Freitag, 24. Mai 2013

Die weiblichen Eindringlinge. Kapitel 6 Steine werfen

Den restlichen Tag versuchte ich, Alina zu meiden und dabei in Manuelas Nähe zu sein.
Der gestrige Abend mit Manuela hatte es mir angetan und ich konnte an nichts anderes mehr denken. Leider war sie weggefahren, während ich und Alina in ihrem Zimmer gewesen waren.
Also hockte ich am Fenster meines Zimmers und wartete darauf, dass Sie wiederkam. Erfreut richtete ich mich auf, als ich ihren Wagen an der Einfahrt sah.

Manuelas Auto war draußen noch nicht einmal zum Stehen gekommen, als Alina schon raus lief.
Sicher wollte sie ihr gleich erzählen, dass ich nicht beim Training mitmachen wollte. Auch wenn ich Alina heute meiden wollte, beschloss ich auch hinauszugehen. Vielleicht konnte ich es verhindern, dass Alina vor ihrer Mutter über mich herzog. Es war immer noch frisch draußen, sodass ein Verlassen des Hauses ohne warme Jacke nicht in Frage kam.

Alina und Manuela standen beide vor der offenen Heckklappe des Autos und redeten leise miteinander. Beide blickten mich lächelnd an, als ich dazu kam.
„Oh Leon, bist du gekommen um uns zu helfen?“, fragte Manuela mit ihren, von der Kälte, roten Wangen. Erst jetzt sah ich, was im Inneren des Wagens lag. Zu meinem Erstaunen waren es lauter Steine in den verschiedensten Naturfarben. Sechs an der Zahl mit einem Durchmesser von einem halben Meter. Ich wusste, dass ich davon keinen einzigen Hochbekommen würde.
„Ihr habt Steine gekauft?“, sagte ich verblüfft.
„Ja, dein Vater und ich haben beschlossen die Auffahrt etwas zu dekorieren. Er fand die Idee mit den Steinen gut. Nur habe ich nicht gewusst, dass ich alles alleine machen muss.“
„Ich helfe Dir! Es sind ja nur sechs, da laufen wir beide drei Mal und sind schon fertig!“ sagte Alina hilfsbereit.
„Und wenn du hilfst Leon, dann nur zwei Mal!“, sagte sie zu mir Gewand.
„Das wäre ganz lieb von euch beiden“, sagte Manuela und strahlte uns an.
„Halt Moment, ihr wollt diese Brocken alleine tragen?“, fragte ich verblüfft.
„Klar wie den sonst?“, fragte Alina und zog fragend eine Augenbraue hoch.
„Ich weiß nicht, vielleicht mit einer Schubkarre, obwohl ich bezweifle, dass die so ein Gewicht aushält. Wir sollten versuchen die Teile zu dritt hochzuheben.“
Alina und Manuela sahen mich an, als ob ich total verrückt geworden wäre.
„Was soll der Unsinn?“, fragte Alina, „Einfach hochheben und tragen, ist doch simpel.“

Um ihre Worte zu unterstreichen, griff sich Alina einen Stein und hob ihn aus dem Kofferraum.
Dieses Mädchen war wirklich stark, nur schade, dass sie eine Jacke an hatte. Obwohl man dennoch etwas von ihrem Bizeps sehen konnte. Aber wegen ihrer dicken Jacke war es nur eine leichte Ausbeulung.
„Siehst du? Die sind zwar schwer aber es geht!“
„Ich habe immer noch Rückenprobleme von gestern, ansonsten wurde ich euch gerne Helfen!“, log ich ungeniert.
„So, so!“, sagte Manuela und lächelte mich an.
Dann hob auch sie mit erstaunlicher Leichtigkeit einen der Steine aus dem Wagen. Genau so selbstverständlich wie ihre Tochter.

Auch wenn Manuela eine warme Jacke anhatte, konnte man deutlich ihren außergewöhnlichen Bizeps sehen, wenn sie einen Stein hochhob. Diese dicke Muskelbeule in ihrer Jacke war äußerst sexy. Ich hatte tatsächlich ein schlechtes Gewissen, den Frauen bei der Arbeit zuzusehen, aber ich wusste auch, dass ich mich total blamierte, wenn ich helfen würde.

Ich setzte mich auf einen Zaunpfahl nah am Auto und sah den beiden Powerfrauen bei ihrer Arbeit zu. Beide hoben die schweren Steine so souverän, dass ich ins Träumen geriet, während die beiden ihre Muskeln spielen ließen. Ich stellte mir vor wie sich die beiden mit mehreren Männern gleichzeitig schlugen und deren Körper lachend durch die Luft warfen. Und wie sie eine Bande von Rockern mit ihren Powerarmen bearbeiteten. Wer wohl die stärkeren Arme von den beiden hatte?

„Was?“ Alinas Stimmer holte mich aus meinen Gedanken.
„Ja?“, fragte ich verwirrt.
„Du hattest doch etwas gesagt!“
„Nein!“, sagte ich verblüfft.“
„Doch! Du fragtest, wer von uns die stärkeren Arme hat.“ sagte Alina bestimmt und blieb vor mir stehen. Oh Gott, ich hatte nicht gemerkt, dass ich meinen letzten Gedanken laut ausgesprochen hatte. Aber wenn es schon einmal raus war.
„Äh ja, ich finde, dass ihr beiden ziemlich stark seid und da fragt man sich so etwas halt.“
„Stärker als du!“, sagte Alina bestimmt.
„Ja ich weiß!“, sagte ich leise, was Alina zum Grinsen brachte.

Alina ging zum Wagen, um sich den letzten Brocken zu schnappen. „Früher war meine Mutter klar stärker aber mittlerweile, “demonstrativ hob sie den schweren Stein hoch über ihren Kopf, „bin ich ihr ebenbürtig geworden.“
Ich folgte ihrer Kraftdemonstration mit offenem Mund. Dieses Mädchen war wirklich unglaublich stark.

„Das denke ich nicht mein Schatz!“, sagte Manuela, die gerade wieder die Einfahrt hochkam.
„Vielleicht solltet ihr das bei einer Runde Armdrücken klären!“, sagte ich hoffnungsvoll und glitt vom Pfahl herunter. Beide Frauen drehten sich überrascht zu mir um. Alina hatte immer noch den Fels über ihren Kopf gestreckt.
„Nur ein Vorschlag“, sagte ich vorsichtig.
Nun sahen sich die beiden Frauen an.
„Von mir aus gern!“, sagte Alina selbstbewusst.
„Okay Alina, wenn du mal wieder fertiggemacht werden willst!“, sagte Manuela lächelnd und trat einen Schritt auf ihre Tochter zu. Dann packte sie den Stein über Alinas Kopf und nahm in ihr ab.
Unvermittelt warf sie den schweren Brocken von sich weg, sodass dieser vier Meter weit flog, um sich dann im Blumenbeet, tief in die Erde zu graben. Diese Frauen waren eindeutig zu stark.

Fröhlich folgte ich den beiden zurück ins Haus. Meine Gedanken liefen auf Hochtouren. Ich versuchte ihren Bizeps, vor meinem inneren Auge zu vergleichen. Ich schloss sogar mit mir selber Wetten ab, wer gewinnen würde. Ich bemühte mich meine Aufregung vor den beiden nicht offen zu zeigen. Aber ich konnte es gar nicht erwarten, dass es losging.

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