Mit einem breiten Grinsen bog Hektor in die Straße ein,
in der er ab heute wohnen würde. Auf der Rückbank seines Wagens saßen drei
seiner Kumpels, der vierte saß auf dem Beifahrersitz. Es war kein gewöhnlicher
Einzug, den Hektor heute vollziehen würde. Er war ab heute Hausbesitzer und
kein Mieter mehr. Das hörte sich gut an, wie er fand.
Überhaupt war Hektor in bester Laune, in den vergangenen
Monaten hatte er so viel Glück gehabt, wie in seinem ganzen Leben nicht. Das
fing mit einer heißen Frau an, die er kennen gelernt hatte und hörte mit einer
unglaublichen Erbschaft auf. Dank dieser Erbschaft hatte er sich jetzt dieses
Haus kaufen können und den Wagen, den er fuhr. Diesen Wagen hatten seine
Freunde schon bejubelt. Einen sogenannten Hummer. Amerikanisch, riesig, ein
Geländefahrzug vom Militär. Nur für richtige Männer. Männer wie Hektor.
Hektor war nicht nur von sich als Mann überzeugt, er
hielt sich auch für eine Art Cowboy. Für einen coolen Typen. Deswegen trug er
auch Cowboystiefel, schwarz mit leichtem Absatz. Eine Jeans mit einem breitem
Gürtel und einer noch breiteren Schnalle. Ein Flanellhemd mit dem typischen
schwarz roten Karomuster und einen Cowboyhut. Seine Freunde waren von ähnlichem
Schlag und Kleidungsstyle. Aber Hektor hatte das Sagen, er entschied wo es lang
ging. Und wenn das jemandem nicht passte, wurde Hektor auch mal handgreiflich.
Er hatte sich ein älteres Haus mit Charakter gekauft. Die
Vormieterin hatte das Zeitliche gesegnet und das Haus war versteigert worden.
Hektor hatte es billig erstanden und renoviert. Es war komplett eingerichtet,
seine Sachen waren alle sauber eingeräumt und diese Nacht würde seine erste im
neuen Haus sein. Alles war perfekt. Jetzt würde er seinen Freunden das Haus
zeigen und danach gab es eine Grillparty im Garten.
Grinsend sah er sich die anderen Spießerhäuser an. Er
würde hier schon für frischen Wind sorgen. Den Leuten zeigen, wer Hektor war.
Er freute sich schon darauf seine neue Stereoanlage auszuprobieren, sobald sie
fertig angeschlossen war. Und den ersten Nachbarn der klingelte, würde er
richtig fertig machen. Schon bald würde sich keiner mehr trauen, bei ihm zu
klingen.
Stolz fuhr er mit seinen Wagen ins neu errichtete
Carport. Beim Einbiegen sah er ein junges Mädchen im Nachbarsgarten. Blonde Haare
und faszinierend blaue Augen. So dunkel wie das Meer. "Wow!" sagte er
leise.
Die Wohnung machte richtig Eindruck bei seinen Freunden,
so wie es Hektor gerne hat. Aus seinem Schlafzimmerfenster konnte er in den
Garten der Nachbarn sehen. Während seine Freunde sich umsahen, beobachtete er
das Mädchen. Sie trug ein rosa Shirt und eine dunkelblaue Jeans, passend zu
ihren Augen. Ihr Körper wirkte schlank, wenn ihre Schultern auch etwas breit
waren.
"Hmm, hmm!" summte Hektor vergnügt. "Was
für eine Aussicht!"
Als sich seine Kumpels wirklich jeden Raum angesehen
hatten, auch das Badezimmer, den Keller und den Dachboden, ging es endlich nach
Draußen. Der Himmel war blau, die Sonne schien hell und Hektor hatte einen
riesigen Grill, mit noch mehr Fleisch. Nach ein paar Minuten brutzelte das
Fleisch auf dem Grill und jeder seiner Freunde hatte ein Glas Bier in der Hand.
Da hörte er ein Geräusch hinter sich, ein lautes klappern, es kam aus dem
Garten des Nachbarn. Er sah sich um und erkannte das Mädchen im rosa Shirt. Es
hatte einen Stock in der Hand und strich damit im Gehen, gelangweilt über den
Lattenzaun. Hektor setzte sein Hollywoodgrinsen auf und nährte sich dem Zaun.
Ich befand mich auf gefährlichem Terrain und das ohne
jeglichen Grund. Vielleicht wollte ich einfach nur etwas Nervenkitzel und mein
Leben aufs Spiel setzen. Denn ich befand mich in Alinas Zimmer, ohne das sie es
wusste. Sie befand sich draußen und Manuela in der Küche. Ich glaubte also,
soweit sicher zu sein. Ich schlenderte herum, sah mir ihren Kleiderschrank an,
die Bücher die sie las oder auch nur besaß und ihre Hanteln. Diese Teile,
welche mich mit ihrem Gewicht immer wieder aus der Fassung gebracht hatten,
lagen so provokant am Boden, dass ich es einfach ausprobieren musste, sie
hochzuheben. Überhaupt das Hochstemmen verlangte mir so viel Kraft ab, dass ich
sie nach wenigen Sekunden wieder auf den Boden stellte. Der Gedanke, dass Alina
damit trainierte war erregend. Ich kannte sie jetzt schon über ein Jahr,
beinahe zwei, aber ihre Kraft war immer wieder atemberaubend.
Ich hörte das Geräusch eines ziemlich lauten Wagens und
sah aus Alinas Fenster. Ein Monster von Geländewagen parkte im Carport von
unserer verstorbenen Nachbarin. Sie war mit 87 von uns gegangen und das Haus
war versteigert worden. Aus dem Fenster sah ich, wie mehrere Typen mit
Cowboyhüten aus dem Wagen stiegen. Ich stöhnte innerlich aus, "Idioten mit
Hüten!". Zum Glück lag mein Zimmer auf der anderen Seite des Hauses. Denn
das sah mir nicht nach ruhigen Typen aus.
Ich verließ das Alinas Zimmer, doch froh, dass mich
niemand erwischt hatte. Eine halbe Stunde später ging ich gelangweilt ins
Erdgeschoss. In der Küche fand ich Manuela, sie trank einen Kaffee und sah aus
dem Fenster in den Garten.
"Ist Alina im Garten?" fragte ich."
"Ja, aber sie ist nicht gut drauf."
"Was hat sie?"
"Sie wollte sich draußen sonnen und ich habe es ihr
verboten!"
"Warum?"
Manuela drehte sich um und warf mir einen Blick zu, der
mir sagte, dass ich nicht so viel fragen sollte. Oder es würde Ärger geben.
Dann drehte sie sich um und antwortete doch.
"Hast du nicht diese Kerle im Garten nebenan
gesehen?"
"Unsere neuen Nachbarn?"
"Genau und ich werde nicht erlauben, das Alina sich
in einem Bikini vor diesen Kerlen zeigt!"
Das konnte ich sogar verstehen. Diese Kerle standen alle
mit einem Bier um den Grill herum und waren nicht gerade leise. Ihre Stimmen
und das raue Gelächter hörte man bis in die Küche. Wenn auch nur leise.
"Ich geh raus und guck wie es ihr geht! Vielleicht
kann ich sie aufmuntern."
"Lass dich von ihr verhauen!" schlug Manuela
grinsend vor, "Das heitert sie bestimmt auf."
"Ich finde eine andere Lösung!" sagte ich leise
und verschwand im Flur.
Draußen im Garten hörte ich ein klapperndes Geräusch. Ich
ging ihm nach und fand Alina, die gelangweilt und etwas wütend mit einem Stock
gegen den Zaun schlug. Im Garten neben an, sah ich den Fahrer des
Geländewagens, der Alina neugierig beäugte. Er war bestimmt schon vierzig und
hatte ein hartes Gesicht. Und das sah man, obwohl er lächelte. Im leichten
Dauerlauf nährte ich mich Alina. Dabei tauchte in meinem Kopf die Frage auf,
warum ich mich in Alinas Nähe begab, wenn sie schlechte Laune hatte. So etwas
konnte übel enden.
"Hey Alina!" sagte ich, als ich fast hinter ihr
stand. Sie warf mir einen wenig begeisterten Blick zu.
"Was willst du Leon?"
"Nur sehen, wie es dir geht!"
"Quatsch!" sagte sie entschieden. Nun schlug
sie mit dem Stock so hart auf den Zaun, das er in mehrere Teile zersplitterte.
"Hey hey, junges Fräulein!" rief der
Geländewagenfahrer und näherte sich mit einem Grinsen dem Zaun. "Begrüßt
man so hier seinen neuen Nachbarn?"
Alina sah auf und musterte den Mann in seinem
Cowboyoutfit.
"Der Zaun gehört zu unserer Seite des
Grundstücks!" erwiderte sie schroff.
"Oh, oh!" lachte er, "Die Kleine ist
tough!" Alina sah ihn kalt mit ihren tief dunklen Augen an. Ich stellte
mich hinter sie.
"Ist das deine Schwester?" fragte er nun mich.
"Sowas in der Art!" wich ich aus.
"Also, ihr beiden, mein Name ist Hektor. So spricht
mich jeder an und ihr könnt das auch tun. Wie wäre es, wenn ihr rüberkommt?
Meine Freunde und ich grillen und haben Spaß!" Er prostete uns mit der
Bierfalsche in der Hand zu und lief wieder zu seinen Kumpels. Er hatte mir bei
seiner Rede nur einen kurzen Blick zugeworfen, danach hatte er die ganze Zeit
Alina gemustert. Und nicht nur ihr Gesicht. Es schien ihn nicht zu stören, dass
Alina erst sechzehn war und er gute fünfundzwanzig Jahre älter.
"Was für ein Arsch!" sagte ich leise.
"Also ich finde ihn nett!" sagte Alina
plötzlich. Ich sah sie überrascht an und sah den Trotz in ihrem schönen
Gesicht. Sie wollte mir einfach nur wiedersprechen. "Vielleicht gehe ich
rüber!" fügte sie hinzu.
"Das tust du nicht!" sagte ich schnell.
"Was? Willst du mich aufhalten?"
"Manuela sieht es bestimmt nicht gerne, wenn du da
rüber gehst."
Alina sah zum Küchenfenster. Manuela war verschwunden und
hatte sich wohl anderen Dingen zugewendet.
"Meine Mama verbietet mir schon die ganze Zeit
etwas! Aber das ist mir egal! Ich geh da rüber, da ist nichts Schlimmes
dabei!"
"Ich werde bestimmt nicht zulassen, dass ...
Ahhh!"
Plötzlich hatte Alina meinen Arm gepackt und in
schmerzlich verdreht.
"Du kannst mir gar nichts befehlen. Vielleicht hat
Sophia Recht und du brauchst wirklich mal wieder eine Tracht Prügel. Wollen wir
etwas in den Geräteschuppen gehen?"
"Nein!" rief ich sofort.
"Dann kommst du jetzt brav mit rüber!
Ansonsten."
Sie hielt mir ihre Faust vor das Gesicht. Ich nickte. Und
so gingen wir beide in den Garten des neuen Nachbarn.
Als wir um die Hausecke bogen und uns den Männern
näherten, die rund um den Grill standen, wurden wir fast sofort bemerkt. Jeder
der anderen vier Typen ließ sofort seinen Blick gierig über Alinas Körper
schweifen. "Hey, unsere ersten Gäste!" lachte Hektor, "Larry!
Ein Stück Steak für die Schönheit und ihren Bruder. Und ich will ein richtig
großes Stück auf ihrem Teller sehen!" Alina lächelte tatsächlich, als
Hektor sie Schönheit nannte und nun war ich es der wütend wurde. Wie naiv
konnte man sein?
Es dauerte keine Minute bis Alina und ich ein Monstrum
von einem Steak auf den Tellern hatten. Nachdem wir an der Salatbar gewesen
waren, setzten wir uns zu den fünf Männern am Tisch. Mir war nicht ganz wohl
bei der Sache, aber Alina fand das alles sehr schön. Sobald wir saßen,
verlangte sie nach Senf, den sie natürlich sofort bekam und begann zu essen.
Seitdem Alina intensive trainierte, aß sie auch Unmengen. Ich schaffte nur die
Hälfte des Steaks, was, das musste ich zugeben, wirklich gut war. Alina aß in
der Zeit zwei Stück. Die Männer am Tisch sahen ihr dabei erstaunt zu. "Du
haust ja ordentlich rein!" sagte Larry, als sie sich ein weiteres Stück
vom Grill holte.
Wir saßen an typischen Biertischen mit Bänken. Am Rand
saß ich, dann kam Alina und neben Alina saß ein öliger Typ mit schwarzen
Haaren, denn alle nur „T“ nannten. Bei diesem Spitznamen wurde das T englisch
ausgesprochen. Dieser konnte, wie alle Männer am Tisch, nicht seine Augen von
Alina lassen. Besonders ihre nackten Unterarme studierte er.
"Du treibst wohl Sport Kleine, was?" fragte er.
Alina murmelte eine Zustimmung und schob sich ein weiteres Stück Steak in den
Mund. Unvermittelt hob der Kerl seine Hand und kniff Alina in den Oberarm.
"Wow!" rief er laut. "Was hast du denn im Ärmel?"
Er grinste breit, doch Alina fand es gar nicht lustig.
Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn kalt an.
"Wenn du mich noch einmal anfasst, wirst du es
bereuen!"
"Ha!" rief er laut, "Die Kleine ist der
Hammer." frech grinsend legte er seine Hand auf ihre Schulter. "Hey
du darfst das Leben nicht so ernst,... Ahhh!" T schrie auf, als Alina
seine Hand von ihrer Schulter nahm und heftig verdrehte.
"Hast du nicht verstanden?" fauchte sie. T
hatte nicht nur Schmerzen, er war plötzlich auch unheimlich sauer. Mit
verkniffenem Gesicht versuchte er nun Alina zu Ohrfeigen. Diese blockte seine
Hand und schlug ihm in derselben Bewegung, mit der Faust auf die Stirn. Der
Mann gab ein seltsames Wimmern von sich, dann fiel sein Kopf willenlos auf
seinen Teller. Alina ließ seinen Arm los und wandte sich wieder ihrem Essen zu.
Die anderen Männer sahen T verblüfft an, der reglos halb auf dem Tisch lag. Die
Stimmung unter den Typen wurde zunehmend aggressiver als Hektor plötzlich laut
loslachte.
"Hat man so was schon gesehen?" lachte er,
"Lässt sich der Kerl tatsächlich von einem Mädchen platt machen!" er
lachte weiter bis andere ehr gezwungen einstimmten. Alina sah nicht auf und aß
einfach weiter. Hektor störte das nicht.
"Also Mädchen, den Trick musst du mir jetzt aber
verraten!"
"Kein Trick!" nuschelte Alina mit vollem Mund.
"Was hat sie gesagt?"
"Kein Trick!" wiederholte Larry, welcher uns
gegenübersaß.
"Was dann?" fragte Hektor und man hörte, dass
es ihn tatsächlich interessierte.
"Ich bin halt stark!" sagte Alina jetzt
deutlich, nachdem sie runtergeschluckt hatte. Hektor runzelte seine faltige
Stirn. "Stark, hmm!" wiederholte er.
"Stärker als ihr alle!" sagte Alina
selbstbewusst. Larry grinste breit. "Ja genau!" sagte er. Alina sah
ihn böse an.
"Willst du auch eins auf den Kopf haben?"
fragte sie.
Er hob abwehrend die Hände und lachte einfach laut.
Ich warf einen Seitenblick auf T, den wohl alle anderen
schon wieder vergessen hatten. Er lag reglos, mit dem Kopf in seinem Essen und
sabberte auf seinen Teller. So wie ich Alinas Schlag einschätzte, würde sich
daran sobald auch nichts ändern.
"Wer an meinem Tisch eine solche Behauptung
ausspricht, der muss sie auch beweisen!" rief Hektor laut, "Auch so
ein süßes Ding wie du!"
"Okay!" sagte Alina, "Ich bin so weit
fertig mit essen." Sie nahm ihren Teller, hob T´s Kopf an den Haaren hoch,
legte ihren Teller auf seinen und ließ sein Kopf wieder fallen. Dann stellte
sie ihren Ellenbogen herausfordernd auf den Tisch.
"Wer will als erstes?" fragte sie in die Runde.
Larry der vor Alina und mir saß, betrachtete Alinas Hand misstrauisch.
"Los!" röhrte Hektor "Mach das Kind
fertig, Larry!" Alle anderen Männer stimmten laut zu. "Ja, los
Larry!" gröhlten sie. Bei so viel Zuspruch hatte Larry keine andere Wahl.
Aber er zögerte wohl nicht, weil er glaubte zu verlieren. Er fand es nur
albern.
"Das ist lächerlich!" knurrte er und ergriff
Alinas Hand.
"Du bist auch lächerlich!" konterte Alina und
drückte seine Hand so stark, dass sein Gesichtsausdruck von desinteressiert auf
überrascht umschlug. Falls Alinas Händedruck ihm schmerzte, zeigte er es nicht.
Und dennoch ließ Larry sich Zeit. Er drückte sichtbar
erst sehr wenig, als er allerdings sah, dass sich Alinas Arm nicht einen
Millimeter bewegte, verstärkte er den Druck. Langsam schwoll der Bizeps auf
Alinas Arm an, wurde immer größer und vor allem höher. Ihr Shirtärmel rutschte
vom steilen Anstieg ihres Bizepses herunter und ein erstauntes Gemurmel ging
durch die Zuschauer. Auch Larry glotzte wie dumm Alinas Oberarm an. Dann besann
er sich und drückte richtig los. Der Tisch knarrte und Alinas Bizeps wuchs noch
etwas mehr an. Jetzt voll angespannt, sah ihr Bizeps unglaublich aus. Besonders
im Zusammenspiel mit Alinas hübschem Mädchengesicht und ihrer glatten Haut.
"Wie zum Teufel?" hauchte jemand. Larry gab jetzt alles, was er hatte
und Alinas Arm schwankte. Auch sie strengte sich jetzt an, was bedeutete, dass
Larrys Arm langsam zurück gedrängt wurde.
Hektor kam, während Larry fluchend und schwitzend gegen
Alina kämpfte, breitbeinig an unsere Seite des Tisches. "HA!" lachte
er, "Das Mädchen ist ganz nach meinem Geschmack! Sieht so aus, als ob sie
Larry fertig machen würde!" Larry Gesicht wurde bei den Worten noch röter.
Außerdem knirschte er mit den Zähnen. "Verdammt!" keuchte er als
Alina seinen Arm weiter zur Tischplatte drückte. Das letzte kleine Stück
überwand sie schnell, indem sie seine Hand laut auf den Tisch knallte.
Freudestrahlend streckte sie sich und zeigte dabei stolz ihren Bizeps. Der machte
durchaus Eindruck, denn keiner der Männer konnte seinen Blick von ihrem Oberarm
lassen.
Alina sah höchst zufrieden aus, als sie, nach einiger
Zeit der Bewunderung, ihre Arme sinken ließ. "Da staunt ihr was?"
fragte sie fröhlich in die Runde. Keiner Antwortete, scheinbar hatte niemand je
so eine Kraft bei einem Mädchen gesehen. Larry befühlte erstaunt wie auch
wütend seinen Arm. Ihn schienen Alinas Arme nicht im positiven Sinne zu
gefallen. Hektor holte ein Taschentuch aus seiner Tasche und wischte sich den
Schweiß von der Stirn.
"Das war ganz schön jämmerlich, Larry!" sagte
er barsch, als er sein Taschentuch wegsteckte.
"Du kannst mich mal, Hektor!" rief Larry mit
rotem Kopf, den er seit dem Armdrücken hatte und sprang von seiner Bank auf.
"Wenn du es besser machen kannst, hier!" er deutete auf seinen freien
Platz. Doch Hektor zeigte sich wenig beeindruckt, er legte den Kopf in den
Nacken und lachte laut und künstlich. "HA! Ich soll gegen ein kleines
Mädchen antreten? Nun hör aber auf Larry!"
"Du hast ja nur Angst, dass ich stärker bin!"
stellte Alina mit einem Schmollmund fest und verschränkte die Arme vor der
Brust. Wieder lachte Hektor los. "Was willst du von mir, Kind?"
fragte er prahlerisch in die Runde. "Soll ich dir zeigen, was ich drauf
habe?"
"Ja!" rief Alina sofort.
"HA!" machte Hektor erneut, "Die Kleine
ist gut! Na schön, dann zeige ich dir, was ich drauf habe! Los, kommt alle
mit!" sagte er wie ein Kommandant.
"Ich dachte wir machen Armdrücken?" fragte
Alina irritiert und stand von ihrer Bank auf. Ich folgte ihrem Beispiel.
Hektor, der sich schon in Bewegung gesetzt hatte, drehte sich im Laufen um.
"Nein, kein Armdrücken! Los kommt!"
Hektors andere beiden Freunde, Henry und Sam, standen auf
und folgten Hektor. Der Mann den sie nur "T" nannten, war immer noch
ohne Besinnung und blieb weiter am Tisch sitzen. Auch Larry setzte sich, wenn
auch etwas wiederwillig, in Bewegung. Alina und ich bildeten den Schluss der Gruppe.
Hektor führte uns in seine Garage, diese war zu klein für
sein Auto, für das er ein extra Carport hatte bauen lassen. Aus der Garage
hatte er einen kleinen Fitnessraum gemacht. Es gab verschiedene Gewichte, eine
Maschine zum Hinsetzen, ein Fitnessbike und noch andere Gerätschaften. Hektors
Interesse galt dem Boxsack, der in der Mitte des Raumes hing.
Als wir uns alle um ihn versammelt hatten, grinste er
breit in die Runde. Er genoss augenscheinlich die allgemeine Aufmerksamkeit.
"So Freunde!" begann er prahlerisch, "Hier seht ihr einen
richtigen Sandsack! Das Ding ist nicht mit irgendwelchem Plastikscheiß gefüllt
und auch von Außen aus rauem Stoff. Ich sag‘ euch, ohne Handschuhe bluten einem
nach ein paar Schlägen die Hände. Außerdem würde sich die Hälfte von euch, an
diesem harten Teil die Hände brechen! Und jetzt passt auf!"
Hektor ging in eine breitbeinige Stellung und versetzte
dem Sack einen Schlag. Dieser schwang, wenn auch nicht übermäßig schnell, ein
ordentliches Stück zurück. "Hey Sam!" rief Hektor, "Stell dich
hinter den Sack und halt das Ding ruhig, sonst fliegt es durch die ganze
Garage!"
"Davon Träumt er wohl!" flüsterte Alina mir zu.
Sam stellte sich hinter den Boxsack und Hektor ging wieder in Stellung. Er
verteilte weitere Schläge auf den Sandsack, der dabei hin und her schaukelte.
Die anderen Männer nickten zustimmend, Alina und ich waren weniger beeindruckt.
Ich hatte Alina, wie auch Manuela, bereits dabei zugesehen, wie sie auf einen
Sandsack eingeschlagen haben. Und dagegen waren Hektors Schläge geradezu
lachhaft.
Nach zehn Schlägen hörte Hektor bereits laut atmend auf.
Stolz auf seine Leistung blickte er in die Runde. Sam ließ ein "Nicht
schlecht!" hinter dem Sandsack ertönen. "Ja sehr ordentlich!"
meinte Henry. Larry sagte nichts, er war immer noch sauer.
"Spinnt ihr?" prustete Alina plötzlich los.
"Das war total schlecht!"
"Wow!" sagte Hektor laut. "Mal langsam
kleines Fräulein! Das war ein richtiger Männerkampf! Das macht mir keiner so
leicht nach!"
"Ha!" sagte Alina laut und ging auf den
Sandsack zu. Widerwillig und auch etwas ärgerlich ging ihr Hektor aus dem Weg.
Nun genoss Alina die volle Aufmerksamkeit.
"Schön aufpassen, Sam!" sagte sie, "Hier
ein Schlag zur Probe!" Alinas kleine Faust schlug in das Trainingsgerät und
der Sack flog schwungvoll und viel schneller als bei Hektor nach hinten.
Stöhnend fing ihn Sam auf. Diese Demonstration löste eine neue Welle des
Erstaunens bei den Männern aus. Hektor versuchte nicht allzu beeindruckt zu
sein, aber wer ihn genau beobachtete sah, dass er es war.
"So jetzt geht es richtig los!" sagte Alina,
"Sam vielleicht solltest du den Sack richtig festhalten und nicht einen
Meter dahinter stehen, schließlich bin ich ziemlich stark!"
Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Kerl sich etwas von
Alina sagen ließ, aber das tat er. Sam nickte und klammerte sich förmlich an
den Sack. "Gut!" sagte Alina, als sie sah, dass Sam gehorchte. Dann
ballte sie wieder die Fäuste und begann auf den Boxsack einzuschlagen. Beim
ersten Schlag bog sich nicht nur der Boxsack in der Mitte sondern auch Sam, der
mit dran hing. Er stöhnte laut auf und wurde schon in der nächsten Sekunde vom
zweiten Schlag durchgeschüttelt. Donnernd folgten zwei weitere Schläge bei
deren Einschlägen Sand aus dem Sack rieselte. Sam konnte den Sack nicht länger
bändigen und taumelte nach hinten. Auf wackeligen Beinen stand er einen Meter
hinter dem Sack, als Alina ein letztes Mal zuschlug. Der Sack schwang nach
hinten und fegte Sam regelrecht zur Seite. Stöhnend fiel dieser zu Boden. Die
anderen Männer starrten Alina fassungslos an. Diese grinste und fing den
zurückkommenden Sandsack locker auf.
"Ups!", sagte sie lachend.
Hektor konnte darüber nicht lachen. Er hatte cool an der
Wand gelehnt, während Alina den Sack bearbeitet hatte, jetzt löste er sich
davon und stellte sich wütend vor Sam hin.
"Was ist los mit dir, Sam?" rief er laut,
"Willst du mir etwa weiß machen, dass du bei meinen Schlägen den Boxsack
festhalten kannst, aber versagst, wenn dieses Mädchen zuschlägt? Du Lappen kannst
gleich liegen bleiben, ich halte jetzt den Sack!"
"Du kannst mich mal Hektor!" rief Sam gekränkt
und richtete sich langsam auf. In gekrümmter Haltung ging er zu seinen Jungs
rüber. Hektor machte eine abfällige Handbewegung in Sams Richtung und baute
sich hinter dem Sandsack auf. "So, Kleine!" sagte er in seiner
überheblichen Art. "Jetzt steht dir ein richtiger Mann beim Training zur
Seite!" Alina verdrehte bei seinen Worten die Augen und ballte wieder die
Fäuste. Ich hörte, wie Sam hinter mir, leise über Hektor fluchte.
Man musste zugeben, dass Hektor ein großer Kerl war. Er
war bestimmt 1.85 groß, hatte breite Schultern und auch ansonsten ordentlich
Masse. Damit war er unbestreitbar der Kräftigste unter seinen Freunden. Sam ist
kleiner und dünner gewesen als Hektor. Als Alinas erster Schlag den Boxsack
traf, sah man, dass Hektor mit dem Sandsack tatsächlich besser zu Recht kam.
Was nicht hieß, dass er nicht ordentlich durchgeschüttelt wurde.
Sobald Alina merkte, dass Hektor den Sack viel besser im
Griff hatte als Sam, schlug sie umso heftiger zu. Nach fünf Schlägen, bei denen
sich der Boxsack bog und wand, war Hektor schweißbedeckt im Gesicht. Jeder
Schlag brachte Hektor jetzt zum Stöhnen und den Sandsack dazu Sand zu weinen.
Nach zwölf Schlägen hörte Alina etwas widerwillig auf. Hektor war sichtbar
verschwitzt und man sah ihm an, dass er froh war, dass Alina aufhörte. Laut
atmend lehnte er sich gegen die Wand. "Nicht schlecht, Kleine!"
stöhnte er.
"Oh Gott!" rief Larry plötzlich laut, der die
meiste Zeit teilnahmslos in einer Ecke gestanden hatte. "Was soll das
Hektor? Ich dachte wir wollen feiern? Bier trinken und Grillen. Stattdessen
sitzen wir in deiner Garage und lassen uns von dieser Göre da, zum Narren
halten!" Dabei zeigte er wütend auf Alina.
"Geh doch grillen!" rief Hektor schwer atmend.
"Ich bin keine Göre!" rief Alina und machte
einen Schritt auf Larry zu. "Und ich halte euch auch nicht zum
Narren!" Larry war nicht weniger wütend und machte auch einen Schritt auf
Alina zu, so dass sie sich jetzt gegenüber standen. "Oh doch!" rief
er laut, "Du bist eine Göre, ein kleines Kind, das mir den Tag versaut.
Wie wäre es, wenn du gehst und wieder mit deinen Puppen spielst!" Mit
geröteten Wangen starrte Alina Sam an. Ihr schienen tatsächlich die Worte zu
fehlen.
"Na los hau hab!" rief Larry und deutete auf
die Tür hinter ihm. "Los jetzt!"
Alina sah jetzt richtig finster drein und ich trat
vorsichtshalber einen Schritt von ihr weg. Larry sah das und guckte mich
irritiert an. Doch er hatte nicht mehr die Chance in irgendeiner Weise
nachzudenken. Denn eine Sekunde später schlug Alinas Faust in seinem Gesicht
ein. Kraftvoll schlug sie zu und Larrys Körper segelte förmlich durch die Luft.
Er klatschte wie ein Lappen an die Wand hinter ihm und fiel dann reglos zu
Boden. Ungläubig sahen die Männer Alina an.
Diese sah böse auf den besinnungslosen Larry herab.
"Ich mag dich nicht!" sagte sie leise. Dann drehte sie sich zu den
anderen beiden Männern daneben, die sie immer noch geschockt anstarrten.
"Na wollt ihr auch?" fragte Alina und kam auf
Sam und Henry zu. Die beiden sahen sich an und bewegten sich dann Rückwärts zum
Ausgang. "Äh wir müssen jetzt gehen!" sagte Sam, "Genau!"
sagte Henry, "Bis später!" Dann drehten sich die beiden um und rannten
davon. Alina schniefte verächtlich. "Feiglinge!" sagte sie. Dann
drehte sie sich zu Hektor um, den die ganze Situation sichtlich überforderte.
"Wie hast du das mit Larry gemacht?" fragte er
fassungslos. Alina kam weiter auf ihn zu und hob grinsend die Faust. "Na
hier mit! Hast du es nicht gesehen?"
"Doch, doch!" sagte er leise, fast zu sich
selbst.
"Na was ist Hektorchen, wollen wir miteinander
kämpfen?"
Langsam schien Hektor seinen Schrecken überwunden zu
haben, denn er lachte wieder künstlich auf. "HA! Ich lasse mich doch nicht
in meiner eigenen Garage von einem Teenager herausfordern!"
"Oh hat Hektor Angst?" fragte Alina mit einer
Babystimme.
Hektor sah sie böse an. "Ich habe vor niemanden
Angst!"
"Na dann komm her!"
"Okay Kleine, wenn du unbedingt von mir rausgeworfen
werden willst, bitte!"
Wenn Hektor Angst hatte, dann zeigte er sie nicht.
Vielmehr schien er jetzt wütend zu werden. Von einer Sekunde auf die andere
stand Hektor nicht mehr entspannt an der Wand und stürmte wie ein Stier auf
Alina zu. Diese wurde tatsächlich überrascht und wich in letzter Sekunde zur
Seite aus.
Laut prallte er gegen eine Wand von Kisten. Fluchend
drehte er sich um.
"Wer hat jetzt Angst?" schrie er. Alina hatte
sich schnell von der Überraschung erholt und stellte sich nun Hektor entgegen.
"Na komm Hektormaus!" rief sie lachend,
"Einen fairen Kampf!"
"Na warte Kleine!" rief Hektor und kam Fäuste
schwingend auf das mehr als einen Kopf kleinere Mädchen zu. Es klatschte laut
in der Garage als Alina die Faustschläge von Hektor mit den Händen auffing.
Hektor staunte nicht schlecht, als er seine Arme nicht mehr bewegen konnte.
Kurz sah er Alina verwirrt an, diese lächelte aber nur. Dann versuchte Hektor,
seine Fäuste aus Alinas Griff zu befreien. Er riss seine Arme hin und her,
machte ruckartige Bewegungen und ging dabei sogar in die Knie. Aber das half
alles nichts. Alinas Finger hatten sich wie Eisenstäbe an seine Faust geheftet.
Als er nach und nach mit seinen Befreiungsversuchen
aufhörte, begann Alina langsam damit, seine Fäuste mit ihren Händen zusammen zu
drücken. Erst versuchte Hektor sich nichts anmerken zu lassen, doch dann
verzerrte sich langsam sein Gesicht.
"Okay, stopp, Ahhh, Las mich los verdammt!
AHHHHHH!" Laut brüllend ging er vor dem Mädchen auf die Knie. Alina
lächelte weiterhin.
"Na wer ist jetzt stärker!"
"Du!" kam es undeutlich aus Hektors Mund.
"Lauter!" rief Alina und ließ Hektor noch
einmal aufbrüllen.
"AAHhhh, du verdammt!"
"Nicht fluchen!" rief Alina und wieder musste
Hektor brüllen.
"Ahhh!" winselte Hektor.
Dann ließ Alina seine Hand los und stellte sich
herausfordernd vor ihn. Hektor sah sich vorsichtig seine Hände an.
"Verdammt die sind bestimmt gebrochen!" jammerte der große Kerl im
Cowboyoutfit. "Quatsch!" sagte Alina leicht hin, "Ich merke es,
wenn ich jemandem was breche! Und jetzt komm her, wir wollten doch
kämpfen!"
Hektor sah sie an und betrachtete dann gequält seine
geschundenen Hände. Dann schüttelte er wie ein störrischerer Junge den Kopf.
Alina stemmte wütend die Hände in die Hüften.
"Was soll das? Willst du etwa kneifen?" Mit
einem schnellen Schritt war sie bei ihm, wobei er sichtbar zusammenzuckte. Dann
packte sie ihn am Gürtel, hob ihn hoch in die Luft und knallte ihn sogleich
wieder auf den Boden. Beim Aufprall hörte man förmlich wie Hektor die Luft aus
dem Körper gepresst wurde.
Hektor schien den Willen zum Kämpfen verloren zu haben.
Er wehrte sich nicht, als Alina auf seine Brust hüpfte und mit ihren Beinen,
seine Arme an seinen Körper drückte.
"Was ist Hektor?" fragte sie süß, "Ich habe von einem solchen
großen Kerl wie Dir mehr erwartet! Du bist groß wie ein Stier, aber sobald man
dir mal die Fäuste zusammendrückt, ziehst du den Schwanz ein. Wo wir gerade von
Stieren reden, weißt du, wie man Stiere richtig reizen kann?" Er sah sie
verwirrt an, dann schien er zu erkennen was sie meinte. Erschrocken blickte er
sie an und wollte schon etwas sagen, doch da rammte ihn Alina schon ihre kleine
Faust zwischen die Beine.
Laut jaulte Hektor auf, wobei er sich instinktiv krümmen
wollte, doch Alina saß weiter auf ihm und presste ihn lang auf den Boden. Ich
kannte zwar Alinas Kraft, aber wie sie auf diesem riesigen Mann saß und seine
dicken Arme mit Leichtigkeit unter Kontrolle hielt, obwohl dieser nun doch
versuchte sich zu befreien, beeindruckte mich schon.
"Na, na, na Hektor, schön still liegen, ich bin
sowieso stärker als du! Oder willst du etwa, dass ich noch einmal den
Nussknacker spiele? Hmm?"
Hektor zuckte bei dem Wort Nussknacker kurz zusammen,
dann lag er still.
"Für einen wütenden großen Mann sprichst du aber
wenig!" sagte Alina laut. "Also wenn du nicht mehr kämpfen willst,
solltest du uns als neuer Nachbar wenigsten dein Haus zeigen. Komm!"
Alina stand von Hektors Brust auf, nahm ihn am Gürtel und
zog ihn zurück auf die Beine. Kaum war Hektor auf den Beinen, legte er in
überraschender Schnelligkeit seine großen Pranken um Alinas Hals und begann sie
zu würgen. "Du wirst mich nie wieder so demütigen!" zischte er leicht
irre. Alina war zuerst tatsächlich erschrocken, doch nur wenige Augenblicke.
Dann packte sie seine Arme und nahm sie einfach von ihrem Hals.
"Ahhh nein!" schrie er mit geweiteten Augen.
Dann heulte er auf, als Alina seine beiden Arme verdrehte. Sie ließ ihn kurz
heulen und er ging wieder vor ihr auf die Knie. Sobald er auf den Knien war,
ließ sie ihn los und gab ihm eine schallende Ohrfeige. "Klatsch!"
"Böse!" rief sie wie zu einem Hund. Dann ohrfeigte sie ihn wieder.
"Klatsch!" "Ganz," "Klatsch!" "ganz,"
"Klatsch!" "böse!" "Klatsch!"
Mit geröteten Wangen kniete Hektor, der weinende Cowboy,
vor dem sechzehnjährigen Mädchen. "Und jetzt sei besser brav!" rief
Alina, packte Hektor und legte ihn sich wie einen Teppich über ihre linke
Schulter. "So und jetzt gucken wir uns dein Haus an!"
Leise weinend und mit roten Wangen wurde Hektor von Alina
durch sein neues Heim getragen. In jedem Raum wurde der breitschultrige Cowboy
von Alina schwungvoll auf den Boden geworfen, was er mit einem Wimmern,
kommentierte. Dann sah sich Alina alles an, packte Hektor erneut und trug ihn
ins nächste Zimmer. So durwanderten wir das ganze Haus. Vom Keller bis zum Dachboden,
wobei Hektor an die fünfzehn Mal fallengelassen und wieder aufgehoben wurde.
In Hektors Schlafzimmer entdeckte Alina, nachdem sie
Hektor zu Boden geworfen hatte, ein Hantelpaar. Lächelnd hob sie es hoch.
"Trainierst du etwa damit? Die sind doch viel zu leicht! Du musst schwere
Gewichte nehmen." Hektor saß nur verstört auf dem Boden und sah sie an.
Alina schüttelte den Kopf, als ob sie ein Kind vor sich hätte, das ihren
Gedanken nicht folgen konnte. Sie begann die einzelnen Gewichtscheiben abzuschrauben,
um diese dann an der anderen Hantel zu montieren. Die voll beladene Hantel hob
sie schon nicht mehr so leicht hoch. Langsam trainierte sie ihren rechten und
dann ihren linken Bizeps, während ich und Hektor zusahen. Ich sah Alina gerne
bei Hanteltraining zu. Es gab nichts Schöneres, als ihrem Bizeps dabei
zuzusehen, wie er anschwoll und sich wieder senkte. Das Training pumpte ihren
Bizeps auch noch zusätzlich auf und sorgte dafür das er andauern prall war.
Nach acht Minuten legte Alina endlich die Hantel zu
Boden. Das Training hatte sie angestrengt und auf ihrer Stirn glänzte etwas Schweiß.
Hektor und ich hatten ihr die ganze Zeit dabei zugesehen. Lächelnd kniete sich
Alina vor Hektor hin und winkelte ihren beiden Arme genau vor ihm an. "Na
los Hektor, fass mal meinen Arm an. So fühlen sich richtige Muskeln an!"
Mit starrem Blick streckte Hektor die Hand aus und legte
sie vorsichtig auf den Mädchenarm. Nur allmählich fing er an ihre Muskeln zu
drücken und zu streicheln." Alina sah in geduldig dabei zu. Ich hätte mein
Leben darauf verwetten, dass Hektor jetzt eine ordentliche Erektion hatte.
Irgendwann entzog Alina ihm ihre beiden Arme mit den
mächtigen Muskeln. Er seufzte leise, als seine Hände ihre Muskeln nicht mehr
berühren konnten. "So!" sagte
Alina und krabbelte langsam hinter Hektor. Er wollte sich zu ihr umdrehen, aber
sie hinderte ihn mit ihren starken Armen daran.
"Ah nicht umdrehen, Hektor!" sagte sie und
schlang dann ihren kräftigen linken Arm von Hinten um seinen Hals. Fest
quetschte sie seinen Hals zwischen ihrem Oberarm und Unterarm ein. "Es war
ja ganz nett bei dir Hektor! Aber wir müssen jetzt gehen. Zum Abschluss
bekommst du noch einmal meine Muskeln zu spüren!"
Hektor riss eilig seine Hände nach oben und versuchte
sich von Alinas Arm zu befreien. Aber es gelang ihm nicht. Er grabschte nur
hilflos nach Alinas steinharten Muskeln. "Jetzt geh schlafen!"
hauchte Alina ihm ins Ohr und ließ ihren Bizeps nach vorne schnellen. Der
drückte Hektor Hals stark ein. Fast Augenblicklich verdrehte Hektor die Augen
und erschlaffte in Alinas Armen. Alina lächelte breit. "Oh schon
eingeschlafen!" Sanft streichelte sie ihm die Haare, kicherte und
entspannte dann ihren Bizeps. Danach packte sie seinen willenlosen Körper und
warf den Riesen auf sein Bett. Das knarrte bedenklich als Hektors Körper aus
fast zwei Metern Höhe drauf donnerte.
"So!" sagte Alina und klatschte in die Hände.
"Ich bin soweit! Wollen wir los?"
Ich war noch so beeindruckt von der Vorstellung, dass ich
nur nicken konnte.
"Gut dann komm!"
Alina nahm mich am Arm und zog mich aus dem Schlafzimmer.
Wir verließen zusammen das Haus. "Komischer Kerl!" meinte Alina.
"Aber es könnte lustig sein, ihn als Nachbarn zu haben!"
Als Alina und ich zurück durch Hektors Garten gingen,
sahen wir den Kerl denn sie "T" nannten. Er wachte gerade wieder auf
und sah sich verblüfft um.
"Äh ihr da!" rief er, "Wisst ihr, was
passiert ist? Wo alle sind?"
"Sie haben wohl zu viel getrunken!" rief Alina.
"Nein, ich weiß nicht." irritiert sah er auf
den Teller vor sich. Dann schaute er wieder Alina an.
"Kenne ich dich nicht?"
"Nein!" sagte Alina kurz.
"Hmm, " dann betrachtete er Alina genauer.
"Du hast starke Arme!" stellte er fest, als er
sie eine Weile gemustert hatte.
"Ich weiß!" lachte Alina und zog mich mit sich
fort.
Wir ließen den verwirrten "T" im Garten zurück.
Genau so wie Hektor, der selig in seinem Bett schlief. Alina hatte dieser
Besuch bei unserem neuen Nachbarn sehr gefallen. Sie fragte mich, ob Hektor
wohl was dagegen hätte, wenn sie ihn mal mit Gaby, Sophia und Michelle besuchen
würde. Ich sagte ihr, dass er sich bestimmt freuen würde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen