Freitag, 28. September 2018

Größenverhältnis I – Besuch

Dumpf prallte Peter von einem weiteren Ast ab und landete schließlich unsanft auf der Erde. Der Rücken schmerzte etwas und die Baumkrone, zu der er nun herauf sah, drehte sich. Aber ansonsten ging es Peter gut. Dabei war er aus gut 3 Meter Höhe gefallen. Sein Freund Oli hätte längst geweint. Aber nicht Peter. Sein Vater nannte ihn immer sehr Robust. Peter fiel oft mal hin kam aber immer mit einem Kratzer davon. Als er einmal die Treppe, laut krachend, heruntergefallen war, hatte sich sein Vater ganz schön erschreckt. Aber Peter war nur aufgestanden und hatte sich den Arm gerieben. Er hatte noch nicht mal geweint.

Vielleicht tat sich Peter weniger weh, weil er so ein kleiner Junge war. Er war gerade sechzehn geworden und war dennoch nur 1,54 groß oder besser gesagt klein. Und er erwartete auch nicht mehr zu wachsen. Klein zu sein war in der Schule schon von Nachteil. Alle Jungs in seiner Klasse waren größer als er und leider auch stärker. Den Peter war nicht nur klein sondern auch sehr schlank. Der Grund war, dass Peter sich aus Essen nicht viel machte. Noch nicht mal aus Süßigkeiten und das meiste schmeckte ihm auch nicht.

Allerdings war es nicht nur von Nachteil klein zu sein. Wenn Peter zum Beispiel mit seinen großen braunen Augen und seinem verwuschelten hellbraunen Haaren ein trauriges Gesicht machte, bekam er von seiner Lehrerin schon mal eine Note besser, oder die Schlachtergehilfin reichte ihm heimlich ein Stück Wurst. Was ihm meist dennoch nicht schmeckte.

Und vor drei Monaten hatte Peter eine ganz neue Erfahrung gemacht. Sie hatte in der Sportstunde ein Spiel gespielt, in dem man ein Band halb in seine Hose stopfte. Dann musste man herumlaufen und anderen ihr Band abjagen, während man selber von den anderen gejagt wurde. Peter war vielleicht klein und auch nicht besonders stark, aber er war wenigsten schnell und wendig. Wenn auch nicht der aller Schnellste.

Aus irgendeinem Grund hatte sich Monika in den Kopf gesetzt, gerade Peters Band zu erbeuten. Monika war einen Kopf größer, hatte grüne Augen, dunkelbraune glatte Haare und eine braune Haut. Ihr Vater war ein Spanier oder so. Sie hatte Peter fast in die Enge getrieben, als Peter durch eine schmale Tür in die Gerätekammer lief. Das durften sie eigentlich nicht, aber ihr Sportlehrer achtete sowieso nicht auf sie. Er saß am Eingang der Halle und lass wie immer seine Zeitung.

„Du schummelst!“ rief Monika und lief Peter hinterher. Schnell legte sich Peter hinter einen der Mattenwagen und duckte sich. Er hörte wie Monika in den Raum lief und stehen blieb. „Du versteckst dich!“ verkündigte das Offensichtliche. Peter hielt den Atem an. Monikas Schritte nährten sich und plötzlich packten ihn von hinten zwei Hände am linken und rechten Arm. „Hab dich!“ rief Monika und zog Peter vom Boden hoch.

Peter war erstaunt, wie stark Monika war. Fast schon mit Leichtigkeit, knallte sie ihn auf den Mattenwagen. Sie hätte ihm längs das Band abnehmen können, stattdessen griff sie nach seinen Händen und drückte sie auf nach unten. Als sie das tat konnte Peter direkte Monikas Kraft spüren. Er kämpfte gegen sie an, doch seine Arme zitterten nur einen Augenblick und dann lagen sie schon neben seinem Kopf.

Erstaunt sah Peter, Monika an, die ihn triumphierend ansah. Aber Peter war nicht nur erstaunt, dass Monika so stark war, sondern wie sein Körper darauf reagierte. In dem Augenblick, in dem er von ihrer Kraft hochgehoben worden war, hatte er in wenigen Augenblicken eine Erektion bekommen. Und diese wurde noch schlimmer, als sie ihn niederrang. Und ihr Gesichtsausdruck, als sie merkte, dass sie ihm überlegen war, hatte den größten Effekt.

Peter fing sofort an zu schwitzen, was Monika zum Glück für ein Zeichen von Anstrengung hielt. Er versuchte noch einmal gegen Monikas Arme anzukämpfen, doch als er merkte, dass sie so stark war, dass er seine Arme nicht einen Millimeter hoch bekam, hörte er wieder auf. Nicht weil er keine Energie mehr hatte, sondern weil er bei dem Versuch fast gekommen wäre.

Da Monika seine Arme mit beiden Händen festhielt, war ihr Gesicht ganz nah an seinem. Ein sehr schönes Gesicht wie er fand. „Die anderen Jung haben ja gesagt, dass du ein Lappen bist, aber ich hätte nicht gedacht, dass du so schwach bist!“ sagte sie selbstbewusst. Peter sah sie schweigend an.
„Du kannst dich echt nicht befreien, oder?“ Peter schüttelte den Kopf und Atmete voller Lust schwer weiter. „Und wie erschöpft du bist.“ Lachte Monika weiter. „Jedes Mädchen in unserer Klasse könnte mit dir den Boden aufwischen. Ist dir das eigentlich klar?“

Peter hatte nie darüber nachgedacht, doch jetzt fand er den Gedanken erregend. Er musste alles daran setzten nicht zu kommen. Zum Glück saß Monika nicht auf ihm, sonst hätte sie seine Lust deutlich an ihrem knackigen Hinterteil gespürt. Auf Monikas Frage antwortete er nicht.

Monika grinste Peter breit an, als sie sein Band packte und mit einem Ruck unter seinem Rücken hervorzog. „Verloren!“ sagte sie drohend. Noch einmal drückte sie ganz fest seine Handgelenke, dann ließ sie ihn frei und lief zurück in die Sporthalle. Peter blieb schwer atmend zurück.

Das Ganze war drei Monate her, aber Peter dachte fast jeden Abend an den Vorfall mit Monika. Und jedes Mal dauerte es nicht lange, bis er seine Lust nicht mehr im Zaun halten konnte. Seit dem hatte er immer mal wieder versucht, eine ähnliche Situation herbeizuführen. Doch er hatte keinen Draht zu den Mädchen und wenn er nur in ihre Nähe kam, kicherten sie hinter vorgehaltener Hand, was ihm sämtlichen Mut nahm.

Doch das tat gerade nichts zur Sache. Er war von seinem Beobachtungsposten gefallen und musste zurück ins Haus. Denn er hatte den Wagen seines Vaters gesehen, wie er in die Einfahrt einbog. Früher hatte es noch eine Haushälterin gegeben, so dass Peter nicht ganz alleine im Haus gewesen war. Doch mit vierzehn hatte sein Vater ihm gesagt, dass er durchaus alleine im Haus sein konnte, während er arbeitete.

Da sein Vater, Peters einzige Bezugsperson war, war er ihm auch dementsprechend wichtig. Jeden Tag wartete er bereits an der Haustür, wenn sein Vater nach Hause kam. Und heute sollte keine Ausnahme sein. Obwohl Peter wusste, dass sein Vater dieses Mal nicht alleine nach Hause kommen würde. Seit ein paar Wochen traf sich sein Vater mit einer Frau. Ab und zu kam er abends nicht nach Hause, sondern ging mit „Jasmin“ so hieß die Frau, aus. Peter hatte sie kurz gesehen, als sein Vater spät nach Hause kam. Aber nur kurz. Sie war blond groß schlank, mehr konnte er nicht zu ihr sagen. Und laut seines Vaters, hatte Jasmin eine Tochter. Und diese Tochter brachte er heute mit nach Hause. Er sagte, er wolle sehen ob Peter und Sara miteinander auskamen. Und diese Sara würde Peter gleich kennenlernen.

So schnell er konnte rannte Peter, über die Terrasse zurück ins Haus und öffnete die Eingangstür.
Einen Augenblick sah Peter seinen Vater glücklich an, dann starrte er verblüfft auf die Frau neben seinem Vater. „Das war Sara?“ dachte Peter einen Augenblick und starrte die Frau an. Peter hatte mit einem Mädchen in seinem Alter gerechnet, aber dieses Mädchen war eine erwachsene Frau und bestimmt irgendwas mit zwanzig.

Sara hatte dunkelblondes Haar, welches ihr auf einigermaßen breite Schultern fiel. Sie war schlank, hatte lange Arme wie auch Beine und an die 1.80 groß. Ihre Haut war braun und sehr rein. Ihre Augen wirkten große und leuchteten kristallblau. Sie lächelte Peter mit ihrem breiten Mund und zeigte dabei ihre Elfenbeinzähne. Peter fühlte sich an ein Mädchen aus dem Werbefernsehn erinnert. „Sie war bestimmt ein Model.“ dachte er. Anders konnte es gar nicht sein. „Hey ich bin Sara.“ sagte sie warm und streckte ihre Hand aus. Eine schöne Hand, wie Peter fand. Und um einiges Größer als seine eigene, die darin fast verschwand. Als sie zudrückte zuckte er kurz zusammen. Sie war stark. Oder sie tat nur freundlich und hatte mit Absicht so fest zugedrückt.

„Nun lasst uns mal rein.“ lachte sein Vater, dem nicht entgangen war, wie sein Sohn die junge Frau angestarrt hatte.

Peters Vater versorgte Sara mit einem Mineralwasser und zeigte ihr das Haus. Peter folgte den beiden und konnte dabei nicht die Augen von Sara lassen. Ihr glattes langes Haar fand er wunderbar und ihre langen Beine waren auch super. Und als er hinter ihr ging, entdeckte er einen prallen Knackhintern, der so eng in der Jeans steckte, dass er am liebsten reingekniffen hätte.

Als sein Vater, Sara in das Zimmer von Peter führte, war Peter das Ganze etwas unangenehm. Er hätte dieser Frau gerne gezeigt, wie erwachsen er war, das ging nur schlecht, wenn man ihr sein Zimmer zeigte, in dem noch Poster von Vampiren und Werwölfen hingen. Auch die Aktions-Figuren auf seinem Regal hätte er am liebsten schnell zur Seite geworfen. Daher stellte er sich so gut es ging davor.

„Im Grunde hast du jetzt das ganze Haus gesehen.“ sagte Peters Vater zu Sara. „Und es wird Zeit für mich, deine Mutter wird bald hier sein.“ „Wie du gehst wieder?“ mischte Peter sich ein. „Ja aber keine Sorge, Sara hat sich bereit erklärt auf dich aufzupassen.“ „Peter lief rot an und wäre am liebsten im Boden versunken. „Ich bin sechzehn Papa! Ich war schon oft abends alleine, auch schon Tage, das ist nichts Besonderes.“

Sein Vater hob abwehrend die Hände. „Schon gut. Sorry. War nicht so gemeint. Sara wollte dich nur kennen lernen und wir dachten, das wäre eine gute Gelegenheit. Dann hast du Gesellschaft.“
„Dann sage es auch so.“ murrte Peter. Sara lächelte Peter erneut warm an, was bei ihm das Bedürfnis auslöste vor ihr niederzuknien und ihre Schönheit anzubeten. „Dein Vater hat Recht.“ sagte sie mit sanfter Stimme. „Ich wollte nur sehen wer du bist. Dein Vater und meine Mutter verstehen sich sehr gut, also werden wir uns vielleicht bald öfter sehen.“

Peters Vater nickte zustimmend. „Genau.“ meinte er und sah auf seine Uhr. „Aber nun muss ich euch beide alleine lassen. Ich glaube da ein Auto in unserer Einfahrt zu hören.“ Peters Vater eilte aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Von einem Augenblick zum anderen war Peter mit dieser unglaublichen Schönheit alleine. Und er wusste absolut nicht was er tun sollte.

Sara blickte ihn schmunzelnd an und Peter wollte sich mal wieder hinknien.

„Du bist ganz anders als ich gedacht hatte.“ sagte sie.
„Und wie dachtest du bin ich?“
„Weiß nicht, anders halt. Nicht so….“
„Klein?“ unterbrach Peter sie. Denn neben ihr fühlte er sich noch kleiner als sonst. Er reichte ihr noch nicht mal zum Busen, der im Übrigen sehr fest und straff aussah.
„Nein!“ sagte sie entschieden. „Zierlich wollte ich sagen.“
„Ach nicht besser.“ dachte Peter und zwang sich zu lächeln.

„Versteckst du da was vor mir?“ fragte Sara auf einmal und trat an Peters Seite. Dabei merkte Peter, dass er sich tatsächlich unter Sara Vorbau hätte stellen können. Ein komisches Gefühl. Aber ihr Bauch war beeindruckend flach. Sara griff hinter Peter und zauberte einer der Aktions-Figuren hervor. „Spielst du hiermit?“ fragte sie grinsend. „Nein!“ sagte er schnell und wollte Sara die Figur aus der Hand nehmen. Doch als er diese ergriff und daran zog, rutschte seine Hand hab. Sara hielt die Figur scheinbar sehr fest in ihrer Hand. Er versuchte noch mal sein Eigentum aus ihrer Hand zu ziehen, scheiterte aber erneut. Sara grinste breit und stellte die Figur zurück ins Regal.

„Wollen wir nicht ins Wohnzimmer gehen?“ fragte Peter hastig um von seiner Blamage abzulenken. „Na klar.“ lachte Sara und ging an Peter vorbei zur Tür. Als sie an ihm vorbei ging, zerzauste sie ihm mit einer Hand das Haar, wie man es neckisch bei Kindern machte. Doch das störte Peter nicht, denn als diese große Schönheit ihm berührte wurde ihm ganz warm. Und sofort schrie alles in ihm nach mehr Berührung.

„Wir können Fernsehen oder so.“ rief Peter als er der großen Blondine hinterherlief.

Sara räkelte sich sexy, auf dem Sofa als Peter dazu kam. „Uh, ihr hab ein richtig gemütliches Sofa. Wir haben so ein hartes Teil, auf dem man einfach nicht sitzen kann. Aber dafür schont es den Rücken.“
Peter starrte Sara wieder einmal so intensiv an, dass er es nicht schaffte, etwas zu ihren Worten zu sagen. „Hey!“ rief Sara. „Alles klar?“ Peter erschrak kurz und griff hastig nach der Fernbeding und schaltete das TV-Gerät ein. „Klar ist alles klar.“ sagte er schnell und setzte sich, mit einem halben Meter Abstand zu Sara, aufs Sofa. Mehr traute er sich noch nicht.

Schnell schaltete Peter durch die Programme, bis sich Sara genervt zu ihm rüber beugte. „Gib mir die Fernbedienung.“ sagte sie und griff gleichzeitig nach dem Stück Plastik. Peter wollte ihr die Macht über das Fernsehprogramm eigentlich nicht überlassen, aber wieder einmal schien Sara viel stärker zu sein als er, denn obwohl er die Bedienung fest umklammerte, war es für sie scheinbar ein Leichtes, sie ihm abzunehmen.

„Das ist doch gut.“ sagte Sara und hielt bei einem alten Schwarz-Weiß Streifen an. Peter stöhnte. Deswegen hatte er die Fernbedienung behalten wollen.

Es vergingen zwanzig Minuten des Schweigens. Und Peter fand den Film immer langweiliger. Er rutschte mit seinen Blick vom Fernseher und sah stattdessen immer wieder Sara an, die viel interessanter war. Sara hatte ihre schönen langen Beine auf den Couchtisch gelegt, welche Peter nun wunderbar betrachten konnte. Er kam zu der Erkenntnis, dass ihre Beine nicht nur lang waren sondern auch kräftig. Jedenfalls entdeckte er an ihrer engen Jeans klare Hinweise auf Muskeln.

„Hab ich Dreck an der Hose?“ Peter schreckte aus seinen Gedanken auf. „Wie?“ fragte er verdattert. „Ob ich Dreck auf der Hose habe. Du starrst nur auf meine Beine und nicht auf den Film.“
„Uh nein, ich…“ Peter wurde rot wie ein Feuermelder. Sara lachte heiter. „Oh ich verstehe.“ sagte sie grinsend und streckte ein Bein gerade nach Oben. „Du bewunderst sie also nur!“

Peter wäre beinahe vom Sofa gefallen. Zum einen dachte er. „Verdammt gelenkig ist sie auch noch.“ Zum anderen bestaunte er die Muskelstränge, welche sich aus ihren Oberschenkel drückte, als sie ihrem Bein nach oben hob. „Okay…“ dachte er. „ Das ist viel kräftiger als gedacht. Für solche Muskeln musste man schon Gewichte heben.“

„Du machst wohl Sport.“ sagte er mit trockenen Mund und schaffte es dabei nicht, seinen Blick von ihrem Bein zu lösen. „Ja sicher.“ sagte Sara. „Hat dein Vater dir nicht gesagt, dass ich model?“
„Nein, er hat mir im Grunde nichts über dich erzählt.“
„Tut ja auch nichts zur Sache.“ sagte Sara und senkte wieder ihr Bein. Dann sah sie wieder auf den Bildschirm.

„Ich wusste dass sie ein Model ist, ich wusste es.“ rief Peter in Gedanken und feierte in seinem Gehirn kurz seinen kleinen Sieg. Dabei sah er Sara direkt an. Ob ihr ganzer Körper so muskulös war?
War sie schwer? Sie sackte auf jeden Fall deutlich im Sofa ein. Aber vielleicht lag das auch an ihrer Sitz bzw. Liegeposition.

„Bist du eigentlich sehr schwer?“ Als Peter, Saras scharfen Blick sah, zuckte er zusammen. Hatte er das wirklich laut gefragt? „Wie bitte?“ „Streng gucken konnte sie also auch.“ dachte Peter. Laut sagte er. „Ach nichts.“ Doch Sara sah ihn weiterhin mit dem Blick einer schönen Prinzessin an, die über das Ableben einer ihrer Untertanen nachdachte.

„Muskeln sind schwerer als Fett, das ist dir schon klar, oder?“
„Naja, so stark bist du doch auch wieder nicht. Oder?“
„Stärker als du.“ sagte sie und in ihrer Stimme war ein bisschen Verachtung zu hören. „Sie konnte also auch bissig sein.“ dachte Peter. „Glaub ich nicht.“ sagte er laut.

Nun zeigte sich Wut auf Saras Gesicht. Was sie aber nicht weniger schön aussehen ließ. Sara rutschte von Sofa und kniete sich vor den Couchtisch, auf dem eben noch ihre Füße gelegen hatten. Sie ließ Peter nicht aus den Augen als sie ihren Ellenbogen auf den Tisch stellte.

„Was Armdrücken?“ fragte er und versuchte gelangweilt zu klingen. Dabei war es genau andersherum. Plötzlich wurden Gedanken in ihm wach, in denen die schöne Blondine ihn mit ihrer Kraft zu Boden drückte. So wie Monika in Geräteraum gemacht hatte. Seine Gedanken gingen noch einen Schritt weiter wobei ihm warm wurde. Mit klopfendem Herzen rutschte er ebenfalls vom Sofa, direkt vor den kleinen Tisch.

„Na los!“ sagte Sara und sah deutend auf ihre Hand. Unsicher und sehr aufgeregt stellte Peter seinen Ellenbogen ebenfalls auf den Tisch. Dann ergriff er ihre Hand. Als Sara seine Hand mit der ihren umschloss, beschleunigte sich Peter Plus. Sie griff fest zu und es tat weh. Und zwar sehr, es war als ob sie seine Hand zu Brei zerdrücken wollte. Doch das war nicht das Schlimme. Das Schlimme war, das der Schmerz Peter erregte. Und zwar sehr stark. Sein bestes Stück stand kurz vor der Explosion und Schweißperlen traten auf seine Stirn.

„Deine Hand ist schwitzig.“ sagte Sara und ließ Peters Hand wieder los. „Ich geh sie waschen.“ rief Peter gehetzt und rannte übertrieben schnell davon. Er hastete auf die Toilette zog die Hose runter und tat mit Hilfe des Klopapier das, was getan werden musste.

Nach zehn Minuten kam er erleichtert und mit gewaschenen Händen zurück ins Wohnzimmer.
„Wäscht du immer so lange die Hände?“ fragte Sara und stellte ihren Ellenbogen erneut auf den Tisch. „Nein, nur für dich.“ sagte er und freute sich selbst über seine schlagfertige Antwort.

„So lange wird das hier auf jedenfalls nicht dauern.“ sagte Sara. „Vielleicht.“ meinte Peter und griff zu zweiten Mal nach Saras Hand. Wieder hatte er das Gefühl, das seine Hand in einem Schraubstock landete. Und er konnte es nur knapp verhindern, dass ihm die Augen tränten. Und obwohl er sich vor nicht mal einer Minute Erleichterung verschafft hatte, merkte er, wie ihn die grobe Behandlung von Sara erneut anfeuerte.

„Alles klar?“ fragte Sara. Peter nickte, da er aufgrund der Schmerzen die Zähne aufeinander beißen musste. „Gut, dann fang an zu drücken. Ich bin bereit. Gib einfach alles was du hast.“ Das ließ sich Peter nicht zweimal sagen. Er fing an gegen Saras Arm anzukämpfen und hielt sich dabei nicht zurück. Doch Saras Arm schien wie in Beton gegossen zu sein. Als er schnaufte und einen roten Kopf bekam lächelte Sara.

„Du gibst schon alles? Wirklich?“ Peter versuchte noch mehr zu drücken, doch mehr war nicht möglich. „Wenn ich so schwach bin, dann gewinn doch einfach!“ schnaufte er zurück. Sara gab ihm wieder dieses warme Lächeln und dann drückte sie seinen Arm langsam und gleichmäßig auf die Holzplatte.

Peter sah verlegen auf seine Hand, die Sara nun frei gab. So deutlich zu verlieren war ihm doch peinlich. Und gleichzeitig war er verdammt erregt. „Was stimmte den nicht mit mir?“ dachte er.

Als Peter nichts sagte und weiter auf den Tisch starrte streichelte Sara kurz seine Hand.
„Du musst Dir keine Gedanken darüber machen, dass es für mich so einfach war, dich zu besiegen.“
„Es war einfach?“ Sie nickte. „Ja sehr sogar! Aber ich mache auch Kraftsport und du wohl ehr garkeinen. Da ist es schon okay, wenn du von einem Mädchen besiegt wirst.“ „Können wir es nochmal probieren?“ Wieder zeigte Sara ein Lächeln, das Peter unruhig auf seinen Stuhl hin und her rutschen ließ.

„Na gut.“ sagte sie und stelle ihren Ellenbogen erneut auf die Holzplatte. Peter ergriff ihre Hand und biss die Zähne zusammen als seine Hand abermals zerquetscht wurde. Mit dem Schmerz stieg seine Erregung. Er wollte Sara überraschen und drückte, ohne Vorankündigung los. Mit einem plötzlichen Ruck und all seiner Kraft stemmte er sich gegen Saras Arm. Aber entweder war sie unglaublich stark oder sie hatte damit gerechnet. Den es war, als ob er seinen Arm gegen eine Ziegelsteinmauer presste.

„Wolltest du mich überrumpeln?“ lachte sie und drückte seine Hand beiläufig auf den Tisch. Und das schien ihr wirklich leicht zu fallen. Sie spielte das nicht, was Peter, warum auch immer, zusätzlich erregte. Er musste ganz schön dumm dreingeblickt haben, als seine Hand erneut aufs Holz schlug, denn Sara grinste ihn mit, ihren großen Mund, breit an.

„Sorry.“ lachte sie. „Aber es ist schwer zu glauben wie schwach du bist!“ Und obwohl es Peter erregte, dass diese schöne Blondine so viel stärker war, ließen ihre Worte ihn erröten. „Hey das macht nichts. Mir macht das nichts aus. Im Gegenteil, irgendwie finde ich es gut dir physisch vollkommen überlegen zu sein.“ „Du übertreibst. Ich bin kein schwaches Kleinkind.“
Sara lächelte immer noch und zog eine Augenbraun hoch. „Naja.“ sagte sie und setzte sich zurück auf Sofa.

Auch Peter rutschte wieder hoch aufs Sofa. Die Erregung durchflutete immer noch seinen Körper und er musste sich sehr zusammenreißen, um mit seiner Hand nicht seinen eigenen Körper zu berühren. 
Der langweilige, angestaubte Film lief immer noch. Peter zwang sich der Handlung zu folge. Denn das war gerade das beste Mittel um sich  zu beruhigen. Auch vermied der jeden Blick rüber zu Sara.

Nach einer Stunde folgte ein weiterer alter Film. Dieses Mal ein Western, der aber immerhin schon in Farbe war. Peter sagte nichts gegen Saras Filmauswahl. Und das er ihr die Fernbedienung nicht wegnehmen konnte, war ihm klar. Als ein Mann im Film einen etwas schmächtigen am Kragen packte und von den Füßen hob, sah Sara schmunzelnd zu Peter rüber.

„Das könnte ich mit dir auch machen.“ sagte sie in Peters Richtung. „Das ist doch fake.“ sagte er voller Überzeugung. „Man sieht seine Beine nicht. Der Typ der Hochgehoben wird, stellt sich auf eine Kiste und schon denkt man der andere heb ihn hoch.“ Sara blickte ihn auf eine seltsame Art an. Als ob sie ihn anfallen wollte. „Vielleicht. Ich will es dennoch in echt mit dir versuchen. Oder hast du Angst?“ Peters Herz klopfte schneller. Nein, er hatte nichts dagegen. Ganz im Gegenteil. Er fand die Idee klasse. Dennoch sagte er unmotiviert. „Na gut.“

Sara stand schnell auf und stellte sich, händereibend vor Peter. „Fertig?“ fragte sie, wartete aber keine Antwort ab. Sofort wurde er von zwei großen, schlanken Händen unter den Achseln gepackt und ohne weiteres in die Luft gehoben. „Uh.“ machte Sara. „So einfach wie erwartet.“

Für Peter war es schon komisch, plötzlich mit Sara auf einer Augenhöhe zu sein. Aber noch viel seltsamer war es, von ihr in der Luft gehalten zu werden. Er fühlte eine Hilflosigkeit die er irgendwie genoss. Als würde er eine Stück der Verantwortung für sich selbst an Sara abgeben.
Ein paar Augenblicke sah Peter fasziniert in das schöne Gesicht vor sich. Dann wanderte sein Blick nach unten, um mit Staunen bei Saras Oberarmen anzuhalten. Aus Saras Armen beulten sich unübersehbare Muskeln. Jeweils ein Bizeps in der Größe einer Apfelsine. Diese Muskelkugeln befanden sich etwas Oberhalb ihres langen Armes. Peter fand es erstaunlich, wie glatt Saras Oberarm wirkte, bis plötzlich der steile Anstieg ihres Bizepses begann. Noch unglaublicher war es, das er beim Armdrücken nichts von diesen Muskeln gesehen hatte. Es musste für Sara wirklich äußerst Leicht gewesen sein, ihn zu besiegen. Diese Erkenntnis war irgendwie schön. Er freute sich komischerweise darüber und genoss das Gefühl.

„Ich glaube,“ sagte Sara voller Selbstbewusstsein, „Ich könnte dich auch noch halten, wenn ich beide Arme lang ausstreckte.“ Kaum hatte sie das gesagt, fing sie auch schon an, ihre Arme weit von sich zu strecken. Peter stand der Mund weit offen, als es Sara tatsächlich schaffte ihre Arme nach vorne zu strecken. Ihre Oberarme wirkten nicht mehr so dick, als sie diese lang machte. Dennoch waren sie immer noch dicker, als die von Peter. Kurz hielt Sara den kleinen Peter von sich weg, winkelte dann aber doch die Arme wieder an.

„Scheiße bis du stark.“ stammelte Peter. Sara lächelte zufrieden. Da hörten die beiden plötzlich ein Geräusch an der Tür. Einen Schlüssel der ins Schloss gesteckt wurde. Ohne Zweifel, Peters Vater. Vor Schreck, als ob sie etwas Verbotenes tun würde, ließ Sara, Peter los. Dieser fiel erschrocken zu Boden. Und der Weg nach unten war länger als gedacht. Dabei prallte Peter schmerzhaft mit dem Kopf gegen Saras Knie, welches diese unabsichtlich angewinkelt hatte. Peter erhielt einen dumpfen Schlag und lag stöhnend am Boden.

„Schnell steh auf!“ zischte Sara, doch Peter hielt sich noch den Kopf und brummte vor sich hin.
Daraufhin setzte Sara einen Fuß auf Peter Oberkörper und versetzte diesen einen äußerst festen Stoß. Peter schrie überrascht auf, als er plötzlich über den Parkettboden schlitterte und unter die große Kommode an der Wand rutschte. Fast hätte er sich dabei den Kopf gestoßen. Aber sein schmaler Körper passte genau unter das Möbelstück. Er hatte das Gefühl, als wäre er ein anstößiges Heft, das Sara mit einem Tritt unter die Kommode gefeuert hatte. Es war allerding auch ein sehr gutes Versteck.

Eine halbe Sekunde später ging die Tür des Wohnzimmers auf und sein Vater kam herein. Suchend sah er sich um, während Sara auf ihre bezaubernde Art freundlich lächelte. „Hat da jemand geschrien?“ fragte er verwirrt. „Der Fernseher.“ sagte Sara schnell und wechselte das Thema. „Hatten sie einen schönen Abend mit meiner Mutter?“ Peter Vater sah Sara einen Augenblick überrumpelt an. „Wie, äh ja, ja der Abend war schön. Danke der Nachfrage. Wo ist mein Sohn. Guckt er nicht mit dir fern?“
„Doch, er ist nur kurz zur Toilette oder so. Keine Ahnung. Wartet meine Mutter draußen?“
„Ja, sie ist im Auto.“
„Dann gehe ich jetzt. Sagten sie Peter bitte, das ich gegangen bin?“
„Klar! Seit ihr denn gut mit einander zurecht gekommen?“
„Ja, Peter ist ein sehr netter Junge. Wir kommen gut miteinander aus.“
„Das ist schön. Ich komme mit deiner Mutter auch gut aus.“
„Ja.“ sagte Sara gedehnt. Dann ging sie durch die Tür in den Flur. „Ich muss jetzt aber wirklich los. Ich will nicht, dass meine Mutter so lange wartet.“ 

Peter hörte wie sich die Haustür hinter Sara schloss und dann die Schritte seines Vaters, wie er ins obere Stockwerk ging. Mühselig robbte Peter unter der Kommode hervor. Da er nur knapp drunter gepasst hatte, konnte er sich auch nur sehr beschränkt mit den Armen bewegen. Es dauerte bestimmt fünf Minuten, bis er endlich draußen war. Als er Aufstand war seine Kleidung dick mit Staub bedeckt. Unter der Kommode konnte man schlecht Staub wischen. „Mann!“ sagte Peter. „Sie hat im wahrsten Sinne des Wortes mit mir den Boden aufgewischt. Cool.“ Er seufzte. Er vermisste Sara jetzt schon und es störte ihn, das er sich nicht verabschieden konnte. Aber immerhin ging sein Vater mit ihrer Mutter aus. Dann würde er Sara bestimmt einmal wiedersehen. Und darauf freute er sich jetzt schon.

Ende

Freitag, 14. September 2018

Die weiblichen Eindringlinge Kapitel 56 - Wettkampf im Team

Bruno lief mit schnellen Schritten die Reihen der Bewerber ab. Er war gestresst, und gereizt. Die Leute die hier lebten, brachten ihn irgendwann noch ins Irrenhaus. Dieses Event war klar für Sportler gedacht! Für harte kräftige Typen! Ja und auch für Frauen! Klar! Für Frauen und Männer! Aber verdammt noch mal, nicht für Kinder oder sogar Kleinkinder.

Er ging die Reih weiter entlang und sortierte die klar ungeeigneten ein. Eine Schwangere Frau zum Beispiel. Oder die Massen an kleinen Kindern. Unglaublich wer dachte, er könne hier mitmachen. Das Ganze sollte mit einen Minimum an Ernsthaftigkeit laufen. Nicht zuletzt weil er eine Menge Geld gesetzt hatte.

Was natürlich nur er und sein Partner wussten. Was heißt Partner? Eigentlich war Herbert ein Konkurrent. Nur dieses Mal machten sie gemeinsame Sache. Fitnessstudio gegen Fitnessstudio. Wer hat die stärksten Mitglieder. Bruno hatte natürlich auf seinen Sieg gewettet. Er hatte den Mund wieder einmal ganz schön voll genommen. Ausgelacht hatte er Herber und behauptet, das seine jüngsten Sportlerinnen seine erfahren männlichen Sportler besiegen würden. Herbert hatte seine Worte mit der Hand weggewischt und herzlich gelacht. Und dann hatten sie um Geld gewettet.

Ungeduldig trat Alina von einen Fuß auf den anderen. Die blöde Schlange war viel zu lang und es ging viel zu schleppend weiter. Und sie hatte weder Oskar noch Lani irgendwo gesehen. Neben ihr stand Sophia, die nicht weniger genervt war. Immer wieder guckte das Mädchen mit den braunen langen Haaren auf ihre Uhr. Hinter ihnen standen Gaby und Michelle, die beide gelangweilt auf ihre Smartphones starrten.

"Hör endlich auf rum zu hampeln!" murrte Sophia. "Das ist ja nicht zum Aushalten!"
"Ich kann halt nicht anders. Hmm..., das dauerte aber auch!" gab Alina zurück. "Wenn das so weiter geht, wird das ein echt langer Tag. Und Osk… ich meine und es wird sehr spät" Sophia sah Alina prüfend an, sagte aber nichts. "Ich hasse so viele Menschen!" rief Sofia ärgerlich. "Und ich hasse es so lange zu warten! Besonders wenn man stehen muss!"

"Warum bist du dann hier?" fragte Michelle die nun gelangweilt an ihren Haaren spielte.
"Das fragst du? Die ersten Plätze bekommen eine VIP Jahreskarte!"
„Ja, der Fitnessclub ist sowieso viel zu teuer! Aber ich habe ja keine Chance!"

"Hey!" rief Alina. "sag das nicht! Im Team gewinnen wir und dann bekommt jeder eine Karte. Und im Einzelkampf ist noch eine für den Sieger drin. Man könnte theoretisch sogar zwei gewinnen."
"Ist eigentlich Leon hier?" fragte Michelle Alina.
"Weiß nicht. Keine Ahnung."
"Und deine Brüder Gaby?"
"Sind nicht hier!" rief Gaby so unvermittelt und laut, dass Michelle zusammenzuckte.
"Ich frag ja nur!" murmelte Michelle leise.

"Hey ihr da!" rief plötzlich eine heisere, männliche Stimme. Ein langer dürrer Mann, in einen abgetragenen braunen Mantel und zu weiten Hosen, kam direkt auf Alina und ihre Freundinnen zu.
"Das hier ist nichts für euch Mädchen ihr, ..."
Der lange Mann stockte, nahm seine Zigarette aus dem Mund und sah die Mädchen erstaunt an. Erst jetzt, da er so nahe war, konnte er die Mädchen richtig betrachten.

„Ach verdammt, vielleicht seid ihr doch richtig hier.“ rief er aus. „Lass die Mädchen in Ruhe.“ Ertönte plötzlich eine andere barsche Stimme. Die Mädchen drehten sich um und sahen den dicken Bruno, wie er durch die Reihen der Wartenden gewatschelt kam. Die Mädchen kannten Bruno. Er war der Besitzer des Clubs in den sie gingen und er hatte schon einige Male Michelle angesprochen, ob sie nicht ein für ein paar Fotos posieren wollte. Natürlich als Werbung für den Club. Und wäre Gaby nicht dazugekommen, hätte Michelle das auch gemacht.

„Ich will gar nicht von deinen Mädchen.“ sagte der Zigarettenraucher. „Wusste ja noch nicht mal, dass ich vor deinen Geheimwaffen stehe. Aber ich nehme an das sie es sind. Und ja, vielleicht bin ich beeindruckt.“
„Tja Herbert, da kannst du einpacken was?“
„Warte es ab. Meine Jungs sind nicht schlecht und …“ er rede nicht weiter, denn in dem Augenblick gähnte Alina künstlich und zeigte ihren hohen und steil nach oben ragenden Bizeps. Herbert fiel glatt die Zigarette aus dem Mund. „Ich glaube ich sehe mich hier mal nach ein paar anderen starken Mädchen um. Vielleicht habe ich ja Glück.“
„Da brauchst du aber eine Menge Glück.“ lachte Bruno der den Mädchen zuzwinkerte. Doch diese lächelten nicht und Bruno räusperte sich. Währenddessen verschwand die Gestalt von Herber zwischen den Menschenmengen.

„Was hat das zu bedeuten?“ zischte Sophia wütend. „Ja,“ rief Michelle, „Wir machen keine Fotos.“ Für den Satz wurde sie von Gaby kurz in die Schulter geboxt. „Aua, was soll das denn?“
„Keine Fotos.“ sagte der schwitzende Bruno. „Natürlich keine Foto.“ Fauchte jetzt Gaby. „Du hast auf und gewettet oder?“ Bruno kratzte sich am Kopf. „Wie bist du denn darauf gekommen? Nicht nur groß, stark und schön sondern auch klug was?“ Gaby Mine verfinsterte sich. „Lass dass Geschleime, du hast auf uns gewettet und nun sollen wir für dich gewinnen damit du hinter her die Kohle kassierst.“ Bruno machte ein unschuldiges Gesicht. „Aber das ist eine private Wette, ganz legal. Und ihr wollt doch so oder so gewinnen. Schließlich gibt es Jahreskarten, oder etwa nicht?“

„Wir könnten aber auch verlieren.“ sagte Sophia und verschränkte die Arme, dann gibt es kein Geld. Du hättest und fragen müssen.“ Bruno grinste. „Ich euch fragen? Wozu. Ihr seid fast jeden Tag hier, es war also schon eine sichere Sache dass ihr hier auftaucht. Und wenn ihr nicht gewinnt, gibt es keine Freikarten. Ist es euch das wert? Nur um mir eins auszuwischen?“ Er lachte noch mal, deutete eine Verbeugung an und ging mit einen, „Meine Damen.“ Davon.

„So ein schleimiger Wurm.“ knurrte Gaby. „Ja.“ Stimmte Michelle ihr zu. „Der will immer nur Fotos machen.“ Dieses Mal wurde Michelle von Sophia geboxt. „Aha, warum schlagt ihr mich alle?“ „Weil du Unsinn plapperst. Es geht Bruno nicht um Fotos verdammt. Was meint ihr, sollen wir trotzdem mitmachen?“ „Ich auf jeden Fall.“ sagte Alina. „Egal ob ihr mitmacht oder nicht.“ Gaby grinste. „Sagt gerade die, welche sich die ganze Zeit über nicht dafür interessiert hat. Erst einen Tag vorher hast du dich uns angeschlossen.“ Alina sah Gaby scharf an. „Oh Entschuldigung. Vielleicht hatte ich zu tun!“

Die Mädchen zankten sich noch eine Weile, aber als sie dann beim der Anmeldung waren, hatten sie sich entschieden. Sie wollten mitmachen und gewinnen. Sollte Bruno doch sein Geld bekommen. Sie würden ihn schon dazu bringen, ihnen ihren Anteil zu geben.

In der ersten Runde ging es um eine Teamleistung. Die Teams bestanden immer aus vier Teilnehmern. Was für die Mädchen gut passte auch wenn Sophia knurrte das man Mischelle gegen Manuela hätte tauschen sollen. Doch da es Trennungen zwischen den Altersgruppen gab, war Alinas Mutter mit ein paar Sportlerinnen ihres Alters in einem Team. Auch Lea, Sophias Mutter war vertreten.

Die Mädchen hatten sich gerade ihre Teamnummer abgeholt, als ihnen erneut Herbert über den Weg ließ. Er wurde von zwei Mädchen begleitet, die Alina, Gaby und Michelle gut kannten.
„Wendy!“ rief Alina. „Mona!“ rief Gaby. Michelle begnügte sich damit, beide Mädchen finster anzustarren.

Wendy hatte sich mit ihrer dunkelbraunen Haut eine enge weiße Sporthose und einen weißen Sport-BH angezogen, welcher mit ihrer gutbestückten Oberweite ziemlich ausgelastet war. Ihre dunkelblonden Haare mit den hellen Strähnen fielen ihr verwegen ins Gesicht. „War klar das ihr hier seid.“ sagte Wendy verächtlich. „Den ersten Platz könnt ihr euch schon einmal abschminken.“

„Du aber auch!“ platzte es aus Michelle heraus. „Das sagt die richtige.“ lachte Wendy. Mona hatte bisher nichts gesagt. Sie stand nur mit ihren überaus dicken Beinen da und sah alle Anwesenden böse an. Alina hatte noch nie so dicke Beine bei einem Mädchen gesehen. Und es war kein Fett. Sie konnte deutlich die Muskelstränge sehen welche viel dicker waren als ihre eigenen. Das Mädchen konnte bestimmt Betonwände eintreten.

„Wir werden ja sehen, wer hier gewinnt.“ sagte Gaby und verschränkte die Arme.  „Werden wir!“ erwiderte Wendy feindselig und sah Gaby aus ihre hübschen Gesicht mit den grünen Augen und dem Schmollmund vernichtend an. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und zog mit Mona davon.
„Tja, Mädchen halt!“ sagte Herbert und nahm einen kräftigen Zug aus seiner Zigarette. „Meine Damen, man sieht sich.“ Und dann schlenderte auch er davon.

Die Teamleistung bestand aus vier verschiedenen Wettkämpfen. Als erstes ging es darum, Medizinbälle so weit wie möglich zu werfen. Jedes Mädchen musste einmal werfen, die Leistung wurde danach zusammen gerechnet. Bei der zweiten Runde mussten Sandsäcke von einem markierten Bereich in den anderen geschleppt werden. Hierbei wurde die Zeit gestoppt. In der dritten Runde musste ein dicker Holzpflock mit mächtigen Vorschlaghämmern in den Boden gestampft werden. Dabei bekam jedes Mitglied des Teams einen Hammer, es gab allerding nur einen Pflock, welcher versenkt werden musste. Als letztes mussten zwei riesige Reifen, welche von einem Traktor stammten, an Ketten eine bestimmte Strecke entlang gezogen werden. Je Reifen, zwei Teammitglieder. Hierbei wurde erneut die Zeit genommen.

Gaby, Alina, Sophia und Michelle erlangten beim Weitwurf ein gutes Ergebnis. Alina und Sophia warfen beide fast gleich weit. Gaby schaffte einen Meter mehr und Michelle lag einen Meter dahinter. Trotzdem lagen sie mit ihrem Ergebnis vorn. Wendy und Mona warfen zwar beide so gut wie Alina und Sophia, aber ihre anderen beiden Teammitglieder, waren normal sportliche Mädchen und diese lagen mit ihrer Leistung 2.5 Meter hinter Michelle.

Als zwei sportliche Zwillinge mit ihren Kolleginnen dran waren, winkte Michelle den beiden fröhlich zu. „Das sind Nelli und Nele!“ verkündete sie. „Das sind ganz liebe Mädchen.“ Sophia schnaubte. „Du findest doch jeden lieb.“ Gaby nickte zustimmend. „Besonders Jungs!“ ergänzte sie. Beleidigt verschränkte Michelle die Arme und sah weiter den Zwillingen zu. Diese warfen gar nicht schlecht und lagen nur 1,5 Meter hinter Michelle. „Das haben wird dann wohl gewonnen.“ sagte Alina, als das Team der Zwillinge fertig war. „Jeep.“ machte Sophia.

Alina war mit ihren Gedanken nicht ganz beim Wettkampf, auch wenn es ihr mehr Spaß machte als erwartet. Trotzdem reckte sie immer wieder den Hals und schaute in die Menge der Zuschauer. Das Event fand auf dem großen Sportplatz der Stadt statt und da überall Menschen standen, fehlte Alina die Übersicht. Lani oder gar Oskar konnte sie nirgends entdecken.

Die vier saßen weiterhin im Graß, als die Erwachsenen Teams antraten. „Oh Mann, das dauert ja ewig.“ stöhnte Sophia. „Jetzt kommen noch die Frauen und die Männer über zwanzig Jahre dran. Puh.“
„Uh, ich sehe deine Mutter!“ rief Michelle nervend fröhlich.

Lea, Sophias Mutter, war aber auch schwer zu übersehen. Eine große Frau, welche ein kleines schwarzes Top und einen hauchdünnen Slip anhatte. Der Rest war nackt und bestand ausschließlich aus puren dicken Muskeln. Arme und Beine trotzten nur so vor Muskelpacketen. Sie hatte einen absoluten V Rücken und die Rillen ihrer Bauchmuskeln waren extrem tief. Mit den langen Haaren und den schönen, wenn auch strengen Gesichtszügen war sie das Ebenbild eines jeden weiblichen Bodybuilders. Das ultimative Aushängeschild weiblicher Kraft.

„Deine Mutter schein weiter an Muskeln zugelegt zu haben.“ sagte Gaby beeindruckt. „Ja.“ sagte Sophia. „Das ist auch kein Wunder, sie macht nichts anderes mehr als zu trainieren. Sie ist nie da, stemmt immer irgendwo Gewichte. Es ist ein Wunder, das sie meinen Auszug bemerkt hat.“ Die anderen Mädchen schwiegen betroffen. Sophia zu bemitleiden, war keine gute Idee. Es gab kaum etwas, womit man Sophia wütender kriegen konnte.

Leas Wurf mit dem Medizinball erzeugte ein erstauntes „Oh.“ In der Menschenmenge. Ihr Ball flog fast 6 Meter weiter, als der von Gaby. „Donner.“ sagte Gaby. „Dumm nur, das ihre Panterinnen nicht so kräftig sind. Warum kennt deine Mutter keine anderen Bodybuilderinnen?“ Sophia zuckte mit den Schultern und Michelle meinte fröhlich. „Vielleicht ist sie wegen Sophia hier.“ Doch Sophia schüttelte energisch den Kopf. „Da wir gerade von Müttern sprechen.“ sagte Alina, da kommt meine. „Uh sexy.“ sagte Michelle.

Und sie hatte Recht. Manuela hatte eine schwarze kurze Hose und ein zerrissenes weißen Shirt an. Dazu schwarze Hosenträger, welche provokant ihre Busen hochdrückte. Das zerrissene Shirt endete kurz über ihren ausgeprägten Bauchmuskeln. Es hatte auch keine Ärmel, so dass jeder ihre muskulösen Arme sehen konnte. Ihre dunkelblauen Augen leuchteten vor Selbstbewusstsein, als sie durch die Menge, rüber zur Startlinie schritt. Als sie an Lea vorbei kam, sagte sei. „Willst du dir nichts anziehen, du bist fast nackt.“ Lea, die sich von der Startlinie entfernen wollte, blieb kurz stehen. „Wirf du erstmal deinen Ball in diesem Outfit, bevor du anderen Modetipps gibst.“

Manuelle warf ihren  Ball, allerdings landete diese im Längenbereich von Gaby und lag somit weit hinter Lea zurück. Alina hätte es nicht zugegeben, aber sie hatte mehr von ihrer Mutter erwartet.
„Tja.“ sagte sie laut zu ihren Freundinnen. „Meine Mutter hingegen trainiert in letzter Zeit weniger.“
„Da ist sie doch in guter Gesellschaft.“ sagte Gaby spitz, was Alina einfach überhörte.

Als endlich auch die männlichen Gruppen durch waren, ging es weiter. Bei der Disziplin des Sandsacks schleppen hatten die Veranstalter wohl geglaubt, dass diese mühselig von A nach B geschleppt werden würden. Doch damit lagen sie falsch. Alina und Gaby warfen sich die Sandsäcke gegenseitig zu. Das heißt, Gaby stand am Start und warf Alina, welche in der Mitte der Strecke stand, den Sack zu. Diese warf ihn dann ins Ziel. Sophia wollte Michelle auch einen Sandsack zuwerfen, mit dem sie Michelle glatt von den Füßen fegte. Danach schleuderte Sophia die Säcke nur noch so weit es ging und Michelle lief umher und trug diese ins Ziel.

Damit waren die vier wieder einmal die Besten. Mona und Wendy warfen sich war auch die Säcke zu aber ihre Mitstreiterinnen sogen ihre Säcke mühselig über die Rasenfläche. Trotzdem war das Tempo indem Wendy und Mona arbeiten beeindrucken.

Lea war wieder ein einmal das Highlight. Sie brauchte niemanden in der Mitte. Sie schaffte es den Sandsack von ihrer Starposition aus ins Ziel zu werfen. Und das erstaunlich schnell. Wie eine Maschine wühlte sie sich durch den Haufen. Ihre Mitstreiterinnen schleppten in der Zeit nur zwei von den 20 Säcken.

Manuela warf, wie die Mädchen die Säcke in die Mitte, von wo aus ihre Mitstreiterinnen die Säcke ins Ziel zogen.

„Wir sind sowas von die Ersten!“ rief Michelle glücklich. „Ich fühle schon die Jahreskarte zwischen meinen Fingern. Wisst ihr wie viel  Geld ich damit sparen werde?“ „Nicht nur du!“ sagte Sophia, die gerade ihre Mutter mit den Augen verfolgte. „Wie wollen wir das mit dem Hämmern machen?“ fragte Gaby pragmatisch. „Ich denke es ist am besten, wenn wir schnell hintereinander schlagen. Oder?“ Die anderen Mädchen nickten zustimmend.

Als sie nach langem Warten endlich an der Reihe waren, lief Gaby Plan nicht ganz so gut. Gaby schlug als erstes, dann folgte Alina, Sophia. Michelle schlug zu schnell zu und traf Sophias Holzstab. Dieser zersplitterte Sophia geradezu in der Hand. „Spinnst du?“ schrie Sophia, los gib mit deinen Hammer. „Nein das ist meiner!“ rief Michelle bockig. Während sich Michelle und Sophia noch spreiteten, schlug Gaby mit ihren Hammer zu. Doch der Hammerkopf, von Sophias kaputtem Werkzeug, lag viel zu dicht am Pflock. Als Gabys Hammer runtersauste erwischte sie das Schwere Metallstück und trennte damit sauber ihren eigenen Hammerkopf ab. „Verdammte Sch….“ Schrie Gaby. „Warte ich mach.“ sagte Alina. „Nein!“ ging Gaby dazwischen, „Räumt die Hammerreste aus dem Weg ich mach das.“ Alina zögerte kurz reichte Gaby aber dann ihren Hammer. Schnell machte Alina für Gaby den Weg frei und Gaby schlug so schnell sie konnte auf den Pflog ein. Sophia hatte gerade einer kreischenden Michelle den Hammer entrissen und sie von sich weggeschubst, brutaler als nötig, als Gaby gerade den Pflock versenkte.

Der Vorfall hatte den Mädchen viel Zeit gekostet. Mona und Wendy funktionierten sehr gut miteinander. Ihre Mitstreiterinnen durften nur zugucken, wie die Mädchen mit schnellen, aufeinanderfolgenden Schlägen, ihren Pflock versenkten. Und das in fast der Hälfte der Zeit von Gaby, Michelle, Sophia und Alina.  Lea brauchte nur zwei Schläge, wobei sie allerding pro Schlag einen Hammer zerstörte. Manuela schlug, ohne dass jemand anders mitmachen durfte, in schnellen Schlägen ihren Pflog in den Boden. Auch sie war schneller als die Mädchen.

In der letzten Disziplin mussten jeweils zwei Traktorenreifen von jeweils zwei Teilnehmern ins Ziel gezogen werden. „Mit Sophia trete ich nicht an!“ rief Michelle sofort beleidig, als es um die Teambildung ging. „Und ich nicht mit so einer dummen Zicke!“ blaffte Sophia zurück. „Selber!“ murmelte Sophia. „Ihr seid wie meine Brüder.“ stöhnte Gaby. „Dann zieh ich mit Michelle und Alina, du ziehst mit Sophia.“ Damit waren alle einverstanden. Nachdem das geklärt war, zog Michelle Gaby mit sich fort. Sie wollte wo anders auf die Fortsetzung des Wettkampfs warten. Nicht unbedingt in der Nähe von Sophia.

Und so schlenderten Gaby und Michelle über den Sportplatz. Sie beglückwünschten Manuela wie auch Lea zu ihrer Leistung. Lea war etwas irritiert, lächelte aber. Manuela umarmte beide Mädchen und versprach später vorbeizukommen. Sie waren gerade auf den Rückweg, als eine Stimmt Michelles Namen sagte.

„Hey Michelle.“
„Oskar.“ rief Michelle überrascht.
„Ja, meine Schwester hat mich hier her geschliffen.“
Wie auf Stichwort tauchte ein Mädchen mit Elfengesicht neben ihm auf. Klar älter als Oskar und auch älter als Michelle und Gaby . „Stimmt gar nicht. Er würde sonst nie raus,…“ sie hörte auf zu reden, als sie Michelle erkannte. „Auch du bist das…“
„Äh das ist Gaby.“ sagte Michelle schnell, bevor Lani weiter redete.
„Ja wir haben euch gesehen.“ sagte Oskar. „Ihr Mädchen seit echt stark. Besonders du Gaby.“ Er lächelte wobei seine Augen beeindruck Gaby Beinmuskulatur begutachteten.

„Tja.“ sagte Lani und gab ihren Bruder einen Stoß mit den Ellenbogen, damit er aufhörte, Gabys Beine anzustarren. „War nett euch zu treffen, aber wir wollten uns noch umsehen. Und Alina wollt ich noch viel Glück wünschen.“
„Ihr kennt Alina.“ Fragte Gaby.
„Ja klar.“
„Alina?“ stöhnte Oskar. „Muss das sein. Glaub mir doch, die hat sie nicht alle. Außerdem ist sie gefährlich!“
Lanis Gesicht verritt unterdrückte Wut. „So ein Quatsch Oskar. Sei nicht so gemein zu ihr. Was willst du denn sonst machen? Wieder mit Michelle vögeln?“

Gaby blieb vor staunend der Mund offen stehen. Und Oskar bekam einen roten Kopf. „Wir gehen jetzt und fertig!“ sagte Lani bestimmend. Wütend griff sie sich ihren Bruder und zog ihn davon.
Als sich Gaby wütender Blick auf Michelle richtete hob diese Abwehrend die Hände. „Worüber hatten wir gesprochen Michelle.“ fauchte sie. „Das du nicht mehr mit jeden Jungen schläfst, der nicht bei drei auf dem Baum ist. Verdammt. Weißt du was? Sophia hat recht, du bist nicht auszuhalten!“

Wütend stapfte Gaby davon und Michelle hinter ihr her. „Aber Gaby das war vor unser Abmachung und ich habe es ihm nur mit der Hand…“
„Ich will das nicht hören Michelle! Ah, du bist unmöglich.“

Sie hatten Alina und Sophia erreicht, die gleich aufstanden, als Gaby sich fluchend nährte. „Alina, du musst mit Michelle den Reifen ziehen. „Okay, aber wäre es nicht besser wenn du und Michelle.“
„Nein!“ rief Gaby wütend und Alina verstummte.

Als es endlich losging, ketteten sich Sophia und Gaby an einen Reifen und Michelle und Alina an den anderen. Sie hatten sich gerade festgeschnallt als Lani und Oskar aus der Menge auf Alina und Michelle zukamen.

„Hey wir wollten euch nur schnell Glück wünschen.“ rief Lani. Alina war sofort wir verwandelt. Dumm grinsend starrte sie Oskar an, dem dabei gar nicht wohl war. Schnell richtete er seine Aufmerksamkeit auf Michelle. „Hey Mischelle, die silbernen Ketten stehen dir.“ „Oh danke!“ lachte Michelle. Dieser kurze Dialog reichte, um Alinas Gesichtszüge zu Eis erstarren zu lassen. „Oh es geht los.“ sagte Lani und zog ihren Bruder erneut mit sich.

Der Startschuss ertönte und Gaby und Sophia rannten mit ihrem angeketteten Gewicht los. Auch Michelle wollte losrennen, doch die Kette mit dem dahinter liegenden Gewicht, hielt sie fest. Der Grund war, dass Alina sich nicht bewegt hatte. Als Michelle sie fragend ansah, starrte diese böse zurück. „Woher kennst du Oskar?“ fragte sie eisig. „Ich äh,… „ machte Michelle und sprang von einem Bein aufs andere. „Das ist jetzt egal Alina. Wir müssen laufen, sonst verlieren wir.“
„Dann verlieren wir eben!“ schrie Alina zurück. Alinas Wut traf Michelle bis ins Mark. Wütend löste sie die Ketten. „Weiß du was, du kannst mich mal Alina!“ rief sie und wollte davon gehen. Doch Alinas Stimme hielt sie zurück.

„Sag es mir Michelle, oder das war es mit unserer Freundschafft!“
„Du willst es wissen, du willst es wirklich wissen? Okay, ich habe Oskar einen runtergeholt. Das ist ihm wohl gut im Gedächtnis geblieben.“

Einen Augenblick stand Alina entgeistert da. Dann verzerrte purer Zorn ihr Gesicht. Langsam und mit geballten Fäusten, kam sie auf Michelle zu. „Alina.“ sagte Michelle warnend, und wich vor ihr zurück. „Alina.“ Wiederholte sie. Und dann gab Michelle Fersengeld.

Sie rannte los und als sie sah, dass ihr Alina folgte, schrie sie schrill auf. Alina rannte so plötzlich los, dass der an ihr hängende Reifen einen richtigen Satz machte. An der Unterseite des Reifens waren Holzbretter befestigt, damit der Reifen über den Boden glitt und den Rasen nicht beschädigte. Diese Bretter lagen nun oben und Alina hinterließ mit ihrem Reifen eine tiefe Furche im Graß.

Gaby und Sophia waren schon lange im Ziel, als Mischelle kreischend an ihnen und den Schiedsrichtern vorbei lief. Kurz darauf stürmte Alina mit ihrem Reifen an ihnen vorbei und hinter lies einen dicke Spur aufgewühlter Erde.

Währe Alina nicht an den Reifen gebunden, hätte sie Michelle längst gehabt. Doch so lief Michelle im Zick Zack über den Rasen und Alina hinter ihr her. Es dauerte fast eine viertel Stunde bis Alina die Puste ausging. Auch Michelle, die nicht so sehr auf Ausdauersport stand, war außer Atem. Sie hatten wilde Kreise auf dem Sportplatz gezogen, und das Schauspiel war von allen Anwesenden staunend verfolgt worden. Alinas Kraft war zwar am Ende, doch ging sie immer noch, mit schleppenden Schritten in Michelles Richtung.

Michelle hingegen hatte eine Entscheidung getroffen. Sie hatte es geschafft sich mit allen drei Freundinnen auf einmal zu Streiten. Auch wenn der Streit mit Sophia nichts Ernstes gewesen war. Dennoch gab es keinen Grund für sie, weiter an den Spielen teilzunehmen. Kurzerhand lenkte sie ihre Schritte vom Sportplatz herunter und lief zur nächsten U-Bahn Station. Sie glaubte nicht, dass Alina ihr folgen würde und es war ihr auch egal.

Als Alina sah, das Michelle vom Sportplatz runterlief hielt sie an. Sie hatte ihrem Körper alles abverlangt. Zitternd und vollkommen außer Atem ließ sie sich auf dem Reifen nieder. Dann fing sie an zu weinen.

Ende