Freitag, 27. Dezember 2019

Unerreichbarer Muskelengel V


Vor meinem geistigen Auge stellte ich mir meine Traumfrau Delia vor. Ihr braunes Haare mit den blonden Strähnen fiel ihre  spielerisch ins Gesicht. Ihre großen grüngrauen Augen blickten mich selbstbewusst an.  Natürlich trug sie ihr Sportoutfit, bestehend aus einem fest BH und einer schwarzen Leggings mit genopptem Profil. Sie besaß eine erstaunlich ausgeprägte Schultermuskulatur und fast schon dicken Oberarm, die ebenfalls aus Muskelmasse bestanden. Ihr Sixpack zeigte gerade, gut definierte Bauchmuskeln. An ihren Beinen traten im Bereich der Oberschenkel richtige Muskelstränge hervor. Delia war meine Traumfrau doch das Bild in meinem Kopf war nur eine ungefähr Ahnung von ihrer realen Person. Blass ohne Details.

Meine Träumerei endete, als mich etwas hart am Kopf traf und ich mit einem Stöhnen zu Boden ging.
„Hey Lorenz du Vollpfosten, die Stunde ist längst aus.“  Albert hatte mich mit meinen eigenen Turnbeutel sauber vom Stuhl gepflegt. Matin, sein bester Freund, saß hinter ihm auf einen Tisch und lachte dümmlich. Alber, mein größtes Problem in der Schule, hatte recht. Ich hatte das Ende der Stunde nicht mitbekommen. Ich hatte von Delia geträumt, während alle anderen nach Hause gegangen waren. Bis auf den Alberaffen und seinen treuen Untertan.

Alert hielt immer noch meinen Turnbeutel in der Hand, mit dem er mich vom Stuhl gefegt hatte.
Am Boden liegend, auf die Ellenbogen gestützt schenkte ich ihn einen finsteren Blick. „Alter Lorenz du hast echt Probleme, weißt du das?“ Wie Recht Albert doch hatte. Er sah mich abwarten an, doch ich sagte nicht. „Du bist echt ein Freak, hier dein Beutel.“ Einen heranfliegenden Turnbeutel abzuwehren, während man sich auf seine Ellenbogen stützte war nicht möglich. Das Ding traf mich mitten im Gesicht und ich ging wieder vollständig zu Boden. Mit schmerzendem Gesicht blieb ich liegen, während die beiden Affen lachend den Raum verließen. Wieder einmal überkam mich der Gedanke einfach liegen zu bleiben. Nichts war wichtig nichts von Bedeutung. Ich wollte nur bei Delia sein. Nichts anderes mehr. Nie mehr.

Doch Delia hatte ich jetzt seit zwei Monaten nicht gesehen. Es war der 11 März und ich glaubte arg depressiv zu sein. Es war mir egal ob mich Alber und Martin ärgerten, es war mir egal das meine Noten schlecht waren und ich dem Unterricht nicht mehr folgte. Schlussendlich war mir fast alles egal. Mein niedergeschlagener Zustand blieb meinen Eltern natürlich nicht verborgen. Besonders meine Mutter machte sich sorgen und versuchte immer wieder mich aufzuheitern.

Mit der Ruhe eines Teens, der zu nichts zu spät kommen konnte, ging ich zu den Fahrradständern. Albert und Martin waren leider auch da. Und sie machten sich an meinem Fahrrad zu schaffen. Albert hatte ein Messer in der Hand und schnitt an meinem Fahrrad, beide Reifen auf. Als ich auf sie zukam steckte er grinsend das Messer weg. „Hier ein Update für dein Rad du Freak.“ Beide lachten und bestiegen ihre eigenen Räder. 

Vor einigen Wochen wäre ich stinksauer gewesen. Doch jetzt nicht mehr. Es war egal, dann ging ich halt zu Fuß zur Schule, so weit war das nicht. Albert und Martin schien meine gleichgültige Haltung nicht zu gefallen. Daher folgten sie mir und zogen ihre Kreise um mich, während ich mein Rad in Richtung Park schob.

Es war der erste Tag des Jahres an dem richtig die Sonne schien. Im Schein der Sonne war es fast schon warm, nur die Regenpfützen erinnerten an das schlechte Wetter der letzten Tage. Regenpfützen die von Martin und Albert in vollerfahrt durchfahren wurden um mich möglich nass zu machen. Als sie merkten, dass sie selbst dabei auch nass wurden, stellten sie die Bemühungen ein.
Ich glaubte, dass sie mich jetzt endlich in Ruhe lassen wollten, als beide vor mir, ruckartig auf die Bremse traten.

„Oh Scheiße, siehst du das auch Martin?“
„Wie könnte ich nicht. Das ist echt hart.“
„Das ist eine, die würde ich sofort flach legen.“
„Nicht nur du. Wow, sie hat Muskeln, wohl so eine Art Fitnessmodel.“
„Scheiße ja.“

Nun blickte ich doch auf. Ich konnte meinen Augen kaum trauen als Delia uns entgegengejoggt kam. Sie sah genau so aus, wie ich sie mir noch vor ein paar Augenblicken vorgestellt hatte. Nur in der Realität war sie natürlich viel schöner und ihre Karamellhaut strahlte förmlich. Wie auch ihre graugrünen Augen. Ich konnte nicht anders, ich stoppte genauso wie die beiden Idioten und glotzte.

Delia kam schnell auf uns zu. Sie war wie immer mit einen anständigen Tempo unterwegs. Martin stieß seinen Kollegen den Ellenbogen in die Seite. „Alter guck dir die Bauchmuskeln an. Was ist das für eine krasse Braut?“ Dem beiden verschlug es augenblicklich die Sprache, als Delia anhielt, lächelte und zu mir kam.

„Lorenz!“ Delia sprach so laut, dass die beiden Affen es hören mussten. Und den beiden blieb auch glatt der Mund offen stehen. „Uh, hast du eine Panne?“ Ich nickte und fügte ein „Ja.“ hinzu.  Sie kam mir jetzt sehr nah. Mit ihrer prallen Oberweite, diesen Bauchmuskeln und überhaupt mit ihrem Karamell-Muskel-Körper. Mein Herz schlug schneller und ich sah ihr ins schöne Gesicht mit den großen grünen Augen.

„Sind das da deine Freunde?“
„Nein, bestimmt nicht. Im Grunde sind sie für die Panne verantwortlich.“
„Ist das so.“
Delia sah zu den beiden rüber und ballte eine ihrer Fäuste.
„Soll ich sie für dich durchprügeln?“
Mir blieb der Mund offen stehen. Dann schüttelte ich den Kopf.
„Besser nicht.“
„Na schön. Wie du willst. Aber eifersüchtig können wir sie ja machen.“

Sie packte meine Jacke und zog mich zu ihr. Ihre vollen Lippen pressten sich auf meine und ich zog Delias Duft in mich auf. Es war das erste Mal, dass eine Frau mit ihrer Zunge in meinen Mund eindrang. Ich tat nichts, blieb passiv und genoss den Moment. Als Delia losließ hätte ich fast enttäuscht gewimmert. Es war so schön gewesen.

„Das sollte reichen. Den beiden fallen gleich die Augen aus dem Kopf. Ich muss weiter und du Lorenz, solltest deinen Briefkasten kontrollieren!“

Ich sah sie fragen an, doch sie lächelte nur. Dann drehte sich ihr wunderbarer Körper und sie sauste davon. Delia war weg ebenso wie mein depressives ich. Plötzlich war alles schön und toll. Das Leben war lebenswert und der Schein der Sonnen einfach göttlich. Sie schien mir nicht mehr böse zu sein und nicht nur dass, sie hatte mich wie einen sehr engen Freund behandelt. Mit einem super breiten Grinsen schob ich mein Rad an Martin und Alber vorbei, welche mich weiterhin mit großen Augen ansahen.

Mein Herz raste als ich den Briefkasten an unserem Haus öffnete. Ich nahm alles mit nach drin und legte es auf den Esstisch. Vorsichtig durchsuchte ich den Papierstapel bis ich auf einen weinroten Umschlag stieß. Mit einem Goldstift hatte man meinen Namen draufgeschrieben. Ein Brief von Delia. Etwas extrem kostbares, was mit Vorsicht behandelt werden musste. Bevor ich den Brief berührte wusch ich mir die Hände, danach brachte ich ihn, wie ein rohes Ei auf mein Zimmer. Mit aller Vorsicht begann ich den Umschlag zu öffnen. Ich war nervös und arbeitete sehr genau und langsam. Ich entfaltete den Brief, er war mit dem Computer geschrieben. Der Inhalt war folgender.

Lieber Lorenz,
ich gehe davon aus, dass das Du die letzten zwei Monate über Dein Verhalten nachgedacht hast und bereit bist, Dich zu bessern. Ich bin zwar immer noch wütend auf Dich aber dennoch erlaube ich es Dir, Dich wieder in meiner Nähe aufzuhalten. Genauer gesagt am Samstag den 14 März um 19:00 Uhr. Ich erwarte Dich in einem gepflegten und tadellosen Zustand. Ich werde meinen Geburtstag feiern was heißt, wir werden nicht alleine sein. Unsere Vereinbarung bleibt natürlich unverändert. Du tust genau was ich sage, wenn ich es sage. Keine Ausflüchte Lorenz. Nie mehr!

Delia

Nachdem ich diesen Brief gelesen hatte wurde ich hektisch. Ich durchsuchte meinen Schrank nach meinen besten Klamotten und machte nebenbei einen Termin beim Frisör. Diese Chance war vielleicht meine letzte und ich durfte sie nicht vermasseln. Auf keinen Fall.


Am 14 März 2020 stand ich am meinem Fenster und beobachtete wie ein schickes Auto nach dem anderen in unserer Straße parkte. Die jungen Erwachsenen hatten alle ein Ziel, Delias Haus. Ich selbst trug meine beste Jeans und ein schwarzes Seidenhemd. Mein Aussehen überzeugte mich nicht wirklich aber ich hatte bestimmt schon zweimal meinen gesamten Kleiderschrank angehabt. Dies war das Beste was ich zu bieten hatte.

Ich war entschlossen mich an diesen Tag genau an Delias Anweisungen zu halten. Egal was kommen würde. Noch einmal würde ich nicht versagen. Es war meine Absicht gewesen, bei Delia um genau 19:00 Uhr zu klingeln. Doch war das nicht möglich. Die Tür stand offen und die Gäste gingen ein und aus. Manche kamen gerade, andere gingen raus auf den Rasen um in der kühlen Luft zu rauchen. Ich fühlte mich reichlich deplatziert als ich an den andren Gästen vorbei ins Haus ging. Ich war mit meinen sechzehn Jahren definitiv der einzige. Die andern waren Anfang Zwanzig, Mitte Zwanzig oder auch Ende Zwanzig. Aber wirklich niemand war in meinem Alter.

Dementsprechende missbilligende oder verwunderte Blicke erntete ich. Vielleicht lag es auch an meinem Outfit, das im Vergleich zu den anderen schäbig wirkte. In meiner Hand trug ich einen Strauß Blumen. Mir war nichts eingefallen, was ich einer was ich einer Frau wie Delia schenken konnte, außer vielleicht Blumen.

Ich fand Delia in der Mitte des geräumigen Wohnzimmers. Ohne den großen Tannenbaum wirkte der Raum richtig groß. Das Sofa hatte man an die Wand geschoben wie auch den großen Tisch aus schwarzem Holz, auf dem ein Üppiges Büfett aufgebaut war.

Delias Outfit war unglaublich. Im Grunde sah es aus, als hätte man sie mit einem langen breiten Streifen, weißer Seide umwickelt. Diese Seide legte sich eng an ihren Körper, bedeckte ihre Beine ab den Knien ging über die Hüfte und ließ dort eine schmalen Spalt, so dass jeder einen Ausschnitt ihrer Bauchmuskeln sehen konnte. Ihre wunderbare Oberweite wurde geschickt nach oben gedrückt und präsentierte sich überdeutlich. Wenn auch großenteils verdeckt. Ihre Arme waren genauso umwickelt wie ihre Beine.  In ihren braunen Haaren mit den blonden Strähnen steckte das Diadem, das ich noch von Halloween kannte. Sie war umringt von ihren Freunden und ich sah sie nur staunend an. Sie war so furchtbar schön und stark zugleich.

„Ach Scheiße du bist doch dieser Nachbarsjunge der wie ein räudiger Köter hinter Delia her ist.“
Ein großer Typ mit dicken Armen und einen markanten Kinn stand vor mir. Mir fiel sogar sein Name wieder ein. Mark. Mark roch nach Alkohol, sah aber ansonsten, in seinem schwarzen Jackett, tadellos aus. „Ich kann es nicht glauben, dass Delia dich eingeladen hat. Schon das sie sich zu Halloween mit dir getroffen hat und das in der Aufmachung.“ Er nahm einen Schluck Sekt. Er erwartete wohl auch nicht, dass ich antwortete. „Lass mich eins klarstellen. Delia wird sich nie mit einen wie dir abgeben. Sie hat nur manchmal diese kindische Phase, das ist alles. Also bleib lieber auf  Abstand, wenn du weißt, was gut für dich ist.“ Mark sah sich um und schien eine Person zu sehen, die er kannte. „Hey wenn das nicht der erfolglose Börsenanalyst Niemann ist!“ Dann verschwand er in der Menge.

Ich hielt mich an der Seite des Raums und betrachtete die Menge. Alle waren gut gekleidet und es liefen ein paar sehr attraktive Frauen an mir vorbei. Doch für die interessierte ich mich nicht. Ich behielt immer Delia im Auge. Bis zu dem Augenblick, als Delia verschwand und ich ein anderes Mädchen sah, dass nun doch meine Aufmerksamkeit erregte.

Dieses Mädchen war deutlich kleiner als Delia. Nicht viel größer als 1.60. Sie trug ein rotes Kleid, das wenig von ihren Beinen aber dafür ihre viel von ihren Armen zeigte. Sie trug ihr weißblondes Haar nach hinten gebunden, als Pferdeschwanz. Ihre Haut war so braungebrannt als ob sie geradeweg vom Strand käme. Was mir aber als erstes an ihr aufgefallen war, waren ihre dicken Arme. Ihre Oberarme waren sehr dick und definitive muskulös. Das sah man auch deutlich an ihren Schultern. Ich ging jede Wette ein, dass dieses Mädchen Gewichte hob.  Als das Mädchen meinem Blick begegnete, winkte sie leicht mit einer Hand. Sie lächelte, was bei diesen hellblauen Augen und der etwas spitzen Nase, fast gefährlich aussah.

„Lorenz.“
Delia stand plötzlich vor mir. Und das gerade in dem Augenblick, als ich eine andere Frau ansah. Ich verfluchte mich innerlich.  „Herzlichen Glü…“ Delia hob die Hand und ich verstummte.

„Klappe Lorenz. Die Blumen packst du auf den Geschenketisch. Dich selbst stellst du da hinten in die Ecke neben das Büfett. Und zwar so, dass du mit einem Finger die linke Wand berührst und mit dem anderen die rechte Wand. Und dann bleibst du so. Du rührst dich keinen Millimeter und redest mit niemand. Wenn dich jemand anspricht, antworte freundlich und nicht mehr, ansonsten Klappe. Du wirst diesen Platz nur verändern, wenn ich es erlaube.“

„ Und bei einen Klonotfall?“ fragte ich leise und demütig. Delia verdrehte die Augen. „Ja, aber nur im absoluten Notfall. Und wage es unter keinen Umständen, dich vollzusauen. Nur weil du mich ansiehst oder weshalb auch immer. Wenn du das auf meinem Geburtstag wagst, siehst du mich nur noch aus der Ferne. Und jetzt ab.“

Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum und positionierte mich an der vorgegebenen Stelle. Einen Zeigefinger an der rechten, den anderen an der linken Wand. Ich war froh eine Aufgabe zu haben, denn ich hätte nicht gewusst, was ich auf dieser Party sonst gemacht hätte. Noch froher war ich, dass Delia mir diesen Befehl gegeben hatte. Das machte die Sache irgendwie aufregend und wichtig. Die Stunden vergingen und niemand nahm Notiz von mir. Einmal kam Delia vorbei und musterte mich kurz. Dann war sie wieder weg.

Gegen 11:00 Uhr wurden mir die Arme und Beine schwer. Doch mein Wille war eisern. Ich blieb stehen, unbeweglich. Um 12:00 Uhr gingen die ersten Gäste und um 1:00 Uhr war es sehr viel übersichtlicher geworden. Ich selbst schwitzte etwas und ich musste mich inzwischen richtig auf meine Aufgabe konzentrieren. Außerdem hatte ich kein richtiges Gefühl mehr in den Armen und meine Schultern schmerzten. Aber ich durfte mich auf keinen Fall bewegen. Egal was war, wichtig war nur Delias Befehl.

„Hey, du stehst hier schon ziemlich lange, oder?“
Ich ries die Augen auf. Das Mädchen im roten Kleid und den dicken extremen Oberarmen stand genau vor mir. Sie hatte ein paar Weintrauben in der Hand, von denen sie sich ab und zu eine in den Mund stecke. Wenn sie das tat, drückten sich ihre Oberarme so an ihren festen Busen, dass es aussah, als hätte sie den dicksten und größten Bizeps der Welt. Ich merkte wie sich in meiner Hose etwas regte und suchte in meinen Kopf nach etwas, das absolut nicht sexy war.

„Hey, ich habe dich was gefragt!“ Sie wedelte mit ihrer Hand vor meinen Gesicht.
„Ja, schuldige. Was war?“
„Ob du vor hast hier den ganzen Tag zu stehen.“
„Ich denke ich bin etwas zu jung für diese Party. Hier bin ich ganz gut aufgehoben.“
Sie sah mach argwöhnisch an.
„Ach wirklich. Und was machst du mit deinen Händen? Eine ziemlich unbequeme Haltung.“
„Luzia!“ rief plötzlich ein sehr dünnes, wie auch großen Mädchen. Sie hatte braune Haare, die ihr fast bist zum Hintern gingen. Sie war mehr als zwei Kopfe größer als Luzia.
„Ach hier bist du. Nun komm schon. Wir wollten doch Armdrücken machen. Jetzt komm.“

Das große Mädchen war klar betrunken. Was sie nicht daran hinderte Luzias Handgelenk zu packen und von mir wegzuziehen. Luzia schnappt sich noch schnell ein paar Weintrauben vom Büfett und verschwand mit der angetrunkenen Brünett.

Ich stöhnte leise. Wie gerne hätte ich diese beiden Frau beim Armdrücken beobachtet. Auch wenn ich nicht glaubte, dass jemand gegen Luiza eine Chance hatte. Viellicht Delia. Zum ersten Mal an diesen Abend bereute ich es, meinen Platz nicht verlassen zu können.

Gegen 02:00 Uhr kam Luzia wieder zum Büfett. Und obwohl es sehr leckeres Essen gab, sammelte sie wieder Weintrauben.  Am Ende ihrer Suche kam sie zu mir.

„Na, immer noch da.“
„Ja, ich beobachte weiter.“
„Und du stehst immer noch so komisch da.“
Ich musste das Thema wechseln.
„Naja, äh und hast du gewonnen?“
„Was gewonnen?“
„Na das Armdrücken.“
„Was denkst du?“

Uhrplötzlich winkelte Luzia ihren Arm an und zeigte mir den unglaublichsten Bizeps, den ich je gesehen habe. Der Ausdruck groß wurde dem Anblick nicht gerecht. Auf ihren Arm wuchs ein Bizeps in der Größe einer Mango auf der wiederum zwei Golfbälle nebeneinander saßen. Ich konnte die Größe ihres Bizepses gar nicht fassen, er war so gewaltig, dass er kaum auf ihren Arm passte. Leider war mir ein weiterer Blick nicht vergönnte, den Luzia ließ den Arm gleich wieder sinken.

Doch das war egal. Ich stand kurz vor der Explosion. Panik überkam mich. Einen Augenblick länger mit dieser Frau und ich hätte eine von Delias Regeln gebrochen. Das Klo! Das war die einzige Möglichkeit. Delia hatte Notfall gesagt und das hier war definitiv einer.  „Entschuldige mich bitte.“

Luzia sah mich fragend an, doch ich rannte wie ein Idiot davon.  Strauchelnd hielt ich vor dem Gäste Klo.  Davor eine Schlange von drei Leuten. In meinen Gedanken tauchte Luzias Oberarm auf. Nein auf keinen Fall weiterdenken. In Delias Zimmer gab es ein eigenes Badezimmer. Besser das zu nutzen als die fatale Alternative.

Es war kein erhabenes Gefühl, als ich in Delias Badezimmer meinen besten Freund unter kalte Wasser hielt. Und einen Augenblick lang machte es die Sache auch viel schlimmer als besser. Doch dann beruhigte ich mich langsam. Mit großer Erleichterung trat ich aus Delias Bad. Jetzt aber schnell, am besten wäre es, wenn Delia nicht merkt, dass ich weg war.

Als ich um Delias Bett ging, merkte ich, dass ich nicht mehr allein war. Vor der verschlossenen Tür stand Luzia. Ihre gewaltigen Arme hatte sie vor der Brust verschränkt.

„Warum bitte musstest du so dringend in Delias Zimmer?“
Ich wurde rot. „Na ja ich musste mal und hatte nicht die Zeit mich anzustellen.“
„Ach Delia hat dir also erlaubt hier aufs Klo zu gehen.“
„Na ja, besser als wenn ich es nicht geschafft hätte oder?“
„Vielleicht.“

Sie stand immer noch vor der Tür. Ohne weiteres kam ich nicht an ihr vorbei.
„Äh Luzia lässt du mich vorbei? Ich muss wieder runter.“
„Warum? Musst du wieder am Büfett rumstehen.“
Ich kratzte mich am Kopf. „Irgendwie schon.“
„Wie ist dein Name? Meinen scheinst du ja zu kennen.“
„Lorenz und ich muss jetzt wirklich los.“
„Tja Lorenz ich lass dich aber nicht gehen.“
„Waas??? Warum?“

Sie sah mich mit einen Blick an, der klar sagte, dass sie hier das Sagen hatte.

„Weißt du Lorenz ich kenne das schon. Ich zeige einem Mann meinen Bizeps und er such ängstlich das Weite. Oder schlimmer noch, er ist angewidert.“ Nun sah Luzia richtig wütend aus. Und extrem gefährlich. „Widere ich dich an Lorenz?“ Mir blieb die Spucke weg. Da machte dieses Mädchen plötzlich einen Schritt auf mich zu und rammte mir ihre Faust so hart in den Magen, dass es mich von den Füßen hob. Mit einem erstickenden Laut ging ich zu Boden und wand mich wie ein Wurm. Es flimmerte vor meinen Augen und ich glaubte ohnmächtig zu werden.

Durch einen Schleier von Tränen sah ich, wie Luzia neben mir in die Knie ging. Dann wurde ich an den Haaren gepackt und mit unglaublicher Kraft nach oben gerissen. Plötzlich sah ich genau in Luzias wütendes Gesicht.

„Oh was ist denn mit dem kleinen Mann der keine Muskeln mag?“
Zu gerne hätte ich geantwortet, doch war ich weiterhin damit beschäftigt, röchelnd nach Luft zu schnappen. „Du kannst es wohl nicht leiden wenn eine Frau stärker ist, was?“

Luzia hatte meinen Kopf fest im Griff und schwang in so leicht hin und her, wie ein Handy mit dem sie einen Film aufnehmen wollte. Wütend zwang sie mich ihren angewinkelten Arm anzusehen. Und dann ganz langsam fing sie an ihren Bizeps anzuspannen.  Ein gewaltiger Bizeps schob sich aus ihren Arm der immer größer und monströser wurde.  Als sich die beiden Goldbälle auf der Spitze entfalteten war alles zu spät. Ich kam und zwar sehr intensiv. Für Luzia schien es allerdings anders auszusehen.

„Würgst du etwa?“ rief sie wütend und ries meinen Kopf hoch. „Gegen das Kotzen habe ich was.“
Sie ballte ihre Hand vor meinem Gesicht zu einer Faust. Einer sehr, sehr großen und bestimmt harten Faust. Von mir hörte sie nur ein Wimmern.

Als sie mich am Kragen gepackt, von sich weghielt und ich diese großen Faust, zusammen mit diesem Muskelarm sah, wäre mir fast das Herz in die Hose gerutscht. Sie zwinkerte mir zu und dann raste diese Dampframme genau auf mich zu. Mein letzter Gedanke war, dass ich hoffte, diesen Schlag zu überleben. Dann wurde es dunkel.


Als ich wach wurde, war ich von so einer tiefen Trägheit erfüllt, als ob ich mich niemals wieder selbst bewegen könnte. In meinen Kopf rauschte es und ich hatte Probleme die Augen zu öffnen. Als ich sie dann endlich offen hatte und sich mein Blick scharf stellte, sah ich Luzia direkt ins Gesicht.
Sie hatte ihren Kopf genauso wie ich auf den Teppich gelegt und grinste mich an.

„Ich habe ja schon gehört, dass man nach einem k.o. eine ganz Weile besinnungslos sein kann, aber 48 Minuten Lorenz? Echt jetzt. Etwas übertrieben oder? Die meisten werden nach maximal 10 min wieder wach.“

Ich wollte was sagen und mich aufrichten aber mein Körper versagte mir den Dienst und aus meinen Mund kam nur ein träges Geräusch.  Luzia schien das lustig zu finden. Sie packte mich an den Schultern, hob mich hoch und lehnte mich gegen Delias Bett. Ich kam mir vor wie eine Puppe als  Luzia mit mir hantierte, als ob ich nichts wiegen würde. Und schlecht wurde mir durch die Bewegung auch.

„Also Lorenz.“ sagte Luzia und setzte sich im Schneidersitz vor mich hin. „Es gibt zwei gute Neuigkeiten für dich. Die erste ist, ich habe dich nur verarscht und die zweite, ich habe noch Zeit mit dir zu spielen. Auch wenn es schon fast hab drei ist.“

Ich sah sie verwirrt an. Außerdem war mir Delia eingefallen und ihre Anordnungen. Ich musste so schnell es ging nach unten. Was hatte Luzia gesagt? Wie lange war ich jetzt in Delias Zimmer? Wohl zu lange um es mit einem Gang zum Klo zu rechtfertigen.

„Du verstehst Garnichts Lorenz, oder?“ Nun grinste Luzia richtig. „Na ich verrat dir jetzt mal was. Ich habe dich heute nicht zum ersten Mal gesehen. Im Dezember war ich schon mal hier und habe Delia besucht. Ich denke ich bin ihre beste Freundin und als sie mir sagte dass sie mir was unglaublich zeigen musste, war ich schon gespannt. Nun rate mal was das unglaublich war? Genau, du warst es. Du, der nackt und k.o. geschlagen auf ihrem Teppich lag.

Ich hörte mit offenem Mund zu und konnte nicht glauben was ich Luzia sagte. „Sie hat mir alles über dich erzählt und währenddessen haben wir mit dir gespielt. Natürlich wusste ich vorhin, dass du auf Mädchenmuskeln stehst. Ich habe die Gelegenheit genutzt um dich auch mal k.o. zu schlagen.  Dir sollte eigentlich langsam klar sein Lorenz, dass wenn ein Schlag von mir dich nur 48 Minuten schlafen schickt, ist es bei Delia wohl kaum länger dauern kann. Aber an diesem Tag im Dezember, warst du sehr, sehr lange besinnungslos. Rate mal mit welcher Hilfe Delia das geschafft hat?“

„Äh.“ Ich hatte es geschafft was zu sagen. Allerdings nicht viel.
„Tja und jetzt wo du wach bist, können wir ja ein bisschen spielen. So nennt es Delia doch, wenn sie dich verprügelt, oder?“
„Aber, aber ich muss sehr dringend wieder runter. Delia will es so.“
„Mir ist es egal welches Spiel Delia mit dir spielt. Jetzt spielst du mein Spiel aber dafür musst du dich nochmal kurz aufs Ohr legen.“

Erneut wurde ich wie eine Puppe in die Luft gehoben. Luzias Gestalt sah angsteinflößend muskulös auf. Sie zeigte ein freudiges Grinsen als sie ihre Faust hob. Ich konnte noch den Anfang eines „Nein“ rauswürgen, bevor mein Bewusstsein von Luzias ausgelöscht wurde.


Mein Erwachen stellte sich als unangenehm heraus.  Ich bekam schallende Ohrfeigen, die meinen Körper hin und her schwanken ließen und mich zurück ins Leben brachten. Luzia war richtig in Fahrt und ohrfeigte mich noch, als ich bereits die Augen geöffnet hatte. Sie kicherte und gab mir eine Ohrfeige, das ich mich einmal im Kreis drehte. „Schuldige, ich bin vielleicht etwas betrunken.“

Der Grund für das Drehen meines Körpers war nicht unbedingt die kräftige Ohrfeige, sondern viel mehr der Umstand, dass mich Luzia komplett zu einer großen Langenwurst, mittels einer Rolle Panzertape zusammengewickelt hatte. Danach hatte sie ein Seil um meine Hüfte gelegt und dieses an der Boxsackhalterung an der Decke befestigt. Nun baumelte ich hilflos, bedeckt von grauem Klebeband im Zimmer. Luzia hatte mich fast vollständig eingewickelt. Das einzige was sie nicht überklebt hatte, waren meine Augen und meine Nase. Und wie ich nach ein paar Augenblicken merkte, guckte wohl auch mein bester Freund heraus.

„Hallo Lorenz, da bist du ja endlich wieder. Ich bin mir nicht sicher wie Delia dieses Spiel spielt, aber sie meint du hast dabei auch sehr viele Höhepunkte. Als ich dich ausgezogen habe, habe ich gesehen, dass du einen schon hattest. Aber das ist definitiv ausbaufähig.“

Luzia ging vor mir auf die Knie, da mein Kopf in meiner Baumelden Position schräg nach unten guckte und spannte beide Arme an. Zwei riesen Bizepse zeigten sich, wobei es sich fast um identische Ausführungen handelte. Ich konnte nicht sagen, ob einer von ihnen vielleicht kleiner gewesen wäre, aber es sah nicht so aus. Dieses Bild verschaffte mir sehr schnell eine Erektion.  Luzia merkte das sofort.

„Oh Mann, Delia hatte Recht, du bist wirklich so empfindlich. Unglaublich.“ Sie hielt mir ihre Riesenfaust unter die Nase. „Hier riech mal.“ Ich kam und Luzia lachte laut. Dann spannte sie ihren Bizeps erneut und kam mit deren Spitze immer näher. Zum Schluss drückte sie mir diese unglaublichen Golfbälle ins Gesicht. Ich kam erneut. „Wasss???“ rief Luzia. „Damit kannst du auftreten. Das ist ja enorm. Du Maschine.“

Ich hörte noch, wie mein Erbgut auf die Zeitungen, welche Luzia in weiser Voraussicht ausgelegt hatte, am Boden tropfte, als die Tür aufging und Delia ins Zimmer kam. Ich erstarrte im Schock, was in meiner Position nicht schwer war. Luzia stand ganz cool auf und sagte:

„Hey Geburtstagskind. Wir spielen nur.“
Delia sah uns eine Weile nur stumm an. Ich hatte mit einen Wutausbruch gerechnet. Aber Delia gähnte nur. „Weißt du Luzia, als ich meinte dass du auch mal mit Lorenz spielen kannst wenn er wach ist, meinte ich nicht unbedingt meinen Geburtstag.“
„Sorry Delia. Der Alkohol und seine Unterwürfigkeit, davon habe ich mich einfach hinreißen lassen.“
„Ist mir egal Luzia. Es geht bald die Sonne auf und ich bin tot müde. Alle anderen sind schon gegangen und es wäre nett, wenn du das auch tun könntest.“

Delia ging zu ihrem Bett und ließ sich einfach, wie ein gefällter Baum darauf fallen. In ihrem tollen Kleid. Luzia sah mich an und zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid Lorenz. Dabei war es gerade so lustig. Wer weiß was ich noch alles aus dir rausbekommen hätte. Schade. Naja.“ Sie drehte sich zu Delias Bett. „Schlaf gut Geburtstagskind.“  Dann wand sie sich zum Gehen.

„Ach Luzia?“ Das müde Brummen kam von Delia. „Mach bitte das Licht aus ja.“ Luzia machte das Licht aus und das Zimmer lag im halbdunkeln. „Ach und das Licht von Lorenz bitte auch.“
Erschrocken starrte ich in die Dunkelheit. Dann hörte ich Luzia Stimme.

„Oh ich verpass ihm richtig eins. Der wird sich drehen, wie ein Stock an einem Seil. “
„Mir egal.“ brummte Delia müde.

Ich wollte was sagen, doch mein Mund war gut zugeklebt. Mein Herzschlag setzte aus als die dunkle Gestählt vor mir mit ihrer Faust ausholte.
„Gute Nacht Lorenz.“
Den Schlag fühlte ich kaum, denn für mich war es sofort Dunkel.

Ende.

3 Kommentare:

  1. Grüße ich mag deine Geschichten sehr!
    Wird auf diesem Blog noch was veröffentlicht?

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  2. Hoffentlich! Die Stories sind einfach nur Hammer ��

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  3. Davon eine Fortsetzung wie Luzia ihn komplett leer macht wäre der Hammer ich hoffe auch das wider neue Post erscheinen

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