Freitag, 17. Februar 2023

Mädchen und Frauen haben das Sagen 11 – Die Schlacht der Liebenden.

Gunnars Gesicht verzog sich zu einem fiesen Grinsen. Selbstgefällig lehnte er sich in dem abgewetzten Ledersessel seines Vaters nach hinten. Er hatte es wirklich geschafft. Er hatte sie alle angerufen. Jeden einzelnen und dabei etwas bewiesen. Er konnte gut mit Menschen umgehen, wenn er es den wollte und er war ein geborener Organisator. In den letzten Wochen hatte er mit allen Jungs gesprochen, die jemals von Ashley oder Kim verprügelt worden waren. Und er war ziemlich erfolgreich gewesen. Mehr als die Hälfte hatten sich für seinen Plan interessiert. Und dieser Plan war einfach aber groß. Es ging um Rache. Die ultimative Rache. Er hatte lange darüber nachgedacht. Ashley und Kim waren beide extrem stark. Das zu leugnen war sinnlos. Kim konnte sogar sichtig Kämpfen. Er hatte mal gesehen, wie sie fünf Typen im Alleingang erledigt hatte. Und dabei hatte sie Tritte und Schläge ausgeteilt, die aus dem Bereich des Kampfsports kommen mussten. Und an diesem Tag hatte sich Gunnar gedacht, wenn Kim mit fünf auf einmal fertig wird, dann bracht man einfach noch mehr. Viel mehr. Eine ganze Armee.
 
Und diese Armee hatte er jetzt zusammen. Jeden den er angesprochen hatte, hatte er nach Kontaktpersonen ausgefragt, die Kämpfen konnten oder zu mindestens Kräftig waren. Und jetzt hatte er sie zusammen. Wenn sie alle kamen würden sie über 40 Leute sein. 40! Er grinste breit. Ja das war eine Armee und gegen eine solche Armee hatten weder Ashley noch Kim eine Chance. Weder alleine noch zusammen.


Jörg sah Manuel überrascht an, als dieser in den Bus stieg. Manuel fuhr nie mit dem Bus und er musste heute Morgen einen langen Umweg machen, um zusteigen zu können. Jörg räumte gleich seinen Rucksack zur Seite, damit Manuel sich setzen konnte. Doch dieser schüttelte den Kopf.

„Nee lass mal Alter. Hinten ist doch genug Platz. Da sitzt niemand.“ Jörg schüttelte vehement den Kopf. „Nein Mann. Warum kommst du immer mit solchen Vorschlägen. Bei der nächsten Haltestelle steigt Kim ein. Sie sitzt da hinten, sonst niemand.“ Manuel grinste. Als ob er das nicht wissen würde.

„Ach was. Die tut uns nichts. Ganz sicher.“
Doch Jörg schüttelte wieder den Kopf. „Nee ohne mich. Ich weiß nicht warum du mit Ashley auf dem Halloweenfest warst und ich weiß auch noch immer nicht, warum du das überlebt hast. Aber ich bin nicht Lebensmüde. Ashley ist vielleicht unfassbar stark aber Kim ist eindeutig brutaler.“
„Ja, ja. Ich weiß die beiden sind voll übel. Hör zu ich kenne sie inzwischen ganz gut und …“

Der Bus hatte angehalten und Manuel verstummte prompt, als Kim einstieg. Diese kam zielstrebig auf ihn zu und Jörg wurde bereits unruhig. „Scheiße Mann, sie sieht aus als ob sie dich fressen will, lauf weeeee...“
Mit weit aufgerissen Mund sah Jörg zu, wie Kim, Manuel herumdrehte und stürmisch küsste. Auch alle anderen Schüler im Bus erstarrten in Unglauben. Selbst der Busfahrer versäumte weiterzufahren.

Manuel schlang seine Arme um das große Mädchen und ließ sich von ihr zu den hinteren Sitzplätzen leiten.
„Gott ich habe dich so vermisst.“ nuschelte Kim. Manuel ging es nicht anders. Dennoch drückte er sich grinsend von ihr weg. „Ach wirklich? Kann ich das schriftlich haben?“ Kim wurde leicht rot. Der Satz war ihr rausgerutscht.
„Ich meine ich habe dich vermisst wie einen Hund. Einen räudigen der immer wieder gezüchtigt ...“

Dieses Mal unterbrach Manuel sie, als er sie küsste und an sich zog. Nachdem sie eine Weile ineinander verschlungen auf der Bank gesessen hatten, schielte Manuel zu den anderen Schülern. Alle starrten sie schweigen an. Wirklich alle.  „Ah!“ machte Manuel. „Wir werden beobachtet.“ Kim drehte den Kopf. „Was?“ rief sie laut und alle drehten sich augenblicklich wieder nach vorn. „Hey Busfahrer, ich will heute noch zur Schule!“ Der Busfahrer, der genau so gestarrt hatte, wie die anderen Schüler, trat hastig das Pedal durch und der Bus setzte sich ruckartig in Bewegung.

„Als ob du es eilig hättest zur Schule zu kommen.“
„Nein, ganz im Gegenteil… oh Mann.“
„Ashley?“
„Ja sicher Ashley. So eine verdammte…“ Kim verstummte.
„Es ist übel wie viel Angst hier alle vor dir haben. Du solltest niemanden mehr verhauen. Das ist schon unangenehm.“
„Jaaaa. Ich verspreche es. Keine Prügeleien in der Schule. Du musst das nicht immerzu sagen. Ich bin doch keine Verrückte.“
„Nein du bist nicht verrückt. Nur eine übel brutale Schlägerbraut.“
Kim grinste ihn an. „Auf dem Weg zu Besserung.“

Sie fingerte an ihrer Jacke herum und holte einen Flachmann hervor. Manuel zog die Augenbrauen hoch. „Was wird das denn?“ „Ich bin in der Schule meisten Angeheitert. Und der Gedanke an Ashley, macht mich nervös.“ Manuel nahm ihr den Flachmann aus der Hand. Sie sah ihn mit offenem Mund an. „Kein Alkohol.“ sagte er und steckte die Flasche in seine Jacke. „Aber…“ machte Kim und Manuel hob einen Finger. „Noop. Regelmäßiger Konsum ist am gefährlichsten. Du kannst auch ohne.“ Manuel sah richtig, wie es in Kims Kopf arbeitete. Es war wohl lange her, das ihr etwas verboten wurde.

„Hmm, nach schön.“ knirschte sie schließlich. „Aber du kannst dich schon mal darauf einstellen, dass ein gewisser Köter heute Mittag meine Stiefel sauberlecken wird.“
„Nicht mich scharf machen. Sonst denk ich an nichts anderes mehr.“
„Na sehr gut.“ sagte Kim und zog ihn wieder an sich.

Als der Schulbus hielt, hatte keiner der beiden Lust auszusteigen. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig. Wiederwillig trennten sie sich am Eingang der Schule. Auf beide wartete der Unterricht und Kim würde Ashley begegnen.

Im Klassenzimmer war der Platz auf dem Ashley sonst saß leer. Stattdessen stand ein blassen schüchternes Mädchen daneben. Kim sah richtig, wie dieses Mädchen ihren ganzen Mut zusammenfasste, bevor sie Kim ansprach. „Hallo Kim.“ sie grinste leicht. „Ist es vielleicht möglich, nur wenn es dir keine Umstände macht, dass ich neben dir sitze? Naja, auf meinen Platz sitzt Ashley und sie wirkt sehr, sehr wütend. Deshalb habe ich gedacht, … naja aber ich kann auch stehen wenn du meinst das ich …“
„Quatsch, kannst neben mir sitzen.“ sagte Kim knapp und sah nach vorn. Ganz vorne saß Ashley, den breiten muskulösen Rücken, ihr zugewandt. Ashley hatte im Unterricht noch nie vorne gesessen. Allerdings war dieser Platz, am weitesten von Kim entfernt. Sie setzte sich und das blasse Mädchen ebenfalls. Wenn auch sehr, sehr vorsichtig.

Ashley ignorierte Kim komplett und auch den anderen Schüler entging die Spannung zwischen den Mädchen nicht. Außerdem bemerkte Kim, wie die Schüler immer wieder tuschelten und sich gegenseitig Nachrichten auf ihr Handy schickten. Als Kim, einen der Jungs sein Handy prompt aus der Hand nahm, dieser währe vor Schreck fast umgefallen, sah sie, dass es sich ein paar tatsächlich getraut hatten, Fotos von Manuel und ihr zu machen, als sie im Bus geknutscht hatten. Als sie dem Jungen das Handy wiedergab, hatte dieser sichtbaren Angst, was nun passieren würde. Aber Kim beachtete ihn nicht weiter. Sie hielt ihr versprechen. Keinen mehr verhauen. Kim hoffte, das Ashley dieses Foto nicht bekommen hatte. Aber wer sollte es ihr schon schicken?

Nach Manuels erster Schulstunde setzte sich Jörg an seine Seite. „Ich kann es nicht fassen. Du knutschst mit Kim. Kim alter! Die Frau, die mal eine Gruppe von Schülern verdroschen hat, weil sie zu laute Musik auf ihrem Handy gehört hatten. Die Frau die …“
„Ja ist gut, ich will nicht wissen, was Kim alles getan hat. Okay? Außerdem bin ich dabei ihr das abzugewöhnen.“
Jörg lachte künstlich. „Ja klar, er gewöhnt es ihr ab. Warum sollte sie auf dich hören. Warum machst du so einen Mist überhaupt? Schon mal darüber nachgedacht, was so eine Sadistin macht, wenn du mit ihr Schluss machst?“
„Jörg? Halt die Klappe!“
„Okay, okay, schaufle du dir nur dein Grab. Und denk ja nicht, das ich in der Pause mit euch abhänge, ich halte mich da raus.“
„Ja wie immer. Habe es verstanden.“

In der ersten Pause kam Kim freudig auf Manuel zugelaufen. Sie wollte ihn umarmen, doch er trat einen Schritt zurück.
„Was? Habe ich Mundgeruch oder was?“
„Nein, wir sollten uns nicht vor Ashley umarmen, das ist alles. Wäre mies von uns.“
„Wo ist sie denn?“
„Hinter dir, da, zwanzig Meter weg an der Absperrung zum Sandplatz.“
„Sie guckt nicht her.“
„Ha Kim, sie guckt. Aber sie versucht es heimlich zu machen. Die Arme.“
„Wollen wir zu ihr?“
„Und dann? Was können wir sagen, damit es ihr besser geht. Wohl nichts. Außerdem sind wir diejenigen, deren Anblick sie wohl jetzt am wenigsten braucht.“
„Wow.“

Manuel starrte erstaunt zu Ashley herüber. Sie hatte sich die ganze Zeit an dem Zaun aus Eisenstreben festgehalten, der nun plötzlich nachgab. Manuel konnte das laute knacken selbst hören, als Ashley mit ihren dicken Muskelarmen, eine der Stangen aus dem Zaun brach. Die Muskeln, die sich dabei aus ihrem Arm wölbten, waren enorm.
„Das war beeindruckend.“ sagte er. Ashley die nun sah, wie sie von Kim und Manuel angestarrt wurden, warf die Metallstange zu Boden und entfernte sich mit schnellen Schritten aus ihren Sichtkreis.

„Das hat dich beeindruckt?“ fragte Kim.
„Ja klar. Hallo, der Zaun ist aus Metall.“
„Also ich könnte das auch.“ sagte Kim selbstbewusst.
„Ach nee. Dann zeig doch mal.“
„Bin ich dein Zirkusäffchen?“
„Natürlich nicht. Ich fände es nur sehr sexy, wenn meine Freundin so stark wäre.“
„Wieso wäre? Na los komm mit, ich zeige es dir.“

Manuel und Kim gingen zur Absperrung. Kim griff nach der Eisenstrebe, genau unter der, welche Ashley herausgebrochen hatte.
„Nee, nee, nicht so.“
„Was denn?“ fragte Kim mürrisch, die sich schon in eine stabile Körperhaltung gebracht hatte.
„Na, ich habe doch jetzt den Freundinnenbonus, oder?“
„Was soll das denn bitte für ein Bonus sein?“
„Zieh bitte deine Jacke und deinen Pulli aus. Ich will deine Mukis dabei sehen.“
Kim grinste ihn breit an. „Na schön du räudiger Köter.“

Kim zog ihre Jacke aus und zog die Ärmel hoch bis zu ihren Schultern. Sie packte die Eisenstange und dieser wundervolle runde Baseball drückte dich prall aus ihrem Oberarm. Die Eisenkonstruktion knarrte und auf der runden Kugel erschien eine blaue Vene.

„Ja los mein Powergirl, du schaffst das!“ rief Manuel fasziniert und drückte leicht den Bizeps seiner großen Freundin. Sofort war er total erregt. Kims Schuhe rutschten über den Sand. Schnelle stemmte Kim ihre Füße gegen den Zaun. Ihr Gesicht rötete sich und sie knurrte wie eine Tigerin. Ihr Arm zitterte und die Knöchel an ihrer Hand traten weiß hervor. „Ja los mein Powergirl!“ rief Manuel begeistert. Die Muskeln in Kims Beinen traten nun sehr deutlich hervor, Kim knurrte wieder, ihr Arm zitterte und dann plötzlich löste sich die Metallstange mit einem lauten Knacken. Ruckartig fiel Kim nach hinten in den Sand.

„Du bist so sexy, superstark.“ rief Manuel. „Ich will jetzt sofort mit dir Schlafen.“ Kim stand auf und klopfte sich die Jeans ab. „Da muss der kleine Köter wohl oder übel noch warten. Hier.“ Sie gab ihm die Eisenstange. „Ganz ehrlich.“ sagte Manuel. „Die behalte ich.“

Die Zeit ohne Kim zog sich für Manuel wie in Zeitlupe dahin. Selten in seinem Leben hatte er so sehr das Unterrichtsende herbeigesehnt. Als es zum Schulschuss endlich klingelte, gehörte er zum ersten Mal mit zu den Idioten, die wie Verrückte, aus dem Klassenraum liefen. Doch Manuel rannte nicht aus der Schule heraus, sondern zum Klassenraum von Kim. Noch nie war er in eine Frau so verliebt gewesen. Er konnte und wollte nicht ohne sie sein. Schwer atmend hielt  er an Kims Klassentür an. Sie war verschlossen und drinnen hörte er den Lehrer sprechen. Ungeduldig wartete Manuel, bis endlich auch Kims Unterricht endete.

Nach unendlichen fünfzehn Minuten öffnete sich die Tür. Kim grinste mit ihrem schönen Gesicht, als sie Manuel beim Hinausgehen erblickte. „Oh du bist schon hier, wie schön.“ Sie umarmte ihn. Manuel zuckte zusammen, als er aus der Umarmung heraus in Ashley Gesicht blickte. Sie wirkte wütend und so unendlich traurig. Schuldbewusst drückte er sich schnell von Kim weg. „Ashley.“ flüsterte er nur. „Gehen wir lieber.“ sagte Kim schnell und zog Manuel mit sich.


Als sie aus dem Schulgebäude traten, merkte Manuel sofort dass etwas nicht stimmte. Die vielen Schüler, die vor dem Eingang standen, müssten längst weg sein. Als er genau hinsah, merkte er sehr schnell, dass es sich nicht nur um Schüler handelte. Es waren sogar hauptsächlich andere Jugendliche und Männer dabei. Viele in Lederjacken und ein erheblicher Teil hatte Knüppel und Baseballschläger dabei. Vor dieser Masse von vielleicht vierzig Leuten stand ein Junge, den Manuel kannte. Gunnar, der Typ mit dem schäbigen Gesicht und der Hakennase.

„Kim.“ rief er laut, als sich der Gruppe nährten. Es gab keinen anderen Weg, um das Gelände zu verlassen. Sie mussten an der Herde von Schlägern vorbei. „Krummnase!“ rief Kim mutig zurück. „Was willst du?“
„Na rate mal was wir wollen, Schlampe. Heute ist dein letzter Tag an dieser Schule. Wir werden dich heute so fertig machen, das du für immer ins Krankenhaus kommst.“
„Und das sind deine Freunde?“ fragte Kim. Sie klang nicht mehr so aufmüpfig. Manuel merkte, wie sie seine Hand ergriff. Manuel war das Herz in die Hose gerutscht. Wie auch immer Gunnar das hinbekommen hatte, das waren viele Menschen. Und sie alle schienen es auf Kim abgesehen zu haben.

„Nein Kim, das sind nicht meine Freunde. Aber es sind auf jeden Fall deine Feinde. Die meisten hier haben bereits unter dir gelitten und können es gar nicht erwarten es dir heimzuzahlen.“
„Wenn ich dir jetzt sage, dass ich versuche mich zu ändern, bringt das wohl nichts.“
„Nein, das bringt überhaupt nichts. Außerdem kann ich es gar nicht erwarten, auf dein Gesicht einzutreten. Noch irgendwelche letzten Worte?“
„Ja, lasst Manuel gehen. Er hat nichts getan.“
„Ha, kannst du vergessen. Er ist, … wie sagte man doch, Kollateralschaden. Gab es bei deinen Aktionen doch auch.“
 
Manuel merkte wie Kim seine Hand fester drückte. Dann flüsterte seine große Amazone. „Los, lauf.“ Manuel wurde von Kim mitgezogen, als sie zurück ins Schulgebäude liefen. Kim war schnell und er merkte, dass sie sich seinem Tempo anpassen musste.

„Kannst du nicht schneller laufen?“
„Leider nein.“ keuchte Manuel, als sie durch die offene Schultür liefen. Hinter ihnen hatte sich die Menschenmenge grölend in Gang gesetzt. Wie eine schwarze Flut, kam sie schäumend auf das Gebäude zu. Hastig zerrte Manuel die Metallstange heraus, welche Kim in der Pause aus dem Zaun gerissen hatte. Schnell schob er sie zwischen die Türgriffe der Eingangstür, um sie zu blockieren. Gehetzt sah er sich um. „Wohin sollen wir jetzt, wohin sollen wir.“ rief er hysterisch. „Die Treppen hoch zu meinem Klassenzimmer. Vielleicht ist ja noch Ashley da, wir könnten Hilfe gebrauchen.“

Sie hasteten die Treppen hoch und als sie die Hälfte geschafft hatten, hörten sie, wie hinter ihnen die Eingangstür aufbrach. Hastig rannten sie die nächste Treppe hoch doch die grölende Masse kam immer näher. Es war klar, dass sie das Klassenzimmer nicht mehr rechtzeitig erreichen würden. Als die ersten schnelleren Schläger fast bei ihnen waren, blieb Kim plötzlich stehen. „Renn weiter.“ schrie sie Manuel zu. Dann machte sie am Ende der Treppe einen eleganten Highkick. Der Tritt war so perfekt ausgeführt, dass es den ersten Verfolger mitten im Gesicht traf und sein gesamter Körper von der puren Girlpower nach hinten geschleudert wurde. Die Menge hinter ihnen, wurde durch den Körper, kurz zurückgedrängt. Das ganze gab ihnen die Zeit um die letzten Stufen hochzulaufen.  

Als sie den langen Gang zu Kims Klassenzimmer entlang liefen, kam ihnen eine muskulöse Gestalt entgegen. Ashley.
„Lauf!“ grölte Manuel außer Atem. Ashley blickte auf und sah die beiden verständnislos an. „Los Ashley, lauf!“ rief nun auch Kim, die nicht so klang, als ob sie außer Atem war. Nun flutete die schwarze Masse an Menschen schreiend den Gang hinter Kim und Manuel. Ashleys Augen wurden groß. Kim und Manuel hatte Ashley erreicht und Kim riss ihre ehemalige Freundin am Arm mit sich. Zu dritt rannten sie durch den Gang der ansonsten menschenleeren Schule.

„Ich kann bald nicht mehr.“ keuchte Manuel. „Wo rennen wir hin?“ Kim blickte sich um. Die hetzende Meute kam immer näher. „Zum Materialraum im vierten Stock, der hat eine Schiebetür aus Stahl.“
„Oh großartig.“ rief Manuel. „Wieder Treppen zum hochlaufen.“

Als sie ins Treppenhaus hasteten, hatte die Meute sie fast erreicht. „Du bist zu langsam Manuel!“ rief Ashley. Manuel wurde vollkommen überrascht, als Ashley ihn packte und seinen Körper leichthändig über ihre Schulter warf. Es blieb Manuel keine Zeit sich zu beschweren, denn schon liefen die Mädchen im rasanten Tempo die Treppen hoch. Nun, da Manuel als Gepäckstück fungierte, kamen sie viel schneller voran. Die Meute erreichte sie nicht mehr und die
drei gelangten mit einigen Metern Vorsprung in den Materialraum. Gehetzt zog Kim die Tür zu, während Ashley, Manuel relative grob zu Boden war. Er stöhnte etwas, nahm es ihr aber nicht übel. Wenn jemand ein Recht dazu hatte, dann Ashley.

„Was machen wir jetzt?“ rief Manuel, als er wieder auf den Beinen war. Kim wollte antworten, als die Flut vor der Tür eintraf und grölend auf die Metalltür einschlug. Kim drückte sich im Rahmen der Tür, mit dem Fuß gegen den Metallgriff der Schiebetür. „Schaffst du das?“ fragte Manuel besorgt, Kim nickte. „Was wollen die von euch!“ rief Ashley unfreundlich. Manuel antwortete: „Alle jene, die du und Kim mal verprügelt haben, haben sich zusammengerottet und wollen sich jetzt an euch rächen.“ Kim nickte. „Ja, in aller Kürze ist es genau das. Aber die Frage ist immer noch, was machen wir jetzt?“ Ashley ging auf Kim zu. „Lass mich die Tür zuhalten.“ Kim nickte und die Mädchen wechselten die Position. Vielleicht wollte Ashley zeigen wie stark sie war, denn sie hielt die Tür locker, mit nur einem Arm zu. Kim verdrehte die Augen, sagte aber nichts.

Einen Augenblick hörte man nur die grölende Masse vor der Tür. Dann erhob Ashley die Stimme. „Ich weiß was wir machen. Wir lassen sie rein!“ „Toller Plan.“ sagte Manuel und verschränkte die Arme. „Und dann reden wir einfach mit ihnen?“ Ashley sah Manuel scharf an und er verstummte. „Nein, ich mache die Tür auf, zieh ein paar von ihnen rein und Kim haut sie um. Sobald sie abgefertigt sind, ziehe ich neue herein. Kim grinste breit. „Der Plan gefällt mir, wir verprügeln sie Stück für Stück. „Aber bekommst du die Tür auch wieder zu?“ Ashley sah ihn erneut böse an. „Na klar und wenn sich einer zwischen die Tür zwängt, bekommt er meine Faust zu spüren.“

„Na dann!“ rief Kim freudig und zog sich die Jacke aus. Sie schob ein paar Regale an die Seite, so dass sie in der Mitte des Raumes genug Platz hatte. Dann ging sie in Kampfhaltung. „Manuel, du versteckst dich hinter den Regalen, es ist am besten, wenn man dich nicht sieht. Sonst kommen die Idioten noch auf falsche Gedanken.“  Manuel nickte und kroch hinter die Regale, damit er nicht ins Kreuzfeuer geriet. Kim nickte Ashley zu. „Okay, dann hohl mal die ersten rein.“

Ruckartig machte Ashley die Tür einen kleinen Spalt auf, griff mit der Hand in die Horde und zog einen Kerl ins Innere. Der Typ in Lederjacke stolperte in den Raum und wurde von Kim Eisenfaust sofort k.o. geschlagen. Schlaff wie eine Puppe fiel er zu Boden. Kim nahm den Baseballschläger, welcher der Typ bei sich gehabt hatte und zerbrach diesen Kurzerhand. Besinnungsloser Typ, wie auch die Reste des Schlägers, warf Kim in die Raumecke gegenüber der Tür.

„Du kannst ruhig mehr als einen reinziehen. Sonst dauert das ja ewig.“
„Das war ja nur ein Test.“ knurrte Ashley. „Jetzt kommen mehr. Bereit?“
„Klar.“

Ashley zog dieses Mal drei Jungen schnell hintereinander in den Raum. Genauso schnell, wie sie in den Raum stolperten, fertigte Kim sie auch ab. Der erste bekam einen Tritt zwischen die Beine und wurde, als er in die Knie ging, mit einen Kniekick erledigt. Der nächste wurde mit einem Handkantenschlag paralysiert, was Manuel beeindruckt  zwischen den Regalen hindurch beobachtete und danach mit einem Aufwärtsschlag schlafen geschickt. Der Letzte sah verdutzt seine Begleiter zu Boden gehen und als er dann Kim ansah, bekam er einen Highkick ins Gesicht, der seinen ganzen Körper an die gegenüberliegende Wand schmetterte. Mit einem breiten Grinsen räumte Kim die Jung aus dem Weg. „Oh Mann, das macht Laune.“ Lachte sie und sah aus wie eine Amazon Kriegerin. „Hole mehr Ashley, langsam komme ich in Fahrt.“

Danach legte Kim richtig los. Einen Jungen nach den anderen fertigte sie ab und stapelte ihn in die Ecke des Raumes. Sie verabreichte ihren Opfern Faustschläge ans Kinn, Bauch, Weichteile und Arme. Sie vollführte Kicks, die gleich mehrere Jungs auf einmal ins Traumland beförderten. Sie verabreichte Handkantenschläge womit sie Körperteile Lähmte, ihre Opfer betäubte oder nur Schmerz austeilte. Sie zeigte unglaublich schnelle Faustkombinationen an mehreren Jungs gleichzeitig.  Manuel hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, mit was für einer Kampfmaschine er zusammen war. Diese Frau war eine unglaublich gute Nahkämpferin. Außerdem sah Manuel auch, was für einen unglaublichen Spaß Kim beim Verprügeln hatte. Sie strömte ein richtiges Feuer aus. Manuel sah ihr mit offenem Mund zu und fand diese große starke Frau nur sexy und unfassbar toll.

„Okay, sie versuchen nicht mehr reinzukommen.“ sagte Ashley als sie die Tür ein weiteres Mal schloss. Der letzte Junge auf den Beinen holte gerade schreiend mit seinen Baseballschläger aus. Mit einem absoluten Powertritt zerteilte Kim den Schläger und traf zusätzlich den dahinterliegenden Kopf des Angreifers. Mit einen Seufzen ging der Mann schlaff zu Boden. Manuel hatte mitgezählt. Seine schöne große Kriegerin hatte bereits 26 Männer k.o. geschlagen. Und keiner von ihnen war bis jetzt wieder zur Besinnung gekommen.

„Schade.“ sagte Kim, das macht so Laune. „Ja du hast Spaß!“ brummte Ashley. „Während ich hier den Türwart mache. „Ich möchte auch jemanden verprügeln.“ „Na dann gehen wir doch raus. Das war doch bestimmt schon mehr als die Hälfte. Den Rest schaffen wir zusammen.“ Manuel kam hinter dem Regal hervor. „Und was ist mit mir?“
Kim sah ihn fröhlich an. „Na du wartest hier, bis wir fertig sind.“ „Aber was ist wenn einer von denn hier aufwacht?“ Kim zog eine Augenbraue hoch. „Na das wird bestimmt nicht geschehen. Ich habe so hart zugeschlagen, dass keiner von denen in den nächsten Stunden wieder wach wird.“

„Können wir endlich gehen?“ rief Ashley ungeduldig. „Ja klar, gehe vor.“ Die beiden Mädchen schoben sich durch die Tür, die tatsächlich nicht mehr belagert wurde. Es dauerte nicht lange, bis Manuel die typischen Kampfgeräusche von Draußen hörte. Es klatschen Fäuste, es schrien Männer es lachten Frauen. Nach und nach mehrten sie die Stimmen, in denen Männer um Gnade flehten. Und nach vielleicht 20 Minuten herrschte Stille. Es dauerte nicht lange, bis Kim den Kopf durch die Tür steckte.

„Okay, wir sind fertig.“

Manuel konnte seinen Augen nicht trauen, als er auf den Flur trat. Überall lagen k.o. geschlagene Menschen herum. Manche bildeten kleine Haufen, andere lehnten schief an der Wand oder sabberten nur auf den Boden. In der Mitte dieser Menschen stand Ashley, sie hatte einen Jungen am Arm gepackt, der noch nicht von ihnen verprügelt worden war. Es war die Hackennase Gunnar. Auf Ashleys Gesicht sah Manuel etwas, was er dort lange nicht gesehen hatte. Ein fröhliches Lächeln. Gunnar hingegen war kreidebleich und seine Hose nass.

„Ihr könnt jetzt gehen.“ sagte Ashley. „Und nur fürs Protokoll, ich hasse euch beiden immer noch. Egal wie viel Spaß wir gerade hatten.“ Kim und Manuel sahen sie schuldbewusst an. „Und was passiert mit dem da?“ Manuel deutete mit dem Finger auf Gunnar. „Der gehört mir.“ sagte Ashley. „Wenn ich mit ihm fertig bin, wird es sich wünschen, nie auf diese Schule gekommen zu sein.“ „Ohhh nein, bitte nicht.“ schluchzte Gunnar und Ashley sah in böse an. „Halt den Mund, sonst wachst du im Krankenhaus wieder auf. Und wenn ich diesen hinterhältigen Mistkerl windelweich geprügelt habe, werde ich hier noch einmal jeden einzelnen wachohrfeigen und eine gehörige Nachbehandlung verpassen.“ Manuel zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nicht. „Oh, ich will auch.“ rief Kim und klatschte begeistert in die Hände. „NEIN!“ riefen Manuel und Ashley gleichzeitig und sahen sich gleich darauf verwirrt an. „Ihr seid beide doof.“ schmollte Kim. „Wie gesagt ihr könnt gehen.“ sagte Ashley kühl und Manuel nickte.

„Komm wir gehen.“ sagte er zu seiner großen Freundin und zog an ihrem Ärmel.
„Nein, ich will noch sehen wie sie Gunnar vermöbelt.
„Nichts da. Lass sie in Ruhe. Sie ist schon sauer genug auf uns.“
„Ach man.“  Widerwillig stieg Kim mit Manuel das Treppenhaus herunter.

„Ach im Übrigen, es waren 45. Auf dem Flur habe ich 19 gezählt und drinnen 26.“
„Fühlte sich gar nicht nach so vielen an.“ Kim rieb sich die Faust. „Aber man könnte fast sagen, dass mein Bedürfnis nach einer Prügelei endlich mal gesättigt ist. Was meinst du?“
 „Hört sich für mich ehr nach Sex ohne Vorspiel an. Sobald wir zuhause sind.“
„Oh armer Köter. Na wenn du es so nötig hast, wird es mir ein Vergnügen sein, dich zu Hause nach Strich und Faden zu vermöbeln.“