Freitag, 16. Juli 2021

Nikki - Over Power Girl

Als Nilas Tochter Nikki, mit Anfang fünfzehn sich Hanteln zu Weihnachten wünschte, hatte Nilas kein Problem damit. Er schenkte ihr extra normale fachgerechte Hanteln, welche bei Bedarf mit weiteren Gewichtsscheiben aufgerüstet werden konnten. Schwarze Gewichtsscheiben und silberne Haltestangen. Das war wichtiger als man glaube, denn Nikki wollte nicht, dass sie anders behandelt wurde, nur weil sie ein Mädchen war. Diese Haltung bezog sich nicht auf alle Aktivitäten in ihrem Leben, so das Nilas nie sicher war, ob sich seine Tochter gekränkt fühlte oder nicht. Die Pinken Sportschuhe, welche seine Frau, Nikki zum Geburtstag geschenkt hatte, waren gut angekommen.

Als Nilas seinen Sohn Marc das erste Mal mit zum Tannenbaum schlagen mitnehmen wollte, machte Nikki so lange Theater, bis sie selbst auch mitkommen durfte. Und sie bestand darauf, selbst die Axt führen zu dürfen. Auch das war für Nilas kein Problem gewesen. Sein Sohn Marc hingegen war nicht so gelassen. Er wollte seine kleine Schwester nicht dabei haben. Er kritisierte ihren Umgang mit der Axt und erwähnte mehr als einmal, das sie viel zu wenig Kraft in den Armen hatte. Nikkis super eiliger Expresswunsch nach ein paar Hanteln, nur wenige Tage vor Weihnachten überraschte Nilas daher nicht.

Aber eigentlich hatte er gedacht, dass Nikki die Hanteln höchstens eine Woche benutzt und danach zur Seite stellen würde. Er hatte sogar geglaubt, das Marc die Hanteln irgendwann übernehmen würde, wenn Nikki das Interesse verloren hatte. Aber Nikkis Interesse verschwand nicht. Jeden Morgen hörte er Musik aus ihrem Zimmer dröhnen. Einmal hatte er nachgesehen und seine Tochter munter in der Mitte ihres Raumes in deckt. Dort stand sie in ihren rosa Sportschuhen, hob und senkte ihre neuen Hanteln und folgte den Instruktionen auf ihrem I-Pad.

Nicht nur, das seine Tochter das Training beibehielt. Ende Februar kauft sie sich sogar noch weitere Gewichtsscheiben. Im Mai leierte sie ihrer Mutter eine Fitnessmitgliedschaft aus dem Kreuz. Nikki war eine normal großes Mädchen von 1.75m. Schlank aber nicht dünn. In den Sommermonaten beobachtete Nilas wie seine Tochter an Gewicht zulegte. Ihre Arme und Oberschenkel wurden dicker, wobei ihr Bauch ehr flacher wurde. Ihre Schultern wirkten breiter und runder. Auch das Geräusch, wenn sie die Treppe runterlief, änderte sich. Als ob sie mit der Zeit immer schwerer werden würde.

Im November holte Niklas mit seinen Sohn Niklas ein neues Sofa in der Stadt ab. Das von seiner Frau bestellte Designerstück entpuppte sich als ein langes Monster. Was sich nicht nur im Preis sondern auch im Gewicht wiederspiegelte. Das schlimmste war, dass es sich nicht auseinanderbauen ließ oder nur bedingt. So dass es in einem Stück tanzportiert werden musste. Das hölzerne Design an den Seiten ließ sich zwar gut greifen, so dass das Anheben und Absetzen kein Problem war. Aber das Teil war so schwer, das Nilas Arme und Beine zitterten. Bei seinem Sohn war es noch schlimmer. Er bekam es kaum hoch, machte einen Schritt und ließ es dann wieder zu Boden sinken. Schließlich musste ein Mitarbeiter helfen, ohne den sie das edle Stück nicht auf den gemieteten Anhänger bekommen hätten. Nilas wusste schon im Auto, das es sehr schwierig werden würde, das Sofa vom Anhänger zu bekommen.

Schon bevor sie zu Hause angekommen waren, fing Marc an damit, dass er keine Lust habe das Sofa zu tragen und ob sein Vater nicht lieber die Nachtbaren fragen möchte. Nilas verneinte die Anregungen seines Sohns. Zum einen waren die verträglichen Nachbaren im Urlaub. Zum anderen war er davon überzeugt, dass sie das Sofa ins Haus bekommen würden. Zur Not mit der gesamten Familie.

Die ersten Versuche, das Sofa vom Anhänger zu bekommen scheiterten. Marc schaffte es nicht, das Sofa hochgenug zu heben um eine Eisenkante auf seiner Seite zu überwinden. Nach fünf Sekunden anheben ließ er bereits wieder los, was Nilas etwas nervte. Vielleicht hatte er auch etwas mehr von seinem Sohn erwartet. Marc war nach den ersten Versuchen, richtig schlecht gelaunt und ließ sich genervt auf das verpackte Sofa fallen.

„Hey pass mit der Folie auf.“ rief Nilas.
„Geschenkt.“ maulte sein Sohn frech.

Da ging bei ihrem Haus das Fenster auf, welches zum Zimmer seiner Tochter gehöre. Nikkis gebräuntes Gesicht mit den dunkelbraunen Augen und den dicken braunen Haaren erschien.
„Hey  ihr. Was spielt ihr da für ein komisches Spiel!“ rief sie über den Garten hinweg.
„Halt die Fresse!“ kam es prompt von Marc. „Geh lackiere dir die Fingernägel.“
Nikki knallte das Fenster wieder zu. „So redest du nicht mit deiner Schwester.“ rief Nilas ärgerlich.
„Ach ist doch wahr. Sie kann nur dumme Fragen stellen.“ brummte Marc und verschränkte die Arme. „Hast du auch vor wieder aufzustehen?“
„Im Augenblick nicht.“

Die beiden Männer sahen auf, als sich die Haustür öffnete und Nikki heraus kam. Marc stöhnte auf.
„Vielleicht schaffst du es ja mit deiner Schwester zusammen?“
„Ich will nicht dass sie mir hilft.“
„Marc du bist 18 Jahre. Benimm dich entsprechend!“
„Scheiße.“ brummte Marc.
„Na braucht ihr Hilfe?“ frage Nikki, die gerade den Hänger erreichte.
„Ja.“ sagte ihr Vater, während Marc im gleichen Augenblick „Nein.“ sagte.
 
Nikki schaffte es fast zeitgleich Marc einen bösen Blick zuzuwerfen und ihren Vater zuzulächeln.
„Kinder, auch wenn es euch vermutlich umbringt. Hebt jetzt bitte zusammen auf eurer Seite das Sofa hoch und dann meistern wir diesen Anhänger.
„Mit der mache ich gar nichts.“ sagte Marc sofort und schien noch tiefer ins Sofa zu sinken. Nikki sah ihn böse an. „Soll ich da hochheben, wo mein nutzloser Bruder sitzt?“
„Ja aber erst wenn Marc aufgestanden ist. Marc!“ rief Nilas nun laut. Doch sein Sohn war nicht beeindruckt. „Wenn du nicht aufstehst, hebe ich es mir dir hoch.“ Marc lachte in sich hinein. „Einen Teufel wirst du. Du bekommst das Teil weder mit, noch ohne mich hoch.“

Nikki achtete nicht auf das Gerede ihres Bruders. Sieh stellte sich an die Stirnseite des Sofas und hob dieses kurzerhand hoch. Einfach so, in einer flüssigen Bewegung. Sie winkelte sogar noch ihre Arme an, so dass ihre Seite so hoch war, dass Marc eine Rutschfahrt auf die andere Seite machte. Dabei schrie er erschrocken, wie ein Mädchen auf.

Geschockt sahen Vater und Sohn Nikki an. Die dastand, als ob das Sofa nichts wiegen. „Was zum Teufel.“ kam es von Marc, nach einem weiteren Blick in das grinsende Gesicht von Nikki, kletterte er aus seiner Schräglage. „Was ist Papa? Du musst deine Seite anheben, damit wir das Sofa ins Haus bekommen. „Ja, klar.“ sagte Nilas verdattert. Dann packte er die praktischen Designerholzgriffe, sammelte seine Kraft und hob das Sofa mit einen lauten Stöhnen noch oben.

„Alles klar auf deiner Seite Papa. Klang ja nicht so gut.“ sagte Nikki mit einer fröhlich klaren Stimme, als ob das Sofa auf ihrer Seite leicht wie eine Feder wäre.
„Es geht schon.“ stöhnte Nilas und versuchte nicht verbissen und verkrampft dreinzublicken. Was ihm nur wenig geling. „Na gut. Dann gehe ich jetzt voran.“

Von seinem Sohn hörte er nichts, als er mit seiner Tochter das Sofa vom Hänger trug. Nikki stieg den Abstand von 20 Zentimeter, der zwischen Ladefläche und Straße herrschte, schon fast elegant herab. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der mit roten Kopf das Sofa absetzte, herunterstieg und dann wieder seine Last aufnahm.  Marc stieg ebenfalls vom Anhänger, wobei sein Vater ihm zuraunte.

„Los Marc hilf mir verdammt. Du weißt wie schwer das Mistteil ist.“
„Warum Nikki schafft es doch auch alleine!“.
„Marc.“ brummte Nilas wütend. Brummend begab sich Marc an die Seite seines Vaters. Zu zweit trug sich das Sofa viel besser. Doch Nilas musste zugeben, dass Nikki ihre Seite viel besser im Griff hatte. Bei ihr schaukelte es weniger als bei den beiden Männern. Er konnte es einfach nicht glauben, dass seine Tochter so stark war.

Glücklicherweise gestaltete sich der Weg bis ins Wohnzimmer als nicht allzu schwierig. Das Sofa passte genau durch die Türen, so dass keine Schräglage von Nöten war. Als sie das Sofa im Zimmer abstellte, sanken die beiden Männer, mit roten Köpfen und schwitzend, darauf herab. Nikki hingegen sah aus, als ob sie sich nie angestrengt hatte. Und Nilas hatte das ungute Gefühl dass genau das, der Fall war.

„Und was ist mit der alten Couch?“ frage Nikki. Die Couch hatte sie, mit einen Bein lässig zur Seite geschoben, als sie noch das neue Sofa getragen hatte. Bei der alten Couch handelte es sich um einen Zweisitzer mit Lederüberzug. Ein Klassiker aber alt, zu klein und dreckig. „Der kann mit in den Container von unseren Nachbarn, die ihren Keller entrümpeln. Ich habe gefragt. Aber das Teil werde ich heute nicht schleppen.“

„Nicht nötig, das kann ich alleine.“

„Das kannst du nicht al……“ Marc beendete seinen Satz nicht. Denn Nikki hatte den Zweisitzer leichthin gepackt und mit einer Bewegung hoch über ihren Kopf gehoben. „Pass mit der Decke auf.“ sagte Nilas tonlos. Nie im Leben hätte er die Couch so hochheben können. Er hätte auch nicht vermutet dass ein Mensch von normaler Körpergröße so etwas kann. Dieser Kraftakt war enorm. Mit offenem Mund sahen Vater und Sohn erneut Nikki zu. Wie sie die alte Couch im Alleingang über ihrem Kopf nach draußen trug.

„Ich glaube deine Tochter nimmt irgendwelche Drogen.“ sagte Marc, während sie beide durch das Wohnzimmerfenster zusahen, wie Nikke zum Container auf der anderen Straßenseite ging. „Quatsch.“ sagte Nilas. Die Stahlumrandung des Containers war sehr hoch. Höher als Nikki selbst. Doch das war kein Problem für das Mädchen. Sie ging mit ihrer Last etwas in die Knie und ihre Arme gingen leicht nach hinten. Und dann warf sie die Couch in einem enormen Kraftakt in den Container. „Niemals!“ sagte Marc neben seinen Vater. „Ich habe das doch geträumt oder?“

„Nein ich habe die Herkulesnummer deiner Schwester auch gesehen.“
„Aber das kann niemand. Und schon gar kein Mädchen und schon gar nicht Nikki.“ Marc schien wütend. Bevor Nikki wieder ins Haus kam, war er aufgestanden und in sein Zimmer gelaufen. Nilas blieb auf dem neuen Sofa sitzen.

Ein paar Sekunden später kam seine Tochter freudig ins Wohnzimmer gelaufen. „Na Papa hast du gesehen wie stark ich bin? Wie ich die Couch geworfen habe. Oh Mann. Am liebsten würde ich noch zwanzig weitere Couches in den Container werfen. Dann wäre es eine richtige Trainingseinheit.“

„Tja, leider brauchen wir unsere restlichen Möbel.“
„Ja ich weiß doch Papa. Denkst du ich bin jetzt stärker las du?“
„Was ich? Ja, vielleicht.“
„Wie vielleicht?“ Nikki fokussierte ihren Vater mit den Augen.
„Na ganz bestimmt bist du stärker als ich.“

Seine Tochter grinste. „Ja das denke ich auch. Mein Trainier im Fitnessclub meinte, das ich die stärkste Frau bin, die er kenne. Und er meinte wirklich Frau, nicht Mädchen. Und er kennt sehr viele Bodybuilderinnen.“
„Du machst jetzt also Bodybuilding? So richtig?“
„Ja klar. Willst du mal meinen Bizeps sehen.“
„Ja also ich weiß nicht Nikki ob du mir unbedingt,…
     
Doch da hatte seine Tochter schon ihren dicken Pulli ausgezogen und den Ärmel ihres T-Shirts hochgezogen. Nilas staunte nicht schlecht. Er hatte in letzter Zeit geglaubt, das seine Tochter sich nur sehr warm anziehen würde aber ihre Oberarm war wirklich so dick, wie es von außen wirkte. Ihr Oberarm hatte das Volum einer Regenrinne. Und schon jetzt sah der gebräunte Arm mit den vielen Venen verdammt muskulös aus. Aber als Nikki ihn auch noch anhob und mit erhobenem Unterarm ihren Bizeps anschwellen ließ, stand Nilas Wort wörtlich der Mund offen. Die ganze Zeit dachte er, dass diese aufgepumpte Monsterpfeilspitze aufhören musste zu wachen. Aber Nikkis Bizeps wurde immer größer, dicker und höher. Bis es aussah, als ob sich eine Kokosnuss zu drei Viertel aus einem Regenrinnenrohr geschoben hätte. „Ich sage dir mein Arm ist Felsenfest.“ sagte Nikki und schlug mit der Faust gegen ihren Bizeps. Der rührte sich nicht. „Hier fass mal an.“ Nikki hielt ihrem Vater die hochgewachsene Muskelmasse direkt vor das Gesicht. So das Nilas nur noch Nikkis Bizeps sah. Fast schon zaghaft drückte er kurz die Spitze. Fühlte die weiche, reine Mädchenhaut, stieß aber dann sofort auf gehärteten Stahl. Nilas schluckte. Sein eigener Bizeps war nie so hart gewesen. Und der Bizeps seiner Tochter hatte die 6 oder 8 fache Masse.  Er konnte sich nicht erklären wie eine 16 Jährige so viel Muskelmasse aufbauen konnte.

„Das ist sehr beeindrucken.“

„Ja.“ sagte Nikki fröhlich und senkte ihren Arm wieder. „Weißt du Papa,“ muffelte sie unter ihrem Pulli, den sie sich eilig über den Kopf gezogen hatte. „ich bin doch bestimmt doppelt so stark wie Marc, oder?“ In Gedankte dachte Nilas, das seine Tochter bestimmt 4- bis 6-mal so stark war, sagte das aber nicht laut. „Ja das kann schon sein.“ sagte er arg untertreibend und zurückhaltend.
„Yes!“ rief Nikki und machte eine Faust, wobei sie ihren rechten Bizeps anspannte. Kurz glaubte Nilas, das der Bizeps den Stoff des Pullis zum Platzen bringen würde. Vielleicht wäre das auch passiert, wenn Nikki ihn noch eine Sekunde länger angespannt hätte. Aber das tat sie nicht.

„Nach dieser kleinen Aufwärmphase habe ich echt Lust auf ein richtiges Training. Willst du mit ins Fitnessstudio kommen?“
„Äh, nee lass mal. Ich bin noch fertig vom Sofatransport. Außerdem muss hier noch die Folie abgemacht werden und deine Mutter wird es bestimmt noch hundert-mal verschieben wollen, bis es am richtigen Platz steht.“
„Okay, schade. Aber das müssen wir mal irgendwann machen. Du wirst staunen was ich alles Stemmen kann.“
„Ja das glaube ich dir jetzt schon. Viel Spaß.“


Am nächsten Tag fand Nilas seinen Sohn Marc zerknirscht am Frühstückstisch vor. Er rührte missmutig in seinen Müsli und starrte es böse an.
„Was ist los? Schlecht geschlafen?“
„Nein nichts dergleichen. Heute Morgen hat mich Nikki einfach von der Badezimmertür weggeschubst und hat sich vorgedrängelt.“
„Ich muss dir doch nicht sagen, dass du 18 und damit volljährig bist.“
„Meine kleine Schwester ist mit 16 aber noch anstrengender und nerviger als mit, … keine Ahnung 8 oder so.“
„Und du hast sie noch nie geschubst.“
„Wenn ich sie schubse hatte sie es verdient.“
„So, so…“

Nilas ging einen Raum weiter in die Küche. Er hört Nikkis Stimme ein „Guten Morgen.“ tröten, als er sich ein Tost in Toaster schob. „Tost?“ rief Nilas laut. „Ein Eiweißbrötchen bitte.“ kam es von seiner Tochter zurück. Als Nilas mit einem Tablett, mit all den Dingen für ein Frühstück wiederkam, sah er, wie Nikki sich ganz auf ihren Bruder konzentrierte. Irgendwie machte sie den Eindruck, als ob sie Gestern ihr sorgsam gehütetes Geheimnis der Welt offenbar hätte. Und jetzt wollte sie es allen mit ihrer unglaublichen Körperkraft zeigen. Und ganz oben auf ihrer Liste stand offensichtlich ihr Bruder.

„Hey Brüderchen!“ trötete sie. „Was ist mit dir? War das Müsli böse zu dir?“
„Halt die Fresse Nikki.“ kam es ruppig zurück.
„Hey so redet man nicht miteinander und schon gar nicht mit seiner Familie.“
„Genau.“ sagte Nikki und verschränkte die Arme. Sie hatte die gleichen Klamotten wie gestern an. So das der Pulli ihre dicken Oberarme etwas kaschierte. „Außerdem solltest du das Müsli lieber essen als es anzustarren. Vielleicht schaffst du es dann auch mal ein Sofa zu tragen.“
„Halt den Mund Nikki. Ich konnte das Sofa tragen. Wir kamen wunderbar zurecht. Nur weil du mithelfen durftest bist du nicht, …“
„Hä?“ machte Nikki. „Bin ich was nicht? Stärker? Doch das bin ich Marc. Dich könnte ich genauso in den Müllcontainer werfen wie die Couch gestern. Du bist bestimmt noch leichter und würdest viel weiter fliegen.“

Nilas sah, wie sein Sohn immer wütender wurde. „Du erzählst nur Müll Nikki!“
„Gut dann machen wir Armdrücken.“
Mit einen klopfen stellte Nikki ihren dicken Arm auf den Tisch. Nilas sah, wie sein Sohn schluckte und ihm war auch danach zumutet. Besonders dann, wenn er daran dachte, was für ein Monster Bizeps in diesem Arm steckte.

„Nein, ich esse.“ sagte Marc und fing nun doch an sein Müsli zu essen. „Ha, du hast Angst.“
„Vor Dir? Bestimmt nicht.“ sagte Marc und ass weiter. „Gut, wenn du fertig bist mit essen.“ Marc antwortete nicht. „Und du Papa? Armdrücken?“ Seine Tochter sah ihn herausfordernd an.

„Ich esse auch gerade.“
„Und nach dem Essen?“
„Lässt du deinen alten Vater gewinnen?“
„Nein!“
„Dann überlege ich mir das noch mal.“
„Ach komm schon Pa!“

Gerade als Nilas eine zögerliche Antwort geben wollte, kam Janin, Nilas Ehefrau herein.  Eine schlanke hoch gewachsene Frau, die Nilas mit ihren 1.80 um ein paar Zentimeter überragte. Ihr weißblondes dickes Haar reichte ihr ihr bis zur Hüfte und wurde von einem schwarzen Haarband im Zaun gehalten. Nilas bedauerte es etwas, das sie weder ihre großen dunkelblauen Augen an ihre Kinder vererbt hatte, noch die blonden Haare. Beide Kinder hatten Nilas dunkelbraunen Augen und braune Haare.

„Oh ihr seid schon alle wach?“ sagte sie und umarmte ihre Tochter von hinten. „Du wirst ja immer massiver.“ „Danke Mam.“ Janin setzte sich neben ihre Tochter, so dass sie ihrem Sohn gegenüber saß und Nikki etwas rücken musste, so dass diese nun direkt vor ihrem Vater saß. Wie zuvor bei Marc, stellte sie ihren dicken Arm provozierend auf den Tisch.

„Na was ist jetzt Papa?“ Janin guckte interessiert. „Was macht ihr beiden da?“
„Armdrücken.“ sagte Nikki kurz.
Janin lachte. „Du hast keine Chance Schatz. Unsere Tochter könnte Stahl verbiegen.“
„Vielen Dank auch.“ murmelte Nilas. Er stöhnte auf und stellte seinen Ellenbogen ebenfalls auf den Tisch. Schon der optische Vergleicht zwischen seinen Arm und den Arm seiner Tochter war verehrend.

Nikki hielt ihm die offene Hand hin. Irgendwie wirkte ihre Hand größer und kräftiger als er sie in Erinnerung hatte. „Los Schatz trau dich!“ Janin sah in schmunzelnd an. Mit einem schlechten Gefühl im Hinterkopf ergriff er die Mädchenhand. Sein Gefühl erwies sich sofort als zutreffend, als seine Hand plötzlich mit einem stählernen Griff zerdrückt wurde. Er biss die Zähne zusammen.

„Nikki das ist zu fest, das tut weh.“
„Sei nicht so ein Weichei Papa!“ sagte Nikki und lockerte den Griff nicht.
„Nimm es als Motivation.“ lache Janin.
„Bitte Nikki, das ist zu fest.“ jammerte Nilas und er merkte, dass sich seine Augen mit Wasser füllten.
„Papperlapapp.“ sagte Nikki bestimmt. „Bei drei geht es los. Eins, zwei, drei,…“
Nilas drückte sofort los und auf dem Arm seiner Tochter explodierte förmlich der dicke, Superbizeps. Der Pulli knarrte bedenklich und riss in der nächsten Sekunde mit einem hörbaren Geräusch. Die Spitze ihren Bizeps geziert von einer dicken Ader schob sich durch den Riss.

Während Nilas, auf Grund der Schmerzen, mit all seine Kraft gegen den felsenfesten Arm seiner Tochter warf, griff Janin beherzt nach dem Bizeps ihrer Tochter. „Mein Gott Kind, der ist ja gigantisch.“ Auch Marc machte große Augen und keiner schien Notiz davon zu nehmen, wie verbissen Nilas gegen Nikkis Arm ankämpfte. Am aller wenigsten Nikki, deren Arm wie in Stahl gegossen  auf dem Tisch stand und sich nicht einen Millimeter bewegte. Janin befühlte immer weiter den Arm ihrer Tochter. Erst drückte sie ihn noch an mehreren Stellen, dann fuhr sie mit ihrer Hand von Oben in den Riss des Pullovers um die nackte Bizepsspitze zu umgreifen. Dabei riss der Stoff weiter auf, so dass Nikkis Oberarm fast komplett entblößt war.

Nilas hatte inzwischen ein tief rotes Gesicht und glaubte jeden Moment losheulen zu müssen, weil seine Tochter seine Hand weiterhin erbarmungslos drückte. Irgendwann sah Janin doch zu ihrem gequälten Ehemann hinüber.

„Nikki erlöse doch deinen Vater, ja?“
„Na schön.“ sagte Nikki. Der Powerarm seiner Tochter senkte sich auf Nilas Arm wie ein 1000KG Gewicht. Ohne Probleme wurde sein Arm fest und platt auf den Tisch genagelt. Er konnte nichts anderes machen als laut erleichtert Ausatmen als Nikki seine Hand frei gab. Dabei sankt er halb vom Stuhl, wobei im Tränen aus dem roten Gesicht liefen. Er sah so niedergeschlagen aus, dass die beiden Frauen am Tisch beide anfingen laut zu lachen. Marc lachte nicht. Er war während des Schauspiels immer blasser geworden und sah nun aus wie ein Geist. Als Nikki ihn dick grinsend zuckte er regelrecht zusammen. Das freute Nikki sichtlich.

„Na was ist Angsthase? Willst du als nächstes.“
„Was du spinnst wohl.“ rief er, stand mit Schwung auf und rannte davon. Nikki stand ebenfalls auf und rannte ihm hinterher. „Blei hier du Feigling.“ Dann wurde es ruhig in der Küche. Janin grinste ihren Mann immer noch an.

„Na? Hat dir unsere Tochter zu arg zugesetzt?“
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie mir nicht die Hand gebrochen hat.“
„Ach was.“ sagte Janin, stand auf, kam um den Tisch herum und quetschte sich auf den Schoss ihres Ehemannes. „Zeig mal her.“ „Aber sei vorsi….. au, AU!“
„Du Baby, zeig her.“
„AU, nein Janin lass meine Hand los.“
„Da ist nichts gebrochen. Sie ist nur etwas rot.“

Sie drehte sich zu ihm um und umarmte ihn. In solchen Momenten wusste Nilas nicht wieso eine so schöne Frau auf ihn stand. Da er sein eigenes Aussehen ehr als durchschnittlich erachtete. Sie roch wie immer leicht nach Erdbeere. Er schlang einen Arm um sie.

„Willst du deiner Tochter immer noch die Weihnachtsparty mit ihren Freunden am 12.12 verbieten?“
„Nein. Ich habe darüber nachgedacht. Nikki ist reifer als es Marc in ihren Alter war. Daher…“
„Ja schon klar. Und deine Entscheidung hat nichts damit zu tun, dass deine Tochter dich ohne Schwierigkeiten vermöbeln könnte?“ Nilas zögerte. So genau hatte er darüber noch nicht nachgedacht. Janin hatte Recht, sie könnte mit ihm den Boden aufwischen. „Nein.“ sagte er dumpf.
„Na schön. Das wird sie freuen. Ich gehe übrigens nachher mit ihr ins Fitnessstudio. Einer von uns sollte langsam ein paar Muskel aufbauen, falls Nikki aus dem Ruder läuft.“
„Du denkst nicht wirklich das du solche Muskelmassen wie unsere Tochter aufbauen kannst, oder?“
„Vielleicht doch. Du solltest dich auf jedenfalls mit dem Gedanken anfreunden, dass dich beim nächsten Armdrücken deine Frau zum Weinen bringt.“
„Ich habe nicht geweint.“
Janin wischte ihm demonstrative eine Träne aus dem Gesicht.
„Ne schon klar mein Held.“
Nilas stöhnte und seine Frau lachte leise.

Ende