Freitag, 25. April 2014

Viola Teil I - Stalker

Viola starrte wütend auf die Mädchengruppe vor ihr. Am liebsten hätte sie diese arrogante Amelie an ihren schwarzen Haaren gepackt und mit den Kopf gegen die nächstbeste Wand geschlagen. Sie hatte das schon einmal bei einem Mädchen gemacht. Sie von hinten gepackt und einmal mit Schwung gegen eine Tür geknallt. Das war in den ersten paar Tagen, in ihrer neuen Klasse gewesen. Seitdem wollte kaum ein Mädchen etwas mit ihr zu tun haben. Dabei hatte das Mädchen, welches sie gegen die Tür geschlagen hatte, nicht einmal geblutet. Sie hatte nur eine leichte Beule auf der Stirn, kaum zu sehen. Trotzdem hatte die dumme Kuh geheult, als hätte Viola ihr einen Arm abgehackt.
 
Viola stöhnte innerlich auf, als sie sah, dass die Mädchen vor ihr in denselben Schuhladen gingen, den sie selber auch besuchen wollte. Sie hatte nicht vor, wegen dieser dummen Zicken woanders hin zu gehen. Sollten sie doch dumme Bemerkungen machen, denn mehr konnten sie sowieso nicht. Viola war davon überzeugt, dass sie mit den Vieren spielend fertig werden würde. Sie machte Jiu-Jitsu und das schon seit Jahren. Auch dort war sie nicht sonderlich in die Gruppe integriert. Die meisten anderen Mädchen jammerten dass Viola immer viel zu brutal war. So beschränkte sie sich seitdem auf die Jungs in der Gruppe, die meckerten zwar nicht laut, mieden sie aber auch.
 
Amelie und ihr Gefolge steuerten den Bereich der Ballerinas an, wobei sie sich ab und zu umdrehten auf Viola deuteten und dumm kicherten. Viola beschloss sie zu ignorieren und wand sich einem Paar Lederstiefel zu, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatten. Viola war vielleicht wegen ihrer rohen Art und vereinzelten Wutausbrüchen eine Außenseiterin, dennoch interessierte sie sich für Schuhe, wie alle anderen Mädchen in ihrem Alter. Sie war gerade beim zweiten Paar Schuhe angekommen, als sie das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Sie drehte den Kopf und erblickte das Gesicht eines blassen Jungen. Er stand Draußen am Schaufenster und sah sie definitiv an. Sein braunes Haar stand wild von seinem Kopf ab und seine Haut war sehr blass. Viola ignorierte auch ihn, wer immer er auch war und zog weitere Schuhpaare an. Nach mehr als einer Stunde hatte sie endlich genug, die Zickenherde war allerdings immer noch da. Leider erlaubten es Violas Finanzen nicht, irgendwas zu kaufen, obwohl sie die hellbraunen Lederstiefel gerne gehabt hätte.
 
Sie hatte schon fast den Laden verlassen, als sie sah, dass dieses blasse Gesicht, immer noch durch die Scheibe starrte. Und die blauen Augen in dem blassen Gesicht folgten ihr, als sie zur Tür ging. Dann verschwand der Kopf und tauchte plötzlich vor dem Ausgang auf. Der Junge, dem dieser Kopf gehörte, war nicht gerade groß oder dick oder sonst irgendwas. Er war viel mehr ein Schluck Wasser, ein Strich in der Landschaft. Viola schätzte ihn auf 1,65 vielleicht auch kleiner, sie selber war 1,78 und überragte ihn damit auch auf ihren Sneakern. Der kleine Kerl hatte aber auch sonst nicht viel vorzuweisen. Seine Schultern waren schmal und alles andere dünn. Dünne Arme, Beine und auch das Gesicht wirkte so, als ob er mal dringend etwas essen sollte. Zu seinem Unglück hatte er auch noch Kleidung gewählt die ihm viel zu groß war, was ihn wie ein Kind aussehen ließ. Obwohl sein Gesicht klar zeigte, dass er bestimmt schon 25 war.
 
Viola musterte gerade die halbe Portion, als die dumme Zickenherde an ihr vorbei zog. "Oh Viola hat einen neuen Freund!" lachte Amelie, als sie vorbei ging. Eine andere sagte, "Pass auf Kleiner, sonst frisst sie dich auf!" Lachend zogen sie weiter und Viola konnte sich nur knapp beherrschen, nicht einer der Vier ein Bein zu stellen. Dann sah sie den Lappen vor sich an. "Sag mal, hast du ein Problem?" fragte sie wütend. Er schüttelte den Kopf, wobei er sie erschrocken anguckte, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sie ihn anspricht. "Dann geh mir aus der Sonne!" sagte sie und gab dem kleinen Kerl einen Stoß. Sein schmaler Körper bot ihrer Kraft gar keinen Wiederstand. Der Junge flog richtig zur Seite und legte sie dabei lang hin. Das hatte Viola zwar nicht beabsichtig, war aber mit dem Ergebnis zufrieden.
 
Sie ließ den Jungen liegen und steuerte einen Hotdog-Stand an. Sie stand auf Fastfood und gönnte es sich häufig. Auch wenn sie oft viel aß, war sie nicht dick. Das war etwas, worum sie viele Mädchen beneideten. Allerdings hatte das auch einen Grund. Viola trieb jeden Abend Sport. Krafttraining um genau zu sein. In ihrem Keller hatte sie viele Gewichte welche sie stundenlang jeden Tag in verschiedenen Übungen, hoch und runter hob. Damit war ihr Körper nicht nur schlank, sondern auch muskulös. Sie trug aber selten Kleidung, die es jedermann zeigte, wie viel Muskelmasse sie hatte, das war ihr bisher nie in den Sinn gekommen.
 
Gerade hatte sie sich mit ihrem Hotdog auf eine Bank gesetzt, als sie wieder die halbe Portion erblickte. Er saß ein paar Bänke weiter und sah immer wieder zu ihr herüber. "Welches Problem hat dieser Typ?" fragte sie sich. Sie schlang ihren Hot Dog herunter, stand auf und machte sich auf den Weg nach Hause.
 
Ein paar Minuten später saß Viola in der U-Bahn und gerade als sich die Türen schließen wollten, schlüpfte noch schnell eine blasse Gestalt in den Wagen. "Nicht zu fassen!" grummelte Viola laut. Auch jetzt war dieser Spinner nicht gerade unauffällig. Er blickte sie einfach direkt an, als ob er sie in Grund und Boden starren wollte. Beim Aussteigen musste sich Viola nicht umdrehen um zu wissen, dass er ihr wieder folgte. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen ihn zu ignorieren, aber in so etwas war sie nie besonders gut gewesen. Sie ging um eine Häuserecke und drückte sich gleich darauf an die Backsteinwand. Sobald die halbe Portion um die Ecke kam, packte sie ihn am Kragen und donnerte seinen Körper gegen die Wand. Sie war erstaunt wie leicht er war. Sie hatte in gar nicht hochheben wollen, aber das tat sie, mit nur einer Hand. Geradezu locker drückte sie ihn mit dem rechten Arm gegen den Stein, während seine Füße zehn Zentimeter über dem Boden baumelten. Er machte dabei erstaunlich wenig Krach. Er keuchte einmal auf und das war es. Kein Schreien kein Jammern. Er blickte sie nur mit großen blauen Augen an. Nicht unheimlich wie sie fand, viel mehr naiv und unsicher.
 
"Hey Kleiner!" sagte sie drohend, "Hör auf mir zu folgen oder es wird dir Leid tun! Klar?" sie wartete auf seine Antwort, als diese nicht kam, nahm sie, mit der Linken seine Hand und drückte sie zusammen. Er stöhnte auf, sagte aber nichts. "Sag, dass du verstanden hast! Oder ich tu dir sehr weh!" "Ich habe verstanden!" sagte er emotionslos. "Gut!" Sie ließ ihn ohne Vorwarnung los. Der kleine Mann sauste nach unten und landete unsanft auf seinem Hosenboden. Auch dieses Mal beklagte er sich nicht. Kopfschüttelnd ließ sie ihn auf dem Bürgersteig sitzen.
 
Viola war 19 und wohnte bei ihren Eltern. Ein Umstand den sie ändern wollte, sobald sie in diesem Jahr die Schule abgeschlossen hatte. Das Abi machen und dann irgendwo hin, wo es warm war. Das ging natürlich nicht, ihre Eltern würden ihr für so etwas kein Geld geben und viel hatten sie auch nicht. Das war aber egal, Viola wollte sowieso auf eigenen Beinen stehen. Als sie die Haustür hinter sich schloss, machte sie, wegen der heranziehenden Dunkelheit, die Außenbeleuchtung ihres Elternhauses an. Beim Kontrollblick nach draußen, traute sie ihren Augen nicht. Auf dem Bürgersteig und somit nicht mehr im Vorgarten des Grundstücks, stand eine blasse Gestalt. "Der hat sie doch nicht alle!" dachte sie wieder. Sie hatte schon die Hand auf der Türklinke, um nach Draußen zu stürmen und dem Jungen den Gar aus zu machen, als ihre Mutter sie rief. "Viola bist du es?" Sie stöhnte wieder auf. "Dann komm her Schatz! Ich brauche Hilfe in der Küche!" "Ich komme!" rief sie und wand sich von der Haustür ab. Sie konnte den Typen auch noch später fertig machen.
 
Im Laufe des Abends vergaß Viola den Jungen vor ihrem Haus. Und auch als sie am nächsten Tag ihr Frühstück einnahm, war sie mit den Gedanken wo anders. Als sie allerdings, fertig für die Schule, das Haus verließ, war er das erste was sie sah. Hatte er die ganze Nacht vor ihrem Haus gestanden? Wütend und mit schnellen Schritten steuerte sie auf ihn zu. Wenige Meter vor ihm ballte sie schon die Faust, mit der festen Absicht ihm ein zu verpassen. Erst jetzt sah sie die Kaffeebecher, welche er in den Händen hatte. Diese Pappteller von McDonalds. "Kaffee?" fragte er zögernd und streckte zitternd seine Hand aus. Dabei versuchte er wohl zu lächeln. Viola wandelte ihren Angriff spontan um und schlug ihm den Pappbehälter aus der Hand. Er flog gegen sein dünnes Bein und zerplatzte. Sofort änderte sich der Gesichtsausdruck des Jungen. "Ahhhhh!" rief er laut und fing an auf einem Bein zu hüpfen. Die Dampfwolken, welche von seinem Bein aufstiegen zeigten, dass es sich um heißen Kaffee handeln musste.
Zufrieden lief Viola weiter, während der blasse Junge hinter ihr, jammernd die Straße entlang hüpfte.
 
Die ersten Stunden in der Schule verliefen ereignislos. Beim Sport allerdings, schienen Amelie und ihre Freundinnen es auf sie abgesehen zu haben. Sie spielten Hockey und es war mehr als offensichtlich, dass Viola nie angespielt wurde. Dabei lief sie schneller als alle anderen Mädchen und kam dabei noch nicht mal aus der Puste. Alle anderen machten natürlich mit, wenn es darum ging Viola eins auszuwischen. Und so bekam sie nicht einmal den Ball. In der Halbzeit reichte es ihr, sie ging mit schnellen Schritten zu Amelie und stelle sich breitbeinig vor ihr hin. Amelie runzelte die Stirn, als ob sie nicht wüsste, was Viola von ihr wolle. Viola nahm sich einfach den Hockeyschläger von Amelie und hielt ihn mit beiden Händen demonstrative vor sich. "Hey du Zicke!" rief sie wütend, sodass auch alle anderen sie hörten, "Wenn ich im nächsten Spiel nicht den Ball bekomme, mache ich das hier mit deinen Arm!" Und dann zerbrach sie einfach den Hockeyschläger aus stabilem Hartholz. Es krachte Laut, als das Holz auseinander flog und Holzsplitter fetzten durch die Luft. Amelie wich erschrocken zurück und auch die anderen Mädchen gaben Laute des Erstaunens von sich. Alle starrten Viola an, als diese die beiden Hälften auf den Boden warf und davonging. Im nächsten Spiel wurde ihr schon in den ersten 30 Sekunden der Ball zugespielt und sie erzielte mehrere Tore, über die sich aber scheinbar keiner freute. Nach dem Spiel konnte sie beobachten, wie ein paar Jungs versuchten einen Hockeyschläger mit den Händen zu zerbrechen. Keiner von ihnen schaffte es, was ihre Laune etwas besserte.
 
Als sie dann endlich die Schule hinter sich hatte und in einer großen Masse von Schultern nach draußen ging, erblickte sie einen alten Bekannten. Die halbe Portion stand auf der anderen Seite der Straße und beobachtete die Schüler, die aus der Schule kamen. Als er Viola sah, fixierte er sie mit seinem Blick. "Diese kleine Ratte!" dachte sie, "Ich muss ihm wohl doch mal wehtun!" bei dem Gedanken musste sie grinsen.
 
Auch wenn Viola die letzten zwei Tage, nach der Schule, schon im Zentrum gewesen war, ging sie heute wieder hin. Sie wollte noch einmal diese Stiefel anprobieren, auch wenn sie sie nicht kaufen konnte. Oder vielleicht gerade deswegen. Aus den geplanten 10 Minuten im Schuhladen, wurde wieder eine Stunde. Und als sie gehen wollte, sah sie wieder die blasse Gestalt am Schaufenster kleben. "Der Junge braucht wohl wirklich Haue!" knurrte sie und ging schnurstracks aus dem Laden.
 
Wieder hatte sie die Faust geballt und wieder hatte der Junge etwas in der Hand, was ihren Angriff zum Erliegen brachte, bevor er angefangen hatte. Der blasse Junge hielt in jeder Hand einen Hotdog. Einen großen und ziemlich leckeren Hotdog. Sie hielt ruckartig vor ihm an und er konnte sehen, dass sie ihre Fäuste geballt hatte. Wieder bemüht zu lächeln, hielt er ihr den Hotdog hin. "Willst du?" fragte er vorsichtig. Sie zögerte nur kurz, dann nahm sie ihm den Hotdog aus der Hand und biss hinein. "Du musst echt aufhören mir zu folgen!" sagte sie mit vollem Mund und steuerte eine Bank an. Kaum hatte sie sich gesetzt, setzte auch er sich. "Kommt nicht in Frage!" sagte sie, "Los stell dich wieder hin!" Sie hatte Wiederworte erwartet doch der Junge gehorchte aufs Wort. Schnell hatte sie den Hotdog runtergeschluckt. Er hatte den anderen nicht angerührt. Kaum hatte Viola ihren aufgegessen, hielt er ihr den anderen hin. "Mehr?" Der Junge schaffte es nicht, lange Sätze zu bilden. Sie nahm es ihm einfach aus der Hand. Kauend überlegte sie. "Tut er alles, was ich ihm sage?" Dann sagte sie: "Los gehe, hol mir eine Cola!" Der Junge zögerte nur Sekunden, drehte sich um und rannte los. "Wow!" sagte Viola leise, "Mein eigener Diener!"
 
Es waren nur wenige Minuten vergangen, als der Junge hechelnd mit einer Coladose wiederkam. "Hier!" sagte er außer Atem. "Sie ist noch kalt!" "Gib her!" Viola, nahm ihm die Dose aus der Hand, öffnete sie und fing an zu trinken. Die Cola war tatsächlich noch kalt. Dass er sie beim trinken so anstarrte nervte, also stand sie auf und ging zum Schaufenster, um die Lederstiefel in der Auslage zu betrachten. "Die Lederstiefel sahen sehr gut an Dir aus!" sagte seine leise Stimme plötzlich hinter ihr. "Das weiß ich!" sagte sie grob. Das wusste sie tatsächlich, sie hatte lange Beine mit kräftigen Oberschenkeln, die Schuhe hatten sexy ausgesehen. "Die solltest du nicht nur im Laden tragen!" Genervt drehte sich Viola um. "Hey! Geh doch irgendwo anders hin und gib dort gute Tipps! Ich brauche keine!" Energisch drehte sie sich um und lief weiter. Sie wollte nach Hause, ihr war die Lust am Shoppen vergangen. Sie musste sich nicht umdrehen, um sie wissen, dass die halbe Portion ihr folgte.
 
Und so war es auch. Der Junge folgte ihr durch die ganze Stadt und weiter runter in die U-Bahn. Immer zehn, vierzehn Meter hinter ihr. Er kam auch in das gleiche Abteil gerannt, blieb dann aber stehen, statt sich, wie Viola, hinzusetzen. Sie musterte ihn und auch er sah sie an. Wie immer. Was er wohl wollte? Viola war nicht dumm, sie wusste was er wollte. Sie als Partnerin oder so ähnlich. Aber er war schon ziemlich schräg. Inwieweit er wohl ihren Befehlen folge leistet? "Hey komm her!" sagte sie laut, wobei sie ihm mit der Hand deutete, näher zu kommen. In flotten Schritten kam er zu ihrer Sitzbank. "Auf die Knie!" sagte sie im Befehlston und tatsächlich kniete er vor ihr nieder. Die Oma in der anderen Ecke der Sitzbank warf einen irritierten Blick, über ihre Zeitung hinweg, zu ihnen herüber. Violas Herz klopfte plötzlich etwas schneller. "Cool er macht es!" dachte sie aufgeregt. Irgendwie gefiel es ihr, dass er scheinbar alles machte, was sie sagte. Es gefiel ihr sogar sehr, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Im Gegenteil, sie sah ihn eher streng an. Das konnte sie ganz gut.
 
"Wie heißt du?"
"Niko!"
"Niko, hinsetzen!"
 
Prompt setzte sich Niko hin, allerdings nicht auf die Sitzbank hinter ihm, sondern wie ein Hund auf den Boden. Wieder schielte die Oma hinter ihrer Zeitung hervor. "Nicht so du Idiot!" rief Viola und schlug ihm leicht mit der flachen Hand auf den Kopf. Er zuckte noch nicht einmal zusammen als sie das tat, er ließ es einfach geschehen. "Auf die Bank!" sagte sie. Wieder tat er sofort, was sie sagte, er setzte sich hin und saß ihr nun gegenüber. Die Oma hörte auf sie zu Beobachten und wand sich wieder ihrer Zeitung zu.
 
"Wie alt bist du Niko?"
"25 Jahre, äh, ... 8 Monate und 22 nein 24 Tage!"
"Geschwister?"
"Nein!"
 
Viola stoppte das Verhör, ihr fiel auch nicht viel mehr ein, was sie wissen wolle, wenn überhaupt. Stattdessen schaute sie aus dem Fenster und beachtete ihn nicht weiter. Er sah sie natürlich weiterhin an. Hatte er sich wirklich so stark in sie verguckt? Er kannte sie doch gar nicht. Solange er tat, was sie sagte, kam sie mit ihm vielleicht zurecht. Und wenn nicht, sie betrachtete ihn nochmal, konnte sie ihn immer noch verhauen.
 
Viola kam 20 Minuten später zu Hause an. Vor der Haustür blieb sie stehen und drehte sich um. Niko war an der Schwelle vor ihrem Grundstück stehen geblieben. Traute er sich plötzlich nicht mehr sie zu stalken? "Los komm her!" befahl sie und brav wie ein Hund kam er angelaufen. Plötzlich hatte sie eine Idee, wie sie sein gehorsam testen konnte. Es war halb drei und sie hatte sich vorgenommen bis um vier noch zu lernen. "Nick du bleibst jetzt genau so hier stehen und bewegst dich nicht! Bleib genau hier, bis ich dir erlaube etwas anderes zu machen!" Er nickte und blieb stehen. "Braver Junge!" sagte sie und tätschelte sein Gesicht. Eigentlich schlug sie es mehr mit der flachen Hand. Warum hatte sie immer das Bedürfnis ihn zu schlagen? Sobald sie sein Gesicht sah, wollte sie ihm wehtun. Sie wuschelte ihm noch die Haare, dann drehte sie sich um und verschwand im Haus.
 
Die Hausaufgaben dauerten doch länger als erwartet und danach wurde Viola zum Wäscheaufhängen verdonnert. Danach half sie wie immer in der Küche und hatte Niko vor der Tür schon vergessen. Als sie mit ihrer Mutter um sieben Uhr den Tisch für das Abendbrot deckte, erinnerte sie sich plötzlich an den jungen Mann vor dem Haus ihrer Eltern. "Mama, ich muss mal kurz weg!" rief sie plötzlich aus, drückte ihrer Mutter einen Brotkorb in die Hand und rannte aus der Küche. Als sie rückartig die Haustür öffnete, stand Niko tatsächlich noch immer da. Und soweit sie das einschätzen konnte, noch immer auf dem gleichen Fleck. Allerdings stand plötzlich eine Tüte neben ihm. Erst wollte sie sich entschuldigen, aber dann verwarf sie den Gedanken wieder. Er hätte ja gehen können wenn er gewollt hätte.
 
Sie ging auf Socken zwei Schritte vor die Tür und schlang die Arme um ihren Körper. Es war kalt geworden. Nick hatte schon ganz rote Wangen. "Los komm rein!" rief sie und hielt ihm die Tür auf. Er setzte sich, wie immer, gleich in Bewegung, auch wenn er ihr dieses Mal etwas steif vorkam. War es so kalt Draußen? Die Tüte brachte er mit rein. "Hatte ich nicht gesagt, du sollst dich nicht bewegen?" fragte sie streng und stemmte die Hände in die Hüften. "Habe ich auch nicht!" sagte er sofort und mit einer Stimmt die durchaus glaubhaft klang. "Und woher hast du dann die Tüte?" Er zog ein Handy aus seiner Jackentasche. "Ich habe sie mir bringen lassen! Hier ist für dich!" er hielt die Tüte starr am ausgestreckten Arm hin. Viola war so überrumpelt, dass sie die Tüte wortlos entgegen nahm.
 
Ein Blick hinein zeigte ihr, dass sich darin ein Schuhkarton befand. "Schuhe?" fragte sie unnötiger Weise. "Ja!" Sie griff hinein und holte den Karton raus. Den Deckel abgemacht und in der Hand hatte sie zwei Stiefel, die ihr sehr bekannt vorkamen. Es waren dieselben, die sie heute Mittag lange Zeit getragen hatte. Sogar die Größe stimmte. "Wie hast du das gemacht?" fragte sie und musterte die Schuhe. Konnte sie das annehmen? Aber klar doch, oder? "Ich habe dort angerufen und sie mir von einem Boten bringen lassen." "Einem Boten?" wiederholte sie tonlos. Sie wollte diese Schuhe. "Kauf mir nichts mehr ohne mich zu fragen okay?" fragte sie so lieb, wie sie noch nie mit ihm gesprochen hatte. Sie konnte nicht anders. Sie setzte sich und zog die Stiefel an. Oh ja, die sahen gut an ihr aus. Auch Nikos Blick, sagte ihr das.
 
"Na wie siehe ich aus?"
"Wunderschön!"
"Ich meine die Stiefel!"
"Die auch, sieht sexy aus!"
 
Sie merkte, dass sie rot wurde. Sie wollte nicht rot werden. Nicht wegen so einem plumpen Komplement von ihm. Schnell drehte sie sich weg. "Ich weiß!" sagte sie etwas zu spät. Sie freute sich sehr über die Schuhe, aber bedanken würde sie sich nicht. Nicht bei ihm oder nicht so.
 
"Viola Abendessen!" rief ihre Mutter aus der Küche. Nervös drängte Viola Niko zur Tür. "Du musst jetzt gehen! Du kannst mir morgen wider nachstellen. Los verschwinde jetzt!" Sie gab ihm an der Tür einen Stoß, sodass er zwangläufig nach draußen stolperte. "Na hau schon ab!" sagte sie, als er sich noch einmal nach ihr umdrehte. Sie verschloss dir Tür, bevor er etwas erwidern konnte. Falles dies überhaupt vorgehabt hatte. Durch den Türspion sah sie, wie er langsam von ihrem Grundstück ging. Auf dem Bürgersteig blieb er allerdings stehen und drehte sich wieder zum Haus um. "Viola hast du mich gehört?" fragte ihre Mutter aus der Küche. "Komme!"
 
Nach dem Abendbrot mit ihren Eltern ging Viola zu einen der Fenster an der Vorderfront des Hauses, um erneut den Gehweg zu beobachten. Dieses Mal hatte sie Niko nicht vergessen. Sie wunderte sie nicht, als sie sah, dass er noch immer ihr Haus anstarrte. "Dummer Kerl!" brummte sie, zog sie ihre schönen Lederstiefel an, eine passende Lederjacke und lief nach draußen. Sein Gesicht hellte sich auf, als sie zu ihm kam. Und wieder schien er nur sie zu sehen. Das war schon nett. "Du solltest doch gehen!" sagte sie und stemmte die Hände in die Hüften. Er schüttelte den Kopf. "Ich will nicht!" sagte er knapp. "Dann tut er also doch nicht alles, was ich will!" dachte Viola. "Dann bring ich dich eben nach Hause! Wo wohnst du?" "Eichenallee 26", sagte er prompt. Viola wusste zwar nicht, wo das war, aber immerhin gehorchte er noch. "Gut, bring mich hin!"
 
Niko führte Viola zurück zur U-Bahn, sie fuhren quer durch die Stadt, um dann in einem vornehmen Viertel zu landen. Sie sprachen dabei nicht miteinander. Niko lief voran und sie folgte ihm wie einem Spürhund. Die Häuser wurden immer protziger und als sie in die Eichenallee einbogen, zierten links und rechts riesige Grundstücke den Gehweg. Meist sah man in der Dunkelheit nur Rasen und Büsche, ganz hinten dann erst ein Haus. Obwohl der Begriff Haus nicht ganz passte. Villa schon eher, bei manchen Objekten auch Palast. Viola konnte nicht glauben, dass Niko tatsächlich in einem dieser Häuser wohnte. Aber vielleicht war er ja in einem der Häuser Küchenjunge oder sowas.
 
An einer besonders großen Einfahrt, mit einem riesigen Tor und hohen Mauern blieb Niko stehen. "Hier wohne ich!" sagte er und deutete auf das Tor. "Na klar!" sagte Viola, "Wenn du da wohnst, dann lass uns doch rein gehen!"
Niko ging wortlos zu Mauer, zuckte eine Magnetkarte und strich damit über einen kaum sichtbaren Sensor in der Mauer. Es piepte einmal und dann schwang das Tor langsam auf. Viola staunte nicht schlecht, hoffte aber, dass man es ihr nicht allzu sehr ansah. Sie wollte nicht, dass er sah, dass sie beeindruckt war. Das Grundstück dahinter war wie erwartet riesig. Und sie sah erst in gut 300 Meter Entfernung ein riesiges Gebäude im Landhausstiel stehen. Wie weit es nach hinten reichte, konnte sie nicht sagen, aber schon die Front ließ erkennen, dass dieses Haus hunderte von Zimmern haben musste. "Da wohnst du?" fragte sie, als sie im Dunkeln über einen kurzgeschnittenen Rasen liefen.
 
"Ja."
"Alleine?"
"Mit meinem Vater, aber der ist nicht da."
"Das heißt du hast das ganze Haus für dich?"
"Nur wenn man das Personal nicht mitzählt!"
"Klar das Personal!" wiederholte Viola leicht sarkastisch.
 
Sie passierten eine lange Garage, die bestimmt für 20 Autos Platz hatte, dann nährten sie sich dem Eingang. Der Eingang war von einem Vorbau aus grauem Granit überdacht und bestand aus zwei mächtigen Türen aus hellem Eichenholz. Wieder ließ Nick seine Magnetkarte über einen Sensor gleiten und die rechte Tür wurde mit einem hörbaren Klicken entriegelt. Die Eingangshalle war genauso übertrieben wie der Rest des Hauses. An der linken Seite führte eine große Eichenholztreppe nach oben, bis an eine Galerie, die sich wie ein Dach, am Rand der Wand entlang zog. Der Boden bestand aus großen Sandsteinplatten. Darauf lief eine dicke Frau, mit grauen Haaren aufgeregt auf und ab. Am Ohr ein mobiles Telefon. Als sie Viola und Nick sah, atmete sie erleichtert aus und gab ihnen das Zeichen, rein zu kommen.     
 
"Oh, nein, er kommt gerade rein! Einen Augenblick!" sie eilte auf Viola und Niko zu. "Hier das ist ihr Vater!" sagte sie aufgeregt. "Pa?" fragte Niko emotionslos. "Nein ich bin nicht weggelaufen Pa! Ja, ich gebe dir meine Handynummer", sagte er während er durch einen Torbogen in Wohnzimmer schlürfte. Die Haushälterin sah Viola kurz abschätzend an, dann entschied sie sich dazu zu lächeln.
 
"Und sie sind?"
"Viola!"
"Ah Viola! Dann komm doch mit mir in die Küche, solange der Junior telefoniert."
 
Sie folgte der dicken Frau über den glatten Sandstein, unter der Galerie hindurch in eine riesige Küche. Küchenzeile wie auch Kühlschrank und Herd bestanden aus Edelstahl und waren gleich mehrfach vorhanden. Der Boden bestand aus Eichenholz und in der Mitte stand ein Tresen, der bestimmt 2 Meter breit und 5 Meter lang war. Die Haushälterin lehnte sich leicht gegen den Tresen und sah Viola erneut an. Diese starrte taff zurück, ohne sich von der Haushälterin oder der Küche einschüchtern zu lassen.
 
"Und äh Viola, woher kennen sie den Junior?"
"Er ist mir nachgelaufen!" sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Irgendwie ist er etwas schräg!"
"Schräg?" wiederholte sie. "Was wissen sie denn über den Junior, wenn ich fragen darf?"
"Er wohnt hier mit seinem Vater, heißt Niko und hat keine Geschwister."
"Oh Kind, das ist wahrlich nicht viel!" sagte sie und zupfte ein Taschentuch aus ihrer Hose, um ihre Stirn abzuwischen. "Wollen sie sich vielleicht setzen?"
"Nein, danke!" sagte Viola und dachte: "Oh Gott erzählt mir die Dicke jetzt die Lebensgeschichte von diesem Wrack?"
"Sehen sie, der Junge hatte es nicht leicht. Er hat seine Mutter verloren und sein Vater war immer sehr streng. Heute allerdings nicht mehr. Der Junge hat sich in diesen schwierigen Jahren immer weiter zurückgezogen. Schließlich hat er nicht einmal mehr das Zimmer verlassen. Als er dann auch noch aufhörte zu Essen, schlug sein Vater Alarm. Es waren viele Ärzte und Psychologen hier und er wurde rund um die Uhr betreut. Und vor einem Monat erzielten die Ärzte ihren ersten Erfolg. Der Junge verließ tatsächlich sein Zimmer und vor ein paar Tagen war er das erste Mal wieder draußen, zusammen mit seinem Psychologen! Kurt, sein Psychologe, hat mir erzählt, dass er vor einem Schuhgeschäft stehen blieb und Kurt einfach wegschickte. Einfach so! Verstehen sie? Und dann ist er verschwunden! Wir waren die ganze Nacht wach, das gesamte Personal. Ich habe seinen Vater informiert, er war aus dem Häuschen! Keine 10 Minuten später saß er in seinem Privatjet um von Hong Kong zu uns zukommen. Dann um 7:00 Uhr Morgens ruft er uns an und bestellt zwei Kaffee. Er hat unsere Aufregung nicht verstanden und nur in seiner wortkargen Art darauf geantwortet. Als er noch oben in seinem Zimmer saß, wussten wir wenigstens, wo er war! Ach! Und dann meinte er noch, man könne ihn ja über sein Handy orten, wussten sie, dass so etwas geht? Also ich glaube das ja nicht. Hoffentlich hat der Ärger jetzt ein Ende. Ich meine er hat jetzt dich oder? Du bist seine Freundin?"
 
 
Viola, die während der ganzen Zeit nicht einmal zu Wort gekommen war, blickte sie überrascht an.
"Freundin? Nein, also ganz sicher nicht!" sagte sie. "Also,... "sie zögerte, "Auf jeden Fall nicht so eine Freundin! Sie wissen schon!"
"Nein!" sagte die Haushälterin verständnislos.
"Ach nicht wichtig!" stöhnte Viola.
"Ach da ist der Junge einmal nach 5 Jahren wieder an der frischen Luft und kommt prompt mit einer Frau wieder. Das hätte ich nie geglaubt, wenn ich es nicht selber gesehen hätte." Sie stockte und sah Viola überlegend an. "Weißt du, ob der Junge schon was gegessen hat? Wenn man darauf nicht achtet, isst er einfach den ganzen Tag nichts!"
"Nein, er hat nichts gegessen. Nicht in meiner Gegenwart!"
"Ach Gott!" sagte die Haushälterin und eilte zum Kühlschrank, "Ich bin schon seit 5 Jahren hier und er hat noch nie gesagt, was ihm schmeckt!"
"Was haben sie denn?" fragte Viola und kam näher. Sie hatte durchaus Hunger.
"Alles was du willst! Ich habe eine gut geführte Speisekammer. Und seit ich hier bin, schmeiß ich fast so viel in den Müll, wie ich am nächsten Tag bestellte. Ich sage dir es ist ein Jammer!"
"Lust hätte ich auf einen Obstsalat!"
"Einen Obstsalat?" lachte die Frau, "Nichts einfacher als das. Setze dich Kind!"
 
Viola setzte sich an den riesigen Holztresen, der das Herzstück der gigantischen Küche bildete. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit fing die Frau an das Obst zu zerstückeln und in weniger als 10 Minuten war sie mit dem Salat fertig. Als sie gerade Viola eine Schale mit Salat und eine Gabel reichte, kam Niko ins Zimmer. Wie immer sah er Viola an und kam wie ein Hund zu ihr gelaufen. "Setzt dich!" flüsterte sie und er kam ihrer Aufforderung wie immer sofort nach. Innerlich freute sie das. Es machte Spaß ihm Befehle zu gegeben. Vielleicht erregte es sie auch. Er saß am Eck neben ihr und sie schob ihm die Schale hin. "Los essen!" flüsterte sie, so dass es die Haushälterin nicht hörte. Niko fing sofort an, brav zu essen. Die Haushälterin hatte gerade die Spuren ihrer Arbeit beseitig und drehte sich nun wieder zu den beiden um.
 
"Oh sie essen ja!" sagte sie glücklich, "Ach und du junges Ding hast gar nichts mehr?" fragte sie rhetorisch. Schnell holte sie eine weitere Schale mit Obstsalat. "Hier Mädchen!" Dann sah sie glücklich dabei zu, wie ihr Essen verzehrt wurde. "Soll ich vielleicht noch einen Nachtisch vorbereiten? Ein Pudding zu zum Beispiel? Oder etwas nahrhaftes? Pasteten? Ich könnte auch Weißbrot, Weintrauben und eine Käseplatte anbieten. "Nachher vielleicht!", sagte Viola überfordert. Wie konnte man bei einem solchen Angebot nichts essen. Da sah sie, dass Niko aufgehört hatte zu essen. Wütend sah sie ihn an. "Wenn ich dir sage du sollst essen, dann isst du bis dein Teller leer ist! Klar!" Niko wurde tatsächlich rot im Gesicht und schlang jetzt eilig den Obstsalat in sich rein. Viola aß normal weiter. Sobald sie sah, dass Niko seinen Salat aufgegessen hatte, wand sie sich an die Haushälterin. "Könnten sie Niko bitte nachfüllen?" "Er will noch mehr?" fragte sie überrascht. "Ja, geben sie ihm eine große Portion!" "Aber sicher!"
 
Niko erhielt eine weitere Schale. Bis zum Rand gefüllt. "Iss!" befahl Viola und Niko begann wieder zu essen. Viola selber nahm auch noch eine weitere Schale. Doch dann hörte sie auf, Niko allerding ließ sie noch zwei weitere essen. Und bei der letzten sah sie, wie sehr er mit seinem Essen kämpfen musste. Aber er aß auf! Für jemanden, der sonst fast nichts aß, war das bestimmt eine riesige Menge gewesen. Die Haushälterin war überglücklich und ihr Salat war sogar leer geworden. "Oh dieses Mädchen scheint ihnen gut zu bekommen!" lachte sie glücklich, als sie das Geschirr einsammelte. "Soll ich noch einen Obstsalat machen?" "Nein, danke!" lachte Viola, Niko will mir jetzt sein Zimmer zeigen. "Oh ich verstehe!"
 
Als sie Niko die Treppe rauf in sein Zimmer folgte, fasste Viola einen Entschluss. Sie wollte, dass Niko ihr gehörte. Und sie wollte, dass er dies wusste. Sie musste jetzt dringend ein paar Regeln aufstellen. Sie ließ sich nicht lange von seinem großen Zimmer aus Eichenholz beeindrucken, sie schubste ihn weiter rein, schloss die Tür und packte ihn am Kragen.  
 
"Wenn du weiterhin in meiner Nähe sein möchtest, verlange ich absoluten und vollständigen Gehorsam! Willst du in meiner Nähe sein?" Er nickte hastig, "Und wirst du mir immer und ohne Widerworte gehorchen?" Wieder ein hastiges Nicken. "Gut!" sagte sie zufrieden und setzte sich, vor ihn, auf sein Bett. "Zieh dich aus!" befahl sie. "Er zögerte weniger als eine Sekunde und dann fing er tatsächlich an, sich auszuziehen. Es zeigte sich Viola im Grunde nichts neues, als er sich auszog, nur die Bestätigung, dass er eindeutig zu dünn war. Schon fast etwas gruselig, aber sie hatte vor diesen Umstand zu ändern. Der Junge würde ab jetzt immer regelmäßig essen! Als er beim letzten Kleidungsstück angekommen war, stockte er wieder, dann fiel auch dieses zu Boden und sein Gesicht rötete sich. Viola musterte sein bestes Stück ganz offen und entschied, dass er über eine durchschnittliche Ausstattung verfügte.
 
"Schließ jetzt besser deine Zimmertür ab!"
"Es kommt keiner in mein Zimmer ohne meine Erlaubnis!"
"Hast du mir gerade widersprochen?"
 
Niko wurde sofort purpurrot und erstarrte in seiner Bewegung zur Tür. Wütend stand Viola auf und stellte sich drohend vor ihn.
 
"Hast du nicht gesagt, alles zu tun? Ohne Widerworte?"
"Ja!" sagte er leise.
"Dann ist wohl auf dein Wort kein Verlass?"
 
Es senkte seinen Blick und sah seine Füße an. "Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!" schrie Viola und bevor sie selber wusste was sie tat, hatte sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Der Junge flog förmlich zu Boden, mit einer knallroten Wange. Langsam befühlte er sein Gesicht mit seiner Hand. Viola sah, beide Hände in die Hüften gestemmt, zu ihm herunter. Sie war erstaunt, was für eine Wirkung ihr Schlag gehabt hatte. Sie vergaß immer wieder was für ein Fliegengewicht er war. Als sie auf ihn herab sah, merkte sie nicht nur, dass er einen ganzen Meter zur Seite geflogen war, sie sah auch, dass er eine Erektion hatte.
 
Grinsend sah sie auf ihn hinab. "Magst du es, wenn ich dich schlage?" Niko sah sie erschrocken an. "Ich äh" Viola sah ihn drohend an, "Beantworte meine Frage, magst du es von mir geschlagen zu werden?" "Ja!" presste er mühsam hervor. "Gut zu wissen!" sagte Viola breit grinsend, drehte sich zur Tür und verschloss sie selbst. "Dann war dies wohl keine geeignete Form der Bestrafung." sagte sie nachdenklich. "Wovor hättest du Angst, was ich dir antun könnte?" fragte sie hinterhältig. Niko musste gar nicht überlegen, er antwortete sofort. "Von dir getrennt zu sein!" "Oh das war so süß!" dachte Viola, versuchte aber weiterhin cool und streng zu bleiben. "Auch nicht hilfreich!" sagte sie.
 
Dann fiel ihr Blick auf ihre Lederstiefel. "Die sollte ich hier drinnen nicht tragen!" sagte sie laut und setzte sich aufs Bett. Sie hatte schon das Bein erhoben und wollte den Reißverschluss öffnen, als ihr Blick auf den am Boden liegenden Niko fiel. "Würdest du mir gerne die Stiefel ausziehen?" Er nickte sofort. "Das würde dir also gefallen?" Wieder nickte Nick. "Na dann mal los!"
 
Eilig kam Niko auf seinen Knien ans Bettende, worauf Viola saß, gerutscht. Vorsichtig und ganz langsam öffnete er den Reißverschluss. "Nicht schlecht!" dachte Viola vergnügt. Er öffnete Oben ihren Stiefel und die kräftigen Muskeln ihrer Waden kamen zum Vorschein. Sie konnte sehen wie er stockte und sich seine Augen weiteten. Wie als ob er ein Stück Gold gefunden hätte, kam er ganz langsam mit seiner Hand näher, um es zu Berühren. Als Viola sah, dass er ihre Wade anfassen wollte, unterbrach sie.
 
"Nichts da! DU berührst nicht mein Bein, nur meinen Stiefel!" Sie sah Bedauern auf seinem Gesicht, als er seine Hand nun auf Leder und nicht auf ihre Wade legte. Behutsam zog er ihr den Stiefel aus und stellte ihn vorsichtig auf den Boden. Danach fiel sein Blick wieder auf ihre wohldefinierte Wade. Sie spannte spielerisch ihre Wade an, die daraufhin noch dicker wurde und harte Muskeln zeigte. Viola lächelte, als sie sah, wie sich Nikos Glied wie von selbst bewegte. „Meine Muskeln mag er also auch!“ dachte sie.
 
"Für den anderen Stiefel musst du dich flach auf den Boden legen!" Er gehorchte und legte sich hin. "Mit dem Kopf zu meinen Füßen!" Mit Gehorsam schob er seinen Kopf zwischen ihre Füße. Viola grinste von oben, auf dem Bettende sitzend, auf ihn herunter. "Und jetzt der andere Stiefel!" sagte sie und drückte ihren Fuß, samt Stiefel in sein Gesicht. Kurz hielt sie inne, dann drückte sie ihren Stiefel umso energischer in sein Gesicht. Er stöhnte zwar, als sie den Druck erhöhte, aber sein kleines Glied wackelte voller Zustimmung. "Bleib so liegen und beweg dich nicht!" befahl Viola und ließ sich entspannt nach hinten auf sein Bett fallen. Dabei verlor ihr Fuß den Kontakt zu seinem Gesicht, aber schnell fand sie es wieder. Anhand seines Stöhnens, definierte sie den Druck auf sein Gesicht. Sie verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und schloss entspannt die Augen. Gefühle von Macht, Zufriedenheit und Lust erfüllten ihren Körper. Sie entspannte sich immer mehr und mehr. Schließlich war sie eingeschlafen.
Die Zimmerdecke irritierte Viola, verwirrte sie. Es war nicht die Zimmerdecke, die sie sonst sah, wenn sie aufwachte. Nach einigen Sekunden, in denen sie die massiven Holzbalken an der Decke anblickte, wusste sie wieder wo sie war. Verdammt! Sie war eingeschlafen. Sie richtete sich auf dem Bett auf, spürte etwas Weiches unter ihrem einem Stiefel. Nikos Gesicht.  Sie sah auf den Boden hinunter und da lag er, immer noch nackt, und starrte zurück. Er sagte nichts und bewegte sich nicht. So wie sie es wollte.
 
Viola ignorierte ihn, als sie das erste Mal ihren Blick durch sein Zimmer wandern ließ. Es herrschte ein leichtes Chaos. Besonders auf einem großen Schreibtisch, vor einem noch größeren Fenster. Bücher lagen darauf, Stifte, viele lose Blätter auf dem Zeichnungen zu sehen waren. Zeichnungen von Frauen, soweit sie es von ihrer Position aus sehen konnte. Holz dominierte den Raum. Der Boden, die Wände, der Tisch, ein geräumiger Wandschrank, alles bestand aus verschieden warmen Holztönen. Das gab seinem Zimmer etwas Verwöhntes und gemütliches, obwohl es sehr groß war. Bestimmt 100 Quadratmeter, schätzte Viola, aber sie war nicht besonders gut darin. Die weite Fläche seines Zimmers wurde immer wieder von Holzpfeilern unterbrochen, auf denen wiederrum schwere Holzträger lasteten. An vielen hingen weitere Zeichnungen, meistens mit einem Bleistift angefertigt, ein paar wenige farbig.
 
Viola kramte ihr Handy hervor. Elf Uhr und sie hatte ihren Eltern noch nicht einmal gesagt, dass sie weg ging. Nicht gut! Sie stand auf, mit ihrem einen Stiefel am Fuß und rief ihre Eltern an.
 
„Mama? Ja ich bin es! Ja ich weiß, dass ich Bescheid sagen soll wenn ich weg gehe! Ich bin bei einem Freund. Nein, du kennst ihn nicht. Ich werde bestimmt keinen Sex haben! Mama! Ich werde hier übernachten.“
 
Beim Telefonat schenkte Viola, Nikos nacktem Körper einen kurzen Blick. Er hatte, aus welchem Grund auch immer, wieder eine Erektion, als ihre Mutter nach einem möglichen Beischlaf fragte, stieß sie mit ihrem Stiefel gelangweilt gegen seine Männlichkeit, die daraufhin munter hin und her wedelte. Das gefiel ihr und sie tippte weiter mit ihrer Stiefspitze dagegen. „Nein Mama, es ist weiter weg. Noch hinter dem Park ja. Ich rufe dich morgen früh an, okay? Ja ich dich auch!“
 
Viola ärgerte es, dass Niko hörte, wie sie mit ihrer Mutter telefonierte. Er sollte nicht den Eindruck bekommen, dass sie eine brave Tochter war. Obwohl sie das wohl war. Sie mochte ihre Mutter. Als Strafe für sein Lauschen, trat sie ihm mit der Stiefelspitze einmal kurz in sein Heiligtum. Er verzog das Gesicht und stöhnte laut auf. Wieder beschwerte er sich nicht, das hatte Viola auch nicht erwartet. Und sein kleiner Freund wackelte munter hin und her, ohne, dass sie ihn dieses Mal angestoßen hatte. Sie hielt ihren Stiefel nur wenige Zentimeter über sein Gesicht, dabei sah sie rüber zu seinem Schreibtisch.
 
„Zieh ihn mir aus!“ befahl sie. Sanft und vorsichtig, stützte er mit einer Hand ihren Fuß, während er mit der anderen langsam den Reisverschluss öffnete. Als er vorsichtig den Stiefel von ihrem Fuß zog, berührte er nur den Schuh, nicht sie. Er war also durchaus lernfähig. 
 
Viola stieg über seinen nackten Körper und begann damit, sein Zimmer zu erforschen. Die Bücher in den Regalen, auf dem Tisch und auch auf dem Boden  interessierten sie nicht. Die Zeichnungen waren viel interessanter. Niko schien richtig begabt zu sein. Die Figuren auf seinen Zetteln wirkten richtig echt. Wie Fotografien. Viola schmunzelte bei den einzelnen Szenen, die auf den unterschiedlichen Zetteln zu sehen waren. Fast immer stellten sie Frauen dar, starke Frauen, spärlich bekleidet und manchmal mit einem Schwert, einer Schusswaffe oder einem Messer ausgestattet. Oft standen diese Frauen in einer Heldenpose da, wobei sie ihren dicken Bizeps zeigten.
 
Von den Bildern fasziniert, setzte sich Viola an den Schreibtisch. Niko sagte nichts dazu, er lag zehn Meter entfernt reglos am Boden und schielte zu ihr herüber. Viola begann die einzelnen Aktenordner aufzuschlagen und in allen fand sie weitere Bilder. Niko hatte wohl nur in seinem Zimmer gesessen und gezeichnet. In einem schwarzen Ordner fand sie gewagtere Fotos. Auf denen hatten starke Frauen meist Männer gefesselt oder in Käfige gesperrt. Nicht selten hatten die Männer eine Erektion, die von der Frau begutachtet oder festgehalten wurde. Dabei kam es auch vor, dass diese Frau eine andere küsste. Sie bekam ein sehr gutes Bild von Nikos sexuellen Fantasien und das Beste daran war, dass diese Bilder sie erregten. Sie sah sich selber in der Rolle einer dieser Frauen und das machte sie richtig heiß. Dass sie am Schreibtisch dieses Jungen ihre sehnlichsten Sexträume fand, von denen sie zum Teil selber nicht gewusst hatte, überraschte sie.
 
Mit einem leichten Grinsen sah sie wieder zu Niko. Sein kleiner Freund war immer noch steif, kein Wunder, sie passte in seine sexuelle Fantasiewelt. Die Bilder hatten ihr Blut in Wallungen gebracht. Es wurde Zeit etwas mit Niko zu spielen. Sie ging wieder zu Niko, stellte einen Fuß auf seine Brust, wobei sein kleiner Freund anfing zu wackeln und sah ihn fest an. „Heute ist dein Glückstag, Kleiner! Ich habe mich dazu entschlossen, bei dir zu schlafen. Was dagegen?“ „Nein!“ rief er hektisch. „Gut! Sind wir hier ungestört?“ „Ja, nach zehn verlässt das Personal das Haus, wenn auf dem Display an der Tür ein Schlosssymbol erscheint, ist die Alarmanlage scharf und alle sind weg. Viola verlagerte ihr Gewicht auf den Fuß auf seiner Brust und stieg so über ihn hinweg. Es stöhnte dabei noch nicht mal auf. Er hatte Recht, auf dem kleinen Bildschirm an der Tür, sah sie das Schlosssymbol.
 
„Gut!“ sagte sie und drehte sich wieder zu ihm um. „Du hast mir zwar gesagt, dass du meinen Befehlen genau Folge leistest, aber wir wissen ja beide, dass dies nicht immer klappt.“ Als sie das sagte, wurde er tatsächlich rot. Er schämte sich tatsächlich! „Und deshalb möchte ich mir absolut sicher sein, wo du bist, wenn ich schlafe!“ Sie ging von der Tür, wieder zum Schreibtisch, mit einem Umweg über seinen Körper, wobei sie ihm fest in den Magen trat. Er würgte etwas, kam leicht mit dem Kopf hoch, beruhigte sich aber schnell wieder. Und wie schon zuvor wackelte sein Glied fröhlich hin und her, wenn sie ihm wehtat.
 
Viola hatte auf dem Schreibtisch nicht nur Zeichnungen gefunden, sondern noch reichlich anderen Kram zum Basteln. Holzstücke, Leim und eine Rolle Panzertape. Genau das, was sie brauchte. In der Schule hatten die Jungs in ihrer Klasse damit einen Mitschüler an die Klassendecke geklebt. Das Zeug war besser als ein Seil, richtig stabil und klebte überall. Und an Holz besonders gut.
 
Sie ging zum nächsten Holzpfeiler, der parallel zum Bett stand. „Los komm her!“ befahl sie und wie ein Hund, der nur darauf wartete, dass man ihn rief, kam Niko angeflitzt. Das war nicht schlecht, wenn sie bedachte, wie lange er schon nackt auf dem harten Holzboden gelegen hatte. Er stellte sich vor Viola auf, zwischen ihnen stand der Holzpfahl, daran hing eine, von Nikos Zeichnungen. „Ich mag deine Bilder!“ sagte Viola und nahm den Zettel vom Balken.
Darauf war eine muskulöse Frau in einem Leder BH abgebildet. Sie zeigte mit dem rechten Arm ihren Bizeps, in der linken Hand hatte sie den Haarschopf eines Mannes gepackt, der bewusstlos daran baumelte.
 
„Du stehst auf starke Frauen was?“ Nikos Gesicht wurde wieder rot und er nickte. „Ich bin selber auch ganz schön stark!“ sagte Viola und sah, wie sich sein Glied bei ihren Worten bewegte. Sie hielt ihm das Panzertape und die Schere vor das Gesicht, welches sie vom Schreibtisch genommen hatte. „Zeit das wir dich bettfertig machen!“
Grinsend packte Viola den kleinen Mann vor sich am Hals, drückte ihn gegen den Holzpfeiler und hob ihn mit ihrem rechten Arm in die Höhe. Niko krächzte etwas, hielt aber still.
 
„DU bist echt leicht!“ lachte Viola, „Und jetzt halt dich am Balken über dir fest. Ich kann dich nicht an den Peiler kleben und gleichzeitig fest halten!“ Wieder wackelte sein Glied, dann blickte er nach oben und packte brav das Holz. Viola begann damit, den Jungen festzukleben und dabei ging sie nicht gerade sparsam mit dem Klebeband um.
Sie begann bei seinen Füßen und lief dann immer um den Pfeiler herum. Niko wurde vollständig verpackt. Viola verpasste ihm eine silberne Hose aus Panzertape, nur sein Geschlechtsteil, ließ sie raushängen. Ab diesem Punkt klebte Nikos Körper schon fest am Pfeiler, sodass er den Balken über sich loslassen konnte. Seine Arme fest an den Oberkörper gepresst verpackte Viola auch noch den Rest. Zum Schluss hatte Viola alles verklebt. Man sah nur noch seine Hände und seine Füße. Sogar seine Stirn hatte sie ein paar Mal umrundet, sodass diese so bombenfest fixiert war wie der Rest seines Körpers. Niko konnte nur noch mit den Zehen wackeln und seine Finger bewegen. Seinen Kopf konnte er nicht bewegen, weder nicken noch drehen. Den Mund konnte er noch öffnen und die Augenlider bewegen. Das war es dann aber auch schon mit seiner Beweglichkeit.
 
Als Viola ihr Werk betrachtete, war sie höchstzufrieden. „Los versuch dich zu befreien!“ sagte sie. Niko gab einen dumpfen Laut von sich, aber sie konnte nicht sehen, ob er es wirklich versuchte. Er bewegte nur die Hände und die Füße. „Versuch es richtig!“ drohte sie ihm. Es blieb dabei. Es bewegten sich nur seine Hände und Füße, ansonsten blieb er regungslos. „Ich bin nicht sehr zufrieden mit dir! Eigentlich wollte ich jetzt meine Klamotten ausziehen, um ins Bett zu gehen und du hättest zugucken dürfen. Daraus wird jetzt nichts mehr!“ Viola sah auf sein breites Doppelbett hinter ihr. „Das ist doch frisch bezogen oder?“ „Ja!“ sagte er matt. „Gut! Ich denke mehr Informationen brauche ich heute nicht von dir!“ Sie schnitt einen weiteren Streifen Panzertape ab und verklebte ihm den Mund.
„Los sag was!“ Das Klebeband an seinem Mund bewegte sich etwas, aber außer der Luft, die er hektisch durch seine Nase einsaugte, hörte sie nichts. „Gut!“ sagte sie zufrieden und zog ihren Pulli aus.
 
Darunter trug sie ein eng anliegendes graues Shirt. Es bedeckte nur teilweise ihre Oberarme, sodass man sehen konnte, wie ungewöhnlich dick und muskulös diese waren. Der Stoff drückte sich fest an ihren flachen Bauch, sodass man gut definierte Bauchmuskeln darunter mühelos erkennen konnte. Ihr Busen beulte sich fest und rund nach vorne. Und ihre sandfarbene Haut glänzte makellos. Nur wenige Sekunden nachdem sie den Pulli ausgezogen hatte, wackelte Niko wieder aufgeregt mit dem Schwanz.
 
Viola sah seinen kleinen Freund lächelnd an, von dem es schon leicht, vor lauter Geilheit, runtertropfte. „Ich könnte dir jetzt ganz leicht Abhilfe verschaffen!“ sagte sie und schnitt ein weitern Klebestreifen ab. „Aber das hast du leider nicht verdient!“ Zärtlich nahm sie seinen Kopf und mit ihrem typischen sadistischen Grinsen verschloss sie ihm mit einem dem Stück Panzertape die Nasenlöcher. Seine Augen wurden ganz groß, er hatte tatsächlich nicht damit gerechnet, obwohl Viola fand, dass es klar gewesen war. Schmunzelnd trat sie einen Schritt zurück, während er den Kopf panisch hin und her bewegte. „Na was ist?“ fragte sie unschuldig.
 
„Weißt du, immer bevor ich schlafen gehe, binde ich meine Haare zu einem Zopf zusammen. Dann sind sie nicht im Weg wenn ich schlafe.“ Sie hob ihre Hände griff hinter ihren Kopf und begann damit ihr dunkelrotes Haar zu verflechten. Dabei kam ordentlich Bewegung in ihre Oberarme und zwei dicke eckige Muskelblöcke beulten sich nach oben. Und obwohl Niko sie aus panischen Augen anblickte, wackelte sein Glied wieder hin und her. Der Sauerstoffmangel begann ihn in richtige Panik zu versetzten und sein Blick wurde immer flehender.
 
„Oh ich mag deinen Dackelblick! Aber dir ist doch klar, dass meine Haare wichtiger sind als du! Oder?“
Viola band weiter ihre Haare und Nikos Augen fingen langsam an, hin und her zu rollen und seine Lider senkten sich.
„Gut du wirst ruhiger, dann verbrauchst du weniger Sauerstoff. Gleich habe ich Zeit für dich.“ Viola hatte ihren Zopf noch nicht mehr halb fertig, als Niko die Augen verdrehte und sie sich langsam schlossen.
Ein Lächeln glitt über Violas Gesicht, als Nikos Körper anfing zu Bocken und dann schlaff wurde. „Ups!“ lachte sie. Viola brauchte noch eine knappe Minute, bis sie mit ihrem Zopf fertig war, dann ging sie gemütlich zu Niko und befreite sein Gesicht vom Klebeband. „Du kleines Baby!“ Dann zog sie sich weiter aus, bis sie nur noch in Unterwäsche vor Niko stand. „Du verpasst gerade einiges!“ lachte sie. Dann löschte sie das Licht und legte sich ins Bett. Der Mond schien durchs Fenster und beleuchtete den bewusstlosen Niko vor ihr, wie er hilflos am Pfeiler klebte. Violas Hand glitt unter ihr Höschen und sie verschaffte ihrer eigenen Lust Abhilfe, was immens nötig war. Es dauerte eine Weile, bis sie fertig war. Ein letzter Blick auf Niko, sagte ihr, dass er immer noch besinnungslos war. Sie stöhnte sinnlich auf, drehte sich auf den Bauch, presste ihre nackte Haut gegen das Seidenlacken und schlief ein.

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