Freitag, 31. August 2018

Die weiblichen Eindringlinge Kapitel 55 - Wiedergutmachung

Seit einer Woche wusste Alina nichts mehr mit sich anzufangen. Normalerweise genoss sie die Sommerferien, doch seit dem Oskar-Katastrophentag hatte sie zu nichts mehr Lust. Meist lag sie auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Und ihre Gedanken kreisten natürlich nur um Oskar. Sie stellte sich vor, wie sie ihn aus verschiedenen Situationen befreite. Dazu durchbrach sie Wände und prügelte sich durch hunderte von Gegnern. Am Schluss dieser Fantasie lag ihr Oskar immer dankbar in den Armen. Doch diese Gedanken machten Alina nur unglücklich. Sie wusste, dass sie es sich mit Oskar verscherzt hatte. Und dass bisschen Hoffnung was sie noch hatte, ruhte auf Lani. Wenn jemand etwas für sie tun konnte dann Lani.

Von Zeit zu Zeit öffnete sich Alinas Zimmertür und ihre Mutter fragte, ob sie etwas für ihre Tochter tun konnte. Doch Alina schüttelte immer nur den Kopf. Sie wollte nicht rausgehen oder ihre Freundinnen anrufen. Sie wollte auch nicht ihr Lieblingsessen. Sie wollte Garnichts von ihrer Mutter. Manuela fragte ihre Tochter nicht, was mit ihr los war. Zum einen wusste sie, dass es irgendwie um einen Jungen ging, zum anderen wusste sie, dass ihre Tochter über solche Dinge nicht mit ihr reden wollte. Trotzdem machte sie sich Sorgen um ihre Tochter. Sie aß mal kurz was in der Küche ansonsten war sie dauerhaft in ihrem Zimmer.

Es war 9:30 Abends und Alina lag auf ihrem Bett und starrte melancholisch das Display ihres Handy an. Nachdem sie auf Michelles Anrufe nicht reagiert hatte, lief eine Textnachricht nach der anderen über ihr Display. Michelle informierte sie darüber, dass der Wettkampf des Fitnessstudios in wenigen Tagen beginnen würde. Gaby und Sophia würden täglich für den Wettkampf trainieren und meinten, Alina müsste unbedingt mitmachen, da es auch eine Teamleistung gab. Alina wartete bis Michelle nach 20 Nachrichten aufhörte zu schreiben. Sie starrte noch eine Weile vor sich hin, bis sie ein „Nöööö!“ eintippte und es verschickte. Michelle antwortete sofort mit einem traurigen Smiley.

Genervt drehte sich Alina vom Handy weg und starrte erneut an die Decke. Wieder dachte sie an Oskar. Neben ihr brummte ihr Handy. Wieder eine Nachricht. Alina ignorierte es und stellte sich Oskars Gesicht vor. Aber es ging irgendwie nicht. Es war so schwer zu erfassen. Wie schön wäre es ein Foto von ihm zu haben. Im Netz hatte sie nichts gefunden. Wieder brummte ihr Handy. Ärgerlich ergriff Alina ihr Handy um es ganz abzuschalten.

Doch als sie aufs Handy blickte, erstarrte sie. Ihr eben noch müder Geist war hell wach. Kerzengrade saß sie auf dem Bett. Auf ihrem Handy prangte Lanis Name, die ihr gerade eine neue Nachricht geschickt hatte. Aufgeregt öffnete Alina den Chatverlauf. Mit Herzklopfen las sie: „Alina ich brauch Dich hier. Jetzt sofort. Ich schick Dir meinen Standort.“ Alina wäre beinah vom Bett gefallen. Sie musste los. Sofort. Wie von Sinnen rannte sie in Leons Zimmer. Dieser saß an seinem Computer und Chattete mit jemanden. Alina packte Leon am Arm und zog ihn einfach hinter sich her. Leon hatte keine Chance sich loszureißen. Mit einem „Ahhh!“ folgte er ihr.

„Du musst mich fahren!“ sagte Alina kurz und zog ihn in den Flur. „Aber ich…“ Wütend drehte sich Alina zu Leon um und hielt ihm ihre Faust vor das Gesicht. „Keine Widerworte Leon oder ich schwöre Dir ich prügle dich grün und blau!“ Leon wurde blass und nickte.
„Aber Alina…“ sagte er dann doch, als sie an die Treppen kamen.
„Leon!“ schrie sie, „Ich habe es eilig!“
„Du hast keine Hose an.“ sagte Leon kleinlaut. 
Alina sah an sich runter. „Oh.“ machte sie und ließ dabei Leon Arm los der erleichtert aufatmete.
„Und deine Haare...“ begann er vorsichtig. „Naja du solltest vielleicht einmal in den Spiegel gucken.“
Alina starrte Leon an, der ängstlich vor ihr zurückwich.

„Na gut.“ sagte sie. „Ich mach mich zurecht. Und du startest schon mal den Wagen.“ Sie reichte ihm ihr Handy. „Da wollen wir so schnell wie möglich hin. Klar?“ Leon nickte und ging schnell die Treppe runter. Alina selbst verschwand in ihrem Zimmer. Leon hatte Recht, sie sah wie eine Obdachlose aus. So schnell es Alina irgendwie möglich war, brachte sie ihr Haar in Ordnung und zog sie frische Kleidung an. Ein kleiner Spritzer Parfüm und fertig, für Markeup hatte sie keine Zeit.  Wenige Sekunden später saß sie neben Leon im Auto und der fuhr sofort los.

„Warum haben wir es denn so eilig.“ fragte Leon als sie fiel zu schnell die Straße in Richtung Innenstadt fuhren.
„Sag ich dir nicht. Fahr einfach.“
„Geht es vielleicht um diesen Jungen? Manuela meinte sowas.“
„Halt den Mund Leon.“ rief Alina wütend.
„Du kannst mit mir über so was reden. Ich bin ein Typ und kann dir vielleicht, …“
„Leon!!!“ schrie Alina. „Wenn du nicht fahren würdest, hätte ich dich längst k.o. geschlagen.“
Leon wurde sofort ruhig und sagte kein Ton mehr. Nach fünfzehn Minuten, mit einem Blick auf Alinas Handy, hielt er hinter der Backsteinmauer eines ziemlich lauten Nachtclubs.

„Hier sollte es sein.“ meinte Leon und stellte den Motor ab. Er hatte den Zündschlüssel noch nicht ganz abgestellt, als ihn Alinas Faust am Kinn traf. Es klatschte einmal und Leon rutschte besinnungslos in sich zusammen. „Gott das habe ich jetzt gebraucht.“ stöhnte Alina und atmete tief durch. Einen Augenblick später stieg sie aus dem Wagen.

Es war 10 Uhr Abend aber dank der Sommerzeit immer noch hell. Hinter dem Club, aus dem sehr laute Musik dröhnte lagen die Abstellgleise der Bahn. Dieser wurde von einem grauen Maschendrahtzaun vom Grundstück des Klubs abgetrennt. An diesem Zaun entdeckte Alina, Lani. Sie war stark geschminkt und nicht allein. Ein anderes Mädchen, auch schon älter, stand neben ihr. Schnell lief Alina zu ihr. Die Frau, welche Alina nicht kannte und klar größer war als Lani, sah sie missbilligend an.

„Oh Alina gut das du hier bist.“ Begrüßte Lani sie. „Das Kind da ist nicht wirklich deine Freundin.“ Sagte die Frau, welche sich die langen Haare fast weiß gefärbt hatte. Lani sah sie böse an. „Halt den Mund Eva! Willst du dein Handtasche nun wiederhaben oder nicht?“
„Doch klar, genauso wie du. Weiß nur nicht, wie uns ein Kind dabei helfen soll.“
„Ich bin kein Kind.“ rief Alina trotzig. „Ich bin volljährig!“
„Dann solltest du dich vielleicht nicht wie ein acht jähriges Schulmädchen kleiden!“

Alina ballte die Fäuste und die Frau erschrak als sie das Muskelspiel von Alinas Armen sah. Automatisch sah sie nun auch auf Alinas Jeans, durch die sich die dicken Muskelrollen ihrer Oberschenkel drückten. „Verdammt was …“ sagte sie. Der Rest schien ihr vor Überraschung im Mund stecken zu bleiben.

„Alina sei lieb!“ rief Lani und schnell verwandelte Alina ihren bösen Gesichtsausdruck in ein naives Lächeln. „Schon besser.“ Eva runzelte die Stirn. „Was ist das zwischen euch? Bist du ihre Domina?“
„Nein!“ rief Lani ärgerlich. „Wir haben eine Vereinbarung. Sie tut was für mich dann tue ich was für sie.“  Eva lächelte breit und zeigte ihre weißen, wie auch großen Zähne. „Ah schon klar. Habe immer gewusst, dass du es auch mit Frauen machst, aber…“
„Eva!“ schrie Lani mit rotem Kopf. „Hör auf zu reden!“ Eva grinste breit und hob abwehrend die Hände. „Okay, okay…“

Lani atmete tief durch und drehte sich zu Alina. „Also wir sind vor zwanzig Minuten aus dem Club gekommen und so einer Gruppe von besoffenen Pennern in die Arme gelaufen. Die haben sich unsere Handtaschen geschnappt und sind abgehauen. Allerdings nicht weit. Sie stehen dahinten auf dem Abstellgleis. Da wo der Rauch aufsteigt. Die haben irgendwas in Brand gesteckt.“
„Und anstatt die Polizei zu rufen.“ Unterbrach Eva, Lani. „Hat sie dich geholt.“
„Das ist bestimmt besser!“ rief Lani ärgerlich. „Die hätten das Polizeiauto sofort gesehen und währen abgehauen. Aber Alina wird auf den ersten Blick harmlos. Außerdem kann Alina die Typen so bestrafen wie sie es verdient haben. „

„Oh ja, soll ich?“ fragte Alina, die bisher nur geschwiegen hatte.
„Ja von mir aus kannst du sie alle verprügeln.“ sagte Lani wütend.

„Okay, dauert nicht allzu lange.“ sagte Alina, ging zum Zaun, packte die Maschen und riss mit einem Ruck ein großes Loch hinein.  „Stark ist sie ja.“ sagte Eva leise zu Lani. „Das ist noch gar nichts. Glaub mir die wird spielend mit den Typen fertig.“ Eva sah Lani skeptisch an. „Werden wir sehen.“

Alina trotzte vor Tatendrang, als sie sich in die Richtung der Abstellgleise bewegte.  Sie konnte nicht motivierter sein, als sie hinter einem rostigen Wagon die Gruppe entdeckte. Sie hatte eine üble Bande von Rockern in Lederkleidung erwartet, doch stattdessen fand sie eine Gruppe von vier Männern und zwei Frauen vor, die höchsten Mitte Zwanzig waren. Alina war überzeugt, dass sie mit denen problemlos fertig werden würde.

Alina war bis jetzt nicht bemerkt wurden. Das änderte sich, als sie ein lautes „Hey!“ von sich gab. Einer der Frauen, sie hatte sich das Haar rosa gefärbt, sah Alina überrascht an.  „Ey seht mal Leute. Ein kleines Schuldmädchen hat sich hier her verirrt.“ Sie lachte und zeigte damit, wie betrunken sie war. „Uh ist die Süß.“ sagte einer der Typen und kam auf Alina zu. Er war eine Halbeportion. Dünn mit rutschender Hose und schmierigen Haaren. Alina starrte ihn böse an, was gut ging, da er nur wenige Millimeter größer war als sie.

„Ihr habt meiner Freundin ihre Handtasche gestohlen, wo ist sie.“ Der Typ vor ihr war ziemlich betrunken, so dass er hin und her wankte, als er einen Schritt vor machte. Nun stand er direkt vor ihr. „Das war Tom.“ lallte er. „Tom der Handtaschen Dieb. Um genau zu sein hat er sie geraubt. Aber diese arroganten Hühner hatten es auch nicht anders verdient.“ Leise lachte er in sich hinein. „Ich nehme an, du bist gekommen, um ihn mal richtig ins Gewissen zu reden.“ Wieder lachte er dümmlich.

Alinas Geduld war am Ende. Wütend trat sie dem Hempfling auf den Fuß, so dass er aufschrie und eine Sekunde später auf einem Bein stand. Sein Aufschrei endete abrupt als Alinas Faust ihm einen Aufwärtshaken verpasste, der ihn ein Stück hoch in die Luft beförderte. Wie tot fiel er leblos in den Staub. Alle anderen Anwesenden, die bis her locker herumgestanden oder gesessen hatten, richteten sich alarmiert auf.

„Wie hat sie das gemacht?“ fragte ein schwarzhaariger Typ, der noch am stabilsten von all den dünnen Typen aussah. „Ist doch egal!“ rief ein anderer und schnappte sich eine alte Holzlatte um damit auf Alina loszugehen. Drohend holte er zum Schlag aus und Alina spannte ihre Bauchmuskeln. Es knallte Laut als das Bett an ihren Bauchmuskeln zersplitterte. Sie revangierte sich mit einem Faustschlag der ihren Angreifer sich einmal um die eigene Achse drehen lies. Völlig groggy und schwanken stand er vor Alina. Diese drehte sich einmal und trat den man so heftig in den Unterleib, das er regelreicht davonflog und in seine dahinter stehenden Freunde kracht. Die beiden Frauen, welche an der Seite standen kreischten überrascht auf, als der Mann durch die Luft segelte. 

Der schwarzhaarige befreite sich von der Last seines, nun bewusstlosen Kumpanen und half den andern Gestürzten auf. „Wie müssen sie zusammen angreifen. Du packst ihren rechten Arm, ich den Linken!“ Alina, die seine Worte klar gehört hatte grinste Böse. Sie ließ die beiden ihre Arme packen, spannte dann ihre Muskeln und donnerte sie laut gegeneinander. Als die beiden verwirrt vor ihr standen, nahm Alina sie schnell in den Schwitzkasten.

Die beiden Männer hatten keine Chance gegen Alinas Stahlarme. Sie wehrten sich zwar aber Alina bemerkte das kaum. Und alles was die beiden zu fassen bekamen waren harte Muskeln, welche sie mit ihrer eingeschränkten Kraft nicht bewegen konnten.  „Hört auf zu zappeln.“ rief Alina und spannte ihren Bizeps leicht an, so dass dieser sich in die Hälse der Männer bohrte. Durch den geminderten Blutfluss wurde beide Männer schnell ruhiger und hörten auf um sich zu schlagen.

„Derjenige von euch der mit zuerst sagt wer und wo Tom ist, wird von mir sanft schlafen geschickt. Der andere nicht.“ Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, da grölte der Mann in ihrer linken Umklammerung auf. „Er ist es, er ist es!“ rief er hastig und deutete auf den Mann mit den schwarzen Haaren, den Alina rechts im Schwitzkasten hatte. „Du miese Ratte.“ fluchte dieser wütend.

„Dankeschön.“ sagte Alina lieb und spannte ihren Bizeps so stark an, dass der Verräter auf der Stelle besinnungslos wurde. Einige Augenblicke ließ Alina ihren Bizeps noch auf den Mann wirken. Dann ließ sie seinen schlaffen Körper in den Dreck fallen. Unvermittelt löste sie die Umklammerung von Tom und packte ihn am Kragen.

„Ich frage dich jetzt nur einmal. Wo sind die Handtaschen?“
„Dort hinten!“ rief er ängstlich. „In dem verrosteten Container.“
„Du!“ rief Alina eine der Frauen an, „Geh und hol die Taschen. Und wage es nicht wegzulaufen. Ich kann Tom hier schneller und weiter werfen, als du rennen kannst. Und danach würde ich dich richtig durchprügeln!“

Die Frau wurde blass, mit einem nickten ging sie langsam zu dem Container und holte die besagten Taschen heraus. Vorsichtig stelle sie diese neben Alina ab und stellte sich danach schnell wieder neben die Frau mit den rosa Haaren.

„Gut.“ sagte Alina und sah Tom tief in die Augen. „Du hast meiner besten Freundin die Tasche gestohlen und dafür werde ich dich jetzt bestrafen. „Bitte Kleine!“ haspelte er „Das musst du nicht tun, ich kauf dir einen Haufen Süßigkeiten und wir vergessen die Angelegenheit.“
„Ich bin kein kleines Mädchen.“ rief Alina wütend und knallte dem Mann ihre Faust mitten ins Gesicht. Und dann wieder und immer wieder. Sie immer schneller prügelte sie mit ihrer Faust auf sein Gesicht ein. Seine Lippen platzten auf und seine Nase wurde regerecht Plattgehämmert. Erschrocken sahen die Frauen zu wie Alina, Toms Gesicht wie mit einem Presslufthammer bearbeitete.

Tom selber bekam nur die ersten wenige Augenblicke davon mit. Dann wurde er besinnungslos und nahm zu seinem Glück nichts mehr von Alinas Behandlung wahr. Nach gut vierzig Schlägen ließ sie Tom mit seinem grün und blau geschlagenen Gesicht zu Boden fallen. Dort zuckte er noch etwas vor sich hin, während Alina sich den beiden Frauen zuwandte.

Jene, welche ihr die Tasche gebracht hatte, starrte sie ängstlich an. Die mit den rosafarbenen Haaren starrte fassungslos auf Tom und dann böse Alina an. „Du kleine Irre!“ rief sie. „Du hast ihn fast umgebracht!“ Alina grinste und streckte sich, wobei sie all ihre Muskeln spielen ließ, was ihre Kleidung mit einem Knarren kommentierte.


„Aus welchen verdammt Genlabor bist du entlaufen?“ schrie die Frau in rosa. Alina antwortete ihr mit einer geraden Rechen, welche ihr die Nase brach und sie lang in den Staub schickte. Dort blieb sie reglos liegen. Die andere Frau bewegte sich ganz langsam rückwärts, bis sie mit den Rücken gegen die Wand des hinter ihr stehenden Bahnwaggons prallte. Drohend stand Alina vor ihr.

„Bitte tue mir nichts.“ jammerte sie.
„Aber das muss ich.“ sagte Alina lieb, „Ich habe meiner Freundin versprochen, das ich die Gruppe bestrafe, welche ihr die Tasche geklaut haben. Und da gehörst du dazu.“
„Bitte nicht.“ rief die Frau und ging vor Alina in die Knie.

Alina hätte es niemals  zugegeben, aber dem kleinen Sadistischen Teufel in ihr, gefiel es wie die Frau sie anflehte. Und es gefiel ihm noch mehr, keine Gnade zu gewähren. Grinsend packte sie die Frau am Hals, die daraufhin auf keuchte. Ganz langsam hob Alina ihren Arm und ballte ihre Faust. Aus großen Augen starrte die Frau, Alinas harte Faust und den dazugehörigen muskulösen Arm an. Alina ließ den Anblick kurz auf die Frau wirken, dann schlug sie diese, geradezu genüsslich k.o. . 

„Das hat richtig Spaß gemacht.“ Sagte Alina und blickte sich suchend um, in der Hoffnung einer ihrer Opfer würde sich doch noch bewegen. Aber alles was sie erblickte waren bewusstlose Körper die kreuz und quer im Dreck lagen.

„Ich sollte Verbrechens-Bekämpferin werden.“ dachte sie laut. Dann fiel ihr Blick auf die beiden Handtaschen. „Oh, Lani wartet ja.“ Schnell griff sie sich die Handtaschen und wollte schon loslaufen, als sie Toms zerschlagenes Gesicht sah. „Dich nehme ich mit!“ sagte sie kurz, warf sich den schlaffen Körper über die Schulter.

Lani und Eva machte große Augen als Alina nicht nur mit den Handtaschen durch das Loch im Zaun kam, sondern auch noch einen Mann über der Schulter trug. „Hier eure Handtaschen!“ sagte sie und reichte den Frauen ihr entwendetes Eigentum. „Wer ist das?“ fragte Lani und starrte Tom an.
„Das…“ sagte Alina und ließ Tom von ihrer Schulter gleiten, nur um ihm dann mit festen Griff am Kragen festzuhalten. „ist Tom. Es tut ihm sehr leid was er getan hat.“

Lani und Eva starrten Toms Gesicht an. „Was um Himmelswillen ist mit ihm passiert?“
„Nur eine kleine Massage mit meiner Faust.“ lachte Alina. „Aber wartet, ich wecke ihn auf, dann kann er sich selbst entschuldigen.“ Grinsend fing sie an, Tom blau, grünes und auch blutendes Gesicht zu Ohrfeigen. Die beiden Mädchen sahen stumm dabei zu. Es dauerte ein paar Minuten, bis Tom endlich wieder die Augen öffnete.

Sofort fing er an zu stöhnen und Tränen liefen ihm aus den geschwollenen Augen. „Hör auf zu heulen Tom!“ rief Alina. „Das da sind die Frauen den du die Handtaschen weggenommen hast. Willst du dich nicht bei ihnen entschuldigen?“ Tom öffnete die verquollenen Augen so gut er konnte und blickte Lani und Eva Verständnislos an. „Los entschuldige dich, sonst bearbeite ich dein Gesicht bis morgenfrüh!“ „Nein!“ rief Tom ängstlich und fiel vor Lani und Eva auf die Knie. „Es tut mir Leid bitte.“ 
Er war kaum zu verstehen, da Alinas Faust einige seine Zähne entfernt hatte. „Bitte.“ Jammerte er, „Vergibt mir.“ Lani und Eva starrten geschockt auf die Gestalt vor ihnen, welche im Staub kniete und um Gnade fehlte.

„Das ist gruselig.“ sagte Eva tonlos.  „Eva hat Recht Alina, er soll verschwinden.“
„Wenn ihr meint.“ Sagte Alina etwas irritiert. Sie packte Tom am Kragen hob ihn in die Luft und ging mit ihm zum Loch im Zaun. „Sieht so aus, als wäre deine Anwesenheit nicht länger erwünscht.“ sagte Alina zu Tom, der auf wackeligen Beinen vor ihr stand. Er konnte noch ein halbes „Nein!“ herauswürgen, bevor Alinas Faust Tom traf und ihn in die Luft beförderte. Einen guten Meter von ihr entfernt knallte er schlaff zu Boden.

Zufrieden klatschte Alina die Hände aneinander, wie man es nach getaner Arbeit so tat. Lani und Eva sahen sie noch immer entgeistert an. „Was habt ihr denn?“ rief Alina irritiert. „Habe ich was falsch gemacht?“ „Ich meinte du solltest ihn wegschicken, die weiter verprügeln.“ „Aber er ist doch weg.“ Entgegnete Alina unsicher. „Nicht böse sein Lani! Bitte ich dachte das ist okay so.“
Eva stönte laut.

„Lani ich geh!“
„Was warum denn?“
„Warum? Weil wir erst zwanzig Minuten auf deine kleine Freak-Freundin gewartet haben und dann noch mal zehn Minuten, bis sie unsere Taschen hatte. Ich will jetzt nach Haus. Außerdem ist mir deine Freundin zu durchgeknallt. Gute Nacht.“

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und stapfte davon. „Die hat ja eine Laune.“ sagte Alina. „Es stimmt schon“ meinte Lani und sah Alina an, „Ich bin dir zwar dankbar, dass du mir meine Tasche gebracht hast, aber du solltest niemanden Krankenhausreif prügeln.“
„Okay, ich mach es nie wieder, ja? Nächstes Mal sagst du mir genau wie ich jemanden verhauen soll.“
„Na gut Alina. Bin ja froh dass ich meine Tasche wiederhabe. Kann dein Fahrer uns nach Hause bringen? Im Übrigen schein er zu schlafen, wir waren vorhin am Auto und haben an die Scheibe geklopft aber er schläft tief und fest.“

Alina lachte: „Ja, das ist Leon, der schläft fast immer. Er ist mein Stiefbruder.“
„Ah ha.“ machte Lani. „Und er fährt dich rum. Ist ja lieb von ihm.“
„Naja.“ sagte Alina und ging zur Beifahrertür. „Warte bitte bis ich ihn geweckt habe, sonst ist es ihm peinlich.“ Klar!“ sagte Lani und lehnte sich entspannt ans Heck.

Leon lag noch immer besinnungslos mit dem Kopf auf dem Lenkrad des Wagens und hatte mittlerweile seine ganze Hose nass gesabbert. „Hey Leon.“ rief Alina, packte ihn an den Haaren hob seinen Kopf hoch und ging an, ihn grob zu ohrfeigen. „Aufwachen Schlafmütze, wir fahren.“
„Ohh.“ machte Leon und stöhnte auf. „Was ist passiert?“
„Wir fahren heim.“ sagte Alina bestimmend. „Du hast wieder einmal gepennt.“
Leon befühlte sein Kinn. Dann sah er seine Hose. „Oh Gott.“ murmelte er. Dann sah er zu Alina.

„Du hast mich doch wieder,…“ er schluckte den Rest runter, als Alina die Faust hob. „Ja willst du dich beschweren? Oder dich vielleicht lieber bedanken, dass ich deine Wartezeit abgekürzt habe?“
„Ich äh…“ Alina sah in scharf an. „Ja?“ Leon dachte einen kurzen Augenblick nach. „Danke.“ sagte er langsam. „Gern geschehen.“ Sie und lächelte wie ein unschuldiges kleines Mädchen.

Da klopfte es gegen das Wagendach. „Ey seid ihr beiden da drinnen bald fertig?“ Alina ließ hier Fester herunter. „Ja steige ein Lani. Leon ist nicht so schnell, wenn er noch schlaftrunken ist.“ Leon sah Alina böse an, natürlich nur in dem Augenblick, in dem sie nicht hinsah. 

Leon startete den Wagen und Lani nannte ihre Adresse. Kurz darauf fuhren die drei eine Landstraße entlang, an dessen Horizont langsam die Sonne versank. Lani fand die Still wohl etwas unbehaglich, denn sie räusperte sich nach ein paar Minuten laut. „So Alina.“ sagte sie. „Ich habe in der Stadt so ein Plakat zu einem Wettkampf von zwei Fitnessclubs gesehen. Die sollen sich das Spektakel richtig was kosten lassen. Gehst du dahin.“ „Ja vielleicht. Hatte eigentlich keine Lust. Aber meine Freundinnen gehen auf jeden Fall hin.“ „Hmm.“ machte Lani. „Also ich werde mir das angucken und vielleicht kann ich meinen Bruder überreden mitzukommen.“ Sofort war Alina hellwach. „Ich gehe da natürlich auf jeden Fall hin. Meinst du Oskar kommt mit?“
„Oskar heißt er also.“ Kam er plötzlich von Leon und Alina sah in mit tödlichen Blicken an. Sofort verstummte er und sah stur auf die Straße. Lani tat so, als hätte sie nichts gemerkt. „Ja vielleicht schaff ich es, dass er mitkommt. Dann könnte er dich ganz unbefangen beobachten.“ Alina nickte und beugte sich nach hinten zu Lani.

„Wie geht es ihm den. Ich meine nach dem kleinen Vorfall.“
„Das willst du nicht wirklich wissen.“
„Doch bitte sag es mir.“
„Okay Alina, er hat Angst vor dir. Wenn ich nur deinen Namen sage bekommt er große Augen.“
„Oh nein.“ rief Alina und sie merkte wie ihr das Wasser in die Augen liefen. „Aber es geht ihm besser?“
Lani machte ein bedenkliches Gesicht. „Physisch vielleicht. Du musst es halt sehr langsam angehen. Lass ihn dich erst mal auf der Ferne beobachten. Ich schubse ihn schon in die richtige Richtung.“
„Danke Lani, dafür tue ich alles für dich.“
„Ich weiß. Und keine Sorge, ich ruf dich wieder an. So hier könnt ihr anhalten.“

Leon und Alina lieferten Lani zu Hause ab und fuhren weiter nach Hause. Keiner der beiden sprach ein Wort. Leon hielt es für besser den Mund zu halten, da er jetzt mehr von Alinas Gefühlswelt mitbekommen hatte, als diese es wohl gut fand. Und Alina sprach sowieso nicht. Sie sah aus dem Fenster und beobachtete wie die Sonne am Horizont verschwand.

Ende

Freitag, 17. August 2018

Die weiblichen Eindringlinge Kapitel 54 - Alinas Missgeschick


Die Sommerferien hatten begonnen und Alina saß nun schon seit vier Tagen vor dem Fernseher und sah Star Trek. Sie sah Filme, Serien und das fast durchgehend. Doch Alina war schon immer ein aktives Mädchen gewesen und ihr Körper war es gewohnt sich zu bewegen. So kam es, das Alina immer wieder aufstehen musste,  vor dem Fernseher herum lief und sich wieder setzte. Doch als sie um fünften Tag aufstand konnte sie sich nicht dazu überwinden, wieder auf dem Sofa im Wohnzimmer Platz zu nehmen. Stattdessen zog sie ihre enge Sporthose an und ein nicht weniger enges rosa T-Shirt. Danach joggte sie bestimmt zwei Stunden lang durch die Straßen ihrer Nachbarschaft. Gleich darauf ging es in den Keller, indem sich Alina an den einzelnen Trainingsgeräten verausgabte.

Gute zwei Stunden verbrachte sie dort unten, bis sie hörte, wie es oben an der Tür klingelte. Da sie weder Leon noch ihre Mutter gesehen hatte, ging sie davon aus, dass sie alleine war. Ein klein bisschen genervt lief sie die Kellertreppen hoch.

Ihr ganzer Körper war inzwischen von Training gestählt. Die dicken Pakete ihrer einzelnen Bauchmuskeln drückten sich fest gegen ihr Shirt und waren auf den ersten Blick gut zu erkennen.
Noch stärker waren die Muskeln an ihren Beinen und Armen angeschwollen. Ihr anormal steiler Bizeps, zeigte sich in seiner absurden Höhe, egal wie wenig Alina ihre Arm auch anwinkelte. Ihre Beine zeigten dicke Muskelstränge, welche trotz Hose sofort auffielen. Alinas braune Haut glänzte vor Schweiß und ihr Gesicht war leicht gerötet.

Als Alina die Tür aufzog, dachte sie ganz kurz, dass ihr das Herz stehen blieb. Denn vor der Tür stand Oskar und sah sie unbekümmert an.  „Äh, hey!“ sagte er und zog ein Buch hinter seinem Rücken hervor. „Hier, Lani hat mich gebeten dir das vorbei zu bringen, du braust es wohl dringend.“

Alina sah den schlanken Jungen mit den braunen Augen fassungslos an. Dann schloss sie hektisch die Tür. Wie eine Irre rannte sie ins Bad und sah in den Spiegel. Während sie mit einer Hand, fluchend ihr verschwitztes Haar kämmte, durchforstete sie mit der anderen ihr Handy. Hastig klickte sie auf die Konversation mit Lani. „Juhu Alina.“ Las sie leise. „Ich habe meinen Bruder irgendein Buch von mir in die Hand gedrückt und ihm gesagt, dass du es brauchst. Er kommt morgen bei dir vorbei. Braust mir nicht zu danken, du hast viel mehr für mich getan. „Mäusekacke!“ fluchte Alina leise und rannte zurück zur Tür.

Oskar hatte sich schon ein paar Schritte von der Tür entfernt, drehte sich aber wieder um, als er hörte wie sie sich öffnete.

„Warte!“ rief Alina hastig. „Das Buch!“
„Warum hast du mir die Tür vor der Nase zugeschlagen.“ rief er ärgerlich, als er sich wieder in ihre Richtung bewegte.
„Ich,…“ Alina errötete und legte den Finger an ihre vollen Lippen. „Ich hatte, …. Hmm was auf den Herd! Ja.“
„Klar!“ sagte Oskar, der die lahme Ausrede natürlich sofort durschaut hatte.
„Ja, ich bin ja nicht so eine Computerstimme, die das Essen aus dem Nichts herzaubert.“
Jakob sah sie verständnislos an.
„Na bei ‚Star Trek‘. Die Computerstimme die alles kann und weiß und so…“

Alina hatte nur versucht, geschickt das Thema ‚Star Trek‘ anzureißen um zu zeigen, dass sie durchaus Bescheid weiß. Doch das war ihr misslungen.

„Ja,… „ sagte Oskar und eine Weile herrschte Stille. Dann fuhr er fort. „Eigentlich wollte ich dir nur das Buch geben.“
„Das muss hoch in mein Zimmer.“ sagte Alina tonlos.
Oskar sah sie erneut irritiert an. „Ja und? Soll ich es hochbringen?“ fragte er. Und man hörte, dass er genervt war. Doch Alina ignorierte das.

„Ach würdest du? Wie lieb!“ Kurzerhand packte Alina, Oskar am Arm und zog ihn mit einem Ruck ins Haus.  Ein neben Effekt vom langanhaltenden Training mit Gewichten war, das der Trainierende danach bei Alltagsgegenständen das Gefühlt hatte, das diese viel leichter waren als zuvor. Dies war auch bei Alina der Fall, als sie Oskar ins Haus zog. Eigentlich wollte sie ihn nur ganz leicht am Ärmel ziehen, stattdessen stolperte er in den Flur.

„Hey, geht’s noch?“ rief Oskar verärgert.
„Tut mir leid.“ sagte Alina und versuchte süß zu lächeln. Sie hasste es, das Michelle das so gut konnte, sie aber nicht. Oskar schien ihren Blick nicht ganz deuten zu können. „Na schön.“ sagte er. „Dann gehe ich jetzt.“ Er legte das Buch auf eine Kommode neben ihn und wand sich der Tür zu. Schnell sprang Alina dazwischen.

 „Willst du gar nicht mein Zimmer sehen? Oder hast du Durst? Ich habe dir gar nichts zu trinken angeboten! Was Süßes haben wir nicht mehr im Haus, weil ich… äh, naja mein Bruder…“
„Ich brauche nichts.“ unterbrach Oskar sie. Der erst jetzt Alina hervortretende Muskeln richtig beachtete, da sie zwischen ihm und dem Ausgang stand. Nun stand ihm doch der Mund etwas offen, da ihm langsam klar wurde, wie muskulös Alina tatsächlich war.

„Aber ich will was trinken“ rief Alina schnell, als sie merkte, wie Oskar ihren Köper anstarrte. Oskar konnte nur noch ein „Hey“ von sich geben, da wurde er schon von Alina in die Küche gezogen. Ihre Hand hatte sich wie eine Eisenklammer um Oskars Arm gelegt, er bezweifelte, dass er sich davon losreisen konnte. Und wollte es auch lieber nicht ausprobieren. Er fragte sich langsam, warum ihn seine Schwester unbedingt zu diesem verrückten Muskelmädchen geschickt hatte.

Alina hielt Oskar immer noch fest, als sie in der Küche den Kühlschrank öffnete. Dem entnahm sie eine Glaskaraffe mit Eistee. Als sie den Schrank für die Gasser öffnete, ließ sie Oskar endlich los. Dieser rieb sich erleichtert den schmerzenden Arm und überlegte, wie er entkommen konnte, ohne Alina sauer zu machen.

Alina goss zwei Gläser mit Eistee ein und reichte Oskar einen. „Hier!“ sagte sie. Oskar zögerte kurz entschied sich dann aber doch dafür den Eistee anzunehmen. „So.“ sagte Alina so unbeschwert wie sie nur konnte. „Wie hat dir den letzte Star Trek Film gefallen?“ Oskar sah sie Stirnrunzelnd an. „Das ist doch lange her. Aber der letzte StarWars Film war Mist!“
„Starwars?“ fragte Alina. „Hatten die da auch sprechende Computer?“
„Du kennst StarWars nicht?“

Alina schluckte. Genau diese Situation wollte sie vermieden haben. „Neuer Plan“, dachte sie angespannt.  „Willst du mein Zimmer sehen?“ fragte sie hastig. Und bevor Oskar antworten konnte,  hatte sich schon wieder Alinas eiserner Griff um seinen Arm gelegt. Er konnte noch knapp sein Glas abstellen, bevor er davongezogen wurde. Auf der Treppe musste er aufpassen, nicht zu fallen, da er davon überzeugt war, das Alina ihn auch die Treppen hochgeschleift hätte.

Oskar wurde von Alina regelrecht in ihr Zimmer geschupst. Danach stellte sich Alina schnell vor die Tür. Sie hatte das Gefühl einen Schatz gefunden zu haben, einen empfindlichen Schatz der leicht davonfliegen konnte.

„Wie findest du es?“ fragte Alina und versuchte erneut süß zu lächeln. Komisch, sonst gelang ihr das besser. Sie war so aufgeregt.
„Es ist, ….“ Oskar zögerte. „Sehr rosa.“
„Ja.“ meinte Alina. „Setz dich doch!“

Alina deute auf ihr Bett und Oskar beschloss, dass es besser war, wenn er tat was Alina sagte.
„Ziemlich harte Matratze.“
„Ja, muss so sein. Bin etwas, naja, schwer.“ Alina errötete erneut und setzte sich neben Oskar. 

Oskar wollte von Alina wegrücken, doch da Alina sehr schwer war, drückte sie die Matratze auch tief nach unten, was bei Oskar nicht der Fall gewesen war. Und so rutschte Oskar automatisch zu Alina und stieß gegen ihren harten Körper. Oskar war erschrocken wie massive und hart Alina war und er wusste so schnell nicht, wohin er mit seinen Händen sollte.

„Oh Oskar.“ kicherte Alina, was scheinbar das Stichwort für Oskar war, vom Bett zu springen, zu stolpern und lang auf den Boden zu fallen. „Oh!“ rief Alina, rannte sofort zu ihm, packte Oskar aus Gewohnheit am Hals und hob ihn wie eine Feder in die Höhe.

„Ah!“ machte Oskar und griff panisch nach seinen Hals. Alinas Hände waren erneut wie aus Stahl. Er hatte keine Chance sie zu lösen. Außerdem minderte sie die Blutversorgung zu seinem Gehirn und er spürte, wie er immer matter wurde.

„Du bist aber leicht Oskar!“ lachte Alina. „Aber so richtig! Noch leichter als mein Bruder.“

Nachdenklich sah Alina, Oskar an. Dass er wie wild an ihrer Hand zerrte und einen roten Kopf bekam bemerkte sie kaum. Sie war nur froh, dass er da war. „Es ist nicht schlimm dass du so leicht bist.“ plapperte Alina weiter. „Das stört mich nicht.“

Alina stellte Oskar wieder auf den Boden und der fing an, hastig zu atmen. „Was ist?“ fragte Alina, doch Oskar antwortete nicht sondern zog konzentriert Luft in seine Lungen. „Hmm.“ machte Alina. „Hier guck mal, das sind meine Hanteln. Und du kannst mir glauben, die sind schwerer als du.“

Oskar sah zuerst kaum hin, als Alina die silberne Stange mit dem riesigen, rosa Gewichtsscheiben in die Höhe hob. Doch als sich ihr Monsterbizeps nach oben beulte, bekam er große Augen.
„Das ist ja, ….“ lallte er.
„Was ist?“ fragte Alina. „Willst du auch mal?“
Sie hielt ihn mit dem linken Arm, die Hantel hin. Oskar sah sie verdattert und verständnislos an.
„Na los, fass sie an. Aber mit beiden Händen.“ Oskar hatte nun so viel Angst vor Alina, dass er es nicht wagte zu wiedersprechen. Vorsicht griff er nach der Metallstange. „Gut richtig festhalten, ja?“
Oskar nickte stumm und Alina ließ los.

Die Hantel zog Oskar Körper wie einen Stein nach unten. Er verschwand fast augenblicklich aus Alinas Sichtfeld. Dann donnerte es, als die schwere Hantel auf den Boden prallte. Erschrocken sah Alina auf Oskar der stöhnend am Boden lag. „Oh nein.“ rief sie. „Ich dachte wirklich, dass du nicht so schwach bist!“ rief sie.

Sie wollte Oskar erneut packen, um ihn auf die Beine zu stellen, doch der kroch schnell von ihr weg. „Las mich in Ruhe!“ schrie er hysterisch. Er hatte eine kleine blutende Stelle am Kopf, dort wo er gegen die Hantel geprallt war.

Als Alina seine Stimme hörte, war sie wie erstarrt. „Aber was ist denn? Das war doch nur ein kleiner Unfall. Nichts Schlimmes.“ Sie machte wieder einen Schritt auf Oskar zu und der wich weiter zurück.
„Nein, bleib wo du bist!“ rief er und taste hinter sich nach der Tür. „Nein Oskar.“ rief Alina erschrocken. „Geh nicht. Ich zeig dir auch keine Gewichte mehr. Ja?“ „Nein, nein!“ rief Oskar und öffnete die Tür. „Ich verschwinde. Mit einem solchen Muskelmonster wie dir will ich nichts zu tun haben!“
„Was?“ fragte Alina leise und die Tränen stiegen ihr in die Augen. „Das meinst du nicht so!“ rief sie wütend, während ihr die Tränen über das Gesicht rollten. „Und ob!“ schrie er zurück. „Du bist total irre! Du zerrst mich einfach in dein Haus und fängst an, mich zu misshandeln. Du hast sie nicht alle!“

Plötzlich, ohne dass Alina sich selbst stoppen konnte, schnellte ihre Faust noch vorne. Die traf perfekt Oskars Kinn, der darauf hin, lang ausgestreckt, von den Füßen gehoben wurde und schlaff im Flur niederging.

„Oh nein, das wollte ich gar nicht!“ rief Alina und eilte zu Oskar. Sie hob seinen Kopf an den Haaren an und ohrfeigte ihn leicht. Nichts. Oskar war in einer tiefen Bewusstlosigkeit versunken. „Verdammter Elefantendreck!“ fluchte Alina.  Eine Weile sah sie ihren kleinen Prinzen verzweifelt an. Ab und an stupste sie ihn kurz an, doch er regte sich nicht. Schließlich packte Alina ihn und trug ihn, ohne Mühe und nur mit einer Hand, nach unten ins Wohnzimmer, wo sie ihn aufs Sofa legte. Verzweifelt setzte sie sich neben Oskar und rief, nach kurzen zögern seine Schwester Lani an.

„Alina was gibt es?“
„Ich brauche deine Hilfe!“ rief Alina aufgeregt.
„Wieso was ist den passiert? War Oskar schon bei dir?“
„Ja und er ist es immer noch.“
„Alina, wenn du mich brauchst um mit meinem Bruder zu reden, kann ich dir leider nicht helfen.“
„Nein das ist es nicht, er ist irgendwie bewusstlos geworden.“
„Was?“ nun klang Lani ebenfalls aufgeregt. „Warum, hast du einen Krankenwagen gerufen? Amet er noch?“
„Ja, nein. Ihm geht es gut. Es ist nicht so eine Krankheitsohmacht. Viel mehr eine, ‚Ich habe ihn gehauen‘ Ohnmacht“
„Du hast was?“ dieses Mal schrie Lani. „Fass ihn ja nicht mehr an! Ich bin gleich da!“
„Aber ich…“ Alina konnte ihren Satz nicht mehr zu Ende bringen, denn Lani hatte bereits aufgelegt.

Eine halbe Stunde später klingelte Lani an der Haustür und Alina führte sie ins Wohnzimmer. Dort lag Oskar immer noch besinnungslos auf dem Sofa und sabberte vor sich hin.
„Geht es ihm wirklich gut?“ fragte Lani und rannte zu ihrem Bruder. Sorgevoll strich sie ihm über das Gesicht, was an seinem Zustand allerdings nichts änderte.

„Es geht ihm gut!“ sagte Alina. „Ich habe schon reihenweise Jungs k.o. geschlagen und keinen hat es geschadet. Im Gegenteil, wenn sie dann irgendwann wieder wach geworden sind, waren sie meist viel höfflicher.“ Lani schien das nicht zu beruhigen. Und den Blick den sie Alina zuwarf wurde immer feindseliger. „Ich habe meinen Bruder nicht zu dir geschickt, damit du ihn k.o. schlägst. Machst du das mit allen Jungs die du magst?“
„Es war ein Versehen!“ jammerte Alina.
„Ich habe noch nie gehört, dass jemanden so etwas ausversehen passiert ist!“

Alina wusste darauf keine Antwort. Und sie glaubte, das alles was sie sagte, Lani nur wütender machen würde. Also stand sie unruhig da und hüpfte von einem Bein aufs andere.

„Bring ihn am besten in mein Auto, es ist besser, wenn du nicht da bist, wenn er aufwacht.“
Lanis Worte trafen Alina tief und sie musste sich zusammenreisen nicht loszuheulen. Vorsichtig packte sie Oskar unter den Schultern und trug ihn wie eine Puppe nach draußen. Lanis erstaunten Blick bemerkte sie nicht, als sie Oskar leicht und locker hochhob.

Alina bemühte sich, sehr vorsichtig mit Oskar zu sein. Sie legte ihn behutsam auf die Rückbank des Autos und schloss fast lautlos die Tür. Lani stieg sogleich auf der Fahrerseite ein.  Alina lief schnell auf die andere Seite  des Autos und packte die Fahrertür so fest, das Lani diese nicht schließen konnte.

„Lass das Alina! Ich will jetzt los.“ rief Lani und startete demonstrative den Motor. „Wir müssen aber noch reden!“ rief Alina und packte die Tür noch fester. Wenn sie jetzt zuließ, das Lani wegfuhr, ohne mit ihr zu reden, würde sie Oskar vielleicht nie wieder sehen.

„Nicht jetzt Alina.“ rief Lani und fuhr mit den Wagen ein kleines Stück zurück. Sofort knirschte es und verbiegendes Blech schrie laut auf. Lanis Fahrertür, welche sich normal nur im 45 Gradwinkel öffnen ließ, stand jetzt bei 95 Grad. „Ups.“ Sagte Alina kleinlaut und ließ schnell die Tür los, welche sie mit ihrer Muskelkraft vollkommen verbogen hatte.

Bei laufendem Motor stieg Lani aus dem Auto und betrachtete entgeistert ihre Autotür. „Was zum Teufel Alina?“ schrie Lani. Dann versuchte sie die Tür wieder zu schließen, aber die Tür war so verklemmt, das sie sich keinen Millimeter mehr bewegte. „Das bezahlst du mir!“ rief Lani. Alina nickte.

„Können wir jetzt reden?“
„Du schlägst meinen Bruder k.o., verbiegst meine Autotür und jetzt willst du reden?“
Alina nickte hartnäckig.
„Und wenn ich nicht will, schubst du dann mein Auto um?“
„Das könnte ich.“ sagte Alina und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Na schön, aber schnell“
„Also.“ sagte Alina und atmende schwer aus. „Du darfst bitte nicht auf mich böse sein. Ohne dich redet dein Bruder nie wieder mit mir. Bitte, bitte,  bitte. Wirklich ich tue alles was du willst! Du weißt wie stark ich bin. Ich verhau alle deine Exfreunde oder alle Mädchen aus der Uni die du nicht magst. Ich kann auch im Haushalt helfen. Wirklich ich tue alles!“

Alina hatte sich während ihrer Rede auf die Knie begeben und flehte Lani nun regelrecht an.
„Okay, okay in Ordnung Alina. Steh wieder auf! Ich sage dir was. Als erstes bezahlst du meine Autotür. Und dann musst du noch ein paar Dinge für mich erledigen. Und erst dann gucke ich, wie ich dir mit Oskar helfen kann.“ Alina nickte eifrig wie ein kleines Kind. „Ja ich mach alles, ja?“

Lani setzte sich mit einem Seufzen zurück in den Wagen. „Für den Angang könntest du die Wagentür schießen.“ Sofort packte Alina die Tür und schloss sie, wobei es widerlich Quietschte und Krachte. Beide Mädchen verzogen dabei das Gesicht, nur Oskar nicht. Der blieb weiterhin ohne Bewusstsein.

„Ich ruf dich an.“ sagte Lani und fuhr rückwärts von Alinas Grundstück.
„Wann denn?“ rief Alina, doch da wechselte Lani schon in den Vorwärtsgang und sauste davon.
Alina starrte Lani lange hinterher. Irgendwann seufzte sie.
„Das hätte wohl kaum schlimmer laufen können.“ Sie seufzte laut und dackelte, wie ein begossener Pudel zurück ins Haus.

Ende

Freitag, 3. August 2018

Die Muskeln in der Familie

 Eine Geschichte von MLG. Kommentare oder Anmerkungen bitte an lu.kam@web.de. Danke

Der morgendliche Frühstückstisch war bereits reichlich gedeckt, als
Jörg leicht verschwitzt nach dem Joggen mit den Brötchen vom Bäcker
zurückkam. Er marschierte lässig rein, griff sich den Brotkorb vom
Tisch und befüllte diesen.

Sein Vater saß bereits mit aufgeschlagener Zeitung am Tisch, während
seine Mutter gerade die Kaffeekanne von der Maschine holte.

"Kannst du noch eben Nadine rufen?", fragte sie Jörg, der gerade die
Joggingjacke auszog und über seinen Stuhl hängte.

"Warum? Sie kommt doch ohnehin nicht.", erwiderte der Siebzehnjährige
spöttisch.

"Jörg, bitte ruf sie.", bat ihn seine Mutter abermals, als sie die
Kaffeetassen befüllte.

Mit einen Seufzen gab sich der Sportler geschlagen und trat in
Jogginghose und weißem Mucleshirt in den Hausflur.

"Nadine, Frühstück!", rief er laut und wartete auf eine Antwort, "Nadine!"

"Ja, gleich!", hörte er die hastige Antwort seiner dreizehnjährigen
kleinen Schwester von ihrem Zimmer aus in einem Tonfall der mehr wie
"Bin beschäftigt." klang.

Er ging zurück in die Küche und setzte sich an seinen Platz.

"Und kommt sie?", fragte seine Mutter, die sich nun ebenfalls setzte.

"Sie sagte gleich.", antwortete Jörg achselzuckend, "Also vielleicht
in ein paar Stunden oder so."

Er sollte wiedereinmal recht behalten, denn wie jeden Samstag ließ
sich seine verzogene kleine Schwester Zeit. Nach gut zwanzig Minuten
erhob sich seine Mutter seufzend wieder und ging in den Flur hinaus.

"Nadine, Schatz, komm essen!", rief sie, dann als sie eine Antwort die
Jörg nicht hören konnte bekam, "Jetzt! Wir warten schon auf dich."

Dieses Mal kam Nadine nach kurzer Zeit wirklich in schwarzen Leggings
und hellem violetten Top zu ihnen in die Küche spaziert. Die Augen auf
das Smartphone in ihrer Linken gerichtet ging sie ohne ein Wort an
ihnen vorbei und griff sich dabei beiläufig ein Brötchen aus dem Korb.
Anders als Jörg, der das braune Haar ihres Vaters geerbt hatte und es
kurz geschoren trug, hatte das hübsche junge Mädchen das lange blonde
Haar ihrer Mutter, das ihr glatt über Schultern und Rücken fiel.

Noch immer voll auf den Bildschirm ihres Telefons konzentriert setzte
sie sich hin und tippte.

"Nicht am Tisch, Nadine.", sprach ihre Mutter strickt, "Du kennst die
Regeln."

"Ja, Moment.", murmelte das Mädchen ohne aufzublicken oder das Tippen
einzustellen.

"Nadine!", kam es jetzt schärfer von ihrer Mutter.

"Was denn?!", patzte Jörgs Schwester und wies anklagend auf ihren
Vater, der noch immer in seine Zeitung vertieft war, "Bin ich die
Einzige oder was?!"

Seufzend wandte sich ihre Mutter jetzt tatsächlich ihrem Mann zu.
"Liebling, bitte."

"Sprich nicht in diesem Tonfall mit deiner Mutter, Kind.", tadelte der
Mann seine Tochter ohne aufzusehen.

"Ich meinte, lies bitte nicht beim Essen."

Mit einem Stöhnen faltete Jörgs Vater die Zeitung zusammen und legte
sie weg.

"Na also. Jetzt du, Nadine.", sprach Jörgs Mutter und sah ihre junge
Tochter erwartungsvoll an. Diese rollte genervt die Augen, aber legte
ihr Smartphone demonstrativ auf den Tisch und verschränkte dann
schmollend die Arme.

Zufrieden nickte die Frau, als die Familie schweigend mit dem Essen
begann. Es vergingen einige Minuten, bevor sie auch versuchte eine
Unterhaltung anzuregen.

"Und hat jemand heute etwas besonderes vor.", fragte sie sanft und sah
erwartungsvoll in die Runde.

"Ich glaub das Auto muss mal wieder in die Waschhalle.", meinte Jörgs
Vater, während Nadine noch immer nicht wieder mit ihrer Mutter
sprechen wollte.

Als die Reihe an Jörg kam zuckte er die kräftigen Schultern. "Training
eben."

Nadine kicherte. "War ja klar."

Jörg sah verärgert zu ihr hinüber. "Was soll das denn heißen, Zwerg?"

"Nichts.", erwiderte seine kleine Schwester genervt, "Blas du dir nur
deine schlappen Muskeln auf, du Möchtegern-Herkules."

Jörg schnaubte. "Bist wohl eifersüchtig, Magermodel."

"Jetzt lasst mal die Beleidigungen.", mischte sich ihr Vater ein, aber
wurde ignoriert.

"Auf dich, oder wen? Nein danke, ich mach ja wohl mehr als genug Sport."

"Auf die hier!", fauchte Jörg und spannte demonstrativ beide Arme an.

Nach fast drei Jahren des Muskeltrainings schwollen die dicken
Muskelpakete seiner Oberarme eindrucksvoll neben den mächtigen breiten
Schultern.

Nadine rollte die Augen. "Ja, ganz putzig, Muskelmännchen. Wen sollen
die bitte beeindrucken?"

"Putzig?!", protestierte Jörg wütend und deutete demonstrativ mit der
rechten Hand auf seinen noch immer gespannten linken Bizeps, "Das sind
fast vierzig Zentimeter! Zeig du doch mal was du hast."

Nadines Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie Jörg fixierte. Das
grün ihrer Augen verschwand fast völlig zwischen den langen dunklen
Wimpern. "Ach, willst du das wirklich?"

"Jetzt ist es aber langsam mal genug!", donnerte ihr Vater laut, doch
die Geschwister stierten sich weiter wütend an, wenn Jörg auch den Arm
sinken ließ.

"Du willst sehen was ich hab? Na schön ich zeig es dir.", meinte
Nadine und löste ihre verschränkten Arme voneinander, "Aber heul dann
nicht."

Nadines Top war ein Neckholder, das ihre Arme bis über die Schultern
und ihren Rücken entblößte, weshalb Jörg eine gute Aussicht hatte, als
seine Schwester die Arme über den Kopf hob und sie dann geschmeidig
nach unten in die doppelte Bizepspose zog, wie er selbst sie zuvor
demonstriert hatte.

Noch bevor Nadine die Arme voll angespannt hatte klappte Jörg schon
vor Staunen die Kinnlade herunter und nicht nur ihm sondern auch
seinen beiden Eltern. Die Idee, dass die Arme seiner Schwester
muskulös sein könnten war Jörg nie in den Sinn gekommen. Straff und
sportlich sicherlich, zwischen Turnen, Leichtathletik, Schwimmen und
Jiu-Jitsu verging schließlich kaum ein Tag, den Nadine nicht mit
irgendeiner physischen Tätigkeit verbrachte, doch wie sich die seidige
Haut jetzt über hervortretende Muskeln spannte und sich scharfe Linien
tief zwischen den Muskelgruppen abzeichneten hätte er bei ihr nie für
möglich gehalten. Ihr junger Bizeps wuchs steil empor in einem
eisenharten keilförmigen Gipfel, während sich zugleich ein definierter
Trizeps als deutliche dicke Kurve unter diesem abzeichnete und in
ihren Schultern die gefurchten Muskeln hervortraten. Die Haut sah zum
zerreißen gespannt aus, überall konnte man deutlich die harten
Wölbungen von Muskeln und kabelartigen Sehnen sehen.

Als genügten die kraftstrotzenden Oberarme nicht konnte Jörg auch ganz
deutlich erkennen wie ausgebildet die Brustmuskeln waren, zumindest
von dort wo sie auf die Schulter trafen bis zu dem Punkt wo sie unter
dem violetten Stoff des Tops verschwanden, und wie für ein so
schlankes Mädchen doch erstaunlich breit sich die Kurve ihrer
Rückenmuskulatur hinter ihr ausbreitete.

Unfähig zu sprechen starrten er und seine Eltern die durchtrainierten
Arme und Schultern des Dreizehnjährigen "Babys" der Familie für einige
quälend langsam vergehende Sekunden mit offenstehenden Mündern an. Auf
Nadines Zügen formte sich unterdessen ein herausforderndes Lächeln,
während sie Stolz das Kinn reckte und Jörg unentwegt anblickte, als
wolle sie sagen "Da kannst du nicht mithalten, Weichei."

Bei der Ehre gepackt versuchte er mit trockenem Mund Worte zu formen
und sich irgendwie gegen die unausgesprochene Behauptung zu verteidigen.

"Me-Meine sind besser!", stotterte er beinahe panisch und räusperte
sich dann nervös, "Größer!"

Mit selbstgefälligen Grinsen ließ Nadine die Arme sinken. "Größer? Ja,
das stimmt wohl noch, aber besser? Deine Muckis sind doch nur zur
Schau! Das wirst du erst mal beweisen müssen."

Selbstbewusst stellte das junge Mädchen ihren Ellbogen vor Jörg auf
den Tisch und hielt ihm die Hand hin.

"Armdrücken?", fragte ihre Mutter auch noch sichtlich benommen von der
Enthüllung ihrer Tochter, "Muss das denn jetzt sein Kinder?"

"Ja, das klären wir jetzt.", antwortete Nadine ruhig, sah aber dabei
Jörg an und hob frech eine säuberlich gezupfte Braue, "Außer du willst
kneifen, Jörg."

"Was? Von wegen!", protestierte er wütend und knallte seinen eigenen
Ellbogen regelrecht auf die Tischplatte, "Ich hab doch keine Angst
vorm Armdrücken mit meiner kleinen Schwester!"

"Wäre vielleicht besser.", höhnte Nadine wobei sie ihm noch immer die
Hand hinhielt und wieder den harten Bizeps hervortreten ließ.

"Halt die Klappe!", zischte Jörg und packte grob die zierliche Hand
seiner Schwester.

"Auf die Plätze.", sprach Nadine kalt lächelnd und schloss geschmeidig
die schlanken und perfekt manikürten Finger um Jörgs Hand und er
musste zugeben, dass ihr Griff wirklich ziemlich fest war, "Fertig..."

Jörg nickte grimmig und spannte schon mal den Arm an, um auf mögliche
Überraschungsangriffe vorbereitet zu sein.

"Los!"

Da er nach den Provokationen zuvor wenig Lust hatte lange mit seiner
kleinen Schwester herumzuspielen ließ Jörg gleich zu Beginn den Bizeps
spielen und drückte mit ordentlich Kraft gegen Nadines kurzen harten
Arm. Zu seinem Schock rührte sich der zu Stahl gewordene junge
Mädchenarm der Dreizehnjährigen jedoch keinen Millimeter. Die Muskeln
waren in ihrem Arm und der Schulter so definiert und ausgeprägt wie
zuvor hervorgetreten.

Überrascht hob Jörg den Blick von ihren verschränkten Händen und sah
in Nadines Gesicht, um zu erkennen wie sehr sie sich für diesen
Widerstand bereits anstrengen musste. Der Anblick brachte ihn nun
richtig aus dem Konzept, denn seine kleine Schwester schien nicht im
mindestens angestrengt. Sie blickte ihn einfach selbstbewusst mit
einem herausfordernden Blick an, während ihr Lächeln nur noch breiter
wurde.

"Fängst du auch irgendwann an zu drücken?", fragte sie höhnisch.

Trotz seiner Fassungslosigkeit ließ Jörg das nicht auf sich sitzen und
erhöhte mit einem Stöhnen den Druck, doch noch immer hielt der viel
kürzere Arm seiner kleinen Schwester ihm stand, sodass er mit einem
Ruck und erneutem Stöhnen gleich noch mehr gab und jetzt aufs Ganze
ging. Konzentriert starrte er auf ihre fest umklammerten Hände,
während er sich stöhnend gegen Nadines Arm stemmte. Sein Bizeps war
inzwischen voll angespannt und prangte in stolzer Größe auf seinem
Arm. Jörg konnte jetzt fühlen wie ihm langsam der Schweiß die Haut
hinabrann und sein Arm begann von der Anstrengung zu zittern.

"Das ist schon alles?", fragte seine Schwester ohne die Miene zu
verziehen, während ihr Arm noch immer vollkommen ruhig ohne das
geringste Zittern auf der Tischplatte stand, "Du hast ja sogar noch
weniger drauf als ich dachte."

Jörg ächzte, als Nadine zu drücken begann und das Zittern seines viel
dickeren Armes in seinem verzweifelten Versuch Widerstand zu leisten
zu nahm. Er packte die Kante des Esstischs und stemmte auch einen Fuß
gegen das Tischbein um sich zusätzlich abzustützen und irgendwie
standzuhalten, doch die Muskeln in Nadines Unterarm, auf die er zuvor
nicht all zu sehr geachtete hatte spannten sich sichtbar. Nahe des
Ellenbogen verbreiterte sich ihr Unterarm und auf der innen Seite sank
eine tiefe Kluft ein, die die harten Muskelstränge des sehnigen Arms
nur noch deutlicher herausstellte.

Jörg stöhnte laut und verzweifelt und war sich sicher, dass sich seine
Anstrengung inzwischen deutlich in seinem roten Gesicht zeigte, doch
es half nichts. Ganz langsam begann seine dreizehnjährige kleine
Schwester seinen zitternden Arm unaufhaltsam aus der Mittelposition zu
drückten. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war dabei der von
unveränderter Gelassenheit und Überlegenheit.

Es war als würde es seiner kleinen Schwester noch nicht einmal schwer
fallen seinen muskulösen Arm niederzudrücken. Wie konnte das
passieren? Wie konnte ein Siebzehnjähriger, denn bitte gegen ein
kleines Mädchen im Armdrücken verlieren?!

Noch immer zerrte er mit aller Kraft an ihrem Arm, um die Niederlage
doch noch irgendwie abzuwenden, doch so sehr er auch schwitzte und
stöhnte und mit seinem Gezerre den Esstisch zum Knarren brachte
Nadines durchtrainierter Arm war ruhig wie Stein, während sie ihn mit
schier unaufhaltsamer Kraft tiefer und tiefer auf die Tischplatte zu
zwang bis er das Holz fest unter seinem Handrücken spürte.

Jörgs Gesichtszüge entgleisten vollkommen, als Nadine seine Hand noch
einen Moment mit ihrer kleinen Hand gefangen hielt. Schnaufend und
keuchend saß er vollkommen fassungslos vor ihr.

Das konnte einfach nicht sein! Nadine konnte nicht so viel stärker
sein als er! Verdammt, sie konnte überhaupt nicht stärker sein als er!
Sie war doch erst Dreizehn und er ging regelmäßig ins Fitnessstudio.

"Tja.", meinte Nadine frech grinsend und stand auf, als sie seine Hand
los ließ, "Sieht so aus als hätte ich wohl die Muckis in dieser Familie."

Sie griff sich ihr Smartphone und begann so gleich wieder damit zu
texten, während sie unter den Blicken ihrer sprachlosen Familie davon
stolzierte.

"Ich bin dann in meinem Zimmer.", trällerte sie, als sie die Küche
verließ, "Außer Papa will auch noch ne Runde Armdrücken gegen mich
verlieren."

Als Nadine den Raum verlassen hatte blieb Jörg allein mit seinen
beiden schweigenden Eltern zurück, die genauso erschrocken wirkten wie
er selbst. Erst nach einer scheinbar endlosen Zeit unangenehmen
Schweigens räusperte sich sein Vater nervös.

"Also... du hast sie doch einfach gewinnen lassen, oder Jörg?", fragte
er in einem Tonfall, der so klang als wüsste er genau wie falsch er
damit lag. Jörg lief als Reaktion knallrot an und sprang auf.

"S-sie hatte nur Glück!", presste er hervor und rauschte aus dem Zimmer.

Nachdem er die Küche verlassen hatte lief Jörg schnurstracks den
Hausflur entlang und die Treppe hoch in den ersten Stock wo er und
seine Schwester ihre Zimmer hatten. Ohne anzuklopfen stieß er dann die
Tür zu Nadines Zimmer auf und stürmte hinein.

Seine Schwester lag rücklings auf ihrem Bett die angewinkelten Beine
gegen die Wand über dem Kopfende gestemmt und hatte den Blick nach
oben auf den Bildschirm ihres Smartphones gerichtet auf dem sie noch
immer herumtippte.

"Raus!", zischte sie scharf ohne ihn auch nur eines Blickes zu
würdigen oder mit dem texten aufzuhören, als sie die Tür hörte.

Jörg rührte sich nicht, aber brachte auch kein Wort heraus. Bei
genauerem hinsehen wirkte seine Schwester jetzt viel muskulöser auf
ihn. Sie war schlank und zierlich wie eh und je, doch irgendwie sahen
die schlanken Arme jetzt noch viel fester und stärker aus. Wie hatte
er das bisher einfach übersehen können?

"Ugh.", machte Nadine genervt und rollte sich geschmeidig auf die
Seite, wobei sie das Gesicht auf einer Handfläche abstützte, "Was
willst du? 'ne Revanche, oder was?"

Nach kurzem Schweigen nickte Jörg grimmig. "Du hattest nur Glück."

Die Blondine rollte die Augen, als sie das Smartphone auf ihrer
Bettdecke ablegte und sich elegant erhob. "Na von mir aus, aber danach
verpisst du dich besser."

Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und legte sich dann auf den
Parkettboden und stellte den Ellbogen auf. Jörg zögerte nicht lange
und ließ sich ihr gegenüber auf den Bauch fallen. Wieder verschränkten
sie die Hände miteinander. Jörg quetschte Nadines Hand so hart er
konnte bis seine Knöchel weiß hervortraten erntete jedoch nur einen
mitleidigen Blick von seiner kleinen Schwester.

"Los!", schnaufte er sofort und drückte gleich mit seiner ganzen Kraft.

Seine Muskeln traten eindrucksvoll hervor und er stöhnte laut, doch
Nadine hielt stand. Ihr eiserner Bizeps tauchte ausgeprägt und steil
auf ihrem Arm auf und Jörg ächzte, als er spürte wie sie Druck
aufbaute und sein Arm sofort heftig zu zittern begann. Dieses Mal
zögerte Nadine seine Niederlage nicht lange hinaus; von einer Sekunde
zur nächsten knallte sein Arm hart auf den Fußboden.

"Das war's dann.", meinte seine kleine Schwester, "Jetzt zieh ab!"

"Zwei von drei!", keuchte Jörg, noch bevor Nadine wieder ganz auf die
Beine gekommen war und packte sie am Handgelenk, "Wer zuerst zweimal
gewinnt."

Die Dreizehnjährige sah ihn finster an. "Ich hab dich heute schon
zweimal besiegt."

"Das erste Mal zählte nicht!", verteidigte Jörg sich hastig, "Dieses
Mal mit Links!"

Wiedereinmal rollte Nadine genervt mit den Augen, als sie sich wieder
hinlegte. Drei von fünf mach ich aber bestimmt nicht mehr mit."

Dieses Mal packte Jörg also die linke Hand seiner kleinen Schwester
und machte sich bereit. "Glaubst du echt mit links schaffst du mich?",
wollte Nadine grinsend wissen, "Masturbierst du mit der oder wie kommt's?"

"Halt's Maul!", zischte Jörg wütend und drückte los, doch auch Nadines
Linke konnte er keinen Millimeter bewegen.

"Nee.", meinte seine Schwester und begutachtete die Fingernägel ihrer
ungenutzten Rechten, "Mit links hast du ja sogar noch weniger drauf,
als mit Rechts."

Und dann prallte seine Hand auch schon wieder auf den Boden, hart
genug um ihn schmerzhaft aufkeuchen zu lassen.

"Das war's jetzt aber wirklich.", sagte Nadine und stand auf, "Du
weißt wo die Tür ist."

"Jetzt warte mal!", rief Jörg und kam ebenfalls hoch, "Wir sind noch
nicht fer-"

Mit einem Keuchen unterbrach er sich selbst, als Nadine ihn auf einmal
grob vorne am Muscleshirt packte und auf die Zehenspitze hochhob.
Bevor er wusste wie ihm geschah hatte seine kleine Schwester ihn
bereits so rückwärts durch ihr Zimmer bis zur noch immer
offenstehenden Tür geschoben und ihn grob hindurch geschubst.

Überrascht verlor er den Halt und fiel schmerzhaft auf seinen Hintern.
Nadine stand über ihm im Türrahmen und sah selbstgefällig auf ihn hinab.

"Tut mir Leid, aber ich hab keine Zeit mehr fürs Armdrücken mit
Schwächlingen.", sagte sie und schloss die Tür.

Jörg saß noch eine ganze Weile mit offenem Mund vor ihrer Zimmertür.
Nicht nur hatte seine Schwester ihn zwei weitere Male und noch viel
übler im Armdrücken geschlagen, sie hatte ihn auch gewaltsam aus ihrem
Zimmer geschmissen ohne das er auch nur die Chance gehabt hatte sich
zu wehren. Nur langsam und träge stand er auf zittrigen Beinen auf und
schwankte dann die Treppe hinunter.

Vom Erdgeschoss aus führte ihn sein Weg weiter runter in den Keller wo
seine Eltern einen Kraftraum eingerichtet hatten. Ursprünglich für die
ganze Familie, aber er war der Einzige der ihn regelmäßig benutzte.

Er stoppte vor dem großen Spiegel an einer Seite des mit Matten
gepolsterten Raums und betrachtete sein Spiegelbild. Verschwitzt und
niedergeschlagen blickte Jörg nun sein eigenes Gesicht an. Er ließ den
Blick sinken und betrachtete die dicken Brustmuskeln, die drohten aus
dem losen Muscleshirt zu hüpfen. Er prüfte die Muskeln nachdenklich
mit den Fingern, doch das harte Muskelgewebe ließ sich kaum
zusammendrücken. Danach musterte er die ausgeprägten Nackenmuskeln,
über die sich die Träger des Hemds spannten, und seine breiten
Schultern, bevor er schließlich den Blick die dicken Arme hinabgleiten
ließ. Nachdenklich spannte er den Bizeps und starrte den großen Muskel
an. Achtunddreißig Zentimeter nach drei Jahren des Trainings und
trotzdem hatte er gerade gegen seine eigene vier Jahre jüngere
Schwester im Armdrücken verloren. Verdammt, sie hatte ihn sogar ganz
locker platt gemacht ohne sich auch nur anzustrengen.

"Sieht so aus als hätte ich die Muckis in dieser Familie.", erinnerte
Jörg sich verzweifelt an ihre Worte vom Frühstück und schniefte, "Tut
mir Leid, aber ich hab keine Zeit mehr zum Armdrücken mit Schwächlingen."

Jörg hörte wie er bei dieser Erinnerung mit den Zähnen knirschte. Was
fiel dieser verzogenen Göre eigentlich ein! War ja nicht so als wenn
sie wirklich stärker wäre als er! Also nicht richtig! Gut, sie hatte
ihn im Armdrücken besiegt, aber das war ja nur ein Spiel. Bei ihrem
Größen- und Gewichtsunterschied hätte sie ihn ja niemals in einem
echten Kampf besiegen können oder auch nur ansatzweise so viel heben
können wie er. Also was bildete sich Nadine überhaupt ein! Sie war
trotzdem nur ein kleines Mädchen.

Er zog das Muscleshirt über den Kopf und ließ es fallen, dann spannte
er mit bloßem Oberkörper beide Arme und betrachtete grinsend sein
durchtrainiertes Spiegelbild. Genau diese dicken Brustmuskeln und
runden Schultern, diese harten Bizepsmuskeln und leichten Hügel seiner
Bauchmuskeln, um die seichte Furchen die Konturen seines Sixpacks
formten, das waren die Muckis der Familie nicht diese mickrigen
Turnermuskeln seiner kleinen Schwester.

Mit seiner neuen Überzeugung ging ein solches Hochgefühl einher, dass
er wirklich darüber nachdachte geradewegs wieder zu Nadine zu
marschieren und ihr zu sagen was Sache war, aber bevor er dem
Nachgeben konnte, hörte er wie sich die Kellertür öffnete und leichte
Schritte auf der Treppe erklangen.

"Igitt, warn mich doch, dass du hier unten Striptease machst.", meinte
Nadine angewidert und verdeckte theatralisch die Augen mit der Hand,
als sie ihn sah.

Jörg setzte bereits zu einer bissigen Erwiderung an, als er beim
Anblick seiner kleinen Schwester überrascht verstummte.

Nadine hatte sich umgezogen und das leichte Sportoutfit bestehend aus
einem winzigen schwarzen Sport-BH und gleichfarbigen Hotpants die sich
hauteng an ihren Körper schmiegten enthüllte so einiges von ihrem
durchtrainierten kleinen Körper, was Jörg bisher verborgen geblieben war.

Allen voran war der ein brutal ausgebildetes Eightpack, das sich klar
durch die Haut ihres bloßen Bauchs abzeichnete. Nicht seichte Furchen
sondern tiefe deutliche Rillen zeichneten die Konturen ihrer
Bauchmuskeln, jeder von diesen ein hart hervorstehender Hügel wie ein
breiter Pflasterstein, der unter die Haut gepflanzt worden war. Als
reichte der Anblick noch nicht um Jörg wieder vollkommen aus dem
Konzept zu bringen, zeichneten sich die Muskeln auch als lange
schrägliegende Streifen in Nadines Seite ab und zwei tiefe Furchen
fassten ihren Eightpack nahe der Hüfte in V-Form ein.

Als großer Bruder dieses durchtrainierten Kraftpakets schluckte er
schwer beim Anblick ihrer eisenharten Muskeln und ließ den Blick über
Nadines kaum weniger beeindruckenden Beine wandern. Für ihre
Körpergröße recht dick und massig wölbten sich auf ihren dennoch
geschmeidigen Oberschenkeln die Muskelmasse unterbrochen nur von
tiefen Tälern, die sich zwischen diesen hindurch gruben. Unter ihren
Knien standen die Muskeln dann auf der Rückseite der Unterschenkel in
scharfkantiger Herzform und beeindruckender Größe hervor.

"Du siehst aus, als hättest du gerade etwas unglaublich
beeindruckendes gesehen.", meinte Nadine frech, als sie näher kam.

Bei einer Größe von nur 1,53m verglichen mit Jörgs 1,85m reichte seine
Schwester ihm lediglich bis an die muskulöse Brust und sie konnte auch
nicht viel mehr Masse als die Hälfte seiner 90kg auf die Waage
bringen, aber dennoch sah sie mit unvermindertem Selbstbewusstsein zu
ihm auf. Die grünen Augen funkelten ihn herausfordernd an, als Nadine
ihm tief in die Augen blickte.

"Quatsch!", zischte Jörg und wandte sich schroff ab, "Ich war nur
überrascht dich hier unten zu sehen. Sonst hebst du nämlich keine
Gewichte."

"Glaubst du?", fragte Nadine spöttisch und schlenderte zu den
Halterungen mit den Hanteln. Geschmeidig ließ sie die schlanken Finger
über das kühle Metall gleiten. "Als Zusatztraining für meinen Sport
bin ich vier Mal die Woche im Fitnessstudio. Genauso oft wie du. Und
ich mache das schon seit ich zehn bin, also auch schon genauso lange
wie du."

Jörg wandte sich zögerlich wieder seiner kleinen Schwester zu. Konnte
das stimmen? Hatte Nadine wirklich die ganze Zeit schon genauso viel
trainiert wie er?

"Der Unterschied ist nur, dass das bei mir darum geht noch fitter und
besser zu sein und es nicht nur so eine testosterongeladene
Angebernummer ist. Jedes Gramm Muskelmasse ist bei mir funktional und
nicht nur nutzlos aufgeblasen.", erklärte ihm seine kleine Schwester
herablassend und warf dann einen wissenden Blick auf die langen Beine
seiner Sporthose, "Keine Shorts gefunden oder versteckst du damit nur
deine dürren Hühnerbeinchen?"

Jörg konnte spüren wie ihm das Blut in die Wangen schoss und schob
sich schnell an Nadine vorbei um es zu verstecken.

"Ja, so läuft das bei euch Pumpern, alles nur auf den Oberkörper und
drauf habt ihr dann trotz den dicken Armen gar nichts.", höhnte das
kleine Mädchen.

Wütend griff Jörg sich zwei 22,5kg-Kurzhanteln.

"Willst du auch trainieren oder nur Scheiße labern, Zwerg?", fauchte
er als er sich dem Spiegel zuwandte und anfing abwechselnd die
Gewichte vor die Brust zu heben, "Bild dir bloß nichts ein nur weil du
ein bisschen was vom Armdrücken verstehst."

"Oh, bitte.", meinte Nadine mit dem gleichen kalten Lächeln wie beim
Frühstück, "Ich hab's dir doch schon gesagt ich trainiere so viel wie
du im Fitnessstudio, aber ich tue es zusätzlich zu vernünftigem Sport
und nicht nur damit mir irgendwann die Brustmuskeln das Hemd zerreißen."

Er konnte im Spiegel sehen, wie seine Schwester hinter ihm wieder zu
den Kurzhanteln ging und nun auch eine packte.

"Soll heißen: Ich kann dich nicht nur im Armdrücken schlagen.", sagte
sie und zog die Hantel aus dem Regal, "Ich bin dir in absolut jeder
physischen Kategorie überlegen."

Jörg stockte und hielt mitten in der Bewegung inne, als er er sah wie
seine Schwester begann lässig die Hantel zu bewegen, während sie den
harten Bizeps hoch und runter pumpte. Die Kurzhantel in ihrer Hand wog
30kg.

"Ach ja Ausdauer.", meinte Nadine kichernd, als sie merkte wie er
stoppte, "Von der sollten wir lieber gar nicht erst anfangen."

Mit einem Grunzen fing Jörg wieder an die beiden Kurzhanteln zu heben,
doch den Blick konnte er dabei nicht von der Reflexion seiner
Schwester abwenden, die die schwerere Hantel geschmeidig und schneller
hob als er.

Das war einfach unmöglich! Selbst wenn man das reine Gewicht und die
Tatsache das sie mehr hob als er ignorierte, hob Nadine da mit einem
Arm locker über die Hälfte ihres eigenen Körpergewichts. Er selbst
hielt in jeder Hand gerade mal ein Viertel seines Gewichts und er
stieß bereits jetzt nach wenigen Wiederholungen mit brennenden Muskeln
und krampfenden Armen an seine Grenzen.

Als er ächzend die Gewichte abstellte hob seine seine dreizehnjährige
Schwester noch immer mit unverminderter Geschwindigkeit das Gewicht,
machte noch einen Moment weiter und wechselte dann nach insgesamt
zwanzig oder dreißig Wiederholungen die Hand, um ebenso locker mit
links weiterzumachen.

Zeitgleich winkelte sie den rechten Arm an und spannte selbstgefällig
den aufgepumpten Bizeps, der jetzt noch deutlicher hervortrat. Eine
dünne bläuliche Vene drückte sich entlang seiner Innenseite sichtbar
gegen die Haut.

Jörg glotzte schnaufend auf ihren extrem definierten Arm, während er
sich etwas ausruhte. Nadine sah ihn dabei mit überlegenden Lächeln an
und begann langsam die kleine Faust nach außen zu drehen, sodass ihr
Bizeps niedriger und länglicher wurde, bevor er wieder im steilen
Gipfel hervorsprang, als sie die Faust wieder nach innen drehte. Jörg
staunte nicht schlecht über das flüssige Muskelspiel der stahlharten
Muskeln.

"Eifersüchtig, Puddingärmchen?", fragte Nadine grinsend und ließ den
Arm wieder sinken,

"Blödsinn!", knurrte Jörg und ging zur Hantelbank hinüber, "Ist
vielleicht ganz nett für ein Mädchen."

"Aha.", hörte er sie sagen, als er sich unter die Langhantel legte,
"Eifersüchtig also."

Knurrend packte der Siebzehnjährige die Stange über seiner Brust und
stemmte sie mit einem lauten Stöhnen hoch.

"Was hast du da?", fragte Nadine jetzt wo sie auch mit links fertig
war, "90kg? Ist ja süß! Du kannst ja sogar dein eigenes Körpergewicht
heben."

Jörg stöhnte vor Anstrengung und Wut, als er das Gewicht zitternd auf
die Brust senkte.

"Zeig du doch erst mal was du mit 90kg anstellen kannst.", presste er
mühsam hervor, denn inzwischen war er sich sicher, dass Nadine nur
deshalb mit schwereren Kurzhanteln trainieren konnte als er, weil sie
nicht beide Arme zugleich trainierte.

"Das dachte ich nämlich auch.", erwiderte seine kleine Schwester
jedoch unbeeindruckt von der Herausforderung, als sie ihre Hantel
wieder ins Regal stellte.

Mit einem dumpfen metallischen Klang legte er die Hantel wieder auf
dem Gestell ab und setzte sich dann erschöpft auf. "Das will ich jetzt
sehen."

Tatsächlich griff sich Nadine beide der schwere 45kg Kurzhanteln und
zog sie mit einem leichten Stöhnen aus dem Regal.

Jörg klappte zum wiederholten Male an diesem Tag die Kinnlade runter,
als das zierliche junge Mädchen dann zu ihm rüberstolzierte, wobei sie
beide Arme hängen ließ und sich ihm gegenüber im Sitzen auf der Bank
niederließ, was Jörg zwang mit dem Rücken bis an die Hantelstange
zurückzuweichen. Ihre Knie berührten sich beinahe, als sie sich nun
breitbeinig gegenüber saßen.

"D-das hätte ich auch geschafft!", stammelte er, konnte einen
zweifelnden Blick auf die Gewichte in Nadines Hand jedoch nicht
unterdrücken. Gemeinsam wogen die beiden Hanteln so viel wie er.

"Und wie sieht's damit aus?", fragte Nadine und nahm einen tiefen
konzentrierten Atemzug. Dann verzog sie das Gesicht und stöhnte
angestrengt. Die Muskeln in ihren Schultern und Oberarmen traten
eindrucksvoll hervor und schwollen sichtbar an, als sie langsam die
Arme hob und die Gewichte vor die Brust hob.

Alle Farbe wich aus Jörgs Gesicht als er das sah. Die Bizepsgipfel
drückten sich dicker als je zuvor aus Nadines trainierten Oberarme und
er konnte jetzt mehr pulsierende Adern sehen, die durch die dünne
Mädchenhaut hervortraten und entlang ihrer Oberarme bis hinauf zu den
Schultern verliefen, doch seine kleine Schwester war noch nicht einmal
fertig. So unmöglich es schien seine kleine Schwester lief im Gesicht
rot an und hob dann zitternd die Hanteln weiter bis auf Kopfhöhe. Sie
sog mühsam den Atem ein und schloss die Augen, dann stöhnte sie
lautstark und stemmte in einer flüssigen Bewegung beide Kurzhanteln
über den Kopf, die Arme vollständig ausgestreckt. Ihre Trizeps
drückten auf der Rückseite ihrer Oberarme definiert in einer
stahlharten Hufeisenform heraus und überall in ihren Armen und
Schultern wölbten und zuckten die Muskeln.

Während sie die vollen 90kg über den Kopf hielt öffnete sie die Augen
und blickte Jörg triumphierend an. Trotz der eindeutigen Anstrengung
in ihrem hübschen Mädchengesicht grinste sie. Ganz langsam ließ sie
die Arme wieder sinken und legte dann die beiden Hanteln geräuschvoll
am Boden neben sich ab.

Ein dünner Schweißtropfen rann ihre von der Anstrengung gerötete Stirn
hinab. Etwas schwerer atmend zwinkerte Nadine dem vollkommen
fassungslosen Jörg zu.

"Dreißig Kilo waren nur zum aufwärmen.", gab sie an, "Bankdrücken mach
ich mit hundertfünfzig. So viel wiegen wir nicht mal beide zusammen.
Es ist knapp das dreifache meines Körpergewichts."

Sprachlos nickte Jörg ganz langsam. Noch immer wollte er nicht glauben
was Nadine gerade getan hatte. Seine Schwester, die vier Jahre jünger
als er war, die gerade mal dreizehn war, hatte sein Körpergewicht über
den Kopf gestemmt und war dabei gerade Mal leicht ins Schwitzen gekommen.

"Ich bin stärker als du!", erklärte Nadine streng, "Erheblich stärker!
Ich bin eine Elitesportlerin und du allenfalls ein Amateurbodybuilder
und dazu noch ein miserabler. Ich schaff dich in jeder Disziplin."

Damit hob sie die Hanteln zu ihren Füßen wieder auf, stand auf und
trug sie zum Regal zurück.

"Und vergiss das nicht gleich wieder sonst verdresch ich dich.", fügte
sie noch hinzu, nachdem sie die Hanteln zurück an ihren Platz gelegt
hatte.

"Ja, klar.", raunte Jörg und zuckte zusammen, als seine Schwester mit
wütendem Blick zu ihm herumwirbelte.

"Was war das?", fragte sie streng.

Jörg spürte wie seine Hände zitterten, aber er war zu stolz um sich
von seiner kleinen Schwester einschüchtern zulassen. Er stand auf und
trat Nadine entgegen.

"Du könntest mich nicht verprügeln!", sagte er, "Du bist ein kleines
Mädchen."

Die Angesprochene hob selbstgefällig das Kinn. "Ein kleines Mädchen
das stärker ist als du und Kampfsport trainiert. Das war kein Witz,
als ich sagte, dass ich dich in jeder Disziplin und jeder Kategorie
schlagen könnte, es war eine Tatsache."

Jörg zögerte mit seiner Antwort, aber presste dann hervor: "Unsinn,
ich bin viel größer und stä- schwerer als du."

"Ach dann willst du das gleich hier ausprobieren?", wollte Nadine
wissen und breitete herausfordernd die Arme aus, "Nur zu versuch es
doch Mal, du Weichei!"

"Ich... ich prügle mich doch nicht mit meiner kleinen Schwester!",
erwiderte Jörg und versuchte an seiner Schwester vorbeizulaufen, "Ich
hab jetzt genug von diesem Scheiß!"

Doch bevor er auch nur einen Schritt an ihr vorbeikommen konnte,
schnellte Nadine bereits vornübergebeugt auf ihn zu. Er konnte nicht
einmal reagieren, da hatte sie schon seine beiden Beine mit je einem
ihrer muskulösen Armen oberhalb der Knie umschlungen und ihn ein Stück
vom Boden angehoben, während sie ihn seitlich niederwarf.

Jörg keuchte erschrocken auf, als er plötzlich rücklings auf den
Matten, mit denen der Keller ausgelegt war, landete.

Ächzend wollte er sich aufsetzen, doch Nadine nackter Fuß prallte
plötzlich auf seine entblößte Brust und entlockte ihm einen kurzen
Schmerzensschrei, als sie ihn wieder zu Boden stampfte.

"Lass mich los!", fauchte er wutentbrannt und packte ihren Fuß mit
beiden Händen beim Knöchel, um ihn wegzudrücken.

Doch trotz seiner Bemühungen rührte sich Nadines Bein keinen
Millimeter, als das Mädchen sich auf diesem vorlehnte und sich ihre
Oberschenkelmuskulatur spannte. Dominant sah seine kleine Schwester
auf ihn hinunter.

"Um eins klarzustellen.", sprach sie hart, "Du kommst hier nur raus,
wenn du entweder beweist, dass du mich schaffst oder zugibst, dass du
es nicht kannst. Aber mal im ernst, du kannst ja noch nicht mal
aufstehen."

Jörg stöhnte wütend, als er resigniert ihren Knöchel los ließ und zog
dann blitzschnell die Beine an, um Nadine das andere Bein wegzutreten.

Er keuchte auf, als sich seine kleine Schwester kraftvoll von seiner
Brust abstieß und mit seitlichem Überschlag seitwärts von seiner Brust
sprang. Sein Tritt ging zwar ins Leere, aber frei war er trotzdem also
rollte er sich herum und rappelte sich so schnell er konnte auf.

"Kämpfen also.", meinte Nadine amüsiert und lächelte vorfreudig, "Also
entweder bist du noch dümmer als ich dachte oder hast mehr Mumm als
ich dir zugetraut hätte, dass du dich hiermit anlegen willst." Als sie
das sagte spannte sie beide eindrucksvollen Oberarme hart und ließ die
aufgepumpten Bizepsgipfel hervortreten Sehnen und Adern inklusive.
"Mir soll's aber recht sein; das wird nämlich Spaß machen."

"Du willst es ja auch nicht anders, du dumme Kuh!", schrie Jörg und
ging auf seine Schwester los.

Grob packte er sie bei den schlanken Schultern, doch bevor er dazu kam
mehr zu tun, hatte Nadine schon ihre Arme zwischen seinen und schlug
einen weg. Den anderen packte sie mit einer Hand beim Handgelenk,
während sie den anderen Arm über seinen Ellbogen führte und verdrehte
blitzschnell beides so dass sich der Ellenbogen nach oben und das
Handgelenk nach unten neigte.

Jörg keuchte umgehend vor Schmerz auf, als er das schmerzhafte Ziehen
spürte und sank in die Knie vor der Dreizehnjährigen.

"Und ich dachte dich Armdrücken fertig zu machen war schon leicht.",
kicherte Nadine und brachte ihn mit einem harten Ruck dazu laut
aufzuheulen.

Als er schrie ließ ihn seine kleine Schwester los und wich in leichten
federnden Schritten von ihm zurück.

"Los, steh auf!", befahl sie grinsend und gestikulierte mit beiden
Händen, dass er sie wieder eingreifen sollte, "Versuchs noch mal!"

Jörg knurrte ungehalten, als er wie erbeten wieder auf die Beine
sprang. Sein Gesicht glühte vor Scham wie nicht zum ersten Mal an
diesem Tag, aber einem kleinen Mädchen derartig hilflos ausgeliefert
gewesen zu sein war fast noch schlimmer als seine vorherigen
Niederlagen gegen seine kleine Schwester. Er konnte sich nicht noch
einmal überraschen lassen oder ihr Zeit lassen irgendwelche Griffe
anzuwenden.

"Du willst es wirklich wissen, oder?", fragte er wütend.

Seine Schwester lächelte nur selbstgefällig und neigte leicht den Kopf
zur Seite. "Du kannst auch einfach aufgeben, wenn du willst."

"Vergiss es!"

"Dann zeig mal lieber was du drauf hast, du Weichei."

Wütend setzte er auf Nadine zu und versuchte sie noch aus dem Lauf mit
einem mächtigen Schwinger mit Rechts von den Beinen zu hauen.

Gelassen fing das jüngere Mädchen seinen Arm mit beiden Händen ab,
wirbelte herum an ihn heran und beugte sich vor. Dann flog Jörg schon
über ihre Hüfte und klatschte hart mit der Flanke auf die Matte. Mit
einem leichten Stöhnen rollte er sich auf den Rücken.

"Wenn du nicht mehr drauf hast, könnte ich mir glatt die Nägel machen,
während ich dich verprügle.", spottete Nadine, während Jörg sich
aufsetzte.

"Lach du nur.", stöhnte er und stand wieder auf, "Wenn ich dich erst
mal kriege..."

Seine Schwester unterbrach ihn mit einem mädchenhaften Kichern. "So
lahmarschig wie du dich bewegst wird daraus sicher nichts."

Er sprang schnell vor und schlug direkt nach Nadines Gesicht. Die
verlor nicht einmal ihr Lächeln, als sie lässig auswich und ihm in der
gleichen Bewegung die kleine Faust ins Gesicht rammte.

Es blitzte weiß vor Jörgs Augen als der Schmerz in seinem Kopf
explodierte, dann jaulte er auch schon wieder auf, als seine kleine
Schwester ihm im Moment seiner Benommenheit packte und ihm abermals
den Arm verdrehte, ihm die Hand mit beiden Händen zur Schulter hinauf
zwang und ihn rücklings zu Boden warf.

Panisch trat er nach Nadine, als die Anstalten machte sich auf ihn zu
werfen, während er noch am Boden lag, aber sie fing sein Bein nur
lässig ab klemmte sich seinen Knöchel unter die Achsel und verdrehte
Jörg grob Fußgelenk und Knie bis er schrie.

Brüllend vor Schmerz rollte er sich auf den Bauch um das Bein zu
entlasten, aber das war wohl was Nadine gewollt hatte, denn sie ließ
sich seitlich auf seinen Rücken fallen und verdrehte ihm aus dieser
Position nur umso stärker das Bein.

"Und gibst du schon auf?", fragte sie vergnügt über seine Schreie
hinweg, während Jörg hilflos unter ihr zappelte, "Ich kann das hier ja
den ganzen Tag machen, ich weiß nur nicht so recht ob deine Gelenke
das auch durchhalten."

Verzweifelt versuchte er sich herumzuwerfen, doch seine Schwester fing
jede seiner Bewegungen ab und brachte ihn mit erneutem Ruckeln an
seinem Bein zur Räson. Erst als Jörgs Widerstand mit einem Wimmern
seinerseits zum erliegen kam ließ sie ihn los und schwang sich behände
auf die Beine.

"Machen wir weiter oder gibst du zu, dass du gegen mich nicht den
Hauch einer Chance hast?", fragte Nadine ihn, während sie um ihn herum
stolzierte.

Ächzend und stöhnend stemmte Jörg sich mit den muskelbepackten Armen
auf die Knie hoch, während er noch immer spürte wie der Schmerz in
seinem misshandelten Bein pulsierte.

"Ich krieg dich...", keuchte er und wurde rot, als er den weinerlichen
Unterton seiner eigenen Stimme hörte, "Ich krieg dich noch."

"Die Hoffnung stirbt zuletzt, huh?", meinte Nadine nur unbeeindruckt
und da warf sich Jörg aus der knienden Haltung auch schon wieder auf
sie und versuchte sie auf den Rücken zu werfen.

Blitzschnell beugte sich Nadine vor und schlang einen der schlanken
durchtrainierten Arme um seinen Hals, während sie die Füße gegen den
Boden stemmte und seinen Tackle abfing.

"So wird das auch nichts.", höhnte sie, während ihre Ober- und
Unterschenkel sich deutlich spannten und seine Kraft absorbierten.

Jörg würgte, von der plötzlichen Schraubzwinge ihre Schwitzkasten um
seinen Nacken, der ihren harten Bizeps in seinen Hals drückte.
Verzweifelt und mit hochrotem Kopf bäumte er sich so hart er konnte
auf, um seine junge Gegnerin doch noch mit aller Kraft umzuwerfen.

Im selben Moment ließ sich Nadine Rückwärts auf ihren Hintern fallen
und riss die Beine hoch, die sie mit brutaler Härte um seine Rippen
wand. Jörgs Körper zuckte vor Schmerz, als Nadine die Füße hinter
seinem Rücken verhakte und sich ihre durchtrainierten Schenkel
verdickten und in seine Seiten gruben.

Seinen Kopf, den sich Nadine noch immer unter den Arm geklemmt hatte,
drückte sie dabei mit dem Gesicht voran in die Matten.

Jörg kämpfte wie ein Wilder, doch so sehr er auch an ihren zu Stahl
gewordenen Muskeln zerrte, er konnte die Umklammerung nicht das
kleinste bisschen lösen. Seine Augen tränten vom Druck auf seinen Hals
und seinem Mangel an Atemluft und seine Lungen brannten.

"Ich hab dich.", sprach Nadine triumphierend, "Hier kommst du nicht
mehr raus, außer wenn ich das will. Du kannst also gleich aufgeben.
Oder wie wäre es damit?"

Blitzschnell packte Nadine seine Arme bei den Handgelenken und zog
seine Hände an ihre Brust. Jörg hatte noch nicht den erleichterten
Atemzug getan, den seine Schwester ihm durch das loslassen seines
Kopfes ermöglicht hatte, als sie sich schon unter ihm zur Seite
drehte, ein Bein über seinen Nacken zog und ihn so herumwarf. Jörg
rollte abermals flach auf den Rücken und seine Schwester entließ
sogleich einen seiner Arme, während sie den anderen mit beiden Armen
an ihre Brust klammerte. Jörg schrie gepeinigt auf, als Nadine
praktisch gleichzeitig die Hüfte beugte und den Armhebel so endgültig
festzog.

"Tut weh, was?", fragte sie spöttisch und kicherte, "Da noch raus
zukommen haben schon viel härtere Typen versucht als du."

Jörg erwiderte nichts darauf. Er strampelte nur wild mit den Beinen
und versuchte mit dem freien Arm nach Nadines Beinen zu schlagen,
während er vor Schmerzen keuchte und ächzte.

"Ich meine die Jungs beim Jiu-Jitsu-Training sind zwar auch ein Haufen
Schwächlinge, aber mit dir würden die trotzdem noch locker fertig
werden.", erzählte ihm seine Schwester im Plauderton, während er sich
in ihrem Griff abmühte, "Vielleicht lass ich dich lieber los, bevor du
dir noch vor lauter Sturheit den Arm brichst."

Nadine kam ihrer Ankündigung auch sofort nach und löste ihren Griff.
Mit einem erleichterten Seufzen rollte Jörg sich auf die Seite und
umklammerte den schmerzenden Arm.

"Heißt das du gibst jetzt endlich auf.", stöhnte Nadine, die
inzwischen wieder stand, "Mir wird jetzt langsam doch langweilig."

"Soll heißen du wirst müde.", erwiderte Jörg und kämpfte sich schwer
atmend wieder auf die Beine. Schweiß rann in strömen seinen bloßen
Oberkörper hinunter, "Du entkommst mir nicht mehr lange!"

Seine kleine Schwester verdrehte die Augen. "Und ich dachte schon du
wärst zumindest etwas zäher als ich dachte, aber du machst ja nur aus
Blödheit noch weiter."

"Halt die Fresse!", schrie er wütend, "Du bist nur ein kleines
Mädchen! Ich bin ein Mann!"

"Trotzdem sind meine Muckis besser als deine.", erwiderte Nadine
unbeeindruckt und ließ wieder die stahlharten Muskeln spielen. Ihre
Bizepsmuskeln hüpften auf und ab, als sie die Arme im schnellen
Wechsel anwinkelte und streckte und die geschwollenen Muskeln drückten
nur noch deutlicher durch ihre Seidenhaut, als sie schließlich beide
Arme aufs äußerste anspannte und hielt. Die Hände Richtung Schulter
angewinkelt und Unterarme über den Neunziggradwinkel gebeugt hob sie
noch etwas die Ellbogen höher und über der Taille weitete sich Nadines
Oberkörper sichtbar, als sie die Rückenmuskeln spannte. Der Stoff des
engen Sport-BHs knarrte leise, als er enger über den harten
Mädchenkörper gezogen wurde.

Nach wenigen Sekunden brachte sie dann die Hände nach unten zu ihrer
Hüfte, während sie die Ellenbogen etwas vor schob und zugleich die
Brust rausdrückte und den Bauch einzog.

Jörg schluckte ungewollt, als er sah wie sich trotz der Tatsache, dass
Nadines Körper kaum mehr als der eines kleinen Mädchen war, der
Sport-BH vorne sichtbar wölbte und sich über eine erstaunliche breite
und dicke Brust stramm gezogen wurde. Er konnte sehen wie sich eine
geriffelte muskulöse Struktur unter dem Stoff formte und eine tiefer
Graben die beiden dicken Muskelpakete ihrer Brust teilte.

Solche Muskeln hatte Jörg bei einem Mädchen nie erwartet. Schon gar
nicht bei einem so jungen. Erst recht nicht bei seiner kleinen Schwester.

Nadines Augen blitzten und ihre lächelnden Mundwinkel zuckten, als sie
seine Reaktion sah und setzte gleich noch einen drauf. Sie
verschränkte geschmeidig die Hände hinter dem Kopf, lehnte sich etwas
zurück, damit ihr Bruder eine gute Aussicht hatte und beugte dann
etwas den Rücken, um die Bauchmuskeln richtig herauszudrücken. Das
harte Eightpack trat nun in aller Deutlichkeit heraus. Jeder einzelne
muskulöse Gipfel trat hervor und presste im stillen Kampf gegen die
neben sich, während die Muskeln in Nadines Flanken von zahllosen
Furchen in definierte Einzelstücke gespalten wurden.

Jörg konnte nicht fassen wie hart und definiert die gemeißelten
Muskeln der Dreizehnjährigen waren. Hatten ihre Bauchmuskeln seinen
Sixpack von vorne herein zweitklassig aussehen lassen, fühlte er sich
beim Anblick dieses ausgebildeten Eightpacks schlichtweg weich und
außer Form. Kalter Schweiß rollte ihm nur noch unangenehmer über die
Haut, als der der von der Anstrengung stammte.

"Nur zu. Schlag zu!", flüsterte Nadine mit einem herausfordernden
Lächeln, "Wenn du da hin haust, tust du dir höchstens selbst weh."

Der Zorn stieg in Jörg bei diesen Worten auf wie eine Explosion. Mit
einem wütenden Schrei warf er seine Faust nach vorne. Mit aller Kraft
schlug er seiner kleinen Schwester genau auf den Bauchnabel ungeachtet
der Konsequenzen. Sein einziger Gedanke war sie diese ungeheuerliche
Behauptung bereuen zu lassen.

Und dann knallte seine große Faust gegen etwas wirklich hartes, dass
ihn für einen Moment glauben machte er hätte eine Wand getroffen. Er
keuchte vor Schmerz, als der Aufprall seinen Arm hinauf schoss. Seine
Faust tat weh, als wären unzählige winzige Nadeln hineingestochen
worden und fühlte den Schmerz darin pulsieren, als er seine taube Hand
mit einem leisen Wimmern zurückzog und mit der anderen Hand hielt.

Das grün von Nadines Augen leuchtete regelrecht vor Begeisterung als
sie die Pose löste und lachte. "Oh, Mann! Du hast dir ja echt selber
weh getan! Oh mein Gott, du jämmerliches Weichei!"

Jörgs Wangen glühten heiß vor Scham, als seine kleine Schwester in
ehrliche Begeisterung über sein Versagen ausbrach. Er konnte fühlen
wie er kurz davor stand in Tränen auszubrechen. Das konnte alles nicht
wahr sein! Dieser ganze verdammte Tag war doch wie ein böser Traum.
Seine kleine Schwester zerschmetterte ihm im Armdrücken, hob fast
zweimal das was er konnte, warf ihn mühelos im Keller herum und gab
dann noch damit an wie viel besser ihre Muskeln waren als seine, bevor
er sich jetzt beinahe den Arm verstauchte wenn er sie schlug.

"Dann bin ich jetzt dran, was?", verkündete Nadine kichernd noch immer
von solcher Begeisterung erfüllt wie zuvor.

Schon knallte ihre Faust in seinen Bauch und sank tief ein, ungeachtet
seines Sixpacks, das einfach eingedrückt wurde.

Jörg röchelte erbärmlich, als der schnelle kaum gezielte und geradezu
beiläufige Schlag ihm die Luft aus der Brust trieb, und krümmte sich
vor Schmerz. Nadine ließ trotz der offenkundigen Wirkung ihrer Faust
nicht nach, packte Jörg bei den breiten Schultern und zog das Knie an.
Brutal rammte sie ihm das Gelenk gleich mehrmals hintereinander in die
Magengrube.

Anders als bei den Jiu-Jitsu-Griffen und Würfen fehlte diesen
Angriffen beinahe jegliche Technik.

Mit einem harten beidhändigen Stoß vor die Brust warf seine kleine
Schwester ihn zurück und Jörg strauchelte.

Bevor er so recht wusste, dass er am Boden war, kniete Nadine bereits
auf ihm und ließ die kleinen Mädchenfäuste auf seinen Bauch und Brust
niederprasseln. Ihre jungen Bizepsmuskeln zuckten, als sie mit
beachtlicher Wucht auf ihn einschlug.

Jörg hob verzweifelte die Arme, um zu versuchen sich zu schützen und
Nadine von sich runter zu schubsen, aber das kleine Mädchen packte sie
grob bei den Handgelenken und knallte sie links und rechts von seinem
Kopf auf den Boden. Er kämpfte wie verrückt um sie freizubekommen,
aber der unglaublichen Kraft seiner Schwester konnten auch seine
dicken Muskelpakete nichts entgegensetzen. Mühelos drückte sie seine
Arme lange genug nieder bis sie auf seinem Oberkörper nach oben
gerutscht und die Knie schmerzhaft auf seinen Oberarmen abgesetzt hatte.

Er schrie vor Schmerz als Nadine nun auf seinen Bizepsmuskeln vor und
zurück ruckelte und zugleich begann mit den Fäusten auf seine bloße
Brust zu hämmern.

Diesmal konnte er mit den Tränen nicht mehr an sich halten. Der
Schmerz und die Demütigung darüber das dies seine kleine Schwester
war, die ihm das antat, eine Dreizehnjährige, waren zu viel. Laut
heulend brach er unter ihr zusammen und blieb auch wimmernd liegen als
Nadine ihr brutales Spiel beendete.

Sie beugte sich ganz dicht über ihn bis sich ihre Gesichter beinahe
berührten und starrte ihm direkt in die verheulten Augen.

"Wer ist stärker?", wollte sie wissen.

"Du.", schniefte er hilflos.

"Und kann ich dich verhauen? Wann immer ich will?"

"Ja.", gab Jörg zu und fühlte salzige Tränen heiß auf seinen Wangen.

"Und wessen Muckis sind besser, du Heulsuse?"

Jörgs Lippen zitterten. Ein Heulkrampf erschütterte seinen Körper,
aber dennoch antwortete er.

"Deine."

Kaum hatte er das gesagt entspannten sich die Züge seiner Schwester
und mit einem leichten Kichern stand das süße kleine Mädchen auf. "Na
geht doch."

Nadine ließ kurz den Blick über seinen malträtierten Körper wandern
und bedachte die hellen roten Male, die ihre Fäuste hinterlassen
hatten zufrieden. "Das gibt ein paar üble blaue Flecken. Dann vergisst
du das hier nicht gleich wieder, wenn du dich das nächste Mal selbst
im Spiegel begaffst. Sei aber so gut und verpetz mich trotzdem nicht
bei Mama und Papa, sonst weiß sicher bald die ganze Schule, dass dich
eine Dreizehnjährige verhauen hat."

Und damit wandte sich Nadine einfach ab und schlenderte auf die
Kellertruppe zu. "Trainier mal lieber noch hübsch weiter du hast es
echt nötig. Ich schreib solange meinen Freundinnen das du geheult
hast, als ich mit dir fertig war."

Jörg wollte geschockt etwas erwidern, aber vom Schmerz gelähmt bekam
er kaum mehr als ein weiteres Wimmern heraus, bevor Nadine
verschwunden war. Beschämt sank er in sich zusammen und begann wieder
laut zu weinen.

Ende