Freitag, 19. Juli 2024

Cali – Ein Hindernis namens Tochter.

Zugegebener Weise bemerkte ich Calis provokantes Verhalten nicht sofort. Bei den ersten beiden Malen nahm ich nur jemanden neben mir war, der ebenfalls trainierte. Erst beim dritten Wechsel auf ein anderes Sportgerät fiel mir Cali auf, was erstaunlich war. Denn sie war eine durchaus hübsche Frau im klassischen Sinne.  Strahlend blaue Augen, braunes Haar, das sie sich dunkelblond gefärbt hatte und einen großen Mund der meistens zu einen Lächeln verzogen war. Überhaupt hatte sie ein lebensfrohes Gesicht das einen förmlich entgegen lachte und sie umso attraktiver machte. Ihre helle reine Haut passte zu ihrer Ausstrahlung, wie auch zu ihren blonden Haaren.

Der normale Durchschnittsmann hätte dieser Frau, trotz dieser äußeren Merkmale, dennoch keinen zweiten Blick zugeworfen. Denn anders als bei mir, besuchte diese Frau das Fitnessstudio alles andere als unregelmäßig. Will sagen, ich habe selten einen so gut entwickelten Oberkörper gesehen.

Sie hatte sich erstaunlich viel Muskelmasse antrainiert. Arme die so dick waren, das ich mit meiner Hand noch nicht mal die Hälfte davon hätte umfassen können. Oberschenkel die diese seilartigen Muskelstränge zur Schau stellen und dicker waren als mein eigener Unterleib. Sie besaß einen Sixpack von aufgepumpten Pflastersteinen und Schultern, die schon ohne die runden Muskelpartien breiter als meine gewesen wären. Dieser Anblick beeindruckte mich und ich fand ihn ohne Zweifel sexy. Aber ich muss auch sagen, wenn diese Frau noch mehr Muskeln aufgetürmt hätte, wäre ich ihr nicht mehr so zugeneigt gewesen. Sie hatte das Maximum erreicht bevor es seltsam aussah und die betroffene Person vor lauter Muskeln in eine schwankende Gangart verfiel.

Soweit zu Calis Person. Ihre Provokation selbst bestand darin, sich an eine Maschine neben der meinen zu setzen,  die Einstellung des zu verwendenden Gewichts genauso einstellen wie ich es tat, nur um dieses dann so auffällig wie möglich noch einmal nach oben zu korrigieren. Mit anderen Worten sie packte beim Arm und Schultertraining  an die 30 KG mehr drauf. Dabei absolvierte sie mehr Wiederholungen welche  schneller und fliesender von statten gingen als meine eigenen. Zusätzlich guckende sie immer wieder zu mir herüber und versuchte Blickkontakt herzustellen. Nach der fünften Maschine die es auf den Oberkörper abzielte war mir ihre aufdringliche Art durchaus bewusst geworden.

Klarer Fall, sie erwartete von mir, das ich als Mann den ersten oder wohl besser zweiten Schritt machte und sie ansprach. Doch war es bei mir so, wie es immer war. Sobald es darauf ankam, hatte ich Hemmungen.  In normalen miteinander hatte ich nie Probleme Menschen anzusprechen. Aber wenn es um diese Art Interaktion mit dem anderen Geschlecht ging versagte ich. Dabei war das vorherrschende Gefühl keine Angst sondern ein unbegründeter Wiederwille. Ein destruktives Verhalten das nicht das machen wollte, was jemand anderes von einem erwartete. Besonders dann, wenn diese Erwartungshaltung von einer Frau ausging. Eine Eigenschaft die ich gerne abgelegt hätte, es aber bisher nicht geschafft habe.

Mehrere Male trafen sich unsere Blicke, was sich bei ihrer hartnäckigen Beobachtung meiner Person nicht vermeiden ließ. Mehr als ein schiefes wie auch dämliches Grinsen, bekam ich nicht hin. Danach sah ich fast hastig wieder weg. Ich benahm mich wie ein elfjähriger Junge, der das erste Mal mit einem Mädchen sprach. Oder halt nicht sprach. Diese Frau entsprach genau meinem Traumtyp. Lebhaft, schön und mit einen Traumhaften Powerkörper gesegnet. Und genau aus diesem Grund verunsicherte mich diese Frau auch so. Sie machte mich enorm nervös und ich wusste nach der letzten Übung nicht, ob ich wegen ihr oder wegen dem Training so schwitze.

Ich brauchte eine Pause. Vom Training und von dem Gefühl auf dem Präsenttierteller zu sitzen. So natürlich wie möglich stand ich auf, vermied das weibliche Wesen neben mir anzusehen und ging in Richtung der Holzbänke, welche sich auf der anderen Seite der Halle befanden.

Kaum war ich losgegangen, bemerkte ich, wie Cali ebenfalls aufstand und mir folgte. Dabei hielt sie sich auch nicht zurück. Sie folgte mir ganz dicht, man grade einen Schritt hinter mir. Wäre ich plötzlich stehengeblieben, wäre sie in mich reingelaufen. Naja, wahrscheinlich hätte sie mich mit diesem Muskelkörper einfach plattgewalzt. Ich musste dem Drang wiederstehen, mich einfach umzudrehen. Ein Gefühl was wohl jeder verspürte, wenn er von einer fremden Person so provokant verfolgt wurde.

Ich hatte die Halle noch nicht ganz durchquert als mir ein weiteres Sportgerät ins Auge fiel. Dabei handelte es sich um eins dieser Zugteile, welche aus zwei Paaren bestand. Man stellte sich zwischen diese Gräte, packte jeweils einen Plastikgriff, welcher an einem Stahlseil befestig war und zog dann in einer beidhändigen Bizepses-Pose links und rechts Gewichte empor. Da dieses Gerät Platz benötigte hatte man nur eins Aufgestellt. Meine Verfolgerin konnte dementsprechend nicht gleichzeitig mit mir trainieren.

Ich entschied mich bei den Einstellungen für eine anständige Gewichtseinheit und stellte mich entschlossen zwischen die Gräte-Einheiten. Ich kam schon in Schwierigkeiten als ich versuchte, die Griffe gleichzeitig links und rechts mit den Händen zu ergreifen. Und als ich diese schließlich gepackt hatte bestand die eigentliche Herausforderung darin, die Griffe nicht wieder loszulassen. Die Gewichte zogen meine Arme weit auseinander und ich stand hilflos und Schwitzend in der Mitte. Die Seile an den Körper zu ziehen und damit die Gewichte in die Höhe zu heben, war unmöglich. Mein Plan war es gewesen, meiner Verfolgerin eine anständige Bizeps-Pose zu präsentieren, damit sie sah, dass ich kein Lappen war.  Doch mein Auftritt mit hochrotem Kopf und auseinandergezogenen Zitterarmen, erzielte  wohl den gegenteiligen Effekt.

Meine Hände schmerzten. Lange konnte ich die Griffe nicht mehr festhalten. Beschämt sah sie ich zur Decke und hoffte, das Cali schon gegangen wäre.  Ein kurzer hastiger Blick geradeaus zerstörte die Hoffnung. Sie stand genau vor mir nur drei Meter entfernt und grinste breit. Ich schien sie gut zu unterhalten. Da verließ mich die Kraft in meinen Händen und ich ließ beide Griffe zeitgleich los. Es klickte laut links und rechts, als die Gewichtsscheiben aufeinander fielen. Schnell drehte ich mich von Cali weg und wollte in die entgegengesetzte Richtung fliehen, als ich hinter mir Hörte wie die Stahlseile über die Winde surrten und die Gewichte nach oben rauschten.

Dem Impuls mich umzudrehen konnte ich dieses Mal nicht wiederstehen. Sobald mein Hirn den Anblick verarbeitet hatte, weiteten sich meine Augen und mein Mund gab einen komischen Laut von sich. Cali hatte beide Griffe mit nur einer Hand gepackt und in einer Bizeps-Pose zu sich gezogen. Ich weiß nicht was mich mehr erstaunte. Der Umstand, dass diese Frau mehr Kraft in einem Arm hatte, als ich in zweien, oder dieser Bizeps, der wie eine länglich geschwollene Orange auf ihrem Oberarm Richtung Himmel zeigte und dabei so abstrakt groß und hart aussah.

Sie stand da wie ein Fels. Still wartete sie und hielt die Kabel fest, ohne dass ihre Gesicht Anstrengung verriet. Die dicken blonden Haare mit den dunklen Brauntönen, vielen ihr lässig in die Stirn. Sie sah aus wie eine Heldin die der Welt zeigte wie stark sie war. Diese Kraftdemonstration traf mich zu tiefst. Mein empfindlicher Fetisch wurde getroffen und fast augenblicklich verspürte ich eine immense Erregung. Tief und laut zog ich Luft in meinen Körper.

„Haben sie was gesagt?“
Ihre Stimme war viel heller und weicher als ich es erwartet hatte.
„Äh, was?“
„Ob sie was gesagt haben?“
„Ich? Nein. Ich war nur irritiert und …“
Ich brach ab. Schweiß lief mir über die Stirn und sie hielt weiterhin diese Gewichte fest. Einfach so und dann dieser Bizeps. Unglaublicher Anblick.
„Wenn sie mit ihrer Übung noch nicht fertig sind, mache ich gerne Platz.“
„Oh nein, nein, ich bin fertig.“ Ich war sowas von fertig.
„Schade.“

Schade? Warum sagte sie das? Egal ich sollte sie nicht weiter anglotzen. Das war nicht gut.

„Machen sie nur, ich denke ich brauche jetzt eine Pause.“

Sie wollte defektive noch was sagen, doch ich drehte mich hastig um und ging davon. Dieses Mal wusste ich nicht ob sie mir folgte. Aber spätestens bei den Männerduschen wäre sie wohl stehengeblieben. Ich duschte kalt, sehr kalt und war über die Einzelkabinen sehr froh. Später als ich das Fitnesscenter verließ hatte ich ein schlechtes Gewissen. Es war sehr unhöflich gewesen sie einfach so stehen zu lassen.


Eigentlich war ich nicht der Typ der oft ins Fitnesscenter ging. Ganz im Gegenteil. Ich ging Wochenlang manchmal sogar Monatelang nicht hin. Nur das schlechte Gewissen trieb mich dann irgendwann dazu oder der Ärger, wenn ich die Beiträge auf meinen Kontoauszug sah.  Doch dieses Mal war es anders. Als ich über die Geschehnisse vom letzten Training nachdachte machte sich Selbsthass breit. Wie konnte ich ein solcher Trottel gewesen sein. Meine absolute Traumfrau hatte Interesse an mir gezeigt und was hatte ich getan? Ich war weggelaufen. Aber nicht ohne mich vorher zum Vollidioten zu machen. Umso länger ich darüber nachdachte ums so wütender wurde ich auf mich selbst.
Aber diese Wut hatte auch was Gutes. Sie brauchte mich dazu etwas zu unternehmen, so dass ich einen Tag später, wieder nach der Arbeit ins Fitnesscenter ging. Ein bisschen nervös war ich schon, als ich zwischen den Gräten entlang ging. Was war wenn ich sie nicht finden konnte. Oder was war wenn ich sie fand? Ich stockte beim Gehen, als ich Cali zwischen den Gräten erkannte. Fast hätte ich mich lang hingelegt.

Sie trainierte zwei Reihen weiter vorne und sah dabei ungemein gut aus. Ihre Arme zeigten dabei Muskelstränge die beeindruckend dick wurden. Ich machte extra einen Umweg und nährte mich von hinten, damit sie mich nicht bemerkte. Als sie ihren Platz verließ setzte ich mich geräuschvoll darauf. Sie drehte sich um, erkannte mich und lächelte breit. Erleichterung machte sich breit. Sie war mir nicht böse. Und ich hatte mir vorgenommen nicht wegzulaufen. Im Gegenteil. Die Mission lautete Kontakt aufzunehmen.

Automatisch griff ich nach den Griffen der Maschine um die gleiche Übung zu machen, die Cali zuvor absolviert hatte. Es fühlte sich an, als ob ich versuchen würde gegen eine Felswand anzukommen. Die Griffe, welche man mit den Armen von sich wegdrücken musste bewegten sich kein Stück. Schnell drehte ich mich weg und verringerte das Gewicht um ein Drittel ohne wirklich auf die Einstellungen zu gucken. Voller Elan stemmte ich mich erneut gegen die Griffe und knallte wieder gegen die Felswand.

„Was nicht in Ordnung?“
Ich grinste peinlich berührt. „Was? Nein, bin mir nicht sicher. Könnte sein das die Maschine noch eingerastet ist oder sowas.“ „Das glaube ich nicht.“ Sagte sie, machte einen Schritt nach vorn, packte einen der griffe welche ich zuvor vergeblich gedrückt hatte und zog in butterweich an ihren Körper. Muskeln schwollen an ihren Arm an. Dann ließ sie wieder los. „Nein.“ sagte sie lächelnd. „Alles in Ordnung.“

„Dann ist die Maschine wohl nur nichts für mich.“ Sagte ich schnell und schob mich wieder vom Sitz herunter, um mich nicht noch lächerlicher zu machen. „Wenn diese Maschine nicht für sie ist, kenne ich eine andere die vielleicht besser ist.“ Ich zuckte zusammen, als sich ihre Hand eisenfest um meinen Oberarm legte. „Sie könnten wirklich mehr trainieren.“ Sagte sie unverhohlen. Während ich noch ein rotes Gesicht bekam, zog Cali mich hinter sich her. Ihr Griff war wirklich fest und ich glaubte nicht, dass ich mich von ihr befreien konnte. Mir war klar dass sie in einen Arm mehr Kraft hatte als ich in meinen ganzen Körper.  Ihr Griff tat zwar weh aber gleichzeitig genoss ich die Situation irgendwie. Es hatte etwas erotisch dominierend von ihr so festgehalten zu werden. Mit dem Wissen sich nicht befreien zu können. Deshalb protestierte ich auch erst, nachdem wir einige Schritte gegangen waren.

„Sie müssen mich nicht festhalten. Ich folge ihnen auch so.“
„So?“ fragte sie und sah mich im Gehen an. „Ich habe da andere Erfahrungen gemacht.“
Es war klar worauf sie anspielte und ich wurde kurz verlegen. „Wenn sie mich schon so intim anfassen, verraten sie mir dann ihren Namen?“
„Das nennen sie Intim? Und nein, der Mann stellt sich zuerst vor. Kein Knigge gelesen, was?“
 Sie hatte Recht. Mit beiden.

„Phil und das ist mein ganzer Name. Meine Eltern hatte für mehr keine Zeit.“
Ich konnte ihr ein Schmunzeln abringen.
„Calista aber so nennt mich nur meine Mutter. Also sag bitte Cali.“
„Sehr schön ich übe es mal. Cali. Caliiiii.“ Sie verdrehte die Augen und ihr Griff wurde fester. Ich tat so als ob ich nichts merken würde, was absolut nicht wahr war. Jetzt hatte ich bestimmt einen blauen Händeabdruck von ihr auf dem Arm.

Als wir vor einer Maschine stehenblieben ließ sie mich los und ich vermisste sofort den starken Druck an meinen Oberarm. Wegen mir hätte sie mich weiter festhalten können. Cali setzte sich sogleich selbst auf die Maschine und stellte die Gewichte ein.

„So das sollte optimal für sie sein.“
„Phil!“ erinnerte ich sie.
„Ja Phil.“

Ich setzte mich und drückte wieder einmal zwei Stangen an Griffen von mir. Doch dieses Mal zur Seite und nicht nach vorne. Ich schaffte zehn Wiederholungen bevor mir die Kraft ausging. „Sieht du Phil schon viel besser.“ Sagte sie und grinste.

Ich zuckte zusammen als ein „AHHHHH“ ertönte und etwas blondes sich gegen Cali warf. Vor lauter Schreck war ich aus der Maschine geklettert und sah nun, dass es sich bei dem blonden Etwas um ein junges Mädchen handelte.  

„Ah, Mama warum sagst du nicht, dass du auch hier bist?“

Ich war kurz geschockt. Calie hatte ein Kind. Was noch? War sie verheiratet. Cali wirkte so jung. Nicht älter als 35 und dieses Mädchen war wohl so sechszehn. Tja, junge Mütter gab es halt auch hin und wieder. Was nichts Schlechtes war.

„Weil ich dachte, dass du bei Mara bist und lernst.“
„Nö, Mara hat absagen müssen. Und alleine lernen ist doof, deshalb bin ich hier.“
„Na gut, das hier ist Phil, sage brave hallo.“

„Hallo!“ machte das Mädchen wenig begeistert in meine Richtung. Ich hob die Hand. „Oh die Maschine hatte ich noch nicht.“ Sagte das sehr lebendige Mädchen und rutschte an meine alte Position. Sie packte die Griffe und bewegte sie beeindruckend schnell in die vorgesehene Richtung. „Wer hat das den eingestellt?“ rief sie. „Voll der Kindermodus.“ Sie griff hinter sich und erhöhte um 10 Kilo. Danach machte sie die Übung im gleichen Tempo. „Ja schon besser.“

Die Kleine fing fleißig an zu trainieren und ich zählte leise im Kopf mit. Mara unterschied sich im Aussehen deutlich von ihrer Mutter. Sie hatte braune Haare, und Augen. Auch ihre Haut war braun wie von einem Karibikurlaub. Mir waren ihre regenrinnendicken Oberarme sofort aufgefallen, als ich sie das erste Mal gesehen hatte. Ich hatte es auf den ersten Blick für eine beachtliche Menge von Babyspeck gehalten, wie bei anderen Mädchen ihres Alters. Doch als sie das Krafttraining begann, schwollen plötzlich dicke Muskeln aus ihren Armen.

 „Und Mama, wollen wir noch einmal auf der Matte ringen?“
„Wirklich? Bis du nicht schon zu alt dafür?“
„Dafür ist man nie zu alt. Das machen auch Erwachsene als Sport. Mit über 90 bin ich vielleicht zu alt. Bitte, bitte, bitte.“
„Na schön du Quälgeist.“
„Fein!“ sagte das Mädchen zufrieden. „Ist das da dein neuer Freund?“

Ich wurde rot und Cali zu meinen Erstaunen ebenfalls. „Nein, nein. Wir kennen uns erst seit ein paar Minuten.“
„Oh ein Glück.“ Sagte das Mädchen frech. „Ich wette sie wiegen weniger als meine Mutter.“
„Mara sei still!“ sagte Cali wütend. „Sonst kannst du dir das Ringen abschminken.“
„Hmm.“ Machte die freche Mara und beschleunigte ihr Training. Dann rutschte sie plötzlich vom Trainingsgerät und lief ein paar Schritte von uns weg. „Los komm Mama. Ich brauch jetzt Aktion.“

Ich stöhnte in Gedanken auf. Dieses Powermädchen hatte verdammte 43 Wiederholungen gemacht und war dabei schneller als ich gewesen. Das war doch verrückt.

Cali warf mir einen weiteren entschuldigen Blick zu. „Tja, da muss ich wohl hinterher. Sonst wird sie unausstehlich. Aber vielleicht wollen sie ja zukucken, wie Mutter und Tochter sich über die Sportmatten rollen, den ich hatte gehofft war wir später noch einen Kaffee oder Proteinshake oder etwas anderes ... Aber wenn sie nach der Begegnung mit meiner Tochter, … „ Sie wurde rot beim Reden und ich unterbrach sie.

„Nein, nein alles okay. Ich würde sehr gerne mit ihnen etwas trinken gehen.“ Sobald ich das gesagt hatte, strahlte sie mich an. „Und ich schaue gerne dabei zu, wie sie ihre Tochter in den Hintern treten.“ Sie grinste breit. „Darauf können sie sich aber verlassen.“ „Phil!“ sagte ich. „Phil“, sagte sie.

Calis Tochter wartete schon in einem Bereich, wo verschiedene Boxsäcken hingen und der Boden mit Matten ausgelegt war. Als wir uns ihr nährten, machte das Mädchen aus dem Stand einen Salto. Als sie wieder landete, ging eine richtige Erschütterung durch den Hallenboden. So schwer wie Mara war, musste sie fast so viel Muskelmasse wie ihre Mutter besitzen. Nur waren diese bei ihr nicht so deutlich zu sehen. Dementsprechend gespannt war ich, was passieren würde, wenn Mutter und Tochter aufeinander trafen. Mara tänzelnde albern herum, als sich ihre Mutter ihr gegenüber stellte.  Sobald ihre Mutter stand machte das Mädchen die Hände flach wie beim Karate.

„Ah!“ machte Cali. „Kein Karate Mara!“ „Oh Mann, wie soll ich dann gewinnen?“

Ich staunte nicht schlecht. Wie hatte ich das zu verstehen, das Mara ihre Mutter mit Karate bereits besiegt hatte? Ich schluckte unbewusst. Wenn das stimmte, war dieses Mädchen geradezu gefährlich.

„Kein Karate.“
„Ach Kacke.“ Maulte Mara.
„Wenn du dann nicht mehr willst.“
„Oh nein ich will trotzdem.“
„Gut ich bin bereit. Greif an!“
„Okay.“

Die Frauen verfügten zwar beide über eine enorme Muskelmasse, aber das schien keine von Beiden in ihrer Beweglichkeit zu beeinträchtigen. Mara tänzelnde überraschend flüssig um ihre Mutter herum und diese folgte ihr genauso fliesend.

Plötzlich ging Mara in die Hocke und schwang ihre Bein, um ihre Mutter von den Füßen zu fegen. Doch diese sprang blitzschnell darüber. Mara hatte die Bewegung ihres Beins noch nicht ganz beendet, als sie sich über die Matten rollte, geduckt vor ihrer Mutter zum Halten kam und noch im selben Augenblick ihre Faust gegen deren Bauchmuskeln schlug. Es klatschte laut und ich hatte keinen Zweifel, dass dieser Schlag jeden anderen Normalo außer Gefecht gesetzt hätte. Cali verzog keine Miene wich aber sofort ein paar Schritte zurück.

Mit offenem Mund verfolgte ich die physische Auseinandersetzung der beiden Frauen. Beide schienen wirklich kämpfen zu können aber eins war klar, mit ringen hatte das Ganze nichts zu tun. Egal wie man es betrachtete.

Cali hielt sich weiter zurück und wartete drauf das ihre Tochter einen weiteren Angriff vollführte. Diese federte wieder auf die Beine, drehte sich und trat nach ihrer Mutter auf Brusthöhe. Der Tritt sah genau so professionell aus, wie die Ausweichbewegung ihrer Mutter.  Danach ging Mara in den Nahkampf und feuerte schnelle kraftvolle Faustschläge auf das Gesicht ihrer Mutter ab. Diese wich oft aus oder Blockte schnell mit ihrem Unterarm. Dabei wich sie langsam von ihrer Tochter zurück. Als Cali sich plötzlich duckte und ihre Tochter mit einen Beinfeger von den Füßen holte, überraschte mich das wohl genauso wie Mara selbst, die einen überraschten Kreischen von sich gab.

Sobald ihre Tochter am Boden war, griff Cali nach deren Händen um sie niederzuringen. Doch so einfach war das nicht. Denn Mara erhob sich sehr schnell, so dass beide Frau, am Boden kniend miteinander rangen. Bei beiden Frauen bildeten sich erstaunliche Muskelpakete. Cali Arme verdickten sich enorm und auch ihr Nacken pumpte sich auf. Aber ihre Tochter beeindruckte mich noch mehr. Diese dicken gebräunten Arme verwandelten sich in reine Muskelpakete die ihrer Mutter fast schon ebenwürdig waren. Aber halt nur fast. Man erkannte knapp, dass ihre Mutter über etwas mehr Muskelmasse verfügte.

Dennoch sah ich, wie unglaublich anstrengen es für Cali war, mit ihrer Tochter zu ringen. Und dem Mädchen sah man am verzerrten Gesicht an, das sie alles gab, um ihre Mutter aufzuhalten. Laut stöhnend rangen die beiden miteinander, bis Mara zur Seite kippte und ihre Mutter sich bildschnell auf sie setzte. Aber auch dann hatte Cali noch nicht gewonnen. Es kostete sie Minuten, bis sie die Powerarme ihrer Tochter unter Kontrolle und mit Hilfe ihres Körpergewichts zu Boden Gedrückt hatte. Und selbst als sie ihre Tochter fest am Boden hatte, konnte ich an Maras Muskeln sehen, das diese noch einige Zeit versuchte, sich zu befreien.

Schließlich  erschlaffte Maras wiederstand und Cali lies ihre Tochter los. Schwer atmen und mit roten Kopf saß sie auf ihrer Tochter. Auch diese atmete schwer und hatte einen roten Kopf. Beide brauchten einen Augenblick, bis sie genug Luft zum Reden hatten.

„Ich bin doch stärker geworden, oder.“ Fragte Mara erschöpft. „Ja.“ Sagte Cali und richtete sich mühsam auf. „Du bist viel zu oft im Fitnessstudio, ich hatte dieses Mal wirklich Probleme mit dir.“ Sie reichte ihrer Tochter die Hand und zog sie auf die Beine. Mara strahlte. „Wirklich? Bin ich fast so stark wie du?“ „Absolut.“ Mara strahlte über das ganze Gesicht. „Mit Karate hätte ich dich fertig gemacht.“ Cali nickte und Mara sah sehr zufrieden aus. Dann sah sie mich an und musterte mich.

Da ich diese Frauen gerade in Aktion gesehen hatte, bekam ich bei Maras Blick ein ungutes Gefühl.
„Warum ist der noch da?“
„Weil wir miteinander ausgehen wollen.“
„Was? Warum willst du mit ihm ausgehen? Einfach so? Sollte er sich das nicht erst verdienen?“
„Sowas verdient man sich nicht und sei nicht so frech. Ich will mit ihm ausgehen.“
„Aber einfach so? Ich finde er sollte wenigstens eine Runde mit mir ringen. Wenn er mich besiegt kann er von mir aus mit dir ausgehen.“

Ich machte eine Grimasse. Was für ein blödsinniger Vorschlag. Dieses Mädchen war nicht nur verdammt stark, sie konnte auch ansonsten diesen ganzen Kampfkram. Und Karate. Sie würde mich umbringen oder zumindest den Boden aufwischen. So etwas konnte ihre Mutter nicht ernst nehmen. Unsinn.

Cali sah mich fragen an. „Und? Wollen sie gegen meine Tochter antreten?“ Ich traute meinen Ohren nicht. Was sollte die Frage. Gegen dieses Mädchen hatte ich doch keine Chance.
„Äh nee, lieber nicht.“
„Siehst du Mama, er hat Angst.“
„Er hat nicht Angst.“ Verbessertes Cali. „Er ist nur ein erwachsener Mann der ein ungutes Gefühl dabei hat, sich mit einem so jungen Mädchen über die Matten zu rollen.“
„Genau!“ pflichtete ich bei, obwohl ich an dieses Manko nicht gedacht hatte.
Mara machte ein furz Geräusch, was ihr einen ärgerlichen Blick ihrer Mutter einbrachte.
„Ich sage er hat Angst. Und mir ist es egal wo er mich anfasst, er wird es kaum genießen können.“
Cali sah mich aufmunternd an. „Phil es ist wirklich nichts dabei. Sie können das ruhig mit meiner Tochter machen. Das ist Sport und nichts Unmoralisches.“

Ich wollte wiedersprechen doch Mara packte mich einfach am Arm und zog mich mit einer Kraft auf die Matte, der ich nichts entgegensetzen konnte.  Sobald ich auf der Matte stand, ging die Kleine in eine Kampfhaltung über. „Nein, nein.“ Sagte ich mit erhobenen Händen. „Ich werde nicht mit dir…“ „HA“ rief Mara und machte plötzlich eine Bewegung nach Vorne und schlug mir mit ihrer Faust in den Magen. Ihre harte, viel zu große Faust drang tief in meinen Bauch ein, so dass ein „Tock“ zu hören war. Ich machte die unschöne Erfahrung wie es war, wenn einen die Luft unwillkürlich, zum Druckausgleich, aus dem Mund gepresst wurde. Schwindel und ein stechender Schmerz raubten mir fast die Sinne. Es drehte sich alles als ich zu Boden fiel und sofort in die Fötus-Stellung wechselte.

„Hey was soll das?“ hörte ich Maras Stimme. Bei all der Übelkeit, der knappen Luft und dem Schmerz, registrierte ich nur am Rande, wie Mara nackter Fuß an meinen Kopf tippte. „Ich glaube jetzt heulet er.“ Ein paar Minuten rauschte es in meinen Kopf und mein Blick war verschwommen. Dann nahm ich eine Hand war, die mich vorsichtig auf den Rücken drehte. Calis Gesicht tauchte über mir auf. „Alles in Ordnung?“ „Ähmm.“ Machte ich und verzog das Gesicht, als der Versuch des Sprechens in meinen Magen Schmerzen auslöste.

Nun tauchte zusätzlich das Gesicht von Mara auf. „Und weint er?“ Cali schob ihre Tochter zur Seite.
„Nein, gehe jetzt und lass uns alleine.“
„Aber…“
„Ich sagte du sollst jetzt gehen.“
„Na schön, dann habt halt ohne mich Spaß.“

Calis Gesicht war wütend als sie ihre Tochter hinterher sah. Als sie sich wieder mir zuwandte, änderte sich das. „Ich hoffe sie hat ihnen nicht zu arg mitgespielt. Ich dachte Mara könne sich beherrschen und ihre eigene Kraft besser einschätzen. Das Ganze tut mir leid, es war dumm von mir! Verzeihen sie mir Phil?“
Dieses Mal nickte ich nur und Cali lächelte erneut.
„Das ist gut. Komm Phil, ich helfe dir beim Aufstehen.“

Cali half mir noch bis zu den Männerumkleiden. Ich hatte das Gefühl, das mir ihre Tochter mit ihrer Eisenfaust einen bleibenden Abdruck in den Magen gestanzt hatte. Daher lehnte ich es, so höflich wie möglich ab, mit ihr noch auszugehen, was ihre Gesichtszüge kurz zum Entgleisen brauchte. Der stechende Schmerz in meiner Magengegend wollte nicht enden und zog meinen Körper immer wieder in eine gebeugte Haltung. Ich versprach Cali, das wir uns beim Training bestimmt wiedersehen würden. Sie sagte, dass sie sehr darauf hoffe und jeden Tag hier sei. Ich humpelte in die Kabine und etwas später nach Hause. Als ich mit einen Eisbeutel auf dem Bauch auf dem Sofa lag, war ich mir nicht sicher ob ich so schnell wieder Trainieren gehen wollte. Genau so unsicher war ich mir, ob ich Cali wiedersehen wollte, wenn das bedeutete, dass ich ihrer Tochter ebenfalls erneut begegnete.

Ende

2 Kommentare:

  1. tolle geschichte, mehr davon

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  2. Spitze. Wirklich Respekt. Du bist echt unglaublich gut mit deinen Geschichten.

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