Freitag, 15. August 2014

Die weiblichen Eindringlinge. Kapitel 39 - Essen und Kräfte messen

Heute war ich der einzige Junge in einer Gruppe voller Frauen. Wir saßen an dem Esstisch in meinem Haus und aßen. Zu meiner Linken saß Gaby, ein großes Mädchen mit Haaren so lang, dass sie ihr bis zum Hintern reichten. Dann kam die Stirnseite des Tisches, an der meine, vielleicht baldige Halbschwester Alina saß, wenn mein Vater ihre Mutter heiratete. Sie war kleiner als Gaby, hatte breite Schultern und eine Vorliebe für die Farbe rosa. Das spiegelte sich meist in der Wahl ihrer Kleidung wieder. Rechts von Alina und damit Gaby gegenüber saß Sophia. Ein toughes Mädchen mit glatten Haaren, grünen Augen und einer strengen Aura. Sie trug oft Lederjacken, Stiefel und ausgefranzte Jeans. Ihre Schultern konnten sich mit denen von Alina messen, waren aber einen kleinen Tick schmaler. Neben Sophia und damit mir gegenüber saß ein kleines Mädchen mit schmalen Schultern und dichtem Haar. Sie hatte ein fein geschnittenes Gesicht, hohe Wangenkochen und eine niedliche Stubsnase. Michelle, ein Mädchen das nicht so schüchtern war, wie es von außen schien.
All diese Mädchen hatten etwas gemeinsam, sie trieben Sport. Und nicht irgendeine Sportart wie Tennis, sondern pures Krafttraining. Alle Oberarme der Mädchen waren auffällig dick aber bei keinem handelte es sich um Fett. Diese Mädchenarme wie auch Beine oder Bauch bestanden aus Muskeln. An diesem Tisch waren die bemerkenswertesten Bizepse versammelt die ich kannte. Wenn man nach der Größe und dem Volumen der Muskeln in den Oberarmen ging, führte Alina wohl die Bestenliste an. Sie hatte schon immer einen großen Bizeps gehabt, der mir von Anfang an imponiert hatte. In den letzten Wochen und Monaten hatte sie ihr Training intensiviert und aus einem beindruckenden Mädchenbizeps war ein dosenförmiger spitz zulaufender Felsblock geworden. Ein Bizeps der so enorm hoch war, dass er jedes Kleidungsstück zerstörte, wenn es einigermaßen eng anlag. Ein Bizeps der so definiert war, dass man ihn auch dann sah, wenn Alina eine Winterjacke trug.
Platz zwei belegte Sophia, sie war tough und hatte Alina schon im Armdrücken besiegt. Allerdings hatte Alina da noch nichts diesen Monsterbizeps gehabt, sondern eine solide Billardkugel mit einem kleinen Gipfel. Sophia hatte noch immer so einen Bizeps, soweit ich wusste, nur etwas größer als eine Billardkugel, mehr wie eine Mango.
Michelle belegte den letzten Platz, denn auf ihrem kleinen Oberarm war nicht genug Platz um einen so großen Bizeps, wie zum Beispiel den von Alina zu haben. Aber den Platz, den sie hatte, nutzte sie gut. Ihr Bizeps war sehr rund und so dick, dass er ihren Arm gut ausfüllte. Er sah auf ihrem Arm fast so groß aus, wie der von Sophia, aber das täuschte. Er war größer als ein Tischtennisball, aber kleiner als ein Tennisball. Dafür fand ich ihn immer sehr sexy, wenn Michelle ihn präsentierte.
Gaby konnte ich heute nicht mehr einordnen. Ich hatte sie den ganzen Tag im Auge gehabt und gemerkt, dass ihre Oberarme und vor alle ihre Oberschenkel gewaltig an Masse zugenommen hatten. Bei Gabys Größe und der länge ihrer Arme und Beine, konnte das nur auf einen ungeheuren Zuwachs von Muskeln hinweisen. Diese Mädchen wurden nicht dicker, nur stärker.
Auf meiner anderen Seite saß ausnahmsweise keine sechzehnjährige, sondern eine Frau Mitte dreißig. Eine kleinere Frau mit dunklen Locken. Sie hieß Monika und war die Mutter von Gaby. Mehr wusste ich nicht, außer dass sie vor einigen Minuten im Armdrücken gegen Michelles Mutter verloren hatte.
Diese andere Frau hieß Helena, war groß, blond, schön und strahlte Autorität aus. Eine bemerkenswerte Frau, die ich bestimmt länger gemustert hätte, wenn sie ein paar Muskeln gehabt hätte. Aber das hatte sie leider nicht, genau so wenig wie Monika.  Aber eine Erwachsene, an der anderen Stirnseite und somit Alina gegenübersitzend, hatte Muskeln. Manuela, der blonde Engel mit den blauen Augen und schon oft Gegenstand meiner feuchten Träume. Manuela hatte schon vor ihrer Tochter einen dosenförmigen Bizeps gehabt. Eine Kraft, die ihrer Tochter bei weitem Überlegen war. Auch sie hatte, parallel zu ihrer Tochter, Muskelmasse hinzubekommen. Die Dose war dicker und größer geworden. Früher war Manuelas Bizeps fast verschwunden, wenn sie ihre Muskeln entspannt hatte, jetzt sah man immer, das sie ordentlich was in den Armen hatte. Manuela war zurzeit, nach meiner Meinung, die stärkste Frau an diesem Tisch. Auch wenn sie sich mit ihrer Tochter, seit dem enormen Muskelzuwachs, nicht mehr gemessen hatte.
Und auch Gaby hielt ich für Bärenstark. Aber die stärkste Frau, welche ich kannte, fehlte noch in der Runde. Sophias Mutter, die stärkste Frau, die ich je gesehen habe. Sie war allerdings auch keine Frau mehr, die ihre Muskeln verstecken konnte, oder bei der man nur leichte Ausbeulungen sah. Nein, dieser Frau sah man an, dass sie Bodybuilding machte. Sie hatte dicke muskelbepackte Arme, einen leichten Stiernacken und sah dabei überraschend weiblich aus. Sie hatte auf jeden Fall keine Medikamente zur Hilfe genommen, denn ihr Gesicht war dazu viel zu weiblich geblieben. Man sah aber auch, woher Sophia die strengen Züge hatte.
Die Stimmung am Tisch war einigermaßen gedrückt. Denn es war viel passiert. Alina hatte sich in einen Jungen namens Lenny verguckt, dieser stand allerdings mehr auf die kleine Michelle. Das nahm Alina ihrer Freundin übel und erst seit ein paar Tagen sprachen sie wieder miteinander. Michelle hatte außerdem Streit mit Gaby. Und so wie Sophia, Gaby Seitenblicke zuwarf, war auch etwas zwischen ihnen passiert. Deswegen lauschte ich auch angestrengt dem Gespräch der Mädchen am Tisch und nicht dem der Mütter. Richtig interessant wurde es erst, als Alina und Sophia nach der gleichen Schüssel mit Nudelsalat griffen, in der sich nur noch ein spärlicher Rest befand.
"Hey, das ist meins!" rief Alina, als sie merkte, das sie nicht die einzige war, die den Salat festhielt.
"Wieso deins?" ich hatte zuerst nach der Schüssel gegriffen!"
"Garnicht!" zischte Alina und zog stärker an dem Gefäß. Doch Sophia hielt dagegen.
"Lass das! Ich bin stärker als du, also lass los!"
"Garnicht!" rief Alina gekränkt, zog stärker an der Schüssel und hielt plötzlich nur noch ein Teil davon in der Hand. Der andere befand ich in Sophias Hand. Sie hatten die Schüssel sauber in der Mitte zerteilet.
"Das habt ihr echt gut gemacht!" lobte Gaby.
"Sie denkt sie sei stärker!" rief Alina kindisch, dabei bin ich in den letzten Monaten viel kräftiger geworden!"
"Dann beweise es doch!" sagte Sophia und blickte Alina herausfordernd mit ihren grünen Augen an. Alinas dunkelblaue Augen starrten hart zurück.
Das Geschirr klirrte laut, als Alina ihren Arm auf den Tisch knallte. Sophia legte sofort nach und ließ das Geschirr ebenfalls klirren. Das laute Geschepper ließ alle drei Mütter argwöhnisch hinüber gucken.
"Was macht ihr Kinder da?" fragte Monika spitz.
"Die beiden müssen schon wieder rausfinden wer stärker ist!" sagte Gaby und stocherte in ihrem Salat rum, als ob es sie nicht interessierte. Da war sie allerdings die einzige. Michelle und ich sahen gespannt die beiden Mädchen an. Und auch die drei Frauen richteten nun ihre Aufmerksamkeit auf die beiden Mädchen.
"Michelle gibt das Startsignal!" befahl Sophia. Michelle schnitt kurz eine Grimasse als Sophia nicht hinsah, stand dann aber doch auf, um sich zwischen die beiden Mädchen zu drängen und ihre kleine Hand auf die ineinander gehakten Hände von Alina und Sophia zu legen. "Okay, auf drei!" sagte sie. Dabei hatte sie die Aufmerksamkeit des ganzen Tisches. "Eins, zwei, und drei!"
Bei dem Wort drei, flogen bei beiden Mädchen die kurzen T-Shirt Ärmel nach hinten um den dicken Muskeln in den Armen Platz zu machen. Als sich Alinas Bizeps mit seiner neu hinzugekommenen Größe zeigt, gab es erstaunte Rufe. Besonders von Michelle, die ein "Donnerwetter!" von sich gab. Was ich seltsam fand, schließlich trainierten die beiden viel zusammen. Sogar Gaby ließ nun ihren Salat stehen und sah anerkennend auf Alinas Bizeps.
Doch zu meinem Erstaunen hatte sich auch Sophias Bizeps verändert. Vielleicht war er nicht sehr viel höher geworden aber er hatte an Masse zugelegt. Er schien einfach dicker, hatte die Kugelform etwas verloren und Kanten bekommen. Auch schimmerte an machen Stellen die Struktur von reinem Muskelgewebe hervor.
"Meine Güte, jetzt sehen die beiden aus wie kleine Bodybuilder!" japste Monika. Ihrem Tonfall war nicht zu entnehmen, ob dies gut oder schlecht war. Ich dachte auch nicht darüber nach, meine Aufmerksamkeit galt den Mädchen in der Mitte.
Wie es typisch war, wenn solche enormen Kräfte aufeinander trafen, knarrte der Tisch einmal laut und die Hände der Mädchen pendelten sich einmal kurz ein, bis sie wieder in der Ausgangsstellung landeten. Dass beide Mädchen gerade ordentlich drückten stand außer Frage, aber ob sie alles gaben, war schwer zu sagen.
"Ich hoffe das ist nicht alles!" sagte Sophia. Alina antwortete nicht, aber man sah ihrem Blick an, dass ihr Sophias Aussage nicht passte. Plötzlich knarrte der Tisch wieder und Alinas Arm wich sehr langsam Sophias Power. Immer weiter ging ihr Arm nach Hinten und ich sah aus dem Augenwinkel, wie Michelle vor Aufregung an ihren Fingernägeln kaute. "Nein Alina!" jammerte Michelle, "Wir haben doch so viel trainiert!"
Es ging immer weiter in Richtung der Tischplatte, doch je weiter Alinas Arm zurückfiel, desto schwächer wurde Sophias Angriff.
Schließlich kam er ganz zum Stocken und dann bewegte sich tatsächlich Alinas Arm vorwärts. Die einzige Erklärung, die ich dafür hatte war, dass Alina doch nicht all ihre Kraft am Anfang eingesetzt hatte. Auch Sophia kam zu dem Schluss. Als ihr Arm plötzlich derjenige war, welcher zurückgedrängt wurde, verzerrte sich ihr Gesicht nicht vor Wut, sie brachte sogar ein Lächeln zu Stande. "Du hast also doch noch was in Reserve!" sagte sie amüsiert.
Es dauerte tatsächlich Minuten bis Alina Sophias Arm wieder zurück in die Ausgangsposition gekämpft hatte. Doch da kam auch ihr Angriff zum Stocken. Beide Mädchen schwitzten bereits an den Armen und in den Gesichtern. "Ich hoffe du machst jetzt nicht schlapp!" sagte Sophia und brachte ein weiteres Lächeln zu Stande. Etwas, was sie sonst eher selten machte. "Ich kann das den ganzen Tag machen!" schnaubte Alina.
Nach dreißig Minuten kam wieder Bewegung in das Match, was nicht bedeutete, dass einer der Anwesenden in dieser Zeit, auch nur einmal ihren Blick abgewendet hätte. Alle Augen starrten die beiden jungen Mädchen an. Ich sah wie Alina, Sophia genau beobachtete, dann plötzlich knarrte der Tisch und Alina schien jetzt absolut alles zu geben. Sophias Hand wich nach hinten, aber es dauerte weniger als eine halbe Sekunde bis Sophia den Druck erwiderte. Auch sie schien nun alles raus zu lassen.
Die Mädchen fingen an seltsam stöhnende Geräusche von sich zu geben, während ihre Muskeln aufs äußerstes angespannt waren. Wie gerne hätte ich in diesem Augenblick ein Foto gemacht. Einen kurzen Augenblick kämpften sie wankend miteinander aber dann wich Alinas Arm ein kleines Stück zurück. Michelle gab einen leisen Fluch von sich und Gaby neben mir hielt ihr Besteck so fest in der Hand, das es sich langsam verformte. Beide Mädchen schienen auf Alinas Seite zu sein, was bei Sophias schroffer Art zu erwarten gewesen war.
Die beiden Mädchen kämpften und kämpften und Alinas Arm wich immer weiter zurück. Dabei wich sie immer so wenig zurück, dass es sehr lange dauerte, bis sich ihre Hand der Tischplatte nährte. Als Alinas Hand fast das Holz berührte, gab sie plötzlich einen Schrei von sich und schloss die Augen. In diesem Moment hielt sie Sophias Kraft tatsächlich kurz stand. Aber als ihr Schrei verhallte und sich die Augen öffneten knallte ihre Hand aufs Holz.
Alinas Mund stand vor Staunen und Enttäuschung weit offen. Sie hatte sichtlich nicht damit gerechnet zu verlieren. Gaby neben mir legte unauffällig ihre Gabel wieder auf den Tisch. Jetzt war es nur noch eine Metallkugel, wie ich erstaunt feststellte. Manuela sah das enttäuschte Gesicht ihrer Tochter, stand vom Stuhl auf und stellte sich hinter den Stuhl von Alina. Sanft legte sie ihrer Tochter eine Hand auf die Schulter. Diese aber schüttelte die Hand ihrer Mutter ab, stand auf und rannte aus dem Esszimmer. Ich sah durch die Tür, wie sie ins Wohnzimmer lief und sich aufs Sofa warf.
"Die kommt schon wieder!" sagte Manuela leise und ließ sich auf den Platz ihrer Tochter nieder. Dann sah sie Sophia anerkennend an. "Du bist wirklich stark geworden, Sophia! Möchtest du dein Glück vielleicht auch mal gegen mich versuchen?"
"Sie müssen wohl die Familienehre verteidigen!" sagte Sophia breit grinsend, was sie schon tat, seid sie gewonnen hatte. "Und traust du dich?" fragte Manuela und stellte ihren Arm auf den Tisch. "Klar!" sagte Sophia keck und stellte nun ihren Arm gegenüber hin.
Gerade wollte Michelle sich wieder erheben, um sich zwischen die Mädchen zu stellen und das Startsignal geben, als eine weitere Frau ins Esszimmer kam. Und es war nicht Alina.
  
"Eure Haustür ist offen!" erklang Leas Stimme und alle sahen sich zu ihr um. Lea war mal wieder eine Frau die schnell einen Raum dominierte. Sie hatte ein hautenges türkisfarbenes Kleid an, das die Arme frei ließ und einen großen Teil ihres muskulösen Rücken zeigte. Außerdem endete das Kleid sehr früh, so das man ihre monstermäßigen Oberschenkel sehen konnte. Diese Frau war der Ausdruck von purer Kraft. Ihre nackten Arme zeigten dicke Muskelpartien und der dünne Stoff ihres Kleides ließ einen klar ihren Sixpack erinnern. Hier passte der Ausdruck Pflastersteine, sogar die tiefen Rillen dazwischen waren zu sehen. Ein paar Minuten sahen alle nur Leas Körper an.
Außer Manuela, sie schenkte der Frau nur einen kurzen Blick. Monika hob sogar ihr Handy und machte ein Foto, was Lea aber nicht mitbekam.
Sie lächelte nur alle überlegen an, wobei ich mal wieder ignoriert wurde und stellte sich leise bei Monika und Helena vor. Beide Frauen reichten ihr nur zögernd die Hand, welche aber von Lea ganz vorsichtig geschüttelt wurde. Dann schlenderte sie wie zufällig, hinter den Stuhl ihrer Tochter und sah Manuela herausfordernd an.
"Du hast wohl niemanden in deiner Größe gefunden!" sagte sie gerade heraus.
Manuela lächelte sie nur an. "Lea, wie  schön dass du kommen konntest." sagte sie in falscher Freundlichkeit. "Ich habe gerade Alina besiegt!" informierte Sophia ihre Mutter. "Sehr schön mein Kind!" sagte Lea und strich ihrer Tochter über den Kopf. Das Lob missfiel Manuela sichtlich, aber sie zwang sich zu einem Lächeln.
"Du kannst gern anfangen zu drücken!" sagte sie zu Sophia, "Solange ich und deine Mutter uns unterhalten." Das ließ sich Sophia nicht zwei mal sagen, zumal es sie wütend machte, das Manuela dachte, so leicht mit ihr fertig zu werden. Wieder fegten junge Muskelmassen, Sophias Ärmel zur Seite und machten einem imposanten Bizeps Platz. Manuela war wohl etwas zu cool gewesen, denn ihr Arm schwankte ordentlich zur Seite, dann schnellte ihr dickbeladener Bizepsturm in die Höhe, welcher die anderen Frauen, außer Lea, zum Keuchen brachte.
Schnell hatte Manuela die Lage wieder unter Kontrolle. "Oh sehr gut Sophia!" lobte Manuela, "Obwohl ich keinen großen Unterschied zu meiner Tochter feststellen kann!" Ob das stimme wusste ich nicht. Aber ich konnte mich nicht daran erinnern, das Alina und ihre Munter in letzter Zeit Armdrücken gemacht hätten.
"Aber sie hat eben verloren!" sagte Lea schnell an Stelle ihrer Tochter die sich sichtlich anstrengte Manuelas Arm zu bewegen. Doch dieser bewegte sich kein Stück mehr, allerdings ragte Manuelas Bizeps auch eisenhart in die Höhe.
"Vielleicht solltest du es lieber mal mit mir versuchen, anstatt meiner Tochter!" sagte Lea herausfordernd. "Gut, und wann?" fragte Manuela, während Sophia leise anfing zu fluchen und zu keuchen. "Am besten gleich!" sagte Lea hart.
"Einen Augenblick!" erwiderte Manuela kalt.
Und dann bewegte sie den Arm von Sophia langsam und gleichmäßig in Richtung Tischplatte. "NEIN!" piepte Sophia und man sah ihr an, dass sie kämpfte. Aber es half ihr nichts, in wenigen Augenblicken lag ihre Hand auf dem Holz. "Oh man!" rief sie laut und legte erschöpft den Kopf auf die Tischplatte. Michelle legte ihr mitfühlend die Hand auf die Schulter, bis Sophia ein "Lass das!" grummelte und Michelle ihre Hand schnell zurückzog.
Lea tadelte ich Tochter nicht dafür, dass sie verloren hatte. Allerdings trötete sie Sophia auch nicht. Stattdessen galt ihr Augenmerk Manuela.
Manuela stand auf und schüttelte ihre Hand aus. Wie sollten in die Küche gehen!" sagte sie dann, "Dieser Tisch hier, ist für uns beide nicht stabil genug." Lea nickte zustimmend und ging als erstes aus dem Wohnzimmer, als ob sie wüsste wo die Küche ist. Manuela strich Sophia noch kurz über den Kopf bevor sie ging und sagte: "Du bist ein sehr starkes Mädchen!"
Wir fanden uns alle in der Küche ein. Sogar Alina hatte mitbekommen dass Lea da war und kam leise hereingeschlichen. Die beiden stärksten Frauen die ich kannte, trugen ihr Match am Tresen in der Küche aus. Das Holz dieser Platte war Fausthoch und äußerst stabil. Dieses Mal sollte nichts zu Bruch gehen.
Sophia wurde ausgewählt, um das Startsignal zu geben. In einer gespannten Stille legte sie ihre Hand auf die der beiden Frauen. "Fertig?" fragte sie beide Frauen, die nickten und sich weiterhin böse ansahen. "Dann los!" rief Sophia laut und zog ihre Hand weg.
Dieser Tresen hatte in den Jahren schon viel mitgemacht, war mit unheimlich vielen schweren Dingen beladen gewesen, sogar mal mit Steinen aber er hatte nie geknarrt. Doch jetzt, als die rohen Kräfte dieser Frauen aufeinander prallten, knarrte er. Und in der Stille der Küche kam mir das Knarren sehr laut vor.
   
Die Oberarme der Frauen brauchten sich nicht mehr spannen, denn sie waren es bereits vor dem Signal gewesen. Manuelas Bizeps ragte wieder hoch und dick in die Luft, während Leas, ohne hin schon muskulöser Arm einem mächtigen kantigen Bizeps zur Schau stellte, der zwar nicht so hoch wie der von Manuela war, dafür aber länger.
Der Anfang war sehr unruhig, es kam einem so vor, als ob die Frauen miteinander spielten. Erst schwankte Manuela zurück, dann drängte sie wieder Lea zurück. Ich vermutete, dass beide Frauen nicht all ihre Kraft einsetzten, dann merkten, dass sie zurückgedrängt wurden, um dann doch mehr Kraft einzusetzen.
Doch das hin und her löste sich schnell auf, bis sie beide nur noch aus Leibeskräften drückten. Wir alle starrten gebannt auf diese muskelbepackten Arme und alles was wir hörten war das Stöhnen der beiden Frauen.
Am Anfang glaubte ich zu sehen, wie Manuela sich ein kleines Stück erkämpft hatte, dann nach einer Minute war es klar zu sehen. Lea wich zurück, wenn auch nur unendlich langsam. Auch Sophia erkannte, das ihre Mutter an Boden verloren hatte. "Du schaffst sie Mama, bitte!" rief sie leise, in der allgemeinen Stille allerdings gut zu hören. Ich warf einen Blick auf Alina, die still in einer Ecke der Küche stand. Sie fieberte mit ihrer Mutter mit. Und auch sie sah, dass ihre Mutter nach vorne drang, wobei sich ihre Mine aufhellte.
Nach einer weiteren Minute sahen alle Manuelas Fortschritt.
"Sehr gut!" kam es von Helena mit fester Stimme und auch von Monika kam ein Laut der Zustimmung. Lea keuchte jetzt lauter und Manuela stöhnte nicht minder. Auch wenn es keine Ereignisreiche Wendung bisher gegeben hatte, war es extrem spannend dabei zuzusehen, wie Manuela sich Stück für Stück vor kämpfte.
Aber umso mehr Land Manuela gewann umso langsamer wurde sie. Und in einem unachtsamen Augenblick, drängte Lea, Manuela ein Stück zurück. Nicht die gesamte Strecke aber die Hälfte. Diese Aktion wurde von einem Jubelschrei ihrer Tochter begleitet.
Aber es war schnell klar, das Manuela nur für ein paar Sekunden zu wenig Kraft investiert hatte, denn nach dem Vorstoß wurde Lea wieder langsam zurückgedrängt. Und nach weiteren zehn Minuten nährte sich Leas Hand der Tischplatte. Sophia hatte die Hände zum Gebet gefaltet und Alina grinste mittlerweile breit.
Dann gab Manuela etwas, wie einen Schrei von sich und Leas Hand knallte aufs Holz. Erschöpft legten beide Frauen die Köpfe auf die Platte des Tresens. Keine jubelte oder war wütend. Sie mussten beide dafür erst einmal Luft holen. Noch während die Frauen Luft holten, rannten ihre Töchter zu ihnen. Sobald sie sich erhoben, schlangen beide Mädchen ihre Arme um ihre Mütter.
Die eine aus Freude, die andere aus Anteilnahme.
Doch auch nachdem sich Alina und Sophia von ihren Müttern getrennt hatten, machte keine großen Anstalten zu jubeln oder wütend zu sein. Sie sahen sie wieder streng gegenseitig an, doch dieses Mal war es Manuela die stärker lächelte.
"Okay das war nicht schlecht!" sagte Lea und dehnte dabei ihren rechten Arm etwas. "Danke, dann hätten wir das wohl geklärt!"
"Nun ja das war kein Haushoher sieg. Ich bevorzuge sowieso Auseinandersetzungen, die einen klaren Sieg ergeben!"
"Zum Beispiel?" fragte Manuela interessiert.
"Was hältst du von einer Partie Wrestling!"
"Wrestling?" fragte Sophia erstaunt dazwischen.
"Ganz genau!"
"Meinetwegen, wo und wann?" sagte Manuela kühl.
"Was hältst du von Morgen? Dir Turnhalle der Teichschule! Die haben einen Ring!"
"Ausgezeichnet, 14:00 Uhr?"
"Ja!"
Nach diesem angespannten Gespräch reichten sich die Frauen die Hände und jeder sah, dass sie gegenseitig ordentlich Druck in den Griff investierten. Dann trennten sich die Beiden wieder.
"Ich muss jetzt leider wieder los!" rief Lea, "Es war nett!" sagte sie an alle Anwesenden gerichtet, dann winkte sie ihrer Tochter. "Komm Sophia wir gehen."
Sophia sah sich schnell zu Alina um.
"Ist alles in Ordnung zwischen uns?" Alina nickte. "Dann sehen wir uns Morgen?"
"Klar, das will ich nicht verpassen!"
"Ich komme auch!" rief Michelle, wurde aber von Alina und Sophia ignoriert.
Nach dieser Vorstellung verschwanden auch die anderen Gäste. Gaby blieb noch etwas länger als alle anderen und half in der Küche. Alina und ich verabschiedeten uns an der Haustür von ihr. Sie war schon fast von unserem Grundstück runter, als Alina ihr noch einmal nachrief.
"Was ist eigentlich zwischen dir und Sophia vorgefallen?"
"Ach nichts, ich habe sie nur im Armdrücken besiegt! Das hat sie mir krumm genommen! Wir sehen uns in der Schule!"
Mit starrem Blick schloss Alina die Tür.
"Das gibt es doch nicht!" flüsterte sie.

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