen sollte. Oder es würde Ärger geben. Dann drehte sie sich um und antwortete doch.
"Hast du nicht diese Kerle im Garten nebenan gesehen?"
"Unsere neuen Nachbarn?"
"Genau und ich werde nicht erlauben, das Alina sich in einem Bikini vor diesen Kerlen zeigt!"

Das konnte ich sogar verstehen. Diese Kerle standen alle mit einem Bier um den Grill herum und waren nicht gerade leise. Ihre Stimmen und das raue Gelächter hörte man bis in die Küche. Wenn auch nur leise.

"Ich geh raus und guck wie es ihr geht! Vielleicht kann ich sie aufmuntern."
"Lass dich von ihr verhauen!" schlug Manuela grinsend vor, "Das heitert sie bestimmt auf."
"Ich finde eine andere Lösung!" sagte ich leise und verschwand im Flur.
Draußen im Garten hörte ich ein klapperndes Geräusch. Ich ging ihm nach und fand Alina, die gelangweilt und etwas wütend mit einem Stock gegen den Zaun schlug. Im Garten neben an, sah ich den Fahrer des Geländewagens, der Alina neugierig beäugte. Er war bestimmt schon vierzig und hatte ein hartes Gesicht. Und das sah man, obwohl er lächelte. Im leichten Dauerlauf nährte ich mich Alina. Dabei tauchte in meinem Kopf die Frage auf, warum ich mich in Alinas Nähe begab, wenn sie schlechte Laune hatte. So etwas konnte übel enden.

"Hey Alina!" sagte ich, als ich fast hinter ihr stand. Sie warf mir einen wenig begeisterten Blick zu.
"Was willst du Leon?"
"Nur sehen, wie es dir geht!"
"Quatsch!" sagte sie entschieden. Nun schlug sie mit dem Stock so hart auf den Zaun, das er in mehrere Teile zersplitterte.
"Hey hey, junges Fräulein!" rief der Geländewagenfahrer und näherte sich mit einem Grinsen dem Zaun. "Begrüßt man so hier seinen neuen Nachbarn?"
Alina sah auf und musterte den Mann in seinem Cowboyoutfit.
"Der Zaun gehört zu unserer Seite des Grundstücks!" erwiderte sie schroff.
"Oh, oh!" lachte er, "Die Kleine ist tough!" Alina sah ihn kalt mit ihren tief dunklen Augen an. Ich stellte mich hinter sie.
"Ist das deine Schwester?" fragte er nun mich.
"Sowas in der Art!" wich ich aus.
"Also, ihr beiden, mein Name ist Hektor. So spricht mich jeder an und ihr könnt das auch tun. Wie wäre es, wenn ihr rüberkommt? Meine Freunde und ich grillen und haben Spaß!" Er prostete uns mit der Bierfalsche in der Hand zu und lief wieder zu seinen Kumpels. Er hatte mir bei seiner Rede nur einen kurzen Blick zugeworfen, danach hatte er die ganze Zeit Alina gemustert. Und nicht nur ihr Gesicht. Es schien ihn nicht zu stören, dass Alina erst sechzehn war und er gute fünfundzwanzig Jahre älter.

"Was für ein Arsch!" sagte ich leise.
"Also ich finde ihn nett!" sagte Alina plötzlich. Ich sah sie überrascht an und sah den Trotz in ihrem schönen Gesicht. Sie wollte mir einfach nur wiedersprechen. "Vielleicht gehe ich rüber!" fügte sie hinzu.
"Das tust du nicht!" sagte ich schnell.
"Was? Willst du mich aufhalten?"
"Manuela sieht es bestimmt nicht gerne, wenn du da rüber gehst."
Alina sah zum Küchenfenster. Manuela war verschwunden und hatte sich wohl anderen Dingen zugewendet.
"Meine Mama verbietet mir schon die ganze Zeit etwas! Aber das ist mir egal! Ich geh da rüber, da ist nichts Schlimmes dabei!"
"Ich werde bestimmt nicht zulassen, dass ... Ahhh!"
Plötzlich hatte Alina meinen Arm gepackt und in schmerzlich verdreht.

"Du kannst mir gar nichts befehlen. Vielleicht hat Sophia Recht und du brauchst wirklich mal wieder eine Tracht Prügel. Wollen wir etwas in den Geräteschuppen gehen?"
"Nein!" rief ich sofort.
"Dann kommst du jetzt brav mit rüber! Ansonsten."
Sie hielt mir ihre Faust vor das Gesicht. Ich nickte. Und so gingen wir beide in den Garten des neuen Nachbarn.

Als wir um die Hausecke bogen und uns den Männern näherten, die rund um den Grill standen, wurden wir fast sofort bemerkt. Jeder der anderen vier Typen ließ sofort seinen Blick gierig über Alinas Körper schweifen. "Hey, unsere ersten Gäste!" lachte Hektor, "Larry! Ein Stück Steak für die Schönheit und ihren Bruder. Und ich will ein richtig großes Stück auf ihrem Teller sehen!" Alina lächelte tatsächlich, als Hektor sie Schönheit nannte und nun war ich es der wütend wurde. Wie naiv konnte man sein?

Es dauerte keine Minute bis Alina und ich ein Monstrum von einem Steak auf den Tellern hatten. Nachdem wir an der Salatbar gewesen waren, setzten wir uns zu den fünf Männern am Tisch. Mir war nicht ganz wohl bei der Sache, aber Alina fand das alles sehr schön. Sobald wir saßen, verlangte sie nach Senf, den sie natürlich sofort bekam und begann zu essen. Seitdem Alina intensive trainierte, aß sie auch Unmengen. Ich schaffte nur die Hälfte des Steaks, was, das musste ich zugeben, wirklich gut war. Alina aß in der Zeit zwei Stück. Die Männer am Tisch sahen ihr dabei erstaunt zu. "Du haust ja ordentlich rein!" sagte Larry, als sie sich ein weiteres Stück vom Grill holte.

Wir saßen an typischen Biertischen mit Bänken. Am Rand saß ich, dann kam Alina und neben Alina saß ein öliger Typ mit schwarzen Haaren, denn alle nur „T“ nannten. Bei diesem Spitznamen wurde das T englisch ausgesprochen. Dieser konnte, wie alle Männer am Tisch, nicht seine Augen von Alina lassen. Besonders ihre nackten Unterarme studierte er.

"Du treibst wohl Sport Kleine, was?" fragte er. Alina murmelte eine Zustimmung und schob sich ein weiteres Stück Steak in den Mund. Unvermittelt hob der Kerl seine Hand und kniff Alina in den Oberarm. "Wow!" rief er laut. "Was hast du denn im Ärmel?"
Er grinste breit, doch Alina fand es gar nicht lustig. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn kalt an.

"Wenn du mich noch einmal anfasst, wirst du es bereuen!"
"Ha!" rief er laut, "Die Kleine ist der Hammer." frech grinsend legte er seine Hand auf ihre Schulter. "Hey du darfst das Leben nicht so ernst,... Ahhh!" T schrie auf, als Alina seine Hand von ihrer Schulter nahm und heftig verdrehte.

"Hast du nicht verstanden?" fauchte sie. T hatte nicht nur Schmerzen, er war plötzlich auch unheimlich sauer. Mit verkniffenem Gesicht versuchte er nun Alina zu Ohrfeigen. Diese blockte seine Hand und schlug ihm in derselben Bewegung, mit der Faust auf die Stirn. Der Mann gab ein seltsames Wimmern von sich, dann fiel sein Kopf willenlos auf seinen Teller. Alina ließ seinen Arm los und wandte sich wieder ihrem Essen zu. Die anderen Männer sahen T verblüfft an, der reglos halb auf dem Tisch lag. Die Stimmung unter den Typen wurde zunehmend aggressiver als Hektor plötzlich laut loslachte.

"Hat man so was schon gesehen?" lachte er, "Lässt sich der Kerl tatsächlich von einem Mädchen platt machen!" er lachte weiter bis andere ehr gezwungen einstimmten. Alina sah nicht auf und aß einfach weiter. Hektor störte das nicht.

"Also Mädchen, den Trick musst du mir jetzt aber verraten!"
"Kein Trick!" nuschelte Alina mit vollem Mund.
"Was hat sie gesagt?"
"Kein Trick!" wiederholte Larry, welcher uns gegenübersaß.
"Was dann?" fragte Hektor und man hörte, dass es ihn tatsächlich interessierte.
"Ich bin halt stark!" sagte Alina jetzt deutlich, nachdem sie runtergeschluckt hatte. Hektor runzelte seine faltige Stirn. "Stark, hmm!" wiederholte er.
"Stärker als ihr alle!" sagte Alina selbstbewusst. Larry grinste breit. "Ja genau!" sagte er. Alina sah ihn böse an.
"Willst du auch eins auf den Kopf haben?" fragte sie.
Er hob abwehrend die Hände und lachte einfach laut.

Ich warf einen Seitenblick auf T, den wohl alle anderen schon wieder vergessen hatten. Er lag reglos, mit dem Kopf in seinem Essen und sabberte auf seinen Teller. So wie ich Alinas Schlag einschätzte, würde sich daran sobald auch nichts ändern.

"Wer an meinem Tisch eine solche Behauptung ausspricht, der muss sie auch beweisen!" rief Hektor laut, "Auch so ein süßes Ding wie du!"
"Okay!" sagte Alina, "Ich bin so weit fertig mit essen." Sie nahm ihren Teller, hob T´s Kopf an den Haaren hoch, legte ihren Teller auf seinen und ließ sein Kopf wieder fallen. Dann stellte sie ihren Ellenbogen herausfordernd auf den Tisch.
"Wer will als erstes?" fragte sie in die Runde. Larry der vor Alina und mir saß, betrachtete Alinas Hand misstrauisch.

"Los!" röhrte Hektor "Mach das Kind fertig, Larry!" Alle anderen Männer stimmten laut zu. "Ja, los Larry!" gröhlten sie. Bei so viel Zuspruch hatte Larry keine andere Wahl. Aber er zögerte wohl nicht, weil er glaubte zu verlieren. Er fand es nur albern.
"Das ist lächerlich!" knurrte er und ergriff Alinas Hand.
"Du bist auch lächerlich!" konterte Alina und drückte seine Hand so stark, dass sein Gesichtsausdruck von desinteressiert auf überrascht umschlug. Falls Alinas Händedruck ihm schmerzte, zeigte er es nicht.

Und dennoch ließ Larry sich Zeit. Er drückte sichtbar erst sehr wenig, als er allerdings sah, dass sich Alinas Arm nicht einen Millimeter bewegte, verstärkte er den Druck. Langsam schwoll der Bizeps auf Alinas Arm an, wurde immer größer und vor allem höher. Ihr Shirtärmel rutschte vom steilen Anstieg ihres Bizepses herunter und ein erstauntes Gemurmel ging durch die Zuschauer. Auch Larry glotzte wie dumm Alinas Oberarm an. Dann besann er sich und drückte richtig los. Der Tisch knarrte und Alinas Bizeps wuchs noch etwas mehr an. Jetzt voll angespannt, sah ihr Bizeps unglaublich aus. Besonders im Zusammenspiel mit Alinas hübschem Mädchengesicht und ihrer glatten Haut. "Wie zum Teufel?" hauchte jemand. Larry gab jetzt alles, was er hatte und Alinas Arm schwankte. Auch sie strengte sich jetzt an, was bedeutete, dass Larrys Arm langsam zurück gedrängt wurde.

Hektor kam, während Larry fluchend und schwitzend gegen Alina kämpfte, breitbeinig an unsere Seite des Tisches. "HA!" lachte er, "Das Mädchen ist ganz nach meinem Geschmack! Sieht so aus, als ob sie Larry fertig machen würde!" Larry Gesicht wurde bei den Worten noch röter. Außerdem knirschte er mit den Zähnen. "Verdammt!" keuchte er als Alina seinen Arm weiter zur Tischplatte drückte. Das letzte kleine Stück überwand sie schnell, indem sie seine Hand laut auf den Tisch knallte. Freudestrahlend streckte sie sich und zeigte dabei stolz ihren Bizeps. Der machte durchaus Eindruck, denn keiner der Männer konnte seinen Blick von ihrem Oberarm lassen.

Alina sah höchst zufrieden aus, als sie, nach einiger Zeit der Bewunderung, ihre Arme sinken ließ. "Da staunt ihr was?" fragte sie fröhlich in die Runde. Keiner Antwortete, scheinbar hatte niemand je so eine Kraft bei einem Mädchen gesehen. Larry befühlte erstaunt wie auch wütend seinen Arm. Ihn schienen Alinas Arme nicht im positiven Sinne zu gefallen. Hektor holte ein Taschentuch aus seiner Tasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

"Das war ganz schön jämmerlich, Larry!" sagte er barsch, als er sein Taschentuch wegsteckte.
"Du kannst mich mal, Hektor!" rief Larry mit rotem Kopf, den er seit dem Armdrücken hatte und sprang von seiner Bank auf. "Wenn du es besser machen kannst, hier!" er deutete auf seinen freien Platz. Doch Hektor zeigte sich wenig beeindruckt, er legte den Kopf in den Nacken und lachte laut und künstlich. "HA! Ich soll gegen ein kleines Mädchen antreten? Nun hör aber auf Larry!"

"Du hast ja nur Angst, dass ich stärker bin!" stellte Alina mit einem Schmollmund fest und verschränkte die Arme vor der Brust. Wieder lachte Hektor los. "Was willst du von mir, Kind?" fragte er prahlerisch in die Runde. "Soll ich dir zeigen, was ich drauf habe?"
"Ja!" rief Alina sofort.
"HA!" machte Hektor erneut, "Die Kleine ist gut! Na schön, dann zeige ich dir, was ich drauf habe! Los, kommt alle mit!" sagte er wie ein Kommandant.
"Ich dachte wir machen Armdrücken?" fragte Alina irritiert und stand von ihrer Bank auf. Ich folgte ihrem Beispiel. Hektor, der sich schon in Bewegung gesetzt hatte, drehte sich im Laufen um. "Nein, kein Armdrücken! Los kommt!"

Hektors andere beiden Freunde, Henry und Sam, standen auf und folgten Hektor. Der Mann den sie nur "T" nannten, war immer noch ohne Besinnung und blieb weiter am Tisch sitzen. Auch Larry setzte sich, wenn auch etwas wiederwillig, in Bewegung. Alina und ich bildeten den Schluss der Gruppe.

Hektor führte uns in seine Garage, diese war zu klein für sein Auto, für das er ein extra Carport hatte bauen lassen. Aus der Garage hatte er einen kleinen Fitnessraum gemacht. Es gab verschiedene Gewichte, eine Maschine zum Hinsetzen, ein Fitnessbike und noch andere Gerätschaften. Hektors Interesse galt dem Boxsack, der in der Mitte des Raumes hing.

Als wir uns alle um ihn versammelt hatten, grinste er breit in die Runde. Er genoss augenscheinlich die allgemeine Aufmerksamkeit. "So Freunde!" begann er prahlerisch, "Hier seht ihr einen richtigen Sandsack! Das Ding ist nicht mit irgendwelchem Plastikscheiß gefüllt und auch von Außen aus rauem Stoff. Ich sag‘ euch, ohne Handschuhe bluten einem nach ein paar Schlägen die Hände. Außerdem würde sich die Hälfte von euch, an diesem harten Teil die Hände brechen! Und jetzt passt auf!"

Hektor ging in eine breitbeinige Stellung und versetzte dem Sack einen Schlag. Dieser schwang, wenn auch nicht übermäßig schnell, ein ordentliches Stück zurück. "Hey Sam!" rief Hektor, "Stell dich hinter den Sack und halt das Ding ruhig, sonst fliegt es durch die ganze Garage!"
"Davon Träumt er wohl!" flüsterte Alina mir zu. Sam stellte sich hinter den Boxsack und Hektor ging wieder in Stellung. Er verteilte weitere Schläge auf den Sandsack, der dabei hin und her schaukelte. Die anderen Männer nickten zustimmend, Alina und ich waren weniger beeindruckt. Ich hatte Alina, wie auch Manuela, bereits dabei zugesehen, wie sie auf einen Sandsack eingeschlagen haben. Und dagegen waren Hektors Schläge geradezu lachhaft.

Nach zehn Schlägen hörte Hektor bereits laut atmend auf. Stolz auf seine Leistung blickte er in die Runde. Sam ließ ein "Nicht schlecht!" hinter dem Sandsack ertönen. "Ja sehr ordentlich!" meinte Henry. Larry sagte nichts, er war immer noch sauer.

"Spinnt ihr?" prustete Alina plötzlich los. "Das war total schlecht!"
"Wow!" sagte Hektor laut. "Mal langsam kleines Fräulein! Das war ein richtiger Männerkampf! Das macht mir keiner so leicht nach!"
"Ha!" sagte Alina laut und ging auf den Sandsack zu. Widerwillig und auch etwas ärgerlich ging ihr Hektor aus dem Weg. Nun genoss Alina die volle Aufmerksamkeit.

"Schön aufpassen, Sam!" sagte sie, "Hier ein Schlag zur Probe!" Alinas kleine Faust schlug in das Trainingsgerät und der Sack flog schwungvoll und viel schneller als bei Hektor nach hinten. Stöhnend fing ihn Sam auf. Diese Demonstration löste eine neue Welle des Erstaunens bei den Männern aus. Hektor versuchte nicht allzu beeindruckt zu sein, aber wer ihn genau beobachtete sah, dass er es war.

"So jetzt geht es richtig los!" sagte Alina, "Sam vielleicht solltest du den Sack richtig festhalten und nicht einen Meter dahinter stehen, schließlich bin ich ziemlich stark!"
Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Kerl sich etwas von Alina sagen ließ, aber das tat er. Sam nickte und klammerte sich förmlich an den Sack. "Gut!" sagte Alina, als sie sah, dass Sam gehorchte. Dann ballte sie wieder die Fäuste und begann auf den Boxsack einzuschlagen. Beim ersten Schlag bog sich nicht nur der Boxsack in der Mitte sondern auch Sam, der mit dran hing. Er stöhnte laut auf und wurde schon in der nächsten Sekunde vom zweiten Schlag durchgeschüttelt. Donnernd folgten zwei weitere Schläge bei deren Einschlägen Sand aus dem Sack rieselte. Sam konnte den Sack nicht länger bändigen und taumelte nach hinten. Auf wackeligen Beinen stand er einen Meter hinter dem Sack, als Alina ein letztes Mal zuschlug. Der Sack schwang nach hinten und fegte Sam regelrecht zur Seite. Stöhnend fiel dieser zu Boden. Die anderen Männer starrten Alina fassungslos an. Diese grinste und fing den zurückkommenden Sandsack locker auf.
"Ups!", sagte sie lachend.

Hektor konnte darüber nicht lachen. Er hatte cool an der Wand gelehnt, während Alina den Sack bearbeitet hatte, jetzt löste er sich davon und stellte sich wütend vor Sam hin.

"Was ist los mit dir, Sam?" rief er laut, "Willst du mir etwa weiß machen, dass du bei meinen Schlägen den Boxsack festhalten kannst, aber versagst, wenn dieses Mädchen zuschlägt? Du Lappen kannst gleich liegen bleiben, ich halte jetzt den Sack!"

"Du kannst mich mal Hektor!" rief Sam gekränkt und richtete sich langsam auf. In gekrümmter Haltung ging er zu seinen Jungs rüber. Hektor machte eine abfällige Handbewegung in Sams Richtung und baute sich hinter dem Sandsack auf. "So, Kleine!" sagte er in seiner überheblichen Art. "Jetzt steht dir ein richtiger Mann beim Training zur Seite!" Alina verdrehte bei seinen Worten die Augen und ballte wieder die Fäuste. Ich hörte, wie Sam hinter mir, leise über Hektor fluchte.

Man musste zugeben, dass Hektor ein großer Kerl war. Er war bestimmt 1.85 groß, hatte breite Schultern und auch ansonsten ordentlich Masse. Damit war er unbestreitbar der Kräftigste unter seinen Freunden. Sam ist kleiner und dünner gewesen als Hektor. Als Alinas erster Schlag den Boxsack traf, sah man, dass Hektor mit dem Sandsack tatsächlich besser zu Recht kam. Was nicht hieß, dass er nicht ordentlich durchgeschüttelt wurde.

Sobald Alina merkte, dass Hektor den Sack viel besser im Griff hatte als Sam, schlug sie umso heftiger zu. Nach fünf Schlägen, bei denen sich der Boxsack bog und wand, war Hektor schweißbedeckt im Gesicht. Jeder Schlag brachte Hektor jetzt zum Stöhnen und den Sandsack dazu Sand zu weinen. Nach zwölf Schlägen hörte Alina etwas widerwillig auf. Hektor war sichtbar verschwitzt und man sah ihm an, dass er froh war, dass Alina aufhörte. Laut atmend lehnte er sich gegen die Wand. "Nicht schlecht, Kleine!" stöhnte er.

"Oh Gott!" rief Larry plötzlich laut, der die meiste Zeit teilnahmslos in einer Ecke gestanden hatte. "Was soll das Hektor? Ich dachte wir wollen feiern? Bier trinken und Grillen. Stattdessen sitzen wir in deiner Garage und lassen uns von dieser Göre da, zum Narren halten!" Dabei zeigte er wütend auf Alina.

"Geh doch grillen!" rief Hektor schwer atmend.
"Ich bin keine Göre!" rief Alina und machte einen Schritt auf Larry zu. "Und ich halte euch auch nicht zum Narren!" Larry war nicht weniger wütend und machte auch einen Schritt auf Alina zu, so dass sie sich jetzt gegenüber standen. "Oh doch!" rief er laut, "Du bist eine Göre, ein kleines Kind, das mir den Tag versaut. Wie wäre es, wenn du gehst und wieder mit deinen Puppen spielst!" Mit geröteten Wangen starrte Alina Sam an. Ihr schienen tatsächlich die Worte zu fehlen.
"Na los hau hab!" rief Larry und deutete auf die Tür hinter ihm. "Los jetzt!"

Alina sah jetzt richtig finster drein und ich trat vorsichtshalber einen Schritt von ihr weg. Larry sah das und guckte mich irritiert an. Doch er hatte nicht mehr die Chance in irgendeiner Weise nachzudenken. Denn eine Sekunde später schlug Alinas Faust in seinem Gesicht ein. Kraftvoll schlug sie zu und Larrys Körper segelte förmlich durch die Luft. Er klatschte wie ein Lappen an die Wand hinter ihm und fiel dann reglos zu Boden. Ungläubig sahen die Männer Alina an.

Diese sah böse auf den besinnungslosen Larry herab. "Ich mag dich nicht!" sagte sie leise. Dann drehte sie sich zu den anderen beiden Männern daneben, die sie immer noch geschockt anstarrten.

"Na wollt ihr auch?" fragte Alina und kam auf Sam und Henry zu. Die beiden sahen sich an und bewegten sich dann Rückwärts zum Ausgang. "Äh wir müssen jetzt gehen!" sagte Sam, "Genau!" sagte Henry, "Bis später!" Dann drehten sich die beiden um und rannten davon. Alina schniefte verächtlich. "Feiglinge!" sagte sie. Dann drehte sie sich zu Hektor um, den die ganze Situation sichtlich überforderte.

"Wie hast du das mit Larry gemacht?" fragte er fassungslos. Alina kam weiter auf ihn zu und hob grinsend die Faust. "Na hier mit! Hast du es nicht gesehen?"
"Doch, doch!" sagte er leise, fast zu sich selbst.
"Na was ist Hektorchen, wollen wir miteinander kämpfen?"
Langsam schien Hektor seinen Schrecken überwunden zu haben, denn er lachte wieder künstlich auf. "HA! Ich lasse mich doch nicht in meiner eigenen Garage von einem Teenager herausfordern!"
"Oh hat Hektor Angst?" fragte Alina mit einer Babystimme.
Hektor sah sie böse an. "Ich habe vor niemanden Angst!"
"Na dann komm her!"
"Okay Kleine, wenn du unbedingt von mir rausgeworfen werden willst, bitte!"

Wenn Hektor Angst hatte, dann zeigte er sie nicht. Vielmehr schien er jetzt wütend zu werden. Von einer Sekunde auf die andere stand Hektor nicht mehr entspannt an der Wand und stürmte wie ein Stier auf Alina zu. Diese wurde tatsächlich überrascht und wich in letzter Sekunde zur Seite aus.

Laut prallte er gegen eine Wand von Kisten. Fluchend drehte er sich um.
"Wer hat jetzt Angst?" schrie er. Alina hatte sich schnell von der Überraschung erholt und stellte sich nun Hektor entgegen.

"Na komm Hektormaus!" rief sie lachend, "Einen fairen Kampf!"
"Na warte Kleine!" rief Hektor und kam Fäuste schwingend auf das mehr als einen Kopf kleinere Mädchen zu. Es klatschte laut in der Garage als Alina die Faustschläge von Hektor mit den Händen auffing. Hektor staunte nicht schlecht, als er seine Arme nicht mehr bewegen konnte. Kurz sah er Alina verwirrt an, diese lächelte aber nur. Dann versuchte Hektor, seine Fäuste aus Alinas Griff zu befreien. Er riss seine Arme hin und her, machte ruckartige Bewegungen und ging dabei sogar in die Knie. Aber das half alles nichts. Alinas Finger hatten sich wie Eisenstäbe an seine Faust geheftet.

Als er nach und nach mit seinen Befreiungsversuchen aufhörte, begann Alina langsam damit, seine Fäuste mit ihren Händen zusammen zu drücken. Erst versuchte Hektor sich nichts anmerken zu lassen, doch dann verzerrte sich langsam sein Gesicht.

"Okay, stopp, Ahhh, Las mich los verdammt! AHHHHHH!" Laut brüllend ging er vor dem Mädchen auf die Knie. Alina lächelte weiterhin.
"Na wer ist jetzt stärker!"
"Du!" kam es undeutlich aus Hektors Mund.
"Lauter!" rief Alina und ließ Hektor noch einmal aufbrüllen.
"AAHhhh, du verdammt!"
"Nicht fluchen!" rief Alina und wieder musste Hektor brüllen.
"Ahhh!" winselte Hektor.

Dann ließ Alina seine Hand los und stellte sich herausfordernd vor ihn. Hektor sah sich vorsichtig seine Hände an. "Verdammt die sind bestimmt gebrochen!" jammerte der große Kerl im Cowboyoutfit. "Quatsch!" sagte Alina leicht hin, "Ich merke es, wenn ich jemandem was breche! Und jetzt komm her, wir wollten doch kämpfen!"

Hektor sah sie an und betrachtete dann gequält seine geschundenen Hände. Dann schüttelte er wie ein störrischerer Junge den Kopf. Alina stemmte wütend die Hände in die Hüften.
"Was soll das? Willst du etwa kneifen?" Mit einem schnellen Schritt war sie bei ihm, wobei er sichtbar zusammenzuckte. Dann packte sie ihn am Gürtel, hob ihn hoch in die Luft und knallte ihn sogleich wieder auf den Boden. Beim Aufprall hörte man förmlich wie Hektor die Luft aus dem Körper gepresst wurde.

Hektor schien den Willen zum Kämpfen verloren zu haben. Er wehrte sich nicht, als Alina auf seine Brust hüpfte und mit ihren Beinen, seine Arme an seinen Körper drückte.  "Was ist Hektor?" fragte sie süß, "Ich habe von einem solchen großen Kerl wie Dir mehr erwartet! Du bist groß wie ein Stier, aber sobald man dir mal die Fäuste zusammendrückt, ziehst du den Schwanz ein. Wo wir gerade von Stieren reden, weißt du, wie man Stiere richtig reizen kann?" Er sah sie verwirrt an, dann schien er zu erkennen was sie meinte. Erschrocken blickte er sie an und wollte schon etwas sagen, doch da rammte ihn Alina schon ihre kleine Faust zwischen die Beine.

Laut jaulte Hektor auf, wobei er sich instinktiv krümmen wollte, doch Alina saß weiter auf ihm und presste ihn lang auf den Boden. Ich kannte zwar Alinas Kraft, aber wie sie auf diesem riesigen Mann saß und seine dicken Arme mit Leichtigkeit unter Kontrolle hielt, obwohl dieser nun doch versuchte sich zu befreien, beeindruckte mich schon.

"Na, na, na Hektor, schön still liegen, ich bin sowieso stärker als du! Oder willst du etwa, dass ich noch einmal den Nussknacker spiele? Hmm?"
Hektor zuckte bei dem Wort Nussknacker kurz zusammen, dann lag er still.
"Für einen wütenden großen Mann sprichst du aber wenig!" sagte Alina laut. "Also wenn du nicht mehr kämpfen willst, solltest du uns als neuer Nachbar wenigsten dein Haus zeigen. Komm!"

Alina stand von Hektors Brust auf, nahm ihn am Gürtel und zog ihn zurück auf die Beine. Kaum war Hektor auf den Beinen, legte er in überraschender Schnelligkeit seine großen Pranken um Alinas Hals und begann sie zu würgen. "Du wirst mich nie wieder so demütigen!" zischte er leicht irre. Alina war zuerst tatsächlich erschrocken, doch nur wenige Augenblicke. Dann packte sie seine Arme und nahm sie einfach von ihrem Hals.

"Ahhh nein!" schrie er mit geweiteten Augen. Dann heulte er auf, als Alina seine beiden Arme verdrehte. Sie ließ ihn kurz heulen und er ging wieder vor ihr auf die Knie. Sobald er auf den Knien war, ließ sie ihn los und gab ihm eine schallende Ohrfeige. "Klatsch!" "Böse!" rief sie wie zu einem Hund. Dann ohrfeigte sie ihn wieder. "Klatsch!" "Ganz," "Klatsch!" "ganz," "Klatsch!" "böse!" "Klatsch!"

Mit geröteten Wangen kniete Hektor, der weinende Cowboy, vor dem sechzehnjährigen Mädchen. "Und jetzt sei besser brav!" rief Alina, packte Hektor und legte ihn sich wie einen Teppich über ihre linke Schulter. "So und jetzt gucken wir uns dein Haus an!"

Leise weinend und mit roten Wangen wurde Hektor von Alina durch sein neues Heim getragen. In jedem Raum wurde der breitschultrige Cowboy von Alina schwungvoll auf den Boden geworfen, was er mit einem Wimmern, kommentierte. Dann sah sich Alina alles an, packte Hektor erneut und trug ihn ins nächste Zimmer. So durwanderten wir das ganze Haus. Vom Keller bis zum Dachboden, wobei Hektor an die fünfzehn Mal fallengelassen und wieder aufgehoben wurde.
In Hektors Schlafzimmer entdeckte Alina, nachdem sie Hektor zu Boden geworfen hatte, ein Hantelpaar. Lächelnd hob sie es hoch. "Trainierst du etwa damit? Die sind doch viel zu leicht! Du musst schwere Gewichte nehmen." Hektor saß nur verstört auf dem Boden und sah sie an. Alina schüttelte den Kopf, als ob sie ein Kind vor sich hätte, das ihren Gedanken nicht folgen konnte. Sie begann die einzelnen Gewichtscheiben abzuschrauben, um diese dann an der anderen Hantel zu montieren. Die voll beladene Hantel hob sie schon nicht mehr so leicht hoch. Langsam trainierte sie ihren rechten und dann ihren linken Bizeps, während ich und Hektor zusahen. Ich sah Alina gerne bei Hanteltraining zu. Es gab nichts Schöneres, als ihrem Bizeps dabei zuzusehen, wie er anschwoll und sich wieder senkte. Das Training pumpte ihren Bizeps auch noch zusätzlich auf und sorgte dafür das er andauern prall war.
 
Nach acht Minuten legte Alina endlich die Hantel zu Boden. Das Training hatte sie angestrengt und auf ihrer Stirn glänzte etwas Schweiß. Hektor und ich hatten ihr die ganze Zeit dabei zugesehen. Lächelnd kniete sich Alina vor Hektor hin und winkelte ihren beiden Arme genau vor ihm an. "Na los Hektor, fass mal meinen Arm an. So fühlen sich richtige Muskeln an!"
Mit starrem Blick streckte Hektor die Hand aus und legte sie vorsichtig auf den Mädchenarm. Nur allmählich fing er an ihre Muskeln zu drücken und zu streicheln." Alina sah in geduldig dabei zu. Ich hätte mein Leben darauf verwetten, dass Hektor jetzt eine ordentliche Erektion hatte.

Irgendwann entzog Alina ihm ihre beiden Arme mit den mächtigen Muskeln. Er seufzte leise, als seine Hände ihre Muskeln nicht mehr berühren konnten.  "So!" sagte Alina und krabbelte langsam hinter Hektor. Er wollte sich zu ihr umdrehen, aber sie hinderte ihn mit ihren starken Armen daran.

"Ah nicht umdrehen, Hektor!" sagte sie und schlang dann ihren kräftigen linken Arm von Hinten um seinen Hals. Fest quetschte sie seinen Hals zwischen ihrem Oberarm und Unterarm ein. "Es war ja ganz nett bei dir Hektor! Aber wir müssen jetzt gehen. Zum Abschluss bekommst du noch einmal meine Muskeln zu spüren!"

Hektor riss eilig seine Hände nach oben und versuchte sich von Alinas Arm zu befreien. Aber es gelang ihm nicht. Er grabschte nur hilflos nach Alinas steinharten Muskeln. "Jetzt geh schlafen!" hauchte Alina ihm ins Ohr und ließ ihren Bizeps nach vorne schnellen. Der drückte Hektor Hals stark ein. Fast Augenblicklich verdrehte Hektor die Augen und erschlaffte in Alinas Armen. Alina lächelte breit. "Oh schon eingeschlafen!" Sanft streichelte sie ihm die Haare, kicherte und entspannte dann ihren Bizeps. Danach packte sie seinen willenlosen Körper und warf den Riesen auf sein Bett. Das knarrte bedenklich als Hektors Körper aus fast zwei Metern Höhe drauf donnerte.

"So!" sagte Alina und klatschte in die Hände. "Ich bin soweit! Wollen wir los?"
Ich war noch so beeindruckt von der Vorstellung, dass ich nur nicken konnte.
"Gut dann komm!"

Alina nahm mich am Arm und zog mich aus dem Schlafzimmer. Wir verließen zusammen das Haus. "Komischer Kerl!" meinte Alina. "Aber es könnte lustig sein, ihn als Nachbarn zu haben!"

Als Alina und ich zurück durch Hektors Garten gingen, sahen wir den Kerl denn sie "T" nannten. Er wachte gerade wieder auf und sah sich verblüfft um.
"Äh ihr da!" rief er, "Wisst ihr, was passiert ist? Wo alle sind?"
"Sie haben wohl zu viel getrunken!" rief Alina.
"Nein, ich weiß nicht." irritiert sah er auf den Teller vor sich. Dann schaute er wieder Alina an.

"Kenne ich dich nicht?"
"Nein!" sagte Alina kurz.
"Hmm, " dann betrachtete er Alina genauer.
"Du hast starke Arme!" stellte er fest, als er sie eine Weile gemustert hatte.
"Ich weiß!" lachte Alina und zog mich mit sich fort.

Wir ließen den verwirrten "T" im Garten zurück. Genau so wie Hektor, der selig in seinem Bett schlief. Alina hatte dieser Besuch bei unserem neuen Nachbarn sehr gefallen. Sie fragte mich, ob Hektor wohl was dagegen hätte, wenn sie ihn mal mit Gaby, Sophia und Michelle besuchen würde. Ich sagte ihr, dass er sich bestimmt freuen würde.

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