Gaby und Sophia sahen den alten Mann mit dem roten Cappy trotzig
an. „Können sie uns nicht einen Punkt geben?“ hakte Sophia stur nach. „Und wenn
ihr mich hundert Mal fragt, ihr seid klar über dem Zeitlimit. Das bedeutet
keine Punkte. Klar? Ich muss jetzt los, wir ermitteln gleich das Siegerteam.“
Der Mann schob sich an Sophia und Gaby vorbei, die beide keine Anstalten
machten, ihm aus dem Weg zu gehen.
„Wir haben verloren.“ schnaubte Sophia.
„Nicht unbedingt, die ersten beiden Runden haben wir
haushoch gewonnen.“
„Quark!“ fauchte Sophia. „In der dritten Runde waren wir
schon schlecht. Das Alina viel zu spät losgelaufen ist, war unser Todesurteil.“
Gaby seufzte. Sie wusste, dass Sophia Recht hatte. „Wo
ist Alina eigentlich mit Michelle hingelaufen?“ Sophia hörte auf das Graß vor
ihr wütend anzustarren. „Ich denke mal, Michelle hat es geschafft, Alina
richtig sauer zu machen. Sie sah so aus, als ob sie Michelle bis an Ende der
Welt jagen wollte.“ Gaby seufzte wieder. „Folgen wir einfach der aufgewühlten
Spur aus Erde.“
Sophia und Gaby fanden den großen Traktorreifen am
äußersten Ende des Sportplatzes. Alina hätten sie beinah nicht gefunden, erst
als sie das leise Weinen aus dem Inneren des Reifen hörten. Alina hatte sich im
Reifen zusammengerollt.
„Hey Alina, was ist denn los?“ fragte Gaby so lieb wie
möglich. „Geh weg!“ kam es trotzig aus dem Reifen. „Lass sie lieber.“ sagte
Sophia und zog Gaby am Shirt. Unschlüssig was sie nun tun sollten, standen die
beiden Mädchen da, als sie Manuela auf sich zukommen sahen.
„Bitte sagt mir nicht, dass meine Tochter für diese
Schneise quer über den Platz verantwortlich ist.“
„Leider schon.“ sagte Gaby geknickt. Manuela stöhnt.
„Wisst ihr wo sie steckt?“ Gaby und Sophia deuteten auf den Reifen und Manuela
runzelte die Stirn. „Sie steck da drin?“ Die Mädchen nickten.
„Alina?“ rief Manuela laut.
„Nein!“ kam es trotzig aus dem Reifen.
„Kind was machst du denn in dem Reifen?“
„Nichts, geht weg!“
„Du benimmst dich wie ein kleines Baby!“ rief Sophia
wütend und trat gegen den Reifen, der sich daraufhin ein Stück zur Seite
bewegte. Aus dem Reifen kam keine Antwort.
Manuela stöhnte.
„Das kenne ich schon.“ sagte sie zu Sophia und Gaby.
„Wenn sie so ist, kommt man nicht an sie rann. Am besten wir lassen Sie in
Ruhe.“ Die Mädchen nickten und zusammen mit Manuela gingen zu zum zurück zum Wettkampf.
Gaby und Sophia kamen genau rechtzeitig um zu erfahren,
das ihr Team nicht gewonnen hatte. Bei den unter zwanzig jährigen hatte das
Team von Wendy und Mona gewonnen. Die beiden gingen grinsend an Gaby und Sophia
vorbei, während sie ihre VIP Jahreskarten als Fächer benutzten.
„Wir sollten uns diese arroganten Weiber vorknöpfen.“
knurrte Sophia und ballte die Fäuste. „Lass den Quatsch.“ rief Gaby. „Wir
hatten für heute genug Streit.“ Wiederwillig ließ Sophia ihre Fäuste sinken.
„Ich hätte trotzdem Lust ihr die Arroganz aus diesem braungebrannten Gesicht zu
prügeln.“
Bei den Frauen über dreißig gewann Leas Team, was
niemanden verwunderte. Manuela lächelte nur mild, als das Ergebnis verkündet
wurde. Sie kam mit ihrer Niederlage weit besser zu recht, als Sophia und Gaby.
„Ich hatte mehr von Alinas Mutter erwartet.“ flüsterte Sophia, Gaby zu. Gaby
nickte zustimmend. „Ja, ich auch.“
Hiermit war der Wettkampf noch nicht vorbei. Nun kämpfte
jeder gegen jeden, bis am Ende der oder die Stärkste beider Clubs gewonnen
hatte. Und das sollte viel Zeit beanspruchen.
Die Teilnehmer sollten einmal klassisch gegeneinander im Armdrücken
antreten und im Beindrücken. Für beide Arten von Wettkampf gab es spezielle
Vorrichtungen. Einmal Tische, welche für das Armdrücken vorgesehen waren. Diese
verfügten über zwei Holzstäbe an den sich die Teilnehmer mit der anderen Hand
festhielten und zwei Kissen, auf die, die Hand des Verlierers gedrückt werden
musste.
Die Vorrichtungen für das Beindrücken waren etwas spezieller.
Die Teilnehmer mussten sich auf eine große Holzplatte legen, wobei beide jeweils
zwei Holzstangen hatten um sich festzuhalten. Das Bein, welches nicht zum
Drücken benötigt wurde, wurde an der Holzplatte festgegurtet. Die Beine welche
gegeneinander Drückten wurden zusammengeschnürt. All diese Maßnahmen gaben den
Teilnehmern einmal einen festen Stand am Boden, da man sonst leicht beim
Beindrücken zur Seite rutschte und es stellte außerdem sicher, das fast nur die
Kraft in den Beinen für einen Sieg ausschlaggebend war.
Der Wettkampf begann mit dem Beindrücken und Sophia, wie
auch Gaby bemühten sich möglichst schnell an der Reihe zu sein. Als erstes
wurden die drei Stärksten im eigenen Team ermitteln. Für Sophia und Gaby
bedeutete das, dass sie gegen alle Mädchen unter zwanzig in ihrem eigenen
Fitnessclub antraten. Sobald Gaby und Sophia erst einmal auf eine der zwei
Platten war, ging es viel schneller. Beide Mädchen knallten abwechselnd die
Beine ihrer Gegnerinnen schwungvoll zur Seite.
Lani und Oskar standen zwischen den Brettern von Gaby und
Sophia. Lani fieberte richtig mit und jubelte jedes Mal auf, wenn eines der
Mädchen das Bein ihrer Gegnerin auf den Boden knallte.
Als sich die Reihen der Gegnerinnen langsam lichtete,
runzelte Lani die Stirn und ging neben Gaby in die Hocke. „Darf ich stören?“
fragte Lani, Gaby vorsichtig. Gaby, welche gerade das Signal zum Drücken
bekommen hatte, hielt in ihrer Bewegung inne und ließ das schmale Mädchen, das
gegen sie antrat, frei gegen ihr Bein ankämpfen. Natürlich bewegte sich ihr
Bein kein Millimeter, egal wie sehr sich das Mädchen auch bemühte.
„Was gibt es?“
„Entschuldige aber ich kann Alina nirgends sehen. Ist sie
nicht mehr in dieser Gruppe? Hat sie wegen dem Reifen vorhin Ärger bekommen?“
„Was denkst du was passiert ist?“ fragte Gaby unwirsch
und Lani sah sie erschrocken an.
„Keine Ahnung ehrlich.“
„Du hast ihr doch gesagt, dass Michelle mit Oskar
geschlafen hat.“
„Nein habe nicht. Ganz ehrlich!“
„Hmm.“ machte Gaby wenig überzeugt.
„Dann ist Alina weg?“
„Nein, sie hat sich in dem Reifen verkrochen, mit dem sie
den Rasen umgegraben hat. Der liegt jetzt am Rand des Sportlatzes. Man muss nur
der Spur folgen.“
Ein lautes Räuspern unterbrach die Mädchen. Es war der
Schiedsrichter, welcher Gabys Position überwachte. Gabys Gegnerin hatte
inzwischen einen roten Kopf und war schweißnass. Gaby Bein hatte sie dennoch
nicht bewegen können. „Oh.“ machte Gaby und drückte das Bein des Mädchens
hastig nieder. Das Mädchen schrie gellend auf und Tränen füllten ihre Augen.
„Du sollst ihr nicht das Bein brechen verdammt!“ rief der Schiedsrichter
wütend. Gaby, die dem Mädchen wirklich nicht hatte wehtun wollen, entschuldigte
sich zerknirscht.
Währenddessen hatte sich Lani zu Oskar umgedreht und
starrte ihren Bruder böse an. Dieser tat kurz so, als ob er das nicht bemerkten
würde. Dann drehte er sich mit einem genervten „Was!“ zu ihr um. „Was ist denn
jetzt schon wieder Lani. Dauernd bist du böse auf mich. Das nervt echt!“ „Weil
du ein Idiot bist.“ fauchte Lani zurück. Oskar sah seine kleine Elfenschwester
mit dem bösen Gesichtsausdruck verständnislos an. „Was?“ fragte er. „Du bist schuld daran, dass es Alina schlecht
geht. Das sie jetzt alleine in einem Reifen liegt!“ „Was?“ rief nun Oskar so
laut, das Gaby und Sophia interessiert die Ohren spitzten.
„Du bist total durchgeknallt Lani. Was habe ich denn
bitte mit dieser Irren zu tun?“
„Sie ist nicht irre!“ kam es von Sophia. „Naja, meistens
auf jeden Fall.“ Oskar wollte Sophia kurz eine wütende Antwort geben, besann sich
aber wieder, als er ihren muskulösen Körper vor Augen hatte.
„Doch sie ist irre!“ sagte er und bemühte sich, nicht
wütend zu werden. „Sie hat mich in ihrem Haus gequält und k.o. geschlagen.“
„Na und?“ fragte Sophia und drückte neben bei das Bein
ihrer Gegnerin nieder.
„Na und?“ wiederholte Oskar fassungslos.
„Sie mag dich du Idiot.“ sagte Lani.
„Ha! Du spinnst!“ rief Oskar.
„Es stimmt!“ sagte Gaby mit ruhiger Stimme. „Alina steht
auf dich.“
Oskar machte ein fassungsloses Gesicht. „Nee oder?“ Doch
die Gesichter der drei Mädchen sagten ihm, dass sie es ernst meinten.
„Verdammt.“ sagte er und starrte ins Leere. „Warum?“ rief Gaby ärgerlich. „Du
kennst sie doch gar nicht.“ „Stimmt!“
rief auch Sophia. „Oder hast du was gegen muskulöse Mädchen?“ In Sophias Frage
war der drohende Unterton schwer zu überhören.
„Nein, nein!“ sagte Oskar schnell. „Du gibst ihr eine
Chance!“ sagte Gaby bestimmt. „Genau!“ stimmte Sophia ihr bei. „Und du gibst
dir besser Mühe.“ Auch dieses Mal war es klar, dass es besser für Oskar war,
Sophia nicht auf die Probe zu stellen.
„Okay, ich Versuchs!“. Lani atmete erleichtert aus.
„Nicht nur versuchen. Du musst dich auch anstrengen.“ Hakte Gaby nach. „Ja
doch.“ sagte Oskar. Er schwieg, bis er merkte, dass er von allen drei Mädchen
weiter angestarrt wurde.
„Was wollt ihr denn noch?“
„Die Frage ist wohl er, was machst du noch hier? Los lauf
zu Alina.“ rief Sophia. „Und bring sie dazu hier wieder mitzumachen? Und zwar
sofort. Sophia und ich sind nämlich gleich fertig.“ ergänzte Gaby. Verdattert
sah Oskar die Mädchen an. „Aber…“ „Nun lauf schon!“ schrie Lani mit ihrer
zarten Stimme. Erschrocken hastete ihr Bruder davon.
Alina wusste nicht, wie lange sie schon in den blauen
Himmel starrte. Immer wieder versuchte sie, nicht an das zu denken, was
passiert war. Aber das war gar nicht so einfach. Immer wieder dachte sie an
Oskar. Am liebsten würde sie einfach nur schlafen aber sie war zu aufgewühlt.
Auf einmal hörte sie Schritte, welche sich dem Reifen
nährten. „Egal wer das ist. Geh wieder!“ rief sie wütend. „Bist du dir sicher?“
Alinas Herz machte einen Sprung. Die Stimme kannte sie. Hastig richtete sie
sich im Reifen auf und erblickte Oskar. Er sah gut wir immer aus. Braune Augen
sahen sie an. Es fühlte sich gut an einfach nur von ihm angesehen zu werden.
„Oskar!“ sagte sie wie ein dummes verliebtes Mädchen. Dieser schien nicht ganz
zu wissen was er sagen sollte, denn er kratzte sich verlegen am Kopf. Alina war nicht sauer auf Oskar. Das konnte
sie gar nicht. Sie hatte für sich längst beschlossen, dass die Schuld bei
Michelle lag. Sie kannte Michelle. Sie schlief mit jeden Jungen der sich ihr
nährte. Aber das würde Alina aus ihr rausprügeln. Das hatte sie ebenfalls
beschlossen.
Alina hatte Oskar
eine Weile nur angestarrt, als dieser sich räusperte. „Du Alina, äh, ich gucke
da unten beim Wettkampf zu und… naja, hab mich gewundert, dass du nicht
mitmachst.“
„Ja…“ sagte Alina gedehnt. „Mir ist das Ganze nicht sooo
wichtig. Ich bin nämlich mehr so ein normales Mädchen.“ „Schade.“ Sagte Oskar
gespielt enttäuscht, was Alina nicht merkte. „Ich hätte gerne gesehen, wie du
beim Wettkampf abschneidest, den ich halte dich für sehr stark.“
„Das bin ich.“ Sagte Alina hastig. „Findest du das gut?“
Oskar nickte langsam, den er war sich nicht sicher, ob er
das wirklich gut find. „Wenn du dich beeilst kannst du noch mitmachen.“
Alinas Gesicht strahlte vor Freude und ihre Augen
funkelten. „Na dann schnell!“ rief sie und rannte los. Oskar stöhnte kurz auf,
dann rannte er hinter Alina her. Als Alina merkte, dass Oskar nicht so schnell
war wie sie, hielt sie an und wartete. Als er sich ihr nährte sagte sie, „warte
ich helfe dir.“ Dann packte sie Oskar und warf ihn sich, wie ein Handtuch über
die Schulter. Obwohl sie Oskar nun trug, war sie dennoch beutend schneller, als
es Oskar ohne ihre Hilfe gewesen wäre.
Als sie Oskar wider auf den Boden stellte, schwankte
dieser leicht und sah sie mit großen Augen an. Alina und Oskar waren grade
rechtzeitig gekommen. Sophia und Gaby hatte alle ihre Gegnerinnen besiegt und
traten gerade gegeneinander an.
„Da seid ihr ja.“ rief Lani und nickte ihren Bruder zu.
„Gerade rechtzeitig. Jetzt wird es spannend.“ Alina schüttelte den Kopf. „Ich
denke nicht. Gaby gewinnt.“
Sophia machte ein sehr entschlossenes Gesicht, als ihr
Fuß an den von Gaby gebunden wurde. „Egal wie böse du guckst Sophia,“ sagte
Gaby, „ich stemme beim Training mehr als du. Und das weißt du.“
„Vielleicht schone ich meine Gelenke.“ gab Sophia zurück.
Doch das überzeugte Gaby nicht. Denn sich lächelte nur milde, was Sophia wütend
machte.
„Los!“ rief der Schiedsrichter und die Muskeln in den
Beinen der Mädchen explodierten förmlich. Ein Raunen ging durch die Menge, denn
alle besiegten Mädchen standen nun um Gaby und Sophia herum. Alle wollten
wissen, wer gewinnen würde.
Gabys Beine waren nicht nur länger und dicker als die von
Sophia, die Muskelstränge an ihren Oberschenkel wirkten auch definierter und
drückten sich deutlicher hervor. Was nicht heißen soll, das Sophia weniger
Muskeln zeigte. Ihre Beine trotzten nur so vor Muskeln und Gaby musste sich
ordentlich anstrengen, um Sophias Bein langsam in Richtung Boden zu drücken.
Sophia schnaubte und fluchte vor sich hin. Man sah ihrem hochroten Gesicht an,
wie verbissen sie kämpfte. Ihr Bein zitterte als es immer weiter zum Boden
hingedrückt wurde. „Verdammt nein.“ Ächzte Sophia und dann knallte ihr Bein auf
den Boden.
Erschöpft lehnte sich Sophia nach hinten, während Gaby
freudig grinste. „Jetzt will ich!“ sagte Alina zum Schiedsrichter, der sich
gerade den Sieg von Gaby notierte. Prüfend sah er sie über seine Hornbrille an.
Dann sah er nach der Nummer, welche Alina auf ihre Kleidung kleben hatte. „Du
erscheinst nicht auf meiner Liste Mädchen. Sicher dass du nicht zu einem
anderen Team gehörst?“
„Nein, tute ich nicht. Ich war nur kurz weg und will
jetzt wieder mit machen!“ „Mädchen.“ sagte er leicht genervt. „Du glaubst doch
wohl nicht, dass ich alle diese Mädchen noch einmal gegen dich antreten lasse?“
„Nein, das glaube ich auch nicht. Ich will nur gegen Sophia antreten. Oder
glauben sie wirklich, das eine dieser Salatesserinen hier gegen das hier
ankommt?“ Mit diesen Worten streckte Alina ihr Bein von sich und ließ die
Muskeln darin anschwellen. Der Mann, welcher schon beim Sophia und Gaby den
Mund vor Staunen offen hatte, verstummte kurz. „Äh, ja na gut. Ich denke, das
können wir machen. Ich trag dich ein.“ „Danke“ sagte Alina und deute Gaby an,
dass sie ihren Platz einnehmen wollte.
„Willst du dich noch kurz Ausruhen?“ fragte Alina, Sophia
als sie ihr links Bein an der Holzplatte fest machte. „Mir geht es gut.“ sagte
Sophia tonlos. Der Schiedsrichter band die rechten Beine der Mädchen mit
Schnellspanngurten aneinander und gab das entsprechende Signal zum Stark.
Sofort schwollen die mächtigen Muskeln in den Beinen der
Mädchen an, was den einen oder anderen Zuschauer dazu verleitete mit seinem Smartphone
ein Foto zu machen. Sophia und Alina schienen sich beide nicht zurückzuhalten.
Die Gesichter der Mädchen waren vor Anstrengung verzerrt und kleine
Schweißperlen bildeten sich auf ihren Stirnen.
Kurze Zeit schien das Kräfteverhältnis ausgeglichen. Mal
schwankte kurz Alinas Bein zur Seite, mal das von Sophia. Doch umso länger das
Kräftemessen anhielt umso mehr geriet Alina ins Hintertreffen. Immer weiter
wurde ihr Bein von Sophia zur Seite gedrückt, wenn auch nur langsam. Sophia
schwitzte genau so stark wie Alina und schien sich genau so sehr anzustrengen.
Beide Mädchen gaben alles.
„Alina scheint zu verlieren.“ sagte Oskar trocken zu
seiner Schwester die ihn daraufhin energisch ansah. „Dann stell dich gefälligst
hinter sie und feure sie an. „Warum? Sie hat mich vorhin mir nichts dir nichts
über ihre Schulter geworfen. Weißt du wie sich das anfühlt, wenn ein anderer
Mensch so leicht deinen eigenen Körper hochheben kann?“ „Stell dich nicht so an
Oskar!“ kam es von seiner Schwester vorwurfvoll. „Wenn du nicht willst, dass
sie dich hochhebt, dann sage es ihr! Das ist echt ein Problem bei euch Typen.
Ihr redet zu wenig. Da, sie hat fast verloren. Nun feure sie endlich an oder
ich trete dich.“ „Ist ja gut, verdammt!“
Die Menge schrie wild durcheinander, als Oskar sich
hinter Alina stellte. Sie kämpfte um jeden Zentimeter, der sie vom Boden
trennte. Sophia schrie genauso laut, wie die meisten anderen, nur das sie
niemanden anfeuerte sondern nur vor sich hin fluchte.
Oskar zögerte kurz bevor er neben Alina in die Knie ging.
Er kostete ihn etwas Überwindung, doch dann legte er Alina seine Hand auf die
muskulöse Schultern, was sich seltsam anfühlte. „Du schaffst das.“ sagte er mit
fester Stimme. Alina erkannte die Stimme sofort. Als sie sich umdrehte, um zu
sehen, ob es sich bei der Hand auf ihrer Schulter, wirklich um die von Oskar
handelte, hätte sie um Haaresbreite verloren und mit ihrem Bein den Boden
berührt. Ein Raunen ging durch die Menge, als Alinas Bein knapp nach oben
schwankte, was Sophia erneut zum Fluchen brachte.
Oskars Worte halfen Alina tatsächlich, doch noch mehr
Wirkung erzielte seine Hand auf ihrer Schulter. Auch wenn sich diese dort nur
kurz befand, da Oskar sofort einen bösen Blick vom Schiedsrichter zugeworfen
bekam, woraufhin er seine Hand zurückzog. Dennoch reichte es aus um in Alina
einen mächtigen Schub von Endorphinen loszutreten. Gepaart mit Adrenalin. Mit
der neu gewonnen Kraft kämpfte Alina gegen ihre Gegnerin an, die aus dem
Fluchen nicht mehr raus kam. Die Menge fing an, Alina zuzujubeln, die sich
Millimeter für Millimeter aus ihrer Defensiven Position nach vorne Kämpfte.
Oskar ertappte sich dabei, wie er tatsächlich mitfeierte.
Nun feuerte er Alina kontinuierlich mit „gut so“ oder „gleich hast du sie“
weiter an. Nach dem sich Alina mühselig nach oben gekämpft hatte, ging es für
Sophias Bein richtig Boden. Und das etwas schneller, als es bei Alina der Fall
gewesen war. Sophias Bein zitterte, genauso wie das von Alina. Stück für Stück
nährte sie sich den Boden bis es, mit einem lauten Schrei von Sophia auf den
Boden prallte.
Die Menge brach in Jubel aus und Sophia, wie auch Alina
ließen sich erschöpft nach hinten sinken.
„Gut gemacht kleiner Bruder.“ Sagte Lani, die sich an die
Seite von Oskar gesellt hatte. „War doch gar nicht so schlimm oder?“ „Sagst du
das auch noch, wenn mir Alina ausverstehen ein Bein ausreißt?“
„So ein Quatsch.“ Sagte Lani. „Wenn du mal die Zähne
auseinander bekommen würdest, bräuchtest du dir auch keine Sorgen um so einen
Unsinn machen.“
Als sich die Mädchen von den Holzbrettern befreit hatten,
war es Sophia, die Alina bei aufstehen half. „Ich hatte dich fast.“ schnaufte
sie. Alina nickte zustimmend und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Lange
Arme legten sich von hinten um Alina und drückten sie fest. „Schön dass du
wieder mit machst.“ sagte Gaby. „Geht es dir wieder besser?“ Alina warf einen
Blick auf Oskar, der neben seiner Schwester stand und in ihre Richtung sag.
„Ha, viel besser.“ „Bereit gegen mich zu verlieren?“
Alina grinste schwach.
Alina durfte sich ein paar Minuten ausruhen bevor sie ein
weiteres Mal auf der Holzplatte festgeschnallt wurde. Sobald der Schiedsrichter
sein Startzeichen gegeben hatte, kämpfte Alina mit all ihrer Kraft gegen Gaby
an. Gabys Bein schwankte für einen kurzen Augenblick nach hinten, fing sich
aber schnell wieder. Danach hatte Alina wenige Chancen. Mit einem ähnlichen
Tempo und Aufwand von Kraft drückte Gaby, Alinas Bein langsam nach unten, bis
es die Holzplatte berührte. Aller Jubel der Zuschauer und auch der Zuspruch von
Oskar konnte Alina nicht vor der Niederlage bewahren. Doch Alina nahm es mit
Fassung. Zum einen hatte sie damit gerechnet zum anderen freute sie sich immer
noch über jedes Wort, das Oskar zu ihr sagte.
Mit Ihrem Sieg waren Gaby und Alina diejenigen, welche
gegen die Zweitbesten des Gegnerischen Teams antreten sollten. Und es
überraschte weder Gaby noch Alina, als sie sich am Austragungspunkt einfanden,
dass ihre Gegnerinnen, Mona und Wendy waren, die beide ihre VIP Karten um den
Hals trugen und überheblich lächelten. Wendy und Alina würden als erstes
gegeneinander antreten. Wendy hatte gegen Mona verloren und Alina gegen Gaby.
Wendy wurde von den meisten männlichen Zuschauern
unentwegt angesehen. Ihre dunkelgebrannte Haut mit den hellen grünen Augen
ergab ein überaus aufreizendes Bild. Selbst Alina musste sich eingestehen das
Wendy verdammt gut aussah.
„Ach ja.“ sagte Wendy gelangweilt und benutzte mal wieder
ihre VIP Jahreskarte als Fächer. „Sieht so aus, als ob ich dich jetzt im
Beindrücken schlagen werde. Noch eine VIP-Karte für mich. Und dann besiege ich
dich noch im Armdrücken. Falls das nicht irgendein Schulmädchen hier vor mir
macht.“
Alina wollte eine zornige Erwiderung von sich geben, als
der dicke Bruno und sein Konkurrent Herbert aus dem Kreis der Zuschauer traten.
„Einen Augenblick.“ rief Herber. „Mein Kollege und ich
haben entschieden, dass die Mädchen vorher noch gegen die männlichen Gewinner
antreten können. Falls sie wollen. Wir leben schließlich in einer Aufgeklärten
Welt.“ „Gibt es da weitere Karten zu gewinnen?“ fragte Wendy. Herbert zögerte
und Bruno schüttelte den Kopf. „Nöpp!“ machte Gaby. „Die beiden haben gewettet.
Und wir sollen jetzt Bruno zum Sieg verhelfen. Beteilige uns und wir machen
mit.“
„Gut.“ sagte Bruno genervt. „Wenn du und die kleine….“
„ALINA!“ rief Alina wütend dazwischen, „Und ich bin nicht klein.“ Bruno brummte
genervt. „Wenn du und Alina gegen die männlichen Gewinner von Herbert gewinnt,
beteilige ich euch.“ „Moment mal!“ rief Wendy laut. „Und was ist wenn wir gegen
eure Jungs gewinnen?“ Bruno kratzte sich am Kopf. „Darum hatten wir nicht
gewettet.“ „Aber es klinkt fair!“ sagte Hebert, dem schon lange klar geworden
war, dazu musste er nur Gaby anschauen, das diese Mädchen seine Jungs durchaus
schlagen konnten.
„Gut.“ sagte Bruno
unwillig. „Aber wenn meine und deine Mädchen gewinnen, dann steht es
unentschieden und niemand bekommt war.“ Herbert nickte. „Sollte das passieren,
gibt es immer noch eine Chance beim Armdrücken.
Es schien so, als ob sich alle geeinigt hätten. Also
traten Gaby und Alina für ihren Fitessclubbesitzer Bruno an und Wendy wie auch
Mona traten im Namen von Herbert an. Die Duelle der Mädchen auf beiden Seiten
entpuppten sich nicht als spannende Kämpfe. Als Gaby den ersten Mann
überdeutlich besiegte, erschall irgendwo in der Menge ein lautes Lachen. Das
der andere von Alina, nicht weniger deutlich besiegt worden war, lachten schon
mehr. Die Männer waren wütend und zogen
sich gedemütigt zurück. Den Männern aus Brunos Club erging es allerdings nicht
anders. Mona besiegte ihren Gegner sogar noch schneller als Alina und Gaby, die
sich wenigstens etwas anstrengen mussten. Mona knallte das Bein ihres Gegners
so hart aufs Holz das dieser laut losbrüllte. Wendy besiegte ihren Gegner
ähnlich schnell wie Alina.
„Also kein Geld!“ brummte Bruno, als er sah, das Mona und
Wendy ebenfalls gewonnen hatten. „Verdammter Hundedreck.“ fluchte er und
wackelte davon. „Blöder Kerl.“ brummte Alina und Gaby nickte zustimmend. „Kein
gut gemacht, gar nichts. Dabei haben wir für ihn gewonnen.“ „Hat nur nichts
gebracht.“ sagte Gaby. „Ich habe hier schon so viele im Beindrücken besiegt und
immer noch nichts gewonnen.“ „Na das ändert sich vielleicht gleich.“ sagte
Alina siegessicher.
Wendy sah Alina böse an, als ihre rechten Beine
aneinander geschnallt wurden. „Ich hoffe doch, dass keiner der kleinen Jungs
dir wehgetan hat. Vielleicht brauchst du eine Pause.“ Alina sah Wendy nicht
weniger böse an.“ „Keine Sorge Wendy,
für dich brauche ich keine Pause.“ „HA!“ machte Wendy. Und da gab der
Schiedsrichter auch schon das Startsignal.
Wendy Beine waren genauso makellos und dunkel braun
gebrannt, wie der Rest ihres Körpers. Als das Startsignal ertönte, drückten
sich aus ihren dicken Oberschenkeln noch dickere, gut definierte Muskelstränge.
Diese konnten ohne weiteres mit denen von Alina mithalten. Alina war schon
etwas überrascht, denn auf sie wirkte es so, als ob Wendy trainiert hätte. Die
ungeheure Kraft, welche Alina entgegenschlug, bestätigte ihre Vermutung. Wendy
war stark, sehr stark. Schnell färbte sich Alinas Gesicht rot doch noch hielt
sie stand. „Was ist Alina?“ presste
Wendy hervor. „Müde? Ich hatte mehr erwartet.“ Alina antwortete nicht. Sie gab
alles um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Doch immer wieder schwang ihr Bein
gefährlich weit zurück. Doch mit der Hilfe von Oskars ermunternden Worten,
konnte sie sich immer wieder fangen. Doch selber schaffte sie es nur sehr vage,
Wendys Bein nach hinten zu drücken.
Mitten in diesem anstrengend hin und her presste Wendy
immer wieder Beleidigungen hervor. Doch Alina antworte auf keine einzige und
konzentrierte sich nur auf den Wettkampf. „Weißt du was Alina?“ stöhnte Wendy,
als sie merkte, dass ihre Worte Alina nicht beeindruckten. „Es gibt da etwas,
dass du wissen solltest. Ich hatte letzte Nach wirklich guten Sex.“ Alina sah sie verwirrt an, wobei ihr Bein
gefährlich nach hinten schwankte. „Willst du nicht wissen mit wem?“ „Lass mich
in Ruhe!“ knurrte Alina. „Mit Leon.“ Das hatte gesessen. Alina sah Wendy mit
offenem Mund an und in der nächsten Sekunde knallte Wendy, Alinas Bein auf die
Holzplatte. Ein Jubel ging durch die Zuschauer. Am lautesten waren die Männer,
welche Wendy die ganze Zeit über angestarrt hatten.
Wütend zerrte Alina an ihrem festgezurrten Bein. „Sie hat
gemogelt. Das war nicht fair!“ schrie Alina doch der Schiedsrichter schüttelte
nur den Kopf. Gaby musste Alina festhalten, damit sie nicht auf Wendy losging,
die für Alina nur ein breites Grinsen übrig hatte. Als sich Alina einigermaßen
beruhigt hatte, wobei Oskar beruhigend auf sie einsprach, war die Reihe an
Gaby, welche gegen Mona antrat.
Das Finale des Beindrückens bei den unter zwanzig
jährigen.
Mona war weniger gesprächig als Wendy. Sie sah Gaby nur
ruhig, wenn auch feindselig an. Gaby tat es ihrer Gegnerin gleich. Als das
Startsignal kam, beuten sich bei beiden Mädchen schlagartig dicke Muskelstränge
aus den Beinen. Mona hatte kürzere Beine als Gaby, dafür aber auch dickere. Am
Angang schien es so, als ob nicht passieren würde. Die Beine der Mädchen
standen in der Luft und schienen dort bewegungslos zu verweilen. Doch Gaby
drückte mit aller Kraft und auch Mona gab alles. Die Gesichter der Mädchen
röteten sich und langsam kam Bewegung in die Sache. Monas Bein zuckte doch dann
war es Gabys, das ein Stück zurück wich. Dann wieder ein Stück und wieder. Mona
schien ihre Kraft aufzuladen und sich in kleinen kräftigen Zügen vorzuarbeiten.
Gaby konnte nicht viel dagegen tun. Sie brauchte schon solle, all ihre Kraft,
um Monas Bein im Zaun zu halten, doch gegen diese kleinen Kraftattacken war sie
wehrlos. Gaby schwitzte und kämpfte doch am Schluss knallte ihr Bein auf die
Holzplatte, was sie mit einem, weniger mädchenhaften, Fluch kommentierte. Mona
selbst lächelte nur milde, was sie fast so arrogant wirken ließ, wie Wendy.
„Nein, Gaby, nein!“ knurrte Alina. „Sie haben nicht
verdient zu gewinnen! So gar nicht!“
„Weiß ich selber.“ knurrte Gaby nicht weniger ärgerlich
zurück. Gaby und Alina rafften sich auf und
zusammen mit Oskar und Lani gingen sie rüber zu Alinas Mutter, die
gerade gegen Sophias Mutter, Lea antrat.
Lea war nach wie vor sehr spärlich bekleidet, so dass
jeder ihre ungeheuren Muskelmassen bestaunen konnte. Ob er das nun wollte oder
nicht. Die Holzplatte knarrte bedenklich als Lea sich, gegenüber von Manuela,
hinlegte. Manuela machte einen recht entspannten Eindruck, Lea schien recht
kampflustig zu sein.
„Bis jetzt waren die Leistungen deiner Mutter nicht so
überragend.“ flüsterte Gaby, als die beiden Frauen auf den Holzplatten
festgeschnallt wurden. „Klappe!“ knurrte Alina und sah konzentriert zu ihrer
Mutter hinüber. Doch sie musste zugeben, dass Sophias Mutter aussah, als ob sie
nur noch aus Muskelpaketen bestehen würde. „Hätte nicht gedacht, dass deine
Mutter noch muskulöser werden könnte.“ sagte Alina in Sophias Richtung. „Wie
schon mal gesagt, sie trainiert fast nur noch.“ sagte Sophia.
Als der Startschluss kam, spannten sich bei beiden Frauen
mächtige Muskelmassen. Doch sah man auch, dass Lea deutlich mehr Muskelmasse
hatte als Manuela. Auch wenn die Beine von Manuela schon extrem aussahen, waren
die von Lea reine Monster. Der Vergleich mit Baumstämmen wäre nicht übertrieben
gewesen.
Es herrschte angespannte Stille, als der Startschuss fiel.
Kurz schien gar nicht zu passieren, als ob die beiden Frauen sich gegenseitig testen
würden. Dann bewegte sich Lea etwas auf ihrer Holzplatte, was einen lauten
Knack zur Folge hatte. Man sah es zwar nicht, aber es war klar, dass die
Holzplatte diesen Ton erzeugt hatte, als sie unter Leas Gewicht eingebrochen
war. Aber Lea schien das nicht zu stören. Im Gegenteil. Sie übte nun sichtbar
mehr Druck auf Manuelas Bein aus. Manuela bekam einen roten Kopf und fing
sichtbar an zu schwitzen. Ihr Bein zitterte und wich dann langsam Leas Bein,
die ein leichtes Lächeln zu erkennen gab.
„Oh“ machte Gaby als Manuelas Bein immer weiter
niedergedrückt wurde. „Los jetzt Mam!“ rief Alina und ballte die Fäuste. Doch
der Niedergang ihrer Mutter war nicht mehr aufzuhalten. Zittern und kämpfend
wurde Manuelas Bein von Lea niedergedrückt.
„Du hast ein verdammt starke Mutter.“ sagte Gaby
anerkennend in Sophias Richtung. „Glaub mir, dass weiß ich!“ Alina atmete laut
aus und man hörte darin ihre Enttäuschung. „Dann muss ich Wendy eben im
Armdrücken besiegen.“ sagte sie leise.
Ende
Nachdem Gaby bewiesen hatte, dass sie stärkere Beine als Manuella hat, dachte ich nicht, dass sie im Beindrücken gegen Monika verlieren würde. Andersseits hat Monika sie in Kapitel 50 bereits im Beindrücken besiegt.
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